Ätna: Eruption lässt nach

Update 20:00 Uhr: Der Tremor ist Mittags wieder gestiegen. Es werden kleine strombolianische Eruptionen generiert. Diese manifestieren sich aus dem „Sattelvent“ des Neuen Südostkraters. Sehr wahrscheinlich ist auch noch der Lavastrom aktiv.

Originalmeldung: Während der Nacht zeigte sich Signora Ätna noch von ihrer aktiven Seite. Heute Morgen fällt der Tremor deutlich ab, fängt sich derzeit noch einmal kurz oberhalb des Nulllinie. Wie schon vermutet handelte es sich wieder um einen „verkappten Paroxysmus“ bei dem in etwas ein ähnliches Magmavolumen gefördert worden ist, wie bei einem echten Paroxysmus. Allerdings dauert die Hochphase eines Paroxysmus oft deutlich weniger als 1 Stunde, während sich die aktuelle Eruption über 3 Tage hinzog. Wäre nicht schlecht, wenn die örtlichen Vulkanologen einen neuen Ausdruck für diese Art der Eruption kreieren würden. Jetzt heißt es abwarten, ob es in den nächsten Tagen weiter geht, oder ob Ätna schon ihr Pulver verschossen hat. Ich rechne mit weiteren Ausbrüchen.

Anak Krakatau: Eruption rückläufig

Von einem weiteren Vulkan gibt es eine Aktivitätsabnahme zu berichten: Am Anak Krakatau nimmt die Häufigkeit der Eruptionen ab, genauso die thermische Strahlung. Diese beläuft sich auf moderaten 12 Mw. Auf dem aktuellen Sentinel-Satellitenfoto sieht man nur noch eine kleine thermische Anomalie im Bereich des Förderschlotes.

Manam mit thermischen Signal

In Papua Neuguinea glüht es am Vulkan Manam. MIROVA verzeichnet eine thermische Anomalie in Höhe von 72 MW. Der Form des hot spots nach zu urteilen, könnte es sich um einen Pancake-Dom handeln, der dort im Krater des Vulkans wächst. Starke strombolianische Eruptionen könnten ebenfalls so eine Anomalie erzeugen. Allem Anschein nach, handelte es sich bei der gestrigen Eruption um einen kurzweiligen Paroxysmus. Auf dem Foto sieht man eine Lavafontäne und eine hoch aufsteigende Aschewolke. Es ist gut möglich, dass in den nächsten Tagen weitere Ausbrüche folgen werden.

Manam ist ein Inselvulkan in der Bismarcksee vor Papua Neuguinea. Er fördert basaltischen Andesit. Besonders gefährlich ist es zu aktiven Zeiten in den zahlreichen Tälern am Kegel, denn durch diesen suchen sich pyroklastische Ströme ihren Weg.

Eruption des Manam auf PNG. © Sean Richards

Lombok: Erdbeben Mw 5,5

Gestern Abend ereignete sich ein weiteres mittelstarkes Erdbeben im Gebiet von Lombok. Das Hypozentrum lag in 40 km Tiefe, östlich von Lombok und kurz vor der Küste der Nachbarinsel Sumbawa. Dort gab es heute ein weiteres Beben der Magnitude 4,9. Dieses Beben manifestierte sich in 30 km Tiefe. Es besteht die Gefahr, dass es sich um Vorbeben eines stärkeren Erdbebens handelt. Davon wären vor allem die vorgelagerten Inseln von Pulau Saringi betroffen. Die Stadt Sumbawa Besar liegt 53 km von den aktuellen Epizentren entfernt. Dort leben ca. 53.000 Menschen. Auf dieser Insel liegt auch der legendäre Vulkan Tambora. Dieser eruptierte im Jahr 1815 katastrophal. Das darauf folgende Jahr ist als „das Jahr ohne Sommer“ in die Geschichtsbücher eingegangen. Bisher gibt es zum Glück keine Anzeichen dafür, dass der Tambora wieder erwacht. Allerdings können starke Erdbeben Vulkanausbrüche auslösen. Doch dafür muss das Magma bereits in der Magmakammer sein.

Iran: Erdbeben Mw 6,1

Im Westen des Irans gab es letzte Nacht ein Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe in der Nähe des Ortes Javānrūd. Bis zur irakischen Hauptstadt Bagdad sind es 223 km. Es folgten mehrere Nachbeben. Über Schäden liegen keine Meldungen vor, doch Beben dieser Größenordnung haben schon ein beachtliches Zerstörungspotenzial.

Öræfajökull: Erhöhte Seismik

Unter dem isländischen Gletschervulkan gab es einen weitere Erdbebenschwarm. Die meisten Erdbeben manifestierten sich in 3-4 km Entfernung zum Gipfel Hvannadalshnjúkur. Die Tiefe der Erdbeben lag zwischen 1 und 5 km. Bereits jetzt ist der August der Monat mit den meisten Erdbeben unter dem Calderavulkan im Süden des Vatnajökulls. Vulkanologen halten ein erwachen des Vulkans für möglich. Sollte sich hier eine Eruption unter dem Eis ereignen, würde ein großer Gletscherlauf drohen. eine hoch aufsteigende Aschewolke würde den Flugverkehr beeinträchtigen.