Meeresforschung: Größte Unterwasser-Todeszone entdeckt

Die weltgrößte Unterwasser-Todeszone wurde jüngst im Golf von Oman entdeckt: in einem Gebiet so groß wie Bayern, ist die Sauerstoff-Konzentration des Wassers so gering, dass praktisch kein Leben mehr möglich ist. Die Unterwasserlandschaft gleicht einer Wüste. Diese traurige Entdeckung machte ein Forscherteam der University of East Anglia. Ihre Arbeit wurde im Geophysical Research Letters veröffentlicht. Mit 2 Unterwasserdrohnen erkundeten sie das Arabische Meer bis im einer Tiefe von 1000 Metern. Die Drohnen sammelten Daten über die Sauerstoffkonzentration und fertigten Bilder an. In Wassertiefen zwischen 150 m und 950 m ist die Sauerstoffkonzentration sehr gering. Die meisten Tier- und Pflanzenarten sind ausgestorben.

Die Todeszone war schon seit längerem bekannt, doch ihre Ausdehnung überraschte die Wissenschaftler. Bisher waren genaue Untersuchungen der Gegend unmöglich, da somalische Piraten den Golf unsicher machten.

Solche Todeszonen verbreiten sich in den Weltmeeren immer weiter. Sie entstehen, wenn der Sauerstoffaustausch gestört wird, was durch sich ändernde Meeresströmungen geschehen kann. Ein weiterer Grund ist der extrem hohe Eintrag von Düngemitteln und Abwässern über die Flüsse. Dadurch kommt es zur sogenannte Algenblüte: der explosionsartigen Vermehrung der Algen. Diese verbrauchen Sauerstoff und wenn sie absterben verbraucht die verfaulende Biomasse weiteren Sauerstoff.  Der anthropogene Klimawandel verschärft die Situation: ein Anstieg der Meerestemperaturen ändert die Strömungsverhältnisse. Zudem kann warmes Wasser weniger Sauerstoff binden als kaltes Wasser. Die gleichen Phänomene sind auch für das Absterben des australische Great Barrier Reef verantwortlich. Dort will man nun Milliarden Dollar in den Umweltschutz stecken, um das Riff zu retten.

Studienleiter Bastien Queste sagt: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Situation schlimmer ist als bislang gedacht“.

Mikroplastik in der Arktis

Schlimmer als gedacht ist auch die Situation der arktischen Meeresregionen. Dort fanden Forscher mehr als 12.000 Mikroplastikpartikel pro Liter Meereis. Ilka Peeke vom AWI (Alfred-Wegener-Institut Bremerhaven) untersuchte die Meereisproben und zeigte sich über das Ergebnis selbst überrascht. Die Forscherin hatte mit so einer hohen Kunststoffpartikel-Konzentration fernab von menschlichen Einflüssen nicht gerechnet. Plastikmüll wird zu mikroskopisch kleinen Partikeln zerkleinert und mit der Meeresströmung in die entlegensten Regionen transportiert. Dort werden sie von den Meerestieren aufgenommen und gelangen so in die Nahrungskette.

Die beiden Beispiele zeigen wieder, wie Verantwortungslos wir mit der Umwelt umgehen. In meinen Augen liegen die Hauptprobleme in der immer weiter wachsenden Weltbevölkerung, der zunehmenden Industrialisierung und in unserem Konsumverhalten. Eine Weltwirtschaft, die auf beständiges Wachstum basiert ist auf Dauer nicht tragbar.

Quellen: Geophysical Research Letters, Nature Communications

Piton de la Fournaise: Eruption stabil

Die Eruption am Piton de la Fournaise hat sich stabilisiert und geht auf relativ gemäßigtem Niveau weiter. Gestern waren 3 Förderschlote aktiv, welch kleine Lavafontänen förderten, die Lavaströme speisten. Die Förderrate wird mit 2-6 Kubikimeter pro Sekunde angegeben. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung in Höhe von 829 MW.

Fuego mit moderaten Explosionen

Am Fuego in Guatemala lässt ein neuer Paroxysmus weiterhin auf sich warten. Stattdessen setzt der Vulkan sein Tagesgeschäft unbeirrt fort und erzeugt 4-7 strombolianische Eruptionen in der Stunde. Glühende Tephra steigt bis zu 250 m hoch auf. Vulkanasche schafft es auf eine Höhe von 4700 m. MIROVA registriert ein thermisches Signal von 67 MW. Fuego ist einer der aktivsten Vulkane Mittelamerikas. Seit einigen Jahren erzeugt er Paroxysmen, die im Abstand von einigen Wochen erfolgen. Vor einem Paroxysmus steigern sich stärke und Häufigkeit der Strombolianer.

Kilauea: Deflation hält an

Unter der Gipfel-Caldera wird weiterhin Deflation registriert. Die Verlaufs-Kurve flacht langsam ab, so dass in den nächsten Stunden wieder Inflation einsetzten könnte. Der Lavasee stand gestern 16 m unterhalb der Kante zum Halema‘uma‘u-Krater. In der West-Rift-Zone wird hingegen leichte Inflation registriert. Der Anstieg ist geringer, als in der letzten Woche. Im Pu‘u ‘Ō‘ō -Krater wurden keine neuen Lavaströme entdeckt. Derweilen gibt es in der Nähe des Kraters weiterhin aktive Lavaströme der Episode 61g.

Klyuchevskoy ausgebrochen

Nach längerer Pause erwachte der höchste Vulkan Kamtschatkas gestern wieder zu neuem Leben. Das VAAC Tokyo verzeichnete 3 Aschewolken, die Höhen von 6 km ü.NN erreichten. Im vergangenen Jahr war der Vulkan sehr aktiv.

Vatnajökull: Erdbeben M 3,9

Unter dem Gletscher Vatnajökull ereigneten sich wieder zahlreiche Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 3,9 und manifestierte sich im Bereich der Bardarbunga-Caldera. Sein Hypozentrum lag in 3,3 km Tiefe.