Ätna: strombolianische Aktivität bestätigt

Was ich gestern noch aus Daten der Fernerkundung vermutet habe, wurde nun von Dr. Boris Behncke bestätigt: in der Bocca Nuova sind 2 Schlote strombolianisch aktiv, genauso ein Schlot im NE-Krater. Dort sind die Eruptionen so stark, dass manchmal glühende Tephra über den Kraterrand hinaus geworfen wird. Tephra landet sogar im Randbereich der Voragine, welche zusammen mit der Bocca Nuova den zentralen Kraterkomplex bildet. Zusammen mit der anhaltenden Inflation verdichten sich die Anzeichen, dass sich in den nächsten Monaten eine Flankeneruption ereignen könnte. Kurzfristig ist auch eine paroxysmale Eruption möglich. Dafür spricht eine steigende Wärmestrahlung im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters. Wer genau hinschaut, sieht auch am Gipfel des Zentral-Kraters eine schwache Wärmesignatur. Diese könnte von der ausgeworfenen Tephra stammen.

Kadovar mit Aschewolke

Der entlegenen Inselvulkan in der Bismarck-See vor Papua Neuguinea ist weiterhin aktiv. Er eruptierte eine Aschewolke, die eine Höhe von 2700 m erreicht. Unklar ist, ob der Lavadom wieder wächst. Aufgrund ständiger Bewölkung können die Satelliten keine Wärmesignatur aufzeichnen.

Sakurajima eruptiert weiter

Um Mitternacht ereignete sich am Sakurajima in Japan eine weitere Explosion, die deutlich stärker als die Üblichen war. Sie schickte Vulkanasche bis auf einer Höhe von 5700 m ü.NN. Es ist anzunehmen, dass auch bei dieser Explosion vulkanische Blitze generiert wurden. Zudem folgten im Laufe des Tages 3 weitere Ausbrüche, bei denen die Vulkanasche 2700 m hoch aufstieg.

Sangay mit Wärmesignatur

Am Vulkan in Ecuador wird eine moderate Wärmestrahlung registriert. Sie beträgt 60 MW und ist ein Indiz dafür, dass ein kurzer Lavastrom gefördert wird. Massive Ablagerungen glühender Tephra könnten ebenfalls eine entsprechend hohe thermische Strahlung erzeugen. Dafür spricht eine Aschewolke die in 6700 m Höhe registriert wurde.

Merapi: Bilder vom neuen Dom

Das Domwachstum am Merapi geht weiter, zudem ist die Seismik erhöht. Bei Google Maps sind nun Satellitenbilder mit dem neuen Lavadom zu sehen. Die Fotos sind wahrscheinlich schon einige Wochen alt, der Dom müsste aktuell etwas größer sein. Dennoch verdeutlichen sie die Dimensionen der Staukuppe. Im Vergleich zum Dom vor 2010 ist dieser noch in einem embryonalen Stadium. Der alte Dom, welcher bei der Katastrophe von 2010 völlig zerstört wurde, füllte den gesamten Kraterbereich und überragte die Ränder des Gipfels. Auf dem unteren Teil des Bildes sieht man einen schwarzen Kreis. Hierbei könnte es sich um einen Schlot handeln.