Ätna: Asche und Seismik

Am Ätna auf Sizilien steigerte sich die seismische- und vulkanische Aktivität: In den letzten 24 Stunden sind auf dem Seismogramm des Ätnas kleine Peaks zu sehen. Diese deuten auf schwache Explosionen hin. Heute Vormittag wurde soviel Asche gefördert, dass der Flughafen in Catania vorübergehend den Flugbetrieb einstellen musste. Die Asche-Emissionen der letzten Tage liefen praktisch ohne erkennbare seismische Signale ab. Die Explosionen erfolgen in etwa alle 10 Minuten. Diese seismische Aktivitätssteigerung könnte in einem größeren Ausbruch gipfeln.

Island: 3 Erdbeben mit Magnituden um 3

In den letzten 2 Tagen ereigneten sich auf Island mehrere Erdbeben mit Magnituden von 3,0 oder größer. Die Beben wurden von zahlreichen schwächeren Erdstößen begleitet. Der erste Erdbebenschwarm manifestierte sich auf der Reykjanes Halbinsel und rappelte weiter in den unterseeischen Reykjanes Ridge. Es ereigneten sich mehr als 80 Erdbeben. 3 davon mit Magnituden von 3,0.

Das 2. Schwarmbeben ereignete sich heute Vormittag. Am Westrand der Torfajökull-Caldera gab es bisher 19 Erdbeben. Das Stärkste hatte die Magnitude 3,7 und lag in knapp 6 km Tiefe. Einige der Beben lagen in nur 11 km Entfernung zu Landmannalaugar. Das „Landmännerbad“ ist einer der beliebtesten Touristen Hot Spots auf der Insel im Nordatlantik. Hier lässt es sich in einem warmen Fluss prima baden. Einige Kilometer westlich der Caldera liegt der Vulkan Hekla, auf dessen Ausbruch wir seit Jahren warten.

Weiterführender Link auf VNET: Landmannalaugar

Azoren: Schwarmbeben

Im Nordwesten der Azoren bebt die Erde. Das EMSC registrierte in den letzten Stunden 13 Erdbeben mit Magnituden zwischen 3,0 und 3,4. Die Hypozentren liegen offshore, in 5 km Tiefe. Schwarmbeben stehen oft im Zusammenhang mit der Intrusion von Magma. Das kann auch bei den Azoren der Fall sein. Das Archipel liegt auf dem Mittelatlantischen Rücken und ist vulkanischen Ursprungs.

Hawaii: Erdbeben am Mauna Loa

Unter dem Mauna Loa ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 3,7. Zur Tiefe des Erdbebenherdes lassen sich noch keine genauen Angaben machen. Sehr wahrscheinlich lag es sehr flach. Das Epizentrum befindet sich wenige Kilometer südlich der Caldera. Es war das stärkste Erdbeben dort seit Wochen. Unter dem Mauna Loa dringt Magma ins Gestein ein und der Vulkan bereitet sich langsam auf einen Eruption vor. Allerdings kann es noch ein paar Jahre dauern, bis der Vulkan tatsächlich ausbrechen wird.

Steamboat Geysir springt auch 2019

Im Yellowstone Nationalpark sprang der weltgrößte Geysir Steamboat erneut: der dritte Sprung in diesem Jahr fand am 25. Januar statt. Davor sprang er am 16. und 4. Januar. Steamboat Geyser liegt im Norris Geyser Basin und begann am 15. März 2018 mit seiner gesteigerten Aktivität. In den Jahren davor sprang er nur selten. Im letzten Jahr wurden 32 Sprünge des Geysirs registriert. Auch wenn sich die Sprünge nicht vorhersagen lassen, ergibt sich ein grobes Muster der Aktivität. Im rechnerischen Durchschnitt sprang er im letzten Jahr alle 8-9 Tage. Damit kann man schon ein ungefähres Zeitfenster kalkulieren, wenn man den Geysir in Aktion erleben möchte. Allerdings erfordert das nicht nur viel Glück, sondern auch Ausdauer.

Die Sprünge des Geysirs sind in den Seismogrammen des Norris Geyser Basins zu sehen. Sie erzeugen ein Tremor ähnliches Signal im Frequenzbereich zwischen 10 und 40 Hz. Die höchste Amplitude wird bei 30 Hz erreicht. Interessant ist auch die Dauer der Sprünge, die man an den Signalen ablesen kann. Das Beispielbild zeigt den 26. Sprung des letzten Jahres. Die Hauptphase dauerte gut eine halbe Stunde. Danach läuft das Signal langsam aus. In dieser Phase wird die Fontäne immer kleiner und  später wird hauptsächlich Dampf gefördert. Die Dampfphase kann durchaus mehrere Stunden anhalten.

Andere Geysire im Yellowstone Nationalpark

Steamboat Geyser ist nicht der einzige bekannte Geysir im Yellowstone Nationalpark. Am bekanntesten ist der Old Faithful Geyser. Er ist mehrmals täglich aktiv und springt im Durchschnitt alle 91 Minuten. Seine Sprünge lassen sich relativ genau vorausberechnen. In seiner Nähe wurde eine Lodge errichtet, die wie der Geysir heißt. Am Besucherzentrum sind Tafeln ausgestellt, die die nächsten Sprünge voraussagen. Hier erfährt man auch, wann die anderen großen Geysire springen. Mein persönlicher Favorit ist der Castle-Geyser. Er eruptiert alle 10-12 Stunden und schleudert seien Wasserfontäne bis zu 27 m hoch. Der Geysir erhielt seinen Namen aufgrund seines Turms aus Kalksinter, der aussieht wie ein kleines Schloss.

Weiterführende Links bei VNET: GeysireBildergalerie Yellowstone

Dammbruch in Brasilien

In Brasilien ist der Damm eines Wasserbeckens einer Eisenerz-Mine gebrochen. Eine schlammige Sturzflut ergoss sich Flussabwärts und begrub Hunderte Menschen. Nur wenige konnten lebend gerettet werden.

Die Katastrophe ereignete sich am Freitag, in der brasilianischen Bergbauregion des Bundesstaates Minas Gerais im Südosten Brasiliens. Der Damm eines Rückhaltebeckens brach, in dem sich ein Gemisch aus Wasser und Schlamm aus dem Abraum des Bergwerkes befand. Das Rotbraune Schlammgemisch ströme durch den Ort Brumadinho und wälzte alles nieder, was sich auf seinem Weg befand: Häuser, Straßen und sogar ein Zug wurden zerstört und unter Schlammmassen begraben. Aber auch Gebäude der Mine selbst wurden geschliffen, darunter die Kantine, in der sich 150 Mitarbeiter der Gesellschaft Corrego do Feijao befanden. Offiziell gelten die Menschen noch als Vermisst, aber die Chancen darauf, wenigstens einige noch lebend zu bergen sind gering. Die genauen Opferzahlen sind noch nicht zu beziffern, doch man geht von Hunderten Menschen aus, die unter dem Schlamm begraben wurden.

Es war das 2. Unglück dieser Art innerhalb von 3 Jahren in Brasilien. Bereits im November 2015 ereignete sich ein vergleichbares Unglück, als der Damm eines Klärbeckens brach. Dieses gehörte zu einer anderen Mine der gleichen Gesellschaft, wie beim aktuellen Unglück. Mit der Flut kam damals nicht nur der Schlamm, sondern auch giftige Rückstände von Chemikalien, die in den Minen eingesetzt werden. Noch heute werden Schwermetalle und Giftstoffe wie Arsen, Quecksilber und Blei mit jedem Regen frei gespült und gelangen so in die Flüsse der Region und damit in den Nahrungskreislauf. Es ist zu vermuten, dass Gleiches nun auch passieren wird.

Die Sicherheitsstandards sind in Brasilien nicht sonderlich hoch. Doch angeblich wurde der geborstene Damm erst vor wenigen Monaten überprüft: vom deutschen TÜV Süd. Er wurde als sicher eingestuft. Allerdings ist es auch ein offenes Geheimnis, dass Korruption das Land regiert. Die Verantwortlichen werden sich wohl ein paar unangenehmen Fragen stellen müssen, doch ob Konsequenzen drohen ist ungewiss. Zu wichtig ist der ungestörte Ablauf der Minen der Region, denn hier wird nicht nur Eisenerz für Brasiliens Stahlindustrie gefördert: Die Region gilt als eine der wichtigsten Erzlieferanten weltweit. Der Raubbau an der Natur und die gewissenlose Ausbeutung der dort arbeitenden Menschen wird sehr wahrscheinlich weitergehen wie bisher. (Quelle: Tagesschau, Wikipedia, Zeit)