Vesuv: erneutes Schwarmbeben

Heute wurde von den Seismometern des INGV Napoli ein erneutes Schwarmbeben am Vesuv aufgezeichnet. Insgesamt ereigneten sich bis heute Abend 19.56 Uhr 31 schwache Erdbeben in geringer Tiefe. Das stärkste Beben brachte es auf Mw 1,1. Auf der Karte sieht man, dass sich die Beben über den gesamten Gipfelbereich verteilen, was untypisch für ein Schwarmbeben ist, aber eine Störquelle ausschließt. Da das Wetter schön ist, schließe ich Störungen durch ein Unwetter, oder Erdrutsche ebenfalls aus. Erst vor 3 Tagen gab es einen Erdbebenschwarm.

Grund zur Besorgnis besteht bis jetzt noch nicht, allerdings ist es schon interessant, dass sich die seismische Aktivität des Vulkans ein wenig steigert.

Piton de la Fournaise eruptiert weiter

Die Eruption am Piton de la Fournaise geht weiter, allerdings auf niedrigem Niveau. Gestern wurde allerdings wieder ein Lavastrom ausgemacht, der an der Oberfläche fließt. In den letzten Tagen beschränkte sich die Aktivität auf unterirdische Lavaströme, die in Tunneln unterwegs waren. Wahrscheinlich verstopfte einer dieser Tunnel, durch den Kollaps der Decke, so dass der Lavastrom an der Oberfläche austrat. entsprechend erhöht war die Wärmestrahlung: MIROVA registrierte 286 MW. Der Kegel auf dem Förderschlot dampft vor sich her, ohne dass glühende Tephra gefördert werden würde. Der Tremor nimmt weiterhin leicht ab, ist aber noch erhöht. Unter dem Dolomieu wird immer noch eine leichte Inflation gemessen. Es strömt also noch Magma in ein flache Reservoir.

Turrialba: Krater vergrößerte sich

In Costa Rica stellten Vulkanologen fest, das sich der Krater des Turrialba vergrößerte. Erdrutsche und partielle Kollapse von der Südwand der Kraters ließen diesen wachsen. Das Material stürzte in den Krater und verstopfe den Schlot. Die Forsche gehen nun davon aus. dass diese Verstopfung Grund der letzten 2 Explosionen waren, welche sich am 5. und 10. Oktober ereigneten. Bei diesen Eruptionen wurde das eingebrachte Material wieder heraus gepustet. Am Kraterrand entdeckte man bis zu 25 Zentimeter durchmessende Klasten.

Anak Krakatau: Aktivitätsrückgang

Nach der Hochphase der letzten Wochen, ist die Aktivität am Krakatau derzeit rückläufig. Seit mehreren Tagen werden keine Lavaströme mehr beobachtet. Auf der Seismik sind die Signalamplituden niedriger geworden und MIROVA registriert nur noch eine moderate Wärmestrahlung in Höhe von 38 MW. Das VAAC Darwin meldete die letzte Aschewolke gestern Mittag. Sehr wahrscheinlich ist der Vulkan noch strombolianisch aktiv, starke Explosionen wie vom 15. Oktober bleiben aber aus. Trotzdem kann sich die Aktivität schnell wieder steigern. Die 2 km Sperrzone bleibt bestehen.

 

Deutschland: Niedrigwasser am Rhein

Die anhaltende Dürre in Deutschland bereitet weiter Probleme. Nun sind die Pegel der großen Flüsse so weit gefallen, dass die Schifffahrt stark beeinträchtigt ist. Dies könnte zu Versorgungsengpässen führen. Besonders stark betroffen ist der Niederrhein. Am Rhein bei Emmerich fiel der Pegel auf einen Allzeit-Tiefstand von 0,22 m. Das sind 6 Zentimeter weniger, als am 1. Oktober 2003 gemessen wurden, dem bisherigen Rekord-Tiefstand. Derzeit können Frachtschiffe nur mit einem Bruchteil der normalen Ladung fahren. Davon ist besonders stark die Energieversorgung der Region betroffen: Heizöl, Kohle und Benzin werden im große Stil über dem Fluss transportiert. So könnten Benzin und Heizöl bald knapp werden. Der Stromversorger RWE musst bei Hamm bereits ein Steinkohlekraftwerk still legen, da keine Kohle transportiert werden kann. Aber auch andere Branchen sind betroffen: so können Kies und Sand nur noch bedingt transportiert werden, was zu einer Verknappung und Verteuerung der Baurohstoffe führt.

Die Dürre beeinträchtigt auch weiterhin die Landwirtschaft: das Wachstum der Wintergerste fällt um 50% geringer aus, als normal. Das könnte bald auch den Bierbrauern teuer zu stehen kommen, den Gerste ist einer der Hauptbestandteile des Biers.

Noch ist die Trinkwasserversorgung im Ruhrgebiet gesichert, allerdings sinken auch die Pegel der Talsperren im Sauerland bedrohlich. Sie sind nur noch halbvoll. Die Ruhr wird aus den Talsperren gespeist. Fast 5 Millionen Menschen beziehen ihr Trinkwasser aus dem Namensgeber des Ruhrgebiets. Ohne das Wasser der Talsperren wäre der Fluss bereits trocken.

Sollte es im Winter nicht ordentlich Regnen und Schneien, dann droht uns im nächsten Jahr eine ernste Wasserknappheit! Generell wird die Wasserversorgung aufgrund des Klimawandels unsicherer. Wichtiger Bestandteil des Wasserversorgung sind die Gletscher, welche auch im Sommer für Wassernachschub sorgen, selbst wenn es Saisonbedingt trockener ist. Verschwinden die Alpengletscher, verschwindet auch ein natürliches Trinkwasserreservoir. Wie sehr in der Natur alles verknüpft ist, wird vielen Menschen erst nach und nach bewusst werden: genau dann, wenn man auf Dinge verzichten muss, die wir als selbstverständlich betrachten! Forscher mit Weitblick, sagen schon seit Jahrzehnten, dass die nächsten Kriege nicht um Öl, sondern um Wasser geführt werden.

Um im Krisenfall mit Wasser versorgt zu sein, empfiehlt sich der Bau einer Zisterne, oder große Regenwassertanks im Garten. Kurzfristige Wasserknappheit kann man mit einem water-bob entgegen wirken. Allerdings muss man ihn auch befüllen, solange das Wasser aus dem Hahn kommt!