Weitere Lavafontänen am Mayon

Update: Es sieht so aus, als würde die Aktivität am Mayon weiter zunehmen. Heute registrierte das VAAC Tokyo bereits 5 Aschewolken, die vom Mayon ausgingen. Die Vulkanasche erreichte Höhen von 3,5 km ü.NN. Gut möglich, dass die Vulkanasche mit Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert ist.

Originalmeldung: Die Aktivität am Mayon auf den Philippinen geht weiter. Laut PHILVOLCS produzierte der Vulkan gestern nahezu kontinuierlich Lavafontänen, wobei ich mich Frage, ob es nicht strombolianische Eruptionen heißen müsste. 35 Episoden mit Lavafontänen wurden registriert, bei denen glühende Tephra bis zu 150 m hoch ausgestoßen wurde. Asche-Dampf-Wolken stiegen bis zu 800 m hoch auf. Die beiden Lavaströme sind weiterhin aktiv und haben Längen von 4,5 und 3,3 km. Ein 3. Lavastrom ist nun 400 m lang. Pyroklastische Ströme wurden generiert, die über 4 km weit flossen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß stieg auf 2526 Tonnen am Tag. Die Inflation hält an.

Gunung Agung noch auf Alarmstufe 4

Entgegen der Meldung von gestern steht die Alarmstufe noch auf „4“. Bisher wurde scheinbar nur diskutiert die Alarmstufe zu reduzieren. Gestern war auch ein leichter Anstieg der Seismik zu verzeichnen. Es wurden 17 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert.

Pacaya weiterhin aktiv

Der Vulkan in Guatemala ist weiterhin munter. Aus dem neuen Kegel im Mckenney-Krater wird glühende Tephra bis zu 50 m hoch eruptiert. MIROWA registrierte gestern ein hohes thermische Signal. Dieses geht von einem kurzen Lavastrom aus, welcher vom Krater ausgeht und in südlicher Richtung fließt.

Explosive Eruption am Karymsky

Am Karymsky gab es eine eine explosive Ascheeruption. Das VAAC Tokyo registrierte die Aschewolke in 5,3 km Höhe. Der Karymsky liegt auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka und zählt dort zu den aktivsten Vulkanen. Zugleich ist er praktisch nur mit dem Helikopter zu erreichen. Manche Touristen machen dort eine Zwischenlandung auf dem Weg zur Uzon-Caldera und den Tal der Geysire.

Gunung Agung: Reduzierung der Alarmstufe angedacht

Update: Meine Meldung kam wohl ein wenig verfrüht. In der Tat überlegen die Behörden derzeit erst den Alarmstatus zu verringern. Bis jetzt gilt noch die Alarmstufe „4“.

Originalmeldung: Am Gunung Agung auf Bali wurde wird überlegt den Alarmstatus von der höchsten Stufe „4“ auf „3“ zu verringert. In den letzten Wochen hatten vulkanische Aktivität und Seismik deutlich nachgelassen, so dass sich die zuständigen Behörden zu diesem Schritt entschlossen. Obwohl sich sehr wahrscheinlich noch viel Schmelze in der Magmakammer unter dem Vulkan befindet, hat das Risiko einer starken explosiven Eruption abgenommen, da die seismischen Daten darauf hindeuten, dass kein neues Magma mehr vom Erdmantel aus aufsteigt. Das ist eine gute Nachricht für die Tourismusbranche, die einen sehr starken Besucherrückgang verzeichnete. Reisende können sich wieder auf ihren Bali-Urlaub freuen und die traumhaften Strände und Tauchreviere dort genießen. Allerdings kann ein Wiederaufleben der Eruptionen nicht ganz ausgeschlossen werden. Ein bisschen Wachsamkeit ist nach wie vor nötig.

Schwarmbeben am Tenorio wird untersucht

In Costa Rica wurde eine wissenschaftliche Task Force auf die Beine gestellt, um den Ursprung des Schwarmbebens unter dem ruhende Vulkane Tenorio auf die Spur zu kommen. Bisher hatte man angenommen, dass die Erdstöße tektonischen Ursprungs seien, da unter dem Vulkangebiet mehrere Störungszonen verlaufen. Bisher wurden 505 Erdbeben registriert, das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,0. Tatsächlich zeichneten die Seismografen auch Tremor auf, welcher auf Fluidbewegungen hindeutet. Bisher gehen die Wissenschaftler davon aus, dass sich im Untergrund des Vulkans kein Magma bewegt.

Turrialba mit Asche-Emission

Gestern wurde am Turrialba in Costa Rica die erste größere Asche-Exhalation des Jahres beobachtet. Die Aschewolke erreichte eine Höhe von gut 1000 m über den Krater. Die Eruption wird als „passiv“ beschrieben, vermutlich weil keine glühende Tephra gefördert wurde und weil die Asche mit wenig Druck eruptierte. Es könnte sich auch um altes Material handeln, welches im Schlot stand.

Poás mit neuem Kratersee

Um noch ein wenig in Costa Rica zu verweilen: im Krater des Vulkans Poás bildete sich ein neuer Kratersee. Der Alte verschwand bei den Eruptionen im letzten Jahr. Nun füllte sich der Kraterboden wieder teilweise mit saurem Wasser.

Costa Rica heißt übersetzt „Reiche Küste“. Das kleine lateinamerikanische Land liegt tatsächlich zwischen zwei Ozeane: dem Atlantik und dem Pazifik. Die spanischen Eroberer kamen wegen dem Gold der Azteken. Heute kommen die Touristen wegen den sagenhaften Natur-und Kulturschätzen des Landes. Die aktiven Vulkane Costa Ricas manifestieren sich in 2 Abschnitten der Kordilliere: die Zentralkordilliere mit den Vulkanen Poás, Irazú und Turrialba, sowie die Kordelliere Guanacaste mit den aktiven Vulkanen Rincón de la Vieja und Arenal.

Taiwan: Erdbeben Mw 6,4

Heute Nachmittag gab es in Taiwan ein weiteres Erdbeben. Es hatte die Magnitude 6,4 und lag in 15 km Tiefe kurz vor der Ostküste des Landes. Besonders schlimm hat es die Stadt Hualian getroffen. Dort verursachte der Erdstoß Gebäudeschäden und forderte mindestens 2 Todesopfer. Diese wurden unter den Trümmern eines eingestürzten Hotels begraben. Es gab über 100 Verletzte. Es ereigneten sich zahlreiche mittelstarke Nachbeben. Erste Beben ereigneten sich bereits vor 2 Tagen und es stellt sich die Frage, ob ein noch Stärkeres droht.

Im Jahr 1999 starben bei einem Erdbeben in Taiwan mehr als 2400 Menschen. Das Beben hatte die Magnitude 7,3. Erst vor 2 Jahren kamen bei einem Erdbeben der Magnitude 6,3 mehr als 100 Menschen um.

Die Insel Taiwan liegt im Westpazifik vor China. Die Insel ist etwa so groß wie Baden-Württemberg. Taiwan zählt zu den am dichtesten besiedelten Regionen der Erde: 23 Millionen Menschen leben dort. Die Hauptstadt Taipeh ist Handelsmetropole und ein beliebtes Reiseziel der Asiaten um ausgiebig zu shoppen.

Neues Schwarmbeben am Öræfajökull

Unter Islands höchstem Gipfel, dem Hvannadalshnjúkur im Öræfajökull-Massiv, kam es zu einem neuen Schwarmbeben. Die einzelnen Erdbeben hatten geringe Magnituden und lagen flacher als 10 km. Ende letzten Jahres zeigten sich die isländischen Vulkanologen besorgt, dass der Vulkan erwachen könnte und kommunizierten Evakuierungspläne für die wenigen Menschen, die in der Gegend leben und von einem Ausbruch direkt betroffen wären. Eine große Gefahr geht vom schmelzenden Gletschereis aus: im Falle einer Eruption werden Gletscherläufe befürchtet. Sturzfluten würden das umliegende Land überschwemmen. Im Umfeld der Askja kam es ebenfalls zu mehreren schwachen Erdbeben, die ungewöhnlich weit gestreut sind.

Eruption am Mayon geht weiter

Der Vulkan auf den Philippinen ist weiterhin auf Vortagesniveau aktiv. PHILVOLCS berichtet von mehreren Episoden mit Lavafontänen und kontinuierlichen Strombolianern. Tephra stieg dabei 400 m hoch auf. Die Explosionsgeräusche wurden in einer Distanz von 10 km gehört. Die beiden Lavaströme sind quasi unverändert. Zudem wurden glühende Schuttlawinen beobachtet. Der Vulkan wurde von 116 vulkanisch bedingten Erdbeben erschüttert. Die meisten standen im Zusammenhang mit den Lavafontänen-Episoden. Es wird weiterhin Inflation registriert.

Geringe Seismik am Gunung Agung

Am Vulkan auf Bali wurden gestern 6 vulkanische Erdbeben registriert. 5 weitere Erschütterungen standen im Zusammenhang mit Dampferuptionen. Der kontinuierliche Tremor war von geringer Amplitude. Zum ersten Mal seit Wochen war der Krater des Vulkans sichtbar. Dieser präsentierte sich unverändert. Der Alarmstatus steht unverändert auf der höchsten Stufe „4“.

Reventador mit Wärmesignal

Am ecuadorianischen Vulkan Reventador wird eine Wärmestrahlung von 22 MW registriert. Diese steht sehr wahrscheinlich mit strombolianischen Eruptionen in Verbindung. Neue Informationen von IGEPN bleiben leider aus, die LiveCams funktionieren auch nicht.

Kirishima: hohe Wäremstrahlung

Vom japanischen Vulkankomplex Kirishima geht derzeit eine hohe thermische Strahlung von 484 MW aus. Das Wärmesignal wird von MIROVA registriert und liegt im Nordwesten des Komplexvulkans, in der Nähe des Mt. Limori. Ich gehe mal davon aus, dass es für die Wärmestrahlung einen anderen Grund als eine Eruption gibt. Vielleicht wütet ein Waldbrand auf der Vulkanflanke. Da zu diesem Zeitpunkt eine Eruption nicht ganz ausgeschlossen werden kann, erwähne ich dies hier.

Gefahr eines Polsprungs wächst

Mit Sorge beobachten NOAA-Wissenschaftler eine schnelle Wanderung des magnetischen Nordpols und eine Abschwächung des Erdmagnetfeldes. Seit 1840 hat die Stärke des Magnetfeldes um 17% nachgelassen. Der magnetische Nordpol entfernt sich immer weiter vom geografischen Nordpool und wandert Richtung Russland und zwar mit einer Geschwindigkeit von 1 km pro Woche. Dadurch wird die Missweisung (Unterschied zwischen geografischen Nordpol und magnetischen Nordpol) immer größer. Eine Navigation mit Karte und Kompass immer schwieriger und ungenauer. Die Kompassnadel zeigt zwar noch Richtung Norden, aber Wissenschaftler fragen sich, wie lange noch? Sie befürchten, dass die schnelle Lageveränderung des magnetischen Nordpols und die Abnahme der Stärke des Erdmagnetfeldes Vorzeichen eines Polsprungs sein könnten. Bei einem Polsprung dreht sich die Polarität des Erdmagnetfeldes um und die Kompassnadel würde dann Richtung Süden zeigen. Erdgeschichtlich gesehen geschieht so etwas relativ häufig: durchschnittlich alle 300 000 bis 500 000 Jahre kehrt sich die Polarität des Erdmagnetfeldes um. Das letzte Mal ist allerdings schon 780.000 Jahre her. Ein Polsprung wäre damit statistisch überfällig. Wann sich die Polsprünge ereigneten lässt sich aus dem geologischen Zeitarchiv der Ozeanböden ablesen: entlang des Mittelatlantischen Rückens entsteht ständig neuer Ozeanboden indem Lava austritt. In der Schmelze enthaltene Magnetitkristalle fungieren wie winzige Kompassnadeln und regeln sich entsprechend der Richtung des Erdmagnetfeldes ein. Mal zeigen diese Magnetitkristalle Richtung Nordpool, mal zum Südpool. So ergibt sich ein magnetisches Streifenmuster am Grund des Atlantiks.

Das Erdmagnetfeldes verdankt seine Entstehung ähnlichen Kräften wie die Wanderung der Kontinente und der Vulkanismus: der Rotation gigantischer Zellen aus geschmolzenen Metall im oberen Erdkern. Diese Konvektionszellen arbeiten wie ein Dynamo und ihre Rotationsrichtung bestimmt die Lage des Nordpols. Die Rotationsrichtung einiger dieser Zellen scheint sich bereits jetzt umzukehren. Ändert sich die Rotationsrichtung mehrheitlich, dann wird sich der Polsprung vollziehen. In der Übergangsphase wird das Erdmagnetfeld vermutlich sehr stark abgeschwächt, oder sogar ganz verschwinden. Für Plattentektonik und Vulkanismus zeichnen sich Konvektionszellen aus Gesteinsschmelze verantwortlich, die im Erdmantel rotieren.

Das Erdmagnetfeld schützt die Erde vor schädlicher kosmischer Strahlung. Die Reaktion des Magnetfeldes mit der Strahlung manifestiert sich in Polarlichter.  Die Strahlung dringt beim Versagen des Magnetfeldes weiter in die Atmosphäre ein. Inwieweit sich das auf die Lebewesen des Planeten auswirkt ist unklar. Die Strahlung kann schlimmsten Falls Zellen schädigen und Mutationen hervorrufen. Sicher scheint zu sein, dass ein Kollaps des Magnetfeldes schädlich für Elektronik ist. Besonders Satelliten könnten zerstört werden und die Elektronik von Flugzeugen beschädigt werden. Aber auch irdische Computer sind nicht sicher. Ein Polsprung könnte sich also sehr negativ auf unsere Zivilisation auswirken und eine globale Katastrophe auslösen. In einem relativ großen Bereich über Südamerika und dem Atlantik ist das Magnetfeld jetzt bereits so schwach, dass man bei Flügen dort die 1000-fache Strahlendosis abbekommt, wie auf anderen Flugstrecken.

Einige Wissenschaftler denken, das wir bereits in der Anfangsphase des Polsprungs stecken. Unklar ist, wie lange dieser Prozess dauert, bis sich der Polsprung vollzogen hat. Aus den Beobachtungen der letzten Jahre scheint hervorzugehen, dass es in geologischen Zeiträumen betrachtet sehr schnell gehen könnte und das sich ein kleiner Polsprung vor 41.000 Jahren innerhalb von 250 Jahren vollzog. Künftige Generationen stehen somit nicht nur vor der Herausforderung den globalen Klimawandel zu meistern, sondern auch mit den Folgen eines Polsprungs fertig zu werden.

(Quellen: Artikel im Spiegel, Artikel Laschamp-Ereignis, Wikipedia. Bildquelle: NOAA)

Mayon mit weiteren Lavafontänen

Die vulkanische Aktivität am Mayon bewegt sich auf dem Niveau der letzten Tage und ist überwiegend effusiv. Es sind weiterhin 2 Lavaströme aktiv. Diese sind 3,2 und 4,5 km lang. Der lange Lavastrom erreicht fast den Fuß des Vulkans. Die effusive Eruption wurde gestern durch 2 Episoden mit Lavafontänen ergänzt, welche bis zu 550 m hoch aufstiegen. Die stärkste dieser Episoden dauerte fast 2 Stunden. Die Lavafontänen speisten zusätzliche Lavaströme. Heute Morgen ereigneten sich 2 weitere Episoden mit Lavafontänen, bzw. kontinuierlichen strombolianischen Eruptionen. Das VAAC Tokyo registrierte 4 Aschewolken in den letzten 24 Stunden.

Kadovar: Rückgang der Aktivität

Das RVO berichtet von einem Rückgang der Aktivität. Entgegen der gestrigen Meldung, wurde bereits am Freitag ein deutlicher Rückgang der Schwefeldioxid-Konzentration gemessen, was darauf hindeutet, dass  es praktisch keinen neuen Magma-Nachschub mehr gibt. Es wurden Dampfwolken beobachtet die 100 m hoch aufsteigen. Im gleichen Artikel ist davon die Rede, dass der Vulkan Karkar begonnen hat Dampf auszustoßen. Karkar ist eine Insel vor der Küste von Madang in der Bismark-See vor Papua Neuguinea und liegt ca. 100 km Vom Kadovar entfernt.

Karymsky eruptierte explosiv

Der Vulkan Karymsky im fernen Kamtschatka eruptierte Vorgestern 3 Aschewolken. Das VAAC Tokyo registrierte Vulkanasche in 5 km Höhe. Karymsky ist einer der aktivsten Vulkane auf Kamtschatka und galt lange Zeit als daueraktiv. in den letzten Jahren treten die Eruptionen eher phasenweise auf.

Thermische Strahlung am Sangeang Api

Heute lichteten sich zum ersten Mal seit langem die Wolken am indonesischen Vulkan Sangeang Api. MIROVA registrierte dann auch eine moderate Wärmestrahlung in Höhe von 13 MW. In Korrelation mit der erhöhten Seismik, scheint mir eine strombolianische Aktivität durchaus möglich zu sein. Denkbar wäre auch schwaches Domwachstum.

Kadovar: langsames Domwachstum

In den letzten Tagen ist es um den Vulkan Kadovar relativ ruhig geworden. Berichte blieben aus und das VAAC Darwin registrierte keine Ascheeruptionen mehr. Die bisher letzte Meldung von Ende Januar verkündete eine deutliche Abnahme der Aktivität. Nun ist scheinbar eine neue Meldung des RVO veröffentlicht worden, die ich im Blog des Kollegen Bernhard Duyck entdeckt habe. Demnach ist die Aktivität noch nicht vorbei. Es wird von einem weiterhin wachsenden Lavadom berichtet, der sich an der Küste aus dem Wasser schiebt. Am 01. Februar gab es einen partiellen Kollaps und es wurde eine Aschewolke generiert. Der Zentralkrater ist ebenfalls aktiv. Es werden hochfrequente Erdbeben registriert, die mit Magmenaufstieg assoziiert sind. Kadovar liegt vor der Nordküste Papua Neuguineas, im Mündungsgebiet des Sepik-Flusses.

Geringe Seismik am Gunung Agung

In den letzten Tagen bewegt sich die Seismik auf relativ niedrigem Niveau. Gestern wurden 7 Erdbeben und kontinuierlicher Tremor registriert. 12 Vibrationen deuteten auf Gaseruptionen hin. Zudem ist das öffentliche Seismogramm offline. Trotz geringer Seismik besteht immer noch die Möglichkeit größerer Ascheeruptionen, allerdings nimmt die Wahrscheinlichkeit dafür ab.

Sangeang Api

Die Seismik der entlegenen Vulkaninsel vor Sumbawa ist deutlich erhöht und lässt strombolianische Eruptionen vermuten. Bestätigung über die Aktivität gibt es von offizieller Seite nicht. Der Alarmstatus steht auf „gelb“ und die Insel wurde bereits 2014 (Bericht) evakuiert. Aktuelle Satellitenbilder zeigen den Vulkan seit Wochen in Wolken gehüllt.

Soufrière mit Schwarmbeben

Bereits am Donnerstag kam es unter dem Vulkan Soufrière auf der Insel Guadeloupe zu einem Schwarmbeben. Es wurden 30 schwache Erdstöße registriert. Die Meisten hatten sehr geringe Magnituden. Das stärkste Erdbeben brachte es auf M 2,1. Die Hypozentren lagen in Tiefen zwischen 2 und 2,5 km. Es ist das erste Mal, dass dieser Vulkan in den News auf vulkane.net auftaucht. La Soufrière ist der höchste Vulkan der Kleinen Antillen in der Karibik. Sein Gefahrenpotenzial wird unterschiedlich eingeschätzt und wurde von Vulkanologen kontrovers diskutiert. Im letzten Jahrhundert eruptierte der Vulkan 3 Mal. Zwischen 1975 und 1977 war der Vulkan recht munter. Beim bisher letzten Vulkanausbruch handelte es sich um eine phreatische Eruption, wie wir sie in den letzten Wochen von mehreren Vulkanen gesehen haben. Diese Wasserdampf-bedingten Ausbrüche können ohne größere Vorwarnung erfolgen.

Schwächere Aktivität am Mayon

In den letzten Tagen hat die Aktivität am Vulkan Mayon wieder abgenommen. Bisher sind die Philippinen von einer größeren Naturkatastrophe verschont geblieben, wobei ein erneutes Aufleben der Aktivität natürlich möglich ist. PHILVOLCS meldet Episoden mit schwachen Lavafontänen (sehr wahrscheinlich strombolianische Eruptionen, die schnell hintereinander folgen) und eine Eruptionswolke, die mehr aus Wasserdampf, denn aus Vulkanasche bestand. Es wird nur von einer Aschewolke berichtet, die gut 1000 m über den Krater aufstieg. Lavaeffusion speiste weiterhin die beiden Lavaströme. Der größte erreichte eine Länge von 4,3 km. Es wurden 17 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert und 10 Episoden mit Tremor. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 1583 Tonnen. Weiterhin wird Inflation gemessen. Der Alarmstatus des Mayon steht auf der zweithöchsten Stufe 4.

Paroxysmus am Fuego

Am Fuego endete nach 20 Stunden die erste paroxysmale Eruption des Jahres. Einige Medien berichten vom stärksten Ausbruch des Vulkans seit 1974, was ich allerdings bezweifle. Allein im letzten Jahr gab es 2 Eruptionen mit einem stärkeren Thermalsignal, als es diesmal der Fall war. Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass dieser Paroxysmus spektakulär war. Die Lavafontäne speiste 4 Lavaströme und es entstanden mehrere pyroklastische Ströme. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 7 km auf. hier gibt es Bilder und Videos der Eruption.

Piton de la Fournaise mit Inflation

Unter dem Vulkan auf der Insel La Réunion sammelt sich weiterhin Magma an. Im Januar wurden 18 vulkanotektonische Erdbeben unter dem Vulkan registriert, die meisten Hypozentren lagen in Tiefen weniger als 2 km. Eine Eruption steht zwar nicht unmittelbar bevor, doch der Vulkan bereitet sich bereits auf einen weiteren Ausbruch vor.

Erdbeben am Ätna

Am Ätna auf Sizilien gab es 2 weitere Erdbeben mit den Magnituden 2,9 und 2,3. Sie manifestierten sich im Norden des Vulkans bei Randazzo. Die Hypozentren lagen in 20 und 29 km Tiefe. Vermutlich waren sie Teil eines Erdbebenschwarms, wobei die schwachen Erdbeben bei EMSC nicht angezeigt werden. Solche tiefen Erdbeben werden häufig durch aufsteigendes Magma verursacht.

Kilauea: 1 Toter durch Gaswolke

Gestern kam es am Kilauea auf Hawaii zu einem Unfall mit Todesfolge. Eine Gruppe aus 4 Vulkanwanderern war auf dem aktiven Lavafeld in Kalapana unterwegs, als es plötzlich stark zu regnen begann. Das Wasser verdampfte auf dem heißen Lavafeld und es entstand eine giftige Dampfwolke, die die Gruppe umschloss. Während 3 Personen die Flucht aus dem giftigen Dampf gelang, erstickte die 4. Person. Bei dem Opfer handelt es sich um Sean King, der als erfahrener Vulkangeher bekannt war und die Gruppe führte. Rettungskräfte machten sich nach einem Notruf um 8.15 Uhr direkt auf den Weg zur Küstenebene, auf der die Lavaströme fließen. Es wurden 2 Hubschrauber eingesetzt. Diese fanden die 3 Überlebenden und den Toten, welcher ein Stück von der Gruppe entfernt aufgefunden wurde. Scheinbar ist er weiter in die Gaswolke hineingelaufen, während die anderen Wanderer Glück hatten und den Dämpfen entkommen konnten. Sie trugen nur leichte Verletzungen davon, die sie sich bei ihrer Flucht über das Lavafeld zugezogen hatten. (Quelle: https://www.bigislandvideonews.com)

Giftige vulkanische Gase sind an aktiven Vulkanen immer eine Gefahr. Daher sollte man stets eine Gasmaske griffbereit dabei haben. Ich selbst bin auch einmal fast erstickt, als ich unversehens in eine Wolke mit hochkonzentrierten Gasen geraten bin. Die Gasmaske befand sich im Rucksack auf meinem Rücken- in dieser Situation hätte sie auch auf dem Mond liegen können. Allerdings war es mir nicht bekannt, dass sekundäre Dampfwolken, welche durch Regenwasser auf dem heißen Untergrund eines aktiven Lavafeldes entstehen, so hoch konzentriert sind, das man darin ersticken kann.

Das Lavafeld bei Kalapana wird derzeit vom Lavastrom 61g gespeist. Seit einigen Wochen erreicht der Lavastrom nicht mehr den Ozean, dafür gibt es weit verzweigte Lavaströme, die an der Oberfläche fließen. Normalerweise fließt ein Großteil der Lava durch unterirdische Tunnel. Wenn diese blockiert sind, oder mehr Lava nachkommt, als durch die Tunnel abfließen kann, bricht die Lava an der Oberfläche durch. Derzeit fließen die Lavaströme ein gutes Stück von der Küste entfernt, in Richtung Ostflanke des Kilaueas. Ein Marsch über die weiten Lavafelder ist anstrengend, besonders unter den klimatischen Bedingungen auf Hawaii.