Kilauea: Lavaströme auf der Pali

Am Kilauea auf Hawaii fließen weiterhin Lavaströme über die Pulama pali und erreichen die Basis des Abhangs zur Küstenebene. Die Lavaströme sind noch 3,3 km von der Notfallstraße entlang der Küste entfernt. Von der Straße sind es noch einmal 200 m bis zum potenziellen ocean entry. Die Lava fließt auch unweit des Puʻu ʻŌʻō-Kraters oberflächlich.  Die Lavaströme gehören zur Episode 61g, die nun schon gut 20 Monate dauert.

Der Lavasee im Pit des Halemaʻumaʻu-Kraters ist weiterhin aktiv. Sein Spiegel liegt 31 m tief. Es wird eine nur geringe Fluktuation in der Bodendeformation registriert. Die Seismik ist ebenfalls unauffällig.

Yellowstone: Seismischer Schwarm

Das Schwarmbeben im Nordwesten der Yellowstone-Caldera hielt auch gestern an. Es wurden mehr als 200 Einzelbeben gezählt. Die Erdbeben manifestieren sich in der Nähe des Norris Geyser Basin, in dem vor einigen Jahren die Gas-Temperatur in die Höhe schnellten. Die Geologen des USGS sehen in der aktuellen Aktivität keine Anzeichen einer bevorstehenden Eruption, oder eines großen Erdbebens. Schwarmbeben gehören zum normalen Geschäft eines Caldera-Vulkans mit einem aktiven Hydrothermal-System.

Island: Gaswarnung in Eishöhle

Das IMO brachte heute eine Warnung vor erhöhter Schwefelwasserstoff-Konzentration in einer neu entdeckten Eishöhle heraus. Die Höhle Blágnípujökull liegt im Eis des Gletschers Hofsjökull, in Zentralisland. Die Gaskonzentration wurde mit einem Handgerät gemessen. Außerhalb der Höhle war der Wert normal. Der Schwefelwasserstoff stammt von einem hydrothermalen Quellen und Fumarolen unter dem Gletscher. Zudem ist das Dach der Eishöhle einsturzgefährdet. Hofsjökull bedeckt einen Schildvulkan und eine Caldera. Letztere wurde erst 1983 entdeckt und bildet einen Zentralvulkan, über den man relativ wenig weiß. Die beiden bekannten Hochlandrouten Sprengisandur und Kjöllur passieren den Hofsjökull. Die Hochlandrouten sind bei Island-Reisenden sehr beliebt.

Suwanose-jima live

Staat: Japan | Lokation: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Livedaten Suwanose-jima

Vulkanische Erdbeben (oben) Tremor (unten) © JMA
Höhe der Eruptionswolken. © JMA

Suwanose-jima ist ein Inselvulkan ganz im Süden des japanischen Archipels. Eine Livecam gibt es unter dem Link.

Monitoring am Suwanose-jima

Seit 2012 wird das Monitoring am Suwanose-jima hauptsächlich von der Japan Meteorological Agency (JMA) und dem Disaster Prevention Research Institute (DPRI) der Universität Kyoto betrieben. Die beiden Einrichtungen betreiben voneinander unabhängige Netzwerke zur Überwachung des Vulkans.

Die JMA hat ein kleines Überwachungssystem installiert, dass aus einem Seismometer an der Südflanke des Otake-Kraters und einem Infraschallsensor in der Nähe des Dorfes besteht. Zur visuellen Beobachtung gibt auch zwei Livecams, die vom JMA betrieben werden, sich hier aber nicht einbinden lassen.

Das DPRI arbeitet mit einigen anderen Universitäten zusammen und errichtete ein permanentes Überwachungssystem mit vier Paaren von Seismometern und Tiltmetern rund um den aktiven Otake-Krater. Im Dorfgebiet wurden zudem ein Set aus einem Seismometer, einem Infraschallmikrofon und einem GPS-Gerät installiert.

Die japanische Behörde für Geoinformation (GSI) richtete ebenfalls eine Messstation im Dorfgebiet ein.

Das JMA und die japanische Küstenwache (JCG) führen in regelmäßigen Abständen visuelle Luftaufnahmen von aktiven Kratern durch. Das JMA führt auch gelegentlich Messkampagnen vor Ort durch. Bei diesen Kampagnen werden vor allem Gasmessungen durchgeführt und Proben gesammelt. Sofern es die eruptive Situation zulässt, werden vom Kraterrand aus Temperaturmessungen gemacht.

Natürlich wird auch der Suwanose-jima per Satellit überwacht. Dabei werden die modernsten Techniken der Fernerkundung angewendet. Mittels INSAR wird die Bodendeformation im Auge behalten. Satellitenbilder im Infrarotspektrum detektieren Wärmeanomalien und natürlich können auch Aschewolken per Satellit festgestellt werden.

Seit Februar 2005 stuft das JMA den Grad der vulkanischen Aktivität in sechs Stufen von 0 bis 5 ein und gibt ihn entsprechend den Ergebnissen der oben erwähnten Überwachung bekannt. Die vulkanische Aktivität wird seit Dezember 2007 bis heute als Stufe 2 (mäßig aktiv) eingestuft.

(Quelle: Geological Survey of Japan, AIST)