Anak Krakatau mit kleiner Aschewolke

Endlich  scheint es soweit zu sein, dass Anak Krakatau zu neuem Leben erwacht! Nach langjähriger Pause wurde nun eine Aschewolke gesichtet, die vom Gipfelkrater aus aufsteigt. Sie erreicht eine Höhe von ca. 400 m über dem Krater und wird vom Wind verfrachtet. Auf MIROVA wird eine moderate thermische Anomalie in Höhe von 17 MW angezeigt. Erst vor 3 Tagen hatte ich gepostet, dass die Fumarolen-Temperaturen zeigen, dass das Magma hoch im Fördersystem steht. Ob sich aus der Ascheneruption eine stabile eruptive Phase entwickelt, werden die nächsten Tage zeigen. Bis der Vulkan durchstartet könnten noch einige Tage/Wochen vergehen.

Das Bild wurde in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ gepostet. Mittlerweile haben sich dort mehr als 3000 vulkanbegeisterte Personen aus aller Welt zusammengefunden und tauschen sich über Vulkane aus.

Anak Krakatau zählt zu den aktivsten und bekanntesten Vulkanen Indonesien. Die junge Vulkaninsel bildete sich in der Caldera des legendären Krakatau, welcher sich 1883 in einer gigantischen Eruption selbst zerstörte. Anak Krakatau bedeutet soviel wie „das Kind Krakataus“: die Vulkaninsel tauchte erst in den 1920iger Jahren auf. Seitdem kommt es immer wieder zu eruptiven Phasen, welche durchaus stark werden können.

Island: Erdbeben bei der Blauen Lagune

Auf Island ereigneten sich in den letzten 24 Stunden gleich 3 Erdbebenschwärme. Die bekannteste Lokation dürfte die Blaue Lagune bei Grindavík sein. Dort manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 3, dem weitere schwächere Erdbeben folgten. 2 weitere Erdbebenschwärme wurden unter dem Herdubreid und Öræfajökull registriert.

Bei der Blauen Lagune handelt es sich um ein sehr beliebtes Thermalbad, zwischen Reykjavik und Keflavik. Die Touristen baden dort praktisch im Kühlwasser des nahen Geothermalkraftwerks. Das Wasser ist von türkisblauer Farbe, welche von Kieselgur herrührt. Eine ähnliche -wenn auch deutlich kleinere- Anlage findet sich im Norden der Insel beim See Myvatn.

Mayon: explosive Eruptionen

Der philippinische Vulkan Mayon eruptiert seit gestern wieder Vulkanasche. Das VAAC Tokyo registrierte 3 Eruptionen, von denen die Größte Vulkanasche bis in einer Höhe von fast 6 km aufsteigen ließ. Auf einem Video sieht es so aus, als wären kleine pyroklastische Ströme erzeugt worden. Seit einigen Wochen wird wieder leichte Inflation registriert. Sporadisch ereignen sich vulkanotektonsiche Erdbeben,die auf Magmenaufstieg hindeuten. Ob dies der Beginn einer neuen eruptive Phase ist, oder ob es sich um einzelne phreatomagmatische Eruptionen handelt, wird sich in den nächsten Tagen beweisen.

Kilauea: leichter Rückgang der Fördermengen

Die Eruption auf Hawaii geht weiter, allerdings wurde gestern Mittag ein leichter Rückgang der geförderten Lavamenge beobachtet. Nichts desto trotz kann die Eruption als stabil bezeichnet werden. Die meiste Lava quillt aus Spalte 8, welche eine Lavafontäne produziert. Der kanalisierte Lavastrom ist gestern schmaler geworden. Die Lava verteilt sich auf dem großen Delta an der Küste und erreicht an einer Stelle das Meer. Dort mündet die Lava unterseeisch im Wasser. Spalte 6 wurde reaktiviert und es wurde Rotglut beobachtet. Geringe Mengen Lava treten aus den Spalten 16 und 18 aus.

Unter der Gipfelcaldera ereignete sich ein weiteres Explosionsbeben der Magnitude 5,3. Der Mechanismus hinter diesen Ereignissen wäre es Wert genauer erforscht zu werden, das es schon sehr ungewöhnlich ist, dass regelmäßig Erschütterungen der gleichen Stärke erzeugt werden. Interessant ist, dass das HVO die Messskala der Bodendeformation nun auch in Meter anzeigt. So wird der bisher abstrakte Wert veranschaulicht. Die GPS Station am Gipfel senkte sich seit Beginn der Eruption um fast 2 m. Am  Pu‘u ‘Ō‘ō waren es o,4 m.

Fernandina Rückgang der Aktivität

Auf der Galapagos-Insel La Cumbre lässt die Stärke der Eruption nach. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung von 2680 MW, was auf einen deutlichen Rückgang der geförderten Lavamenge hindeutet. Der Ausbruch begann vor 2 Tagen und förderte in den ersten Stunden erhebliche Lavamengen.