Neuseeland: Schwarmbeben bei Taupo

Am Südufer des neuseeländischen Calderavulkans Taupo manifestierte sich ein Erdbebenschwarm. Diese bestand aus 28 Einzelbeben geringer Magnituden zwischen 0,4 und 2,2. Die Epizentren lagen zwischen den Seen Taupo und Rotoaira, bei einer Lokation die Torangi genannt wird. Die Tiefen lagen zwischen 5 und 10 km. Seinen Höhepunkt erreichte der Erdbebenschwarm am 20. September.

Der Grund des Schwarmbebens könnte sowohl magmatisch, als auch tektonisch gewesen sein. Bei Torangi verlaufen mehrere Bruchzonen, die von der Taupo-Caldera Richtung Mount Tongaria ziehen. Dort dehnt sich die Erdkruste und entlang der Bruchzonen könnte sich ein magmatischer Gang ausbreiten. Die letzte Supervulkan-Eruption der Taupo-Caldera ereignete sich vor 26.500 Jahren. Der aktuelle Erdbebenschwarm ist nicht als Vorläufer so einer Eruption zu interpretieren.

Philippinen: Erdbeben Mw 5,0

Im Osten des philippinischen Archipels ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,0. Das Hypozentrum lag in 30 km Tiefe, vor der Nordostküste der Insel Mindanao. Es folgten mehrere Nachbeben mit Magnituden größer 4.

Öraefajokull: erneutes Schwarmbeben

Unter dem isländischen Gletschervulkan Öraefajokull gab es wieder einen Erdbebenschwarm. Die Beben waren von geringer Magnitude und lagen in Tiefen zwischen 2 und 3 km. sehr wahrscheinlich steht die Seismik im Zusammenhang mit Magmenaufstieg. Es hat den Anschein, als würde sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereiten. Doch noch ist es unabsehbar ob und  wann es zu einem Ausbruch kommen wird.

Mexiko: Erdbebenschwarm bei Oxaca

In den letzten Tagen ereigneten sich im mexikanischen Bundesstaat Oxaca zahlreiche Erdbeben. Diese hatten Magnituden zwischen 3,5 und 4,5 und lagen in mittleren Tiefen zwischen 10 und 150 km. Das ist eine sehr große Bandbreite und zeigt, dass sich die Störungszonen bis in den Erdmantel hinab verhakt haben. Obwohl die Spannungen in vielen moderaten Erdbeben abgebaut werden, sind auch stärkere Erschütterungen möglich, welche katastrophale Folgen haben können.

Gunung Agung mit kleinen Ascheeruptionen

In den letzten Tagen erzeugt der Gunung Agung auf der indonesischen Insel Bali immer wieder kleine Asche-Dampf-Eruptionen. Die Eruptionswolken steigen einige Hundert Meter hoch auf. Gestern registrierte das VSI 5 solcher Eruptionen. Die Seismik ist mit 3 vulkanotektonischen Erdbeben und eben so vielen tektonischen Erdbeben relativ unspektakulär, zeigt allerdings an, dass sich immer noch Magma im Untergrund bewegt. Das Video stammt von Jacky Zwahlen.

Anak Krakatau eruptiert häufig

Gestern registrierte das VSI 440 seismische Eruptionssignale und Tremor mit einer Amplitude von 40 mm. MIROVA zeigt eine moderate thermische Strahlung von 30 MW an. Dies lässt den Schluss zu, dass derzeit kein größerer Lavastrom gefördert wird, dafür aber häufig strombolianische Explosionen generiert werden. Ich bin gespannt, ob sich in den nächsten Tagen ein weiterer Paroxysmus ereignen wird. In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ hat sich inzwischen ein beachtliches Portfolio an Fotos und Videos zu diesem Ausbruch angesammelt, die ich aufgrund des aufwendigen Copyright-Managements hier leider nicht alle Teilen kann.

Merapi mit erhöhter Seismik

Und noch ein Vulkan Indonesiens steht heute in den News: Der Merapi ist weiterhin seismisch aktiv und produzierte 9 vulkanisch bedingte Erdbeben, sowie mehrere Signale, die auf Steinschlag hindeuten. Der Dom wächst weiterhin und wird dies wohl noch für eine Weile so weitermachen.

Piton de la Fournaise: Eruption stabil

Im Indischen Ozean geht die Eruption des Piton de la Fournaise weiter. Die thermische Strahlung liegt bei sehr hohen 1058 MW und damit auf dem Niveau der letzten Tagen. Der Lava-Ausstoß dürfte sich nicht großartig geändert haben und bei 3 Kubikmeter pro Sekunde pendeln. Für den 24. September wird die Förderrate zwischen 0,5 und 5,3 Kubikmeter pro Sekunde angegeben. Der Tremor nahm in de letzten 48 Stunden leicht zu.

Manam: Aschewolke registriert

Das VAAC Darwin detektierte am Manam in Papua Neuguinea eine Aschewolke. Diese stiegt bis in einer Höhe von 2,6 km auf. weitere Informationen liegen leider nicht vor. Bereits am Wochenende gab es eine größere Eruption des Vulkans.

Fidschi: Erdbeben Mw 5,7

Unter dem Südsee-Archipel von Fidschi ereignete sich ein weiteres Erdbeben (Mantelbeben) der Magnitude 5,7. Das Hypozentrum lag in 566 km Tiefe im Osten des Archipels. In den vergangenen Wochen kam es hier zu eine ungewöhnlichen Häufung tiefer Erdbeben, was der besonderen tektonischen Lage des Archipel geschuldet ist.

Kreta: Erdbeben Mw 4,7

Östlich der griechischen Insel Kreta bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,7. Das Hypozentrum lag mit 57 km relativ tief. Südlich von Kreta gab es ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,9. Erdbeben in dieser Region des Mittelmeeres sind häufig, da dort die kontinentale Naht zwischen Afrika und Europa verläuft. Starke Erdbeben können sich jederzeit ohne weitere Vorwarnungen ereignen. In der Vergangenheit ereigneten sich hier mehrere katastrophale Erdbeben, welche Tsunamis auslösten.

Dominikanische Republik mit mehreren schwachen Erdbeben

Nordöstlich der Dominikanischen Republik ereigneten sich mehrere Erdbeben mit Magnituden größer 3, aber kleiner als 4. Die Hypozentren liegen offshore, in recht großer Tiefe. Die Dominikanische Republik liegt in der Karibik und teilt sich eine Insel mit Haiti. Hier zerstörte im Jahr 2012 ein verheerendes Erdbeben die Hauptstadt Port-au-Prince. Ein gutachten US-Amerikanischer Ingenieure ergab, dass auch  die Hauptstadt der Domrep ein ähnliches Schicksal blühen würde, wenn sie von einem starken Erdbeben erschüttert werden sollte: mehr als 80% aller Hochhäuser in Santo Domingo würden vermutlich einstürzen. Man hat nicht nur sprichwörtlich auf Sand gebaut. Es besteht die Gefahr von Bodenverflüssigung, was die Schäden vergrößern würde. Wie so häufig in (Urlaubs) Paradiesen, liegen Himmel und Hölle dicht beieinander. Urlauber sollten sich diesem Umstand bewusst sein und sich vor einer Reise über den Bauzustand ihres Hotels informieren. Da auch die Gefahr von Tsunamis real ist, sind flache Anlagen am Strand eher ungünstige Domizile. Das Gleiche gilt für Hochhäuser in der Stadt.

Veniaminof: Sehr hohe thermische Strahlung

Der Veniaminof in Alaska ist weiterhin aktiv. MIROVA registrierte heute eine sehr hohe thermische Strahlung in Höhe von 1011 MW. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der Eruption und lässt darauf schließen, dass der Lavastrom größer geworden ist. Das AVO bezeichnet die Eruption weiterhin als klein und der Alarmstatus steht auf „orange“.

Ätna: leichte Aktivitätszunahme

Der Ätna auf Sizilien scheint langsam wieder etwas munterer zu werden. Dies bestätigten nun auch Vulkanologen des INGV, welche gestern die Gipfelkrater besuchten. In 3 von 4 Kratern steht Magma ziemlich weit oben im Fördersystem. Es werden kleine Eruptionen generiert, welche sich größtenteils im Kraterbereich abspielen. Die Vulkanologen filmten Eruptionen im Neuen Südostkrater, welcher tiefer als angenommen ist. Aus einem Schlot eruptiert es schon recht kraftvoll und eine Steigerung der Explosivität ist jederzeit möglich.

Piton de la Fournaise: Eruption hält an

Auf La Réunion geht der Vulkanausbruch weiter. Der Tremor stieg in den letzten Tagen leicht an und es wurden Förderraten zwischen 1 und 3 Kubikmeter pro Sekunde gemessen. Inzwischen ist vor Ort ein Streit über die Zugangsregelungen zur Caldera entbrannt. Es wird die Frage gestellt, nach welchem Schema beurteilt wird, wer als „Experte“ Zugang zur Caldera erhält, und wer nicht. Scheinbar wurden mehr als 40 ausgebildete Bergführer ausgesperrt, während Journalisten und einige andere Bergführer Zugangserlaubnis erteilt wurden. Es wird auch diskutiert, ob nicht ein sicherer Beobachtungsplatz für Schaulustige eingerichtet werden könnte. Anfang des Millenniums wurde die Zugangsregelung lockerer gehalten. Oft wurden Publikumsplätze eingerichtet. das Interesse von Touristen und Einheimischen war sehr groß, was leider zu Verkehrschaos und Parkplatznot führte. Generell bin ich der Meinung, dass Menschen Zugang zu Vulkanen erhalten sollten, selbst wenn ein Restrisiko besteht. Jeder Mensch sollte das Recht haben, solche Naturwunder mit eigenen Augen zu sehen und eigenverantwortlich zu handeln!

Katla: Diskussion um Forschungsbericht

Die Boulevardpresse berichtete in den letzten Tagen um Forschungsergebnisse in Bezug auf den Kohlendioxid-Ausstoß des isländischen Vulkans Katla. Dieser soll laut einer Studie (vnet berichtete) für 5% der gesamten Kohlendioxidemission der Erde verantwortlich sein. Forscher sind sich nicht ganz im Klaren darüber, wie diese große Menge zustande kommt. Einige halten eine Eruption für überfällig. Die für die Studie zuständige Forscherin -Evgenia Ilyinskaya- sieht sich in den Medien nun falsch zitiert und Missverstanden und protestiert mit Tweets dagegen, dass ihre Aussagen verdreht worden sein sollen. Fakt bleibt wohl, dass die Katla enorm viel Kohlendioxid ausstößt! Eine Interpretation der Daten scheint aber nicht möglich zu sein.

Otman Bozdag: Eruption des Schlammvulkans

In der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku ist der Schlammvulkan Otman Bozdag ausgebrochen. Anders als bei normalen Vulkanen, wird hier Schlamm und Methangas gefördert. Das Methangas hat sich entzündet und fackelt in einer spektakulären Flamme ab. In Pressemeldungen heißt es, dass 200-300 m hohe Schlammwolken ausgestoßen werden, was ich auf dem Video weiter unten nicht sehen kann. Zudem hätten sich 40 Meter tiefe Risse gebildet. Die letzte Eruption des Schlammvulkans ereignete sich im Feburar 2017. Otman Bozdag ist der 2. größte Schlammvulkan der Welt. Schlammvulkane sind häufig mit Erdöl- bzw. Erdgaslagerstätten assoziiert.

Manam eruptiert Aschewolke

Gestern registrierte das VAAC Darwin eine Aschewolke, welche vom Vulkan Manam aufstieg. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 9,3 km. Bereits ende August wurde eine hoch aufsteigende Eruptionswolke registriert. Damals war diese mit pyroklastischen Strömen assoziiert. Aktuell stehen Berichte über das Geschehen aus. Im August wurde das Vulkaneiland vor der Nordküste von Papua Neuguinea teilweise evakuiert.

Reventador mit steigender Aktivität

Der Vulkan in Ecuador verzeichnet einen Anstieg der Aktivität. Es wurde Aschewolken beobachtet, die bis zu 900 m über den Krater aufsteigen. Nachts ist im Kraterbereich Rotglut sichtbar. Dies meldet das IGEPN. Der 3562 m hohe Andenvulkan liegt 90 km von der Hauptstaddt Quito entfernt. Der Reventador zählt zu den aktivsten Feuerbergen der Region.

Kilauea: Wiedereröffnung des Nationalparks

Die Leilani-Eruption wurde zwar noch nicht offiziell für beendet erklärt, dennoch wurde der Hawaii Volcano Nationalpark am Samstag wiedereröffnet. Parkranger hießen das Publikum willkommen. Der Nationalpark wurde am 11. Mai gesperrt, da sich überall Risse bildeten und die Gefahr einer großen explosiven Eruption aus dem Halema’uma’u-Krater bestand. Diese Gefahr scheint nun gebannt und auch die Subsidenz des Kraters hat nahezu gestoppt. Im Gipfelbereich des Vulkans wird noch leichte Deflation registriert, während man am Ostrift und dem Pu’U’Oo-Krater leichte Inflation verzeichnet. Die Schwefeldioxid-Konzentrationen sind die niedrigsten seit 2007. Ich vermute, es wird eine Weile dauern, bis man am Kilauea wieder frische Lava zu Gesicht bekommt.

Anak Krakatau: neuer Paroxysmus

Gestern Nachmittag ereignete sich ein neuer Paroxysmus am Anak Krakatau: MIROVA registrierte eine extrem hohe thermische Strahlung von 3393 MW. Dies war der höchste Wert der Eruptionspahse, welche Mitte Juni begann. Die Abstände zwischen diesen Messungen besonders hoher Werte sind kürzer geworden und erfolgen im Abstand weniger Tage. Diese hohen Werte werden durch Lavaströme verursacht. Die Lava fließt aus dem Krater und erreicht in kurzer Zeit die Küste der kleinen Insel. Zudem gab es scheinbar Explosionen, die den oberen Teil des Kegels mit glühender Tephra eindeckten. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in 2300 Metern Höhe. Das VSI bestätigt 56 seismische Explosionssignale.

Stromboli mit kleinem Lavastrom?

Gestern Abend sah ich auf der LiveCam des INGV glühende Lava auf der oberen Südflanke des Strombolis. Unklar, ob diese durch glühende Tephra hervorgerufen wurde, welche per Explosion gefördert wurde, oder ob es sich um einen kurzen Lavastrom handelte. Ich vermute eher letzteres. Die LiveCam war kurz nach meiner Beobachtung offline, so dass ich es nicht weiter verfolgen konnte. Heute sieht man dort nichts mehr glühen, doch dass könnte sich schnell wieder ändern. In den letzten Tagen meldeten Vulkanspotter immer mal wieder Phasen leicht erhöhter Aktivität. Diese könnte mit dem vermehrten Auftreten leichter Erdbeben im Tyrrhenischen Meer vor Sizilien in Zusammenhang stehen.

Ruapehu: Mann tot aufgefunden

Am neuseeländischen Mount Ruapehu wurde gestern ein Mann tot aufgefunden. Er war am Freitag zu einer Skitour auf dem Vulkan aufgebrochen. Abends meldete ihn seine Familie als vermisst. Einen Tag später wurde der leblose Körper im Kratersee des Mount Ruapehu gefunden. Der Skifahrer war wohl in den See gestürzt. Das Wasser des Kratersees ist ca. 33 Grad warm und stark sauer. Vermutlich kam der Mann nicht mehr aus dem Wasser heraus, da das schneebedeckte Ufer sehr steil abfällt.

Marianen: Erdbeben Mb 6,4

Der Marianen-Tiefseegraben wurden von einem Erdbeben der Magnitude Mb 6,4 heimgesucht. das Hypozentrum lag südlich von Guam, in einer Tiefe von 38 km. Aufgrund der relativ großen Tiefe des Hypozentrums bestand keine Tsunamigefahr. Einige Quellen geben die Stärke des Erdstoßes mit Mw 5,9 an. Die tiefste Stelle unseres Planeten liegt im Marianengraben: Dort trifft man erst in 11000 m unter dem Meeresspiegel auf Grund. In der Tiefsee wurden faszinierende Meeresbewohner entdeckt, die den gewaltigen Wasserdruck standhalten.

Iran: Erdbeben Mw 5,3

Der Süden des Iran wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,3 erschüttert. Das Hypozentrum lag 40 km östlich von Kāzerūn, in einer Tiefe von 10 km. Erdbeben dieser Magnitude können bereits moderate Schäden verursachen. Im Norden des Landes gab es einen Erdstoß der Magnitude 4,7. Iran ist eines der Länder, in denen am häufigsten Erdbeben vorkommen.

Dominikanische Republik: Erdbeben Mw 5,2

Die Dominikanische Republik wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,2 getroffen. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe unweit des Ortes Villa Elisa. Der Inselstaat ist mit Haiti assoziiert, wo sich im Jahr 2010 eine verheerende Erdbebenkatastrophe ereignete.

Kalifornien: Serie leichter Erdstöße

Der Süden des Bundesstaates Kalifornien wurde von mehreren leichten Erdstößen mit Magnituden um 2,5 erschüttert. Einige lagen in einer Gegend, so dass man von einem kleinen Schwarmbeben sprechen kann. Es gab aber auch an unterschiedlichen Lokalitäten  schwache Erdstöße, die sich entlang der San Andreas Fault manifestierten.

Sizilien: leichte Erdbeben

Eine vergleichbare Häufung schwacher Erdbeben wird derzeit unter Sizilien beobachtet. Über den gesamten Osten der Insel verteilt, gab es schwache Erdstöße. Davon ist der Ätna genauso betroffen, wie das Tyrrhenische Meer bei den Liparischen Inseln.

Popocatepetl: Lavadom zerstört

Bei einem Erkundungsflug über dem Popocatepetl machten Vulkanologen von CENAPRED die Reste eines Lavadoms aus, der im Krater des mexikanischen Vulkans wuchs. Der verbleibende Rest des Doms hat einen Durchmesser von weniger als 50 Metern. Es ist der 80. Dom, der im Zuge der anhalten Eruptionsphase bereits zerstört wurde. Der Dom wurde in einer Serie explosiver Eruptionen zerstört, welche in den letzten Tagen den Popo rockten. Der Dom wurde nur 4 Wochen alt.

Anak Krakatau: Eruption hält an

Der Ausbruch am Krakatau geht weiter. Heute kommunizierte das VSI erstmals seit mehreren Wochen wieder die Anzahl seismischer Explosionssignale: gestern waren es 253. Der Tremor hat weiterhin eine hohe Amplitude. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in 4 km Höhe. Es muss sich also eine stärkere Explosion ereignet haben. Beobachter des Vulkanausbruchs werden aufgefordert, die 2 km Sperrzone zu akzeptieren. Damit ist es praktisch unmöglich auf dem kleinen Vulkaneiland anzulanden.

Piton Fournaise: Eruption stabil

Der Vulkanausbruch am Piton de la Fournaise hält an. MIROVA registriert seit Tagen eine nahezu konstante Wärmestrahlung um 1200 MW. Um den einzig verbliebenen Förderschlot baut sich ein kleiner Schlackenkegel auf. Es wird ein Lavastrom gespeist. Die Förderrate liegt zwischen 2 und 5 Kubikmeter pro Sekunde. Die Behörden weisen ausdrücklich darauf hin, dass ein Betreten der Caldera untersagt ist. Zuwiderhandlungen werden mit einer Geldbuße in Höhe von 38 € geahndet. Diese Verordnung gilt seit dem Jahr 2010 im Falle einer Eruption. Zuvor war es teilweise gestattet, sich den Ausbrüchen zu nähern. Mit einem Presseausweis bekam man damals immer Sondergenehmigungen. Anlaufstelle war die Prefecture in St. Denis.

Ätna mit moderater Wärmestrahlung

In den letzten Tagen war es vergleichsweise still um den mächtigsten Vulkan Europas. Doch nun registrierte MIROVA eine moderate Wärmestrahlung in Höhe von 17 MW. Das ist der höchste Wert, seit der Eruption Ende August. Es könnte also sein, dass Ätna langsam wieder anheizt und Druck auf dem Kessel bekommt.

Öraefajökull: Erdbeben M 3,0

Heute gab es unter dem Gletschervulkan einen Erdstoß der Magnitude 3,0. Zudem wurden mehrere schwächere Beben registriert. Die Vulkanologen gehen davon aus, dass die Erdbeben mit dem Aufstieg von Magma assoziiert sind.

Yellowstone: neue geothermische Erscheinungen

Der Yellowstone Nationalpark ist bekannt für seine zahlreichen geothermalen Erscheinungen wie Geysire, heiße Quellen und Schlammsprudel. Nun bildeten sich neue hydrothermale Manifestationen im Upper Geyser Basin, in dem auch der bekannte Geysir Old Faithful liegt. An dessen Travertin-Hügel manifestierten sich auch die ausgeprägtesten Erscheinungen . Mitten unter einem Steg nahe des Geysirs entstanden neue Springquellen, welche heißes Wasser aufsteigen ließen. Zudem bildeten sich mehrere Risse im Boden. Am Samstag sprang auch die Ear Spring, was ein seltenes Ereignis ist. Die Vulkanologen sehen zwar eine lokale Änderung im hydrothermalen System des Upper Geyser Basins, allerdings dementieren sie, dass es ein Anzeichen steigender magmatischer Aktivität im Untergrund geben würde.

Allerdings sind das nicht die einzigen Nachrichten über ungewöhnliche hydrothermale Aktivitäten im Yellowstone Vulkan: Dieses Jahr sprang der weltgrößte Geysir Steamboat bereits 17 Mal. Normalerweise liegen mehrere Monate bis Jahre zwischen den einzelnen Sprüngen des Geysirs. Steamboat Geyser liegt im Norris Geyser Basin, einer anderen Region des großen Calderavulkans. In den letzten Jahren stand das Norris Geyser Basin immer wieder in den Schlagzeilen, da dort Inflation registriert wurde, während man in anderen Gebiete des Yellowstone Deflation maß. Änderungen der Deformation müssen nicht zwangsläufig durch Magma hervorgerufen werden. Eine Möglichkeit wären Fluide im Hydrothermalsystem des Vulkans. Zirkulierendes Tiefenwasser kann also den Boden heben und senken.

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Sicherlich ändern sich hydrothermale Systeme häufig und eine Änderung hier muss nicht gleich auf einen möglichen Vulkanausbruch hindeuten. Dennoch finde ich es interessant, dass sich die hydrothermale Aktivität an verschiedenen Orten der Caldera ändert und das auch noch zeitnahe. Dies könnte meiner Meinung nach schon auf einen höheren Wärmefluss aus dem Erdinneren hindeuten. Doch vor einer möglichen Eruption würde ich eine mehrwöchige seismische Krise erwarten, von der es derzeit keine Anzeichen gibt. Von einem unmittelbar bevorstehenden Ausbruch des Supervulkans scheinen wir noch ein Stück weit entfernt zu sein.