Mount St. Helens mit Domwachstum?

Update: Wie bereits vermutet, hat sich bestätigt, dass es sich bei der Meldung um einen Fake handelt. Die News-Berichte haben eine Filmdokumentation bei Amazon aufgegriffen und Statements herausgepickt, die offenbar im Zusammenhang mit der Eruptionsphase 2004-2008 gegeben wurden. Auf den Social Media Seiten wurden diese Berichte dann geteilt und als aktuell interpretiert! Ein klassisches Beispiel dafür, wie sie Fake-News verbreiten können.

Originalmeldung: In den letzten Tagen gehen durch die englischsprachige Presse (und Social Media) Berichte, nach denen es im Krater des Mount St. Helens zu Domwachstum kommt. Demnach soll der Dom täglich um 5 Meter an Höhe zunehmen. Der Dom soll bereits höher sein, als das Empire State Building. Dieses ist mit Antenne 481 m hoch. Der Dom soll einen Durchmesser von 200 m haben. Als Quelle wird der Vulkanologe Dr. LaHusen vom USGS zitiert.

Aktuelle Satelliten-Bilder zeigen den alten Dom allerdings schneebedeckt. Eine thermale Signatur ist ebenfalls nicht zu erkennen. Auf der Website des USGS steht der Alarmstatus auf „grün“ und es sind keine aktuellen Meldungen vorhanden. Die Medienberichte sind also skeptisch zu betrachten. Der Vulkan zählt zu den am besten beobachteten Feuerbergen der Welt. Durch den tagelangen Shutdown der US-Regierung und ihren Behörden könnte es allerdings sein, dass die Seite des USGS bisher nicht aktualisiert wurde. Sollten sich neue Informationen finden, erfolgt hier ein Update!

Mount St. Helens liegt im US-Bundesstaat Washington. Der Vulkan eruptierte 1980 so gewaltig, dass er gut 1/3 seiner Höhe verlor. Seine Flanke rutschte in einem gigantischen Erdrutsch ab. Die Erdrutschmassen trafen den Spirit-Lake mit voller Wucht und lösten eine Flutwelle aus. Pyroklastische Ströme zerstörten die Umgebung. Lahare ließen Flüsse anschwellen. 57 Menschen fanden den Tod. Zuletzt begann im Jahr 2004 ein Lavadom zu wachsen, allerdings blieb eine Katastrophe aus.

Vulkanische Aktivität am 28.01.2019

Fuego weiterhin sehr aktiv

Bisher scheint der erwartete Paroxysmus am Fuego ausgeblieben zu sein. Dafür werden pro Stunde bis zu 16 explosive Eruptionen gezählt. Glühende Tephra steigt bis zu 300 m über den Kraterrand auf. Vulkanasche schafft es bis auf einer Höhe von 4700 m über dem Meeresspiegel. Die Aktivität des vulkans ist insgesamt sehr hoch und es sieht so aus, als würde sich nicht genug Energie für einen Paroxysmus aufbauen.

Merapi: Dom wächst langsamer

Der Dom im Krater des Vulkans Merapi wächst weiter. Allerdings hat sich das Domwachstum in den letzten Tagen verlangsamt. Dieses betrug zuletzt ca. 1300 Kubikmeter am Tag. Das Gesamtvolumen beläuft sich auf 461.000 Kubikmeter. Die Seismik zeigt einige vulkanisch bedingte Erdbeben an, sowie Dampfexhalationen und den Abgang von mehreren Schuttlawinen. Diese legen Entfernungen von bis zu 400 m zurück. Diese Schuttlawinen beinhalten rotglühende Lavabrocken. Die Rotglut wird meistens sichtbar, wenn größere Lavablöcke zerbrechen. Diese sind nur von Außen kalt. Aus Satellitenfotos erkennt man aber immer noch keine Wärmesignatur.

Popocatepelt: Lavadom zerstört

Bei einem Überwachungsflug über den mexikanischen Vulkan wurde festgestellt, dass der Lavadom verschwunden ist. An seiner Stelle klafft ein 150 Meter tiefer Krater. Der Dom wurde bei den starken Explosionen letzter Woche ausgeblasen. Sehr wahrscheinlich wird bald erneutes Domwachstum beginnen.

Sakurajima mit Rotglut

Vor 2 Tagen legte der Sakurajima eine Serie explosiver Eruptionen hin. Vulkanasche stieg bis zu 3 km hoch auf. Gestern wurde über dem Krater eine rot illuminierte Wolke beobachtet, was auf frische Lava im Fördersystem hindeutet. Seit 2015 ist der Sakurajima nur noch sporadisch aktiv. Zwischen 2008 und 2015 war er daueraktiv und für seine vulkanischen Gewitter bekannt. Eine neue Video LiveCam gibt es hier.

Shiveluch mit Aschewolken

Am Status des Vulkans Shiveluch auf Kamtschatka hat sich in den letzten Tagen nicht viel geändert. Er stößt mehrmals täglich Aschewolken aus, die eine Höhe von fast 7 km erreichen können. Im Krater wächst ein Lavadom, allerdings wird derzeit kein Lavastrom gefördert.