Popocatepetl eruptiert weiter

Der Popocatepetl eruptierte heute Morgen (Ortszeit) erneut eine große Aschewolke. Das VAAC registrierte Vulkanasche in 7600 m Höhe. Der Ausbruch begann um 06:51 Uhr und war per LiveStream zu beobachten. Vulkanische Bomben landeten auf der Außenflanke des Vulkans und wirbelten Vulkanasche auf. Gestern wurden 200 Exhalationen beobachtet, bei denen Asche-Dampfwollken gefördert wurden. Der Popocatepetl ist seit einigen Wochen besonders aktiv und steigerte in den letzten Tagen seine eruptive Tätigkeit weiter.

Update 29.03.19: Heute gab es bereits 4 weitere Explosionen. Die Vulkanasche stieg noch etwas höher als gestern auf. Das VAAC detektierte Asche in 5800 m Höhe.  CENAPRED berichtet von Asche, die 3 km über Kraterhöhe aufsteigt und Tephra, die in 2 km Entfernung vom Krater niedergeht. Auf der Portal-Seite habe ich einen LiveStream eingebunden.

Gunung Agung eruptiert Aschewolke

Der balinesische Vulkan Agung stieß heute eine Aschewolke aus. Laut dem VAAC erreichte sie eine Höhe von knapp 5500 m. Es war die höchste Aschewolke seit mehreren Monaten. Der  Gunung Agung stieß nicht nur Vulkanasche aus, sondern auch glühende Tephra. Einige Brocken landeten auf der Außenseite des Kraters. Zeitweise ist auch Rotglut zu sehen, die die Wolken über dem Krater beleuchten. Trotz der vulkanischen Aktivität ist die Seismik relativ gering. Bei dem nun eruptierten Magma handelt es sich wahrscheinlich um Material, welche bereits vor anderthalb Jahren aufgestiegen ist.

Der Gunung Agung erwachte im Herbst 2017. Der Eruptionsphase voran ging eine seismische Krise. Es wurde eine große Eruption mit katastrophalen Folgen befürchtet. Diese blieb bislang aus. Obwohl die Wahrscheinlichkeit eines katastrophalen Ausbruchs geringer geworden ist, so ist es immer noch im Bereich des Möglichen, dass sich eine große Eruption ereignen könnte.

Uganda: Neu entdeckter Vulkan am Moru Otukei?

Seit gut 10 Tagen geht die Angst, vor einem potenziellen Vulkanausbruch, im ugandischen Oskimo Village um: Anwohner vernehmen seltsame Geräusche, die aus Richtung des Felsens Moru Otukei kommen. Die Töne werden als rumpelnde Kochgeräusche beschrieben. Zudem strahlt der felsige Hügel Hitze aus und es öffneten sich Risse aus denen warmes Wasser dringt. Die Risse werden von Tag zu Tag größer. Vor einer Woche besuchte eine Beamtin des Entwicklungsministeriums das Dorf und  wies die Menschen an, dem seltsamen Felsen fern zu bleiben. Es wäre gut möglich, dass sich eine Eruption vorbereitet. Allerdings waren bisher in der Gegend um Oskimo noch nie Vulkane ausgebrochen. Dafür erinnerte sich aber ein 80 Jähriger Anwohner, dass es in den 1970iger Jahren bereits schon einmal zu einem ähnlichen Ereignis kam.

Gestern besuchten endlich Geophysiker des Energieministeriums das Dorf und den vermeintlichen Vulkan. Die Experten dementierten einen bevorstehenden Vulkanausbruch und meinten, die Risse seien durch extreme Sonneneinstrahlung entstanden: Grundwasser hätte sich so stark erhitzt und ausgedehnt, dass es zur Rissbildung kam. Die Anwohner sind wohl beruhigt.
Für mich sieht es so aus, als würde es sich bei dem Felsen um ein Pluton handeln. Plutone sind magmatische Gesteine, die im Erdmantel erstarrt sind. In solchen Gegenden gibt es oft einen hohen geothermischen Gradienten und heiße Quellen. Vielleicht ändert sich das hydrothermale Umfeld um den Felsen und es steigt Thermalwasser auf.

Können überhaupt neue Vulkane entstehen?

Tatsächlich liegt es im Bereich des möglichen, dass neue Vulkane entstehen. ein bekanntes Beispiel ist der Paricutin, der 1943 auf einem Maisfeld in Mexiko entstand. Häufiger als die Bildung neuer Vulkane an Land, ist die Entstehung von Inselvulkanen. Anak Krakatau erblickte 1927 das Licht der Welt. 1963 tauchte die Vulkaninsel Surtsey auf. Im Jahr 2015 tauchte vor Tonga ein neues Vulkaneiland auf.

Island: Schwarmbeben geht weiter

Das massive Schwarmbeben, an der Tjörnes-fracture-zone (TFZ), im Norden von Island, geht weiter. In den letzten 48 Stunden wurden 905 Erdbeben registriert. 9 hatten eine Magnitude 3+. Die meisten Beben ereignen sich im Öxarfjörður Fjord, wenige Kilometer vor der Küste beim Ort Kópasker. Die Beben könnten mit der Intrusion eines Magmenkörpers assoziiert sein, allerdings ereignen sich an der TFZ auch rein seismisch bedingte Erdbebenschwärme. So lässt sich derzeit nur spekulieren, was die Ursache der Beben ist.

Die Beben am 2. Spot nordöstlich von Gimsey liegen im Bereich des submarinen Vulkansystems Nafir. In den letzten Jahren kam es dort immer wieder zu starken Erdbebenschwärmen und man rechnete bereits mit einer Unterwassereruption, die bis jetzt allerdings ausblieb.

Tjörnes fracture zone und Þeistareykjabunga

Die Tjörnes-fracture-zone ist eine dextrale Blattverschiebung, die zwei große Störungszonen Islands miteinander verbindet: die Nördliche Riftzone und die Kolbeinsey Dehnungszone. Im Prinzip sind die beiden Störungszonen Teile des Mittelozeanischen Rückens, mit dem Unterschied, dass die Nördliche Riftzone auf Island zutage tritt. Dort liegen einige der größten Vulkane Islands: Kverkfjöll, Askja und Katla. Nördlich der Katla liegt noch das Vulkansystem von Þeistareykjabunga, welches ca. 30 km lang ist. Dort wurde jüngst ein neues Geothermalkraftwerk errichtet. Das Vulkansystem mündet in den Öxarfjörður Fjord. Die Beben manifestieren sich also in einer vulkanisch aktiven Region Islands.

Die letzte Eruption am Vulkansystem Þeistareykjabunga ist schon länger her. Das große Lavafeld Þeistareykjahraun entstand vor etwa 2400 Jahren. Die Lava wurde aus dem Stórihver-Krater eruptiert. Rechnet man noch die Mánáreyjar-Inseln vor der Küste zum Vulkangebiet, dann ereignete sich die letzte Eruption im Jahr 1867: damals entstand eine neue Vulkaninsel, die inzwischen allerdings wieder erodierte. Die Vulkaneilande liegen ca. 15 km westlich der aktuellen Epizentren bei Kópasker.