Gunung Agung: Rückgang der explosiven Tätigkeit

Am Vulkan auf Bali hat die explosive Tätigkeit weiter abgenommen. Es gab nur eine Episode mit erhöhtem Tremor, der auf einer Eruption mit Asche-Ausstoß hindeutete. Kurzfristig scheint sich die Lage am Vulkan zu entspannen. Gegenüber Meldungen von gestern steht der Alarmstatus des Vulkans noch auf „rot“. Auf der LiveCam sieht man immer wieder den Gipfelbereich. Aus dem Krater steigt eine Dampfwolke auf. Sehr wahrscheinlich wächst ein Lavadom, was aber noch unbestätigt ist. Sollte dies der Fall sein, dann muss sich Bali auf einen recht langen Eruptionszyklus einstellen. Besonders wenn der Dom über den Kraterrand hinausragen sollte, besteht die Gefahr eines Kollapses der pyroklastische Ströme generieren kann. Darüber hinaus kann es jederzeit zu explosiven Ausbrüchen kommen.

Öræfajökull mit Erdbebenschwarm

In den letzten 48 Stunden ereignete sich ein starkes Schwarmbeben unter dem isländischen Gletschervulkan Öræfajökull. Unter dem weiter nördlich liegenden Tafelberg-Vulkan Herdubreid manifestierten sich ebenfalls zahlreiche schwache Erdbeben. Dieser Vulkan zählt noch zum Bardarbunga-System. Bardarbunga selbst ist ebenfalls seismisch aktiv. Insgesamt wurden im Bereich des Vatnajökulls 187 Einzelbeben registriert.

Gunung Agung: Flughafen kurzfristig geöffnet

Der Flughafen von Denpasar öffnete heute um 15.00 Uhr Ortszeit wieder. Gestern hieß es noch, er solle bis 23 Uhr geschlossen bleiben. Der Flughafen wird aber nicht von allen internationalen Fluggesellschaften angeflogen. Die Öffnung könnte nur von kurzer Dauer sein, denn gerade wird am Vulkan starker Tremor registriert. Für mich sieht dies nach einer paroxysmalen Phase aus, wie wir sie vom Ätna auf Sizilien kennen. Leider hat man keine Sicht auf den Gunung Agung, denn die Wolken reichen bis ins Tal. Das VAAC Darwin registriert Vulkanasche in 21.000 Fuß (ca. 7 km) Höhe. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ reduziert. Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass es trotzdem jederzeit zu einer großen Eruption kommen kann. Es bleibt dann u. U. nicht mehr genug Zeit und das Weite zu suchen, wenn man sich innerhalb des reduzierten Sperrgebietes befindet!

Gunung Agung: starker Tremor und Dampf

Update 23.00 Uhr:

Mount Agung präsentiert sich zur Morgendämmerung auf Bali wolkenverhangen. Das Letzte, was ich via LiveCam beobachten konnte, waren rot illuminierte Wolken über den Krater. Optisch betrachtet ist die Eruptionswolke im Laufe des Tages kleiner geworden und enthielt mehr Dampf als Vulkanasche. Trotzdem registrierte das VAAC Darwin Vulkanasche in 8 km Höhe. Daher bleibt der Flughafen auf Bali bis mindestens Mittwoch Abend 23.00 Uhr geschlossen. MIROVA detektierte heute eine höhere thermische Strahlung als gestern. Sie belief sich auf 97 MW. Ob dies durch weniger Abschattung der kleineren Eruptionswolke kommt, oder ob sich mehr heiße Lava im Krater ansammelte ist unklar. Momentan wird kein Tremor aufgezeichnet. Die Inflation liegt bei 3 Microrad pro Tag. Es strömt also noch mehr Magma in den Untergrund des Gunung Agung, als eruptiert wird. Die Gefahr einer großen Eruption bleibt hoch, selbst wenn die Aktivität derzeitig rückläufig ist.

Originalmeldung:

Heute Morgen gab es am Gunung Agung eine starke Tremor-Episode. Im Seismogramm zeigt der Tremor die höchste Amplitude, die ich in der jetzigen Eruptionsphase beobachten konnte. Aufgrund der Bewölkung lässt sich nicht sagen, ob der Tremor mit einer stärkeren Eruption assoziiert war, oder nicht. Auf jeden Fall sorgte der Tremor für große Besorgnis bei der Bevölkerung und alle Menschen in einer 10 km durchmessenden Evakuierungszone wurden aufgefordert den Bereich umgehend zu verlassen. Mittlerweile geben die Wolken einen Blick auf den Vulkan frei und zeigen eine hohe Dampfwolke, die nur noch wenig Vulkanasche enthält.

Der Flughafen auf Denpasar soll bis mindestens Mittwoch gesperrt bleiben. Je nach Windrichtung und Ascheausstoß könnte der Flugbetrieb dann wieder aufgenommen werden. Sollte sich der Vulkan ähnlich wie bei dem letzten Ausbruch 1963 verhalten, muss man in den nächsten Wochen mit Lavaströmen und stärkeren Ascheeruptionen rechnen. Wer wichtige Termine Zuhause hat, sollte die Gelegenheit nutzen, die Insel zu verlassen, sobald der Flughafen wieder aufmacht.

Öræfajökull: weitere Erdbeben

Update 28.11.2017

Unter Islands mächtigstem Gletscher ist einiges in Bewegung: Im Bereich des Vatnajökulls ereigneten sich in den letzten 48 Stunden 101 schwache Erdbeben. Sie konzentrierten sich im Bardarbunga-System bis hin zum Herdubreid und am Öræfajökull. Die subglazialen Vulkane laden auf. Diese Phasen können im Bardarbunga-System sehr lange dauern, vom Öræfajökull liegen keine Daten vor, da der Vulkan zuletzt im 18. Jahrhundert ausbrach. Dort könnte es mittelfristig zu einer Eruption kommen.

Originalmeldung:

Ein weitere Vulkan (neben dem Agung auf Bali) der von den Wissenschaftlern derzeit mit Argusaugen beobachtet wird ist der Öræfajökull auf Island. Dort ereigneten sich in den letzten 48 Stunden 16 leichte Erdbeben. Diese werden als Anzeichen aufsteigenden Magmas interpretiert. Ein Ausbruch dieses Vulkans hat das Potenzial den Flugverkehr über Nordeuropa nachhaltig zu stören.

Ätna mit Asche-Ausstoß

Der Ätna auf Sizilien bereitet sich weiter auf eine mögliche Ausbruchsserie vor und emittiert aus dem Sattelvent des Neuen Südostkrater kleine Aschewolken. Diese gehen häufig paroxysmalen Eruptionen voran, wobei die letzten Ausbrüche dieser Art am Ätna etwas A-typisch verliefen und weniger explosiv waren, als in den vergangenen Jahren. Dafür leiteten die Paroxysmen länger dauernde Episoden mit effusiver Tätigkeit, die auch von strombolianischen Eruptionen aus dem NSEC begleitet wurden.

Gunung Agung während der Nacht

Die Eruption geht weiter, ändert aber ein wenig ihren Charakter. Der Asche-Ausstoß hat etwas nachgelassen, dafür wird scheinbar mehr rotglühende Lava gefördert, welche sich im Krater des Vulkans ansammelt. Während der indonesischen Nacht konnte man einen deutlich ausgeprägteren roten Lichtschein über den Vulkan sehen, als in den Nächten zuvor. Zudem registrierte der Satellit MIROVA erstmalig ein thermisches Signal von 51 MW. Dieses ist als moderat zu bezeichnen und kommt noch nicht an die thermische Strahlung eines großen Lavasees heran. Das widerspricht einigen Medienberichten, die behaupten, die Lava stünde kurz davor über den Kraterrand zulaufen. Ich halte es für möglich, dass sich ein kurzer Lavastrom innerhalb des Kraters bewegt, oder das ein Lavadom anfängt zu wachsen. Auch eine Akkumulation glühender Tephra aus explosiven Eruptionen könnte ein Signal dieser Stärke verursachen.

Gunung Agung: Eruption geht weiter

Der Vulkanausbruch am Gunung Agung geht weiter. Momentan ist der Vulkan wolkenverhangen und der Tremor geht gegen Null. Allerdings gab es im Laufe der letzten 12 Stunden 2 Phasen mit starken Tremor, die sehr wahrscheinlich mit einer Steigerung der eruptiven Tätigkeit einhergingen. Zudem wurden erste pyroklastische Ströme und Lahare generiert. Gestern Nachmittag wurde endlich wieder die höchste Alarmstufe „rot“ ausgerufen. Der Flughafen von Denpasar blieb nicht länger verschont und musste wegen der Vulkanasche gesperrt werden. Fast 60.000 Passagiere saßen fest. Somit ist eingetroffen, was in den letzten 2 Monaten befürchtet und diskutiert wurde.
Der Vulkanausbruch ist (noch) vergleichsweise schwach und ich denke, dass die massiven Störungen nur relativ kurzweilig sind. Das kann sich in nächster Zeit aber ändern: Gunung Agung hat das Potenzial für einen wirklich großen Vulkanausbruch. So eine große Eruption kann sich manifestieren, muss es aber nicht.

Was ist Vulkanasche?

In vielen Medien wird kommuniziert, dass der Vulkanausbruch noch bevorsteht und „nur“ Asche, oder Rauch gefördert wird. Das ist totaler Unsinn! Die Eruption ist seit Samstag im Gange. Vulkanasche ist nichts anderes als fragmentierte Lava. Diese ist als glutflüssige Schmelze (Magma) im Förderschlot aufgestiegen, dort abgekühlt und teilweise erstarrt. Das Gas in der Magma kann aufgrund der Zähigkeit des Magmas zunächst nicht entweichen, sammelt sich in Blasen an und entweicht dann in explosionsartigen Schüben. Dabei wird die Lava in feinste Teilchen zerfetzt (fragmentiert) und aus dem Schlot geblasen. Vulkanasche besteht also aus Lava und hat nichts mit dem Verbrennungsprodukt eines Feuers zu tun! Die Partikel der Vulkanasche haben die Größe von Staub, oder Sandkörnern und ist im Endeffekt genau das: feiner Lavasand! Sind die Körner so groß, dass sie kleine Steine bilden, spricht der Vulkanologe von Lapilli. Größere Brocken werden je nach Form als Schlacken, oder Lavabomben bezeichnet.

Wie groß kann der Vulkanausbruch auf Bali werden?

Unter dem Gunung Agung hat sich seit September ziemlich viel Magma angesammelt. Jetzt, wo das Fass einmal geöffnet ist, wird ein großer Teil des Magmas sehr wahrscheinlich auch eruptieren. Gunung Agung befindet sich in einer eruptiven Phasen. Diese kann Tage, Wochen, Monate, oder Jahre dauern. Bis der Druck abgebaut ist, kann es immer wieder zu einzelnen Eruptionen kommen. Wenn sie stark verlaufen, kann die Vulkanasche bis in die Stratosphäre (höher als 12 km) aufsteigen. Vulkanasche lagert sich dann in einem großen Gebiet ab. Solche Hochphasen dauern meistens nur wenige Stunden.

Welche Gefahren drohen am Gunung Agung?

Am meisten Sorge bereiten pyroklastische Ströme. Diese werden auch als PDC (pyroclastic density current = pyroklastischer Dichtestrom) bezeichnet. Diese Glutlawinen aus heißem Gas,  Vulkanasche und größeren Blöcken fließen den Vulkanhang hinab und können große Entfernungen zurück legen. Wer dort hinein gerät hat nur eine sehr geringe Überlebenschance. Ein pyroklastischer Strom kann durch den Kollaps einer großen Eruptionswolke entstehen, was derzeit am Gunung Agung am wahrscheinlichsten ist. Eine weitere Bedrohung stellen Lahare dar: Am Boden abgelagerte Vulkanasche wird durch Regenwasser mobilisiert und rast als Schlammlawine zu Tal. Diese suchen sich ihren weg meistens entlang von Bachläufen. Können aber weite Gebiete überfluten. Sie sind sehr schnell und tödlich! Daher sollte man Flusstäler und Flussmündungen meiden. wenn sich Vulkanasche auf Hausdächern ansammelt, können diese einstürzen. Dazu reicht unter Umständen eine wenige Zentimeter dicke Ascheschicht. Besonders bei Regen wird diese schwer wie Zement. Vulkanasche sollte man auch nicht einatmen, da sie die Lungen schädigt.

Viele Mitglieder unserer Facebookgruppe „volcanoes and volcanism“ durchforsten die Medien und sammeln Links, Bilder, Videos und aktuelle Informationen. Ein Blick lohnt sich! Für Touristen im Vulkangebiet habe ich ein paar generelle Informationen zusammengetragen. Wer sich weitergehend mit den Gefahren (von) und Verhalten (während) Naturkatastrophen befassen möchte liest unter dem Link Naturkatastrophen mehr.

Gunung Agung: Alarmstufe rot für den Flugverkehr

Update 22.15 Uhr:

Die Aktivität am Gunung Agung hat sich im Laufe des Tages weiter gesteigert. Während der balinesischen Nacht hat die Höhe der Aschesäule dann etwas abgenommen und über dem Vulkan liegt ein roter Lichtschimmer. Jetzt zieht der Tremor deutlich an, mehr Magma steigt auf.

Vulkanologin Fabiola Johnston ist vor Ort und berichtete von heulenden Alarmsirenen die vor dem Abgang pyroklastischer Ströme warnen. Man fürchtet einen „blow“ aus dem Kollaps der Eruptionswolke. Diese pyroklastischen Ströme können Entfernungen von mehr als 30 km zurücklegen! Jetzt wird es gefährlich am Gunung Agung. Die Alarmstufe wurde auf „rot“ erhöht.

Originalmeldung:

Auf Bali gilt für den Flugverkehr nun die höchste Alarmstufe „rot“. Nach letzten Meldungen war der Flughafen Denpasar noch offen, dennoch fielen einige Flüge aus. Vor allem internationale Fluggesellschaften fliegen den Flughafen teilweise nicht mehr an. Der lokale Flugbetrieb scheint noch weiter zu gehen. Doch auch hier muss man nun jederzeit mit Beeinträchtigungen rechnen.

Der Vulkanausbruch des Gunung Agung geht weiter. Die Vulkanasche erreicht eine Höhe von 4 km über den Krater und steigt somit bis in einer Höhe von 7 km über NN auf. Die Sichtbedingungen sind schlecht und in einigen Ortschaften kam es zu Ascheniederschlag. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um andesitische Lava, die im Fördersystem fragmentiert wird, da sie das Gas nicht durchlässt. Solche Vulkanausbrüche neigen dazu stark explosiv zu verlaufen.

Wie geht es weiter am Gunung Agung?

Eine wirklich zuverlässige Prognose ist derzeit nicht möglich. Die Erfahrung zeigt, dass solche Eruptionen zum pulsieren neigen: es wechseln sich ruhigere Phasen mit stärkeren Ausbrüchen ab, wobei die Stärke der Eruptionen deutlich zunehmen kann. Es kann auch sein, dass die Eruptionen zwischendurch ganz pausieren. Ein Grund zur Entwarnung gibt es bei mehrtägigen Pausen nicht. Es ist ebenfalls möglich, dass die Eruption relativ konstant auf einem moderaten Niveau anhält und ihr Pulver verschießt. Wenn es eine on-off Eruption werden sollte, gehe ich davon aus, dass sie mehrere Wochen anhalten wird. Eine aktuelle Gefahr sind Lahare. Die Menge an abgelagerte Asche reicht in einigen Regionen bald aus, um die gefürchteten Schlammströme zu erzeugen, besonders jetzt in der Regenzeit. Flusstäler und Mündungen unbedingt meiden!

Gunung Agung: Eruption hat angefangen

Der Gunung Agung eruptiert auch zur Morgendämmerung weiter. Es wird andesitische Vulkanasche ausgestoßen. Mit einer Steigerung der Explosivität ist zu rechnen.

Update 21.15 Uhr:

Das VAAC Darwin hat Vulkanasche in fast 7 km Höhe registriert. Somit reicht die Aschewolke fast 4000 m hoch. Um 23.15 Uhr Ortszeit begann sehr schwacher Tremor, der sich nun langsam steigert. Dörfer in Windrichtung kämpfen bereits gegen die Vulkanasche an. Einige Anwohner evakuierten sich freiwillig. Aktuell besteht außerhalb der Sperrzone keine akute Lebensgefahr, doch die Situation kann sich schnell ändern. Der Flughafen wurde offiziell noch nicht gesperrt, aber viele Fluglinien fliegen Bali nicht mehr an!

Update 16.45 Uhr: 

Auf einigen Livecamaufnahmen sieht man nun eine schwache Rotglut in der Asche über den Krater. Diese stammt vermutlich von Lava, die sich am Boden des Kraters sammelt. INGV-Vulkanologe Boris Behncke vergleicht die jetzige Situation mit dem Ausbruch von 1963. In der ersten Eruptionsphase sammelte sich damals ebenfalls Lava im Krater, bis dieser voll war und überlief. Die Aschewolke könnte demnach beim Freiräumen des Fördersystems entstanden sein. Es ist auch denkbar, dass sich ein Lavadom bildet, was im Endeffekt nichts anderes als ein sehr zäher Lavastrom ist. Die weitere Entwicklung wird auf jeden Fall sehr spannend.

Durch die (vergleichsweise kleine) Aschewolke kam es bereits zum Ausfall einiger Flüge. Urlauber sollten sich auf weitere Störungen einrichten!

Update 13.45 Uhr:

Das PVMGB hat ein erstes Komminique herausgegeben. Die Eruptionswolke stieg 1500 m über den Gipfel auf und war von grau-schwarzer Farbe, was auf reichlich Vulkanasche hindeutet. Der Alarmstatus bleibt auf „orange“.  Die Bevölkerung wird aufgerufen Ruhe zu bewahren und keine Falschmeldungen zu verbreiten, bzw. nur auf Informationen aus offizieller Quelle zu hören. Nach dem Presse-Hype im September und den Einbruch des Tourismus möchte man wohl panikartige Reaktionen um jeden Preis vermeiden. Am Merapi machte man 2010 allerdings mehrmals den Fehler, die Evakuierungszone zu spät auszuweiten, und zwar immer dann, nachdem pyroklastische Ströme Dörfer zerstörten, die 15 km und dann 20 km vom Gipfel entfernt waren!

Originalmeldung:

Nach einer langen und zermürbenden Wartezeit ist heute der Gunung Agung auf Bali ausgebrochen. Die Eruption startete klammheimlich, ohne ein größeres seismisches Signal zu erzeugen. Als sich am Nachmittag (Ortszeit) die Wolken lichteten, sah man eine Eruptionswolke am Himmel stehen. Diese ließ sich über mehr als 1 Stunde bis zum Einsetzten der Dunkelheit beobachten. Rotglut ist bisher nicht zu sehen, so dass es sich bei der Vulkanasche noch um altes Material handeln kann. Dafür spricht auch die Abwesenheit von Tremor. Trotzdem mag ich diese Eruption nicht als phreatisch bezeichnen, auch wenn Dampf aus Oberflächenwasser als Drucklieferant eine Rolle spielen mag. Der Vulkanausbruch befindet sich noch in seiner Startphase, welche ein Weilchen anhalten kann. Doch ich halte eine größere Eruption in den nächsten Tagen / Wochen für wahrscheinlich. Normalerweise wäre jetzt der richtige Zeitpunkt um den Alarmstatus auf „rot“ zu erhöhen und die Evakuierungszone auszudehnen! Updates folgen, sobald weitere Informationen verfügbar sind.

Türkei: Erdbeben Mw 5,1

An der westlichen Mittelmeerküste der Türkei ereignete sich ein mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 5,1. Das Hypozentrum lag in 6 km Tiefe und war sehr flach. Es manifestierte sich unweit der beliebten Urlaubsregion um Marmaris. Tote und Verletzte gab es offenbar nicht, aber einige Gebäudeschäden wurden festgestellt. Es folgten zahlreiche Erdbeben.

Öræfajökull mit weiteren Erdbeben

Heute Morgen ereigneten sich 3 weitere schwache Erdbeben unter dem gefährlichsten Vulkan Islands. Generell nahm die Seismik in den letzten Tagen ab. Trotzdem wurden Evakuierungspläne mit den betroffenen Anwohnern der Region diskutiert. Im Falle einer Eruption soll die gesamte Gegend geräumt werden. Falls es zu einem Vulkanausbruch ohne weitere Vorwarnung kommt, sollen die Anwohner schnellstens höher gelegenes Terrain aufsuchen, um einer möglichen Flutwelle eines Gletscherlaufes zu entgehen. Diese könnte auch für Touristen gefährlich werden, die auf der Ringstraße unterwegs sind. Öræfajökull erhebt sich im Südosten des Vatnajökulls und überragt touristische hot spots wie Skaftafell und Jökullsarlon. In der Hauptsaison halten sich dort mehr Touristen auf, als es ständige Anwohner in der Region gibt.