Rumänien: Tornado kippt Bus um

In Rumänien wütete heute ein Tornado. Das Wetterphänomen manifestierte sich in der Region Walachei und machte dort den Bezirk Călărași unsicher. Es wurden mehrere Häuser abgedeckt und ein Bus umgeworfen, der 39 Passagiere an Bord hatte. Es wurden mehrere Personen verletzt. Über Todesopfer liegen keine Berichte vor.

Gunung Agung eruptierte nachts

Auf Bali eruptierte der Gunung Agung wieder eine Aschewolke. Das VAAC registrierte Asche in fast 4600 m Höhe. Livecambilder zeigten die Explosion: der Bereich über dem Krater leuchtete rot auf und es landeten einige glühende Tephra-Brocken auf dem äußeren Kraterrand. Die Eruption erzeugte ein seismisches Signal von 150 Sekunden Länge. In den letzten Tagen war eine schwache thermische Anomalie sichtbar. Es ist mit weiteren explosiven Eruptionen zu rechnen. Anzeichen für Domwachstum gab es in den letzten Wochen allerdings nicht. Um den Krater gibt es nach wie vor eine 4 km große Sperrzone. Ein Aufstieg zum Kraterrand könnte tödlich enden. Trotzdem sind immer wieder Touristen und einheimisch am Kraterrand unterwegs. Da die Eruptionen unberechenbar sind und es keine vorherigen Anzeichen gibt, fehlt auch jegliche Chance eine Warnung zu bekommen. Im Fall der Fälle ist man den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert. Wer in einen Hagel pyroklastischer Bomben gerät hat praktisch nur die Möglichkeit, die Projektile genau zu beobachten und kann dann versuchen auszuweichen. Diese Taktik funktioniert allerdings nur, wenn wenige Bomben unterwegs sind.

Island: Schwarmbeben am Torfajökull

Auf Island ereignete sich ein Schwarmbeben am Rand der Torfajökull-Caldera. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 22 leichte Erschütterungen. Die Beben reihen sich wie die Perlen auf einer Schnur am nordwestlichen Rand der Caldera auf. Die Hypozentren liegen in unterschiedlichen Tiefen zwischen 17,1 km und 0,8 km. Es ist nicht auszuschließen, dass die Beben durch eine Magmenintrusion hervorgerufen werden. Es ist aber auch gut möglich, dass es rein tektonische Bewegungen entlang des Calderarandes gibt. In der Torfajökull-Caldera liegt das bekannte Landmännerbad. Die heißen Quellen in einem Bach sind bei Touristen sehr beliebt. Die geothermale Energie stammt aus 2 Magmen-Reservoirs unterschiedlichen Chemismus: eine liegt im Südosten und enthält andesitischen Basalt. eine Zweite befindet sich im Südwesten und ist rhyolitisch.

Überflutungen: von Zyklonen und Schneeschmelze

Derzeit werden 2 sehr unterschiedliche Regionen der Welt von Überflutungen heimgesucht: Mosambik und Kanada. Während in Kanada Schneeschmelze auf Dauerregen trifft, wird Mosambik von einem Zyklon nach dem anderen getroffen. Schuld daran sind die ungewöhnlich hohen Wassertemperaturen in Teilen des Indischen Ozeans. In Mosambik regnet es seit dem Landfall des Zyklons Kenneth ununterbrochen. Die Hochwasserlage im Norden des Landes spitzt sich weiter zu. Wieder sind Zehntausende Menschen auf der Flucht vor den Wassermassen. Die Hilfsorganisationen sind überfordert. Nicht nur das Hochwasser macht zu schaffen: erst nach und nach kristallisiert sich heraus, wie stark der eigentliche Sturm wütete, der letzten Freitag das Land traf. Mehr als 3000 Häuser wurden komplett zerstört, mindestens 38 Menschen starben. Und das könnte erst der Auftakt zu weiteren Stürmen gewesen sein. Der Indische Ozean ist extrem aufgeheizt und es werden gerade Zyklone am laufenden Band produziert. Der nächste Sturm bewegt sich gerade in nordöstlicher Richtung. Er wird diesmal nicht Mosambik treffen, sondern Indien und Bangladesh heimsuchen. Ein ist gewiss: die Zahl weltweiter Naturkatastrophen ist auf Rekordniveau.

Überflutungen in Kanada

Die Kanadier kämpfen indes mit allen mitteln gegen das Hochwasser des Ottawa-Rivers.  Dieser bildet die Grenze zwischen den Provinzen Québec und Ontario. In der Millionenmetropole Montreal wurde der Notstand ausgerufen. Mehr als 2500 Häuser sind bereits von den Fluten betroffen. Trotz der Wassermassen, die weite Landstriche überfluteten, sind bisher keine Todesopfer zu beklagen. Man spricht von einer Jahrhundertflut und das schlimmste ist noch nicht überstanden: die Pegel sollen mindestens noch in den nächsten 2 Tagen steigen. Die letzte „Jahrhundertflut“ ereignete sich erst vor 2 Jahren. Die aktuellen Pegelstände stehen bereits höher als damals. Kanadas Premierminister Justin Trudeau stimmt die Bevölkerung auf einen noch härteren Kampf gegen den Klimawandel ein. Dabei investierte man in den letzten Jahren viel Geld in den Ausbau von Hochwasserschutz. Bei uns in Deutschland dümpelt man in Sachen Infrastruktur-Ausbau weiterhin ziellos umher und sitzt die Probleme aus.

Lanzarote: Timanfaya und die Montanas del Fuego

Der Timanfaya Nationalpark liegt im Nordwesten der Insel Lanzarote. Im Park geschützt liegen die Montañas del Fuego als Manifestationen der eruptiven Phase zwischen 1730 bis 1736.  Im Jahre 1824 ereignete sich eine weitaus schwächere Eruption, deren Zentren sich außerhalb des heutigen Parkgebiets finden. 1974 wurde der Nationalpark eingerichtet. Bereits 4 Jahre früher entstand das Restaurant „El Diabolo“ auf dem Islote de Hilario. Es wurde unter der Leitung von César Manrique und Jesu Suto für die Touristen präpariert.

Der Untergrund des Islote Hilario ist heiß: in 2 m Tiefe herrschen angeblich Temperaturen von 260 Grad Celsius. In 13 m Tiefe soll es sogar 600 Grad heiß sein! Als Wärmequelle wird die Restschmelze angenommen, die sich in einer Magmakammer in ca. 4000 m Tiefe befindet. Die Schmelze dort ist ca. 800 Grad heiß. Ein seltenes Phänomen lässt trockene Erdwärme aufsteigen, die sich im Bereich des Islote Hilario kumuliert. Ich bezeichne das geotherme Phänomen als selten, da in Vulkangebieten normalerweise heiße Fluide die Wärme zur Oberfläche transportieren, welche Fumarolen und heiße Quellen erzeugen. Diese postvulkanischen Erscheinungen scheint es im Timanfaya Nationalpark aber nicht zu geben. Der Vulkanologe misst normalerweise auch nicht direkt die Bodentemperatur, sondern die Temperatur der Fluide.

In 2 eindrucksvollen Demonstrationen wird die ungewöhnliche Erdwärme des Islote Hilario visualisiert: Parkmitarbeiter stopfen getrocknete Ginsterbüsche in eine ca 3 m tiefen Grube. Nach gut 1 Minute gehen diese in Flammen auf. Eine Terrasse höher kippt ein Parkranger einen Eimer Wasser in ein Rohr im Boden. Durch die Zuschauermenge fährt ein erschrockener Ruck, ob des lauten Fauchens, mit welchem nach 2 Sekunden eine Wasserfontäne aus dem Boden geschossen kommt. Ein paar Meter entfernt befindet sich ein Lavagrill. Der Grill bildet das Herzsstück des Gebäudes auf dem Islote de Hilario. Er gleicht einem Brunnenschacht mit einem Rost darauf, auf dem Hähnchen und andere Köstlichkeiten gegart werden. Diese können im angeschlossenen Restaurant „El Diabolo“ bestellt und verzehrt werden. Ein halbes Hähnchen kostet 13 Euro und schmeckt so gar nicht höllisch. Es fehlt einfach der schweflige Geschmack, den erfahrene Vulkankenner hier vermuten würden. Überhaupt ist es auf dem Islote Hilario seltsam Geruchslos, sieht man einmal vom Dieselgestank der Busse und dem Schweiß der Touristen ab. Natürlich räuchern auch die brennenden Ginsterbüsche und verbreiten Lagerfeueratmosphäre. Aber wie auf einem potenziell aktiven Vulkan mit notorischen Schwefelatem kommt man sich dort nicht vor.

Panorama: In der Feuergrube werden Ginsterbüsche verbrannt. © Marc Szeglat

Beobachtet man das Geschehen am Islote etwas aufmerksamer, stellt man fest, dass die Ginsterbüsche mit Hilfe einer eisernen Stange immer an genau der selben Stelle positioniert werden. Schaut man sich die Stelle genauer an, dann erkennt man in gut 2 m Tiefe einen rechteckigen Schacht in der Wand der Grube, aus dem vor Hitze flimmernde Luft strömt. Seltsam auch: am Grund der Grube würde man große Mengen Asche vermuten, die sich dort von den verbrannten Sträuchern ansammeln müsste. Scheinbar wird sie täglich entfernt, was in einem gut 300 Grad heißem Loch recht aufwendig sein dürfte. Wer sich den Brunnenschacht des Grills genauer anschaut, entdeckt auch dort mehrere versteckte Rohröffnungen 2 m unterhalb des Randes. Von den Geysiren weiß man, dass sie künstlich angelegt wurden: 12 m soll die Verrohrung der Bohrlöcher ins Erdreich hinabreichen. Was mich stutzig werden ließ: sie sind frei zugänglich und wenn man seine Hand über eine der Öffnungen hält merkt man: nichts!

Für Verwunderung sorgt auch der Umstand, dass man auf dem Islote weder heiße Füße bekommt, noch in den Gebäuden gebacken wird. Auch der asphaltierte Parkplatz am Rande des Islote lässt mich meine Stirn runzeln: wenn sich die Erdwärme über eine Tiefe von 3987 m um nur 200 Grad reduziert, wie verpuffen dann 600 Grad auf den letzten 13 m?

Panorama: Lavagrill am Islote Hilario. Wenn man in das Bild zoomt erkennt man die Rohre.  © Marc Szeglat

Nach offiziellen Angaben, wurde das Gebäude auf dem Islote Hilario so entworfen, dass es den Hitzestrom aus dem Erdinneren auffängt und in Richtung des zentralen Lavagrills ableitet. Das Fundament besteht aus einer Wechsellagerung aus Beton, Lehm und Lavagestein. Doch scheinbar beschränkten die Konstrukteure ihr Terraforming nicht auf das Gebäude, sondern bearbeiteten das gesamte Gebiet des Islote de Hilario. Ohne Zweifel ist eine beeindruckende Touristenattraktion entstanden, doch bei mir hinterlässt sie den faden Beigeschmack der Manipulation.

Weiterführender Link: 360 Grad Video der Dampfgeysire

Indischer Ozean: Erdbeben M 6,2

Am Carlsberg Ridge im Indischen Ozean bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,2. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. das Epizentrum lag vor der Küste von Somalia. Ein Tsunami blieb aus. Der Carlsberg Ridge ist der nördliche Teil des Central Indian Ridge. Hierbei handelt es sich um eine divergente tektonische Plattengrenze zwischen der Afrikanischen Platte und der Indo-Australischen Platte. Sie zieht durch den Westen des Indischen Ozeans. Entlang der Störungszone kommt es immer wieder zu starken Erdbeben. Es können auch Tsunamis entstehen.

Griechenland: Erdbeben M 5,0

Die griechische Inselwelt wurde von einem Beben der Magnitude 5,0 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 61 km südöstlich der Insel Kárpathos. Dort und auf Rhodos konnte man den Erdstoß spüren. Es gab mehrere Nachbeben. Die Region wird häufig von moderaten Erdbeben heimgesucht. Nicht selten entstehen dabei Schäden an der betagten Infrastruktur. Diesmal wurden allerdings keine Schäden gemeldet.

USA: Erdbeben erschüttert Nord-Kalifornien

Heute Morgen wurde der Norden des US-Bundestaates Kalifornien von einem Erdbeben der Magnitude 4,2 erschüttert. Das Epizentrum lag im Redwood Valley. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit nur 4 km angegeben. Der Erdstoß ereignete sich an einer Störung, die mit der großen San Andreas Fault assoziiert ist. Im Norden Kaliforniens knickt die San Andreas Fault in einem Winkel von fast 90 Grad ab und geht offshore in eine andere Störung über.

Yellowstone: Kleines Schwarmbeben

Im Nordwesten des Yellowstone Nationalparks ereigneten sich heute 3 Erdbeben Mit Magnituden zwischen 2,6 und 2,1. Die Hypozentren lagen in einer Tiefe von 3 km und damit sehr flach. Die Erdbeben im Yellowstone stehen häufig mit der Bewegung magmatischer Fluide im Zusammenhang. Bei den Fluiden handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um hydrothermales Tiefenwasser.

Ätna: kleiner Erdbebenschwarm

Im Nordwesten des Vulkans Ätna gab es heute Morgen ein kleines Schwarmbeben. Es manifestierte sich 2 km von Bronte entfernt. Die 6 Einzelbeben hatten Magnituden zwischen 2,7 und 2, 0. Die Hypozentren lagen zwischen 36 und 28 km Tiefe und damit an der Grenze Erdmantel-Erdkruste. Es ist wahrscheinlich, dass die Beben durch Magma ausgelöst wurden, das aufsteigt und sich seinen Weg in die Erdkruste sucht. In der Vergangenheit haben wir viele solcher Schwarmbeben gesehen. Sie markieren meistens den Anfang einer neuen Eruptionsphase. Bis es zu Eruptionen kommt, kann es allerdings noch einige Monate dauern. Mit weiteren Schwarmbeben ist zu rechnen. MIROVA registriert heute eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 15 MW. Das ist ein weiteres Indiz für die Aufheizung des Vulkans.

Shiveluch mit weiteren Eruptionen

Auf Kamtschatka ist der Shiveluch wieder etwas munterer geworden. In den letzten 2 Tagen gab das VAAC Tokio 8 Meldungen zu diesem Vulkan heraus. Es wurden Aschewolken beobachtet, die bis auf einer Höhe von 4500 m über dem Meeresspiegel aufstiegen. Im Krater wächst weiterhin ein Lavadom. Diese birgt ein großes Gefahrenpotenzial. Jederzeit sind Explosionen möglich, bei denen Vulkanasche so hoch aufsteigt, dass sie eine Gefährdung für den Flugverkehr darstellt.

Fuego mit Lavastrom

Der Fuego in Guatemala erzeugt eine zähen Lavastrom. Er fließt in Richtung der Schlucht von Seca und ist ca. 400 m lang. Die Wärmestrahlung ist mit 127 MW entsprechend hoch. Zudem gibt es zahlreiche explosive Eruptionen: INSIVUMEH berichtete gestern von bis zu 22 Explosionen pro Stunde. Vulkanasche stieg bis zu 5000 m hoch auf. Der Wind verfrachtet die Asche bis zu 225 km weit. Glühende Tephra stieg bis zu 300 m über dem Krater auf. Alles im Allem ist die Aktivität auf hohem Niveau. Seit mehreren Monaten blieben die Paroxysmen aus, die früher charakteristisch für den Fuego waren. Stattdessen entlädt sich die Lava in konstanten schwachen-moderaten Eruptionen.

Campi Flegrei: Spuren einer weitere Eruption

Die Campi Flegrei ist ein großer Caldera-Vulkan in der Nähe von Neapel. Schon lange fürchten Forscher ihr großes zerstörerisches Potenzial. Jetzt wurden Hinweise dafür gefunden, dass die Gefahr weitaus größer sein könnte als gedacht.

Forscher um Paul Albert von der University of Oxford fügten dem Puzzle um die Eruptionsgeschichte der Campi Flegrei ein neues Teil hinzu: demnach gab es vor 29.000 Jahren einen weiteren großen Ausbruch des Vulkans, der sich in den Reigen der bisher bekannten Großeruptionen von vor 39.000 und 15.000 Jahren einfügt. Der Ausbruch hatte einen VEI zwischen 6 und 7 und war ähnlich stark wie der des indonesischen Vulkans Tambora im Jahre 1815. Zu diesem Schluss gelangten die Forscher durch die Untersuchung vulkanischer Gesteinsproben, die sie bei Bohrungen in Neapel und nordöstlich der Caldera zutage förderten. Die Bohrkerne enthielten vulkanisches Glas, dessen Ursprung einer Eruption der Campi Flegrei zugeordnet werden konnte. Die neuen Proben weisen die gleiche chemische Signatur auf, wie eine mächtige Tephra-Schicht, die sich im Mittelmeerraum auf einer Fläche von 150.000 Quadratkilometern ausbreitet. Das Alter dieser überwiegend marinen Gesteine wird mit 29.000 Jahren angegeben. Der sogenannte Masseria del Monte Tuff ist schon seit längerem bekannt, doch bisher fehlte der eindeutige Beweis seines Ursprungs.
Abermals muss nun das Gefahrenpotenzial der Campi Flegrei neu eingeschätzt werden: das Zeitintervall zwischen den großen Eruptionen der Caldera verkürzt sich deutlich und wir könnten näher vor einer europaweiten Katastrophe stehen, als befürchtet. Dafür sprechen auch neue Hinweise, dass sich die Magmakammer unter dem Vulkan füllt. In den letzten Monaten änderten sich Gastemperaturen und es werden Bodendeformation und Seismik registriert. Erst vor 1 Woche gab es einen kleinen Erdbebenschwarm.

Seismische Tomografie enthüllt Aufstiegswege des Magmas

Eine Studie aus dem Jahr 2017 geht jetzt wieder durch die Medien, die die Aufstiegsweg von Fluiden enthüllte, die von der Magmakammer aus zur Oberfläche aufsteigen. Dabei wurde eine neue Art der seismischen Tomografie angewendet. Ein Forscherteam um Professor De Siena, nutze seismische Signale, die von der Brandung an der Küste im Golf von Pozuolli ausgeht, um den Untergrund näher zu untersuchen. Dabei wurde offenbar der Aufstiegskanal enthüllt, den magmatische Fluide nutzen. Diese steigen zunächst aus einem Gebiet unter dem Meer auf und folgen dann einem schrägen Kanal in Richtung Caldera-Mittelpunkt und Solfatara. Man vermutet, dass dieser Aufstiegsweg in den 1980’iger Jahre entstand, als die Gegend von einer starken seismischen Krise heimgesucht wurde.

(Quellen: https://www.eurekalert.org/pub_releases/2019-04/gsoa-mec042519.php und https://phys.org/news/2019-04-sea-decades-old-supervolcano-mystery.html)

Kilauea: Erdbeben M 4,2

Am Vulkan Kilauea auf Hawaii bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,2. Das Hypozentrum befand sich in 5,2 km Tiefe. Das Epizentrum lag 16 km südöstlich des Vulkans, in der Nähe der Küste und somit im unteren Bereich des Ostrifts. Das HVO sieht das aktuelle Beben noch als Nachwirkung des starken Erdstoßes vom 4. Mai 2018 an, welcher eine Magnitude von 6,9 hatte. Wirft man einen Blick auf die Bodendeformation, dann erkennt man, dass es bereits wieder D/I-Events gibt, bei denen sich Phasen der Deflation und Inflation in Intervallen abwechseln. Zudem ist die Inflation unter dem Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater größer, als in den Jahren vor der Eruption im vergangenen Jahr.

Merapi mit pyroklastischem Strom

Am indonesischen Vulkan Merapi ging ein pyroklastischer Strom ab. Aufgrund des Wetters konnte der Strom nicht visuell beobachtet werden. Es wurde allerdings ein seismisches Signal registriert, das 150 Sekunden lang anhielt. Es ist auf dem Seismogramm der Live-Daten zu sehen.

Pinatubo: strenge Überwachung nach Erdbeben

Nach dem schweren Erdbeben der Magnitude 6,1, das sich bereits am 23. April ereignete, wird der Vulkan Pinatubo strengstens überwacht. Das Erdbeben löste am Vulkanhang Steinschläge auf, welche alte Tephra aufwirbelte. Augenzeugen befürchteten den Beginn eines neuen Ausbruchs zu sehen. Trotzdem überwacht das Observatorium PHILVOLCS den Vulkan noch gründlicher als sonst. Allerdings konnte bisher keine Anzeichen für ein Erwachen des Feuerberges festgestellt werden. Der Pinatubo brach zuletzt 1991 aus und erzeugte eine der größten Eruptionen des 20. Jahrhunderts.

Popocatepetl: Krater ohne Dom

Am mexikanischen Vulkan Popocatepetl wurde ein erneuter Inspektionsflug über den Krater unternommen. Die Vulkanologen von CENAPRED stellten dabei fest, dass es entgegen den Erwartungen keinen neuen Lavadom gibt. Der Krater hat einen Durchmesser von 350 m und ist ca. 300 m tief. Nachts wurde ein roter Lichtschein beobachtet, der vom Krater ausging. Zudem gab es Tremor und vulkanotektonische Erdbeben. Explosive Eruptionen werden seit einigen Tagen nicht mehr beobachtet, dafür häufige Dampfexhalationen. Im März stand der Popo häufig in den Schlagzeilen, da er sich in einer Phase mit starken explosiven Eruptionen befand. Dabei wurde der letzte Lavadom ausgeblasen.

Colima: Anstieg der Seismik

In Mexiko steht der Vulkan Colima möglicherweise vor einen Ausbruch. Das zuständige Observatorium registrierte einen deutlichen Anstieg der Seismik. Man geht derzeit von 2 Szenarien aus, wie sich die Situation weiterentwickeln könnte. Beiden Szenarien liegt Domwachstum zugrunde, von dem entweder eine Explosion ausgehen könnte, oder ein Lavastrom gefördert wird. Ich halte allerdings auch eine Kombination von Lavadom, zähflüssigen Lavastrom und explosiver Aktivität für möglich. Zudem könnten pyroklastische Ströme entstehen, die eine große Gefahr darstellen. Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ gesetzt und eine 8 Kilometer Sperrzone etabliert.

Die letzte Eruptionsphase des Colimas fand zwischen 2015 und 2016 statt. Es wuchs ein Lavadom und es gab explosive Eruptionen. Während eine Hochphase des Domwachstums, kam es zu einem Kollaps und dem Abgang pyroklastischer Ströme. In den Aschewolken gab es vulkanische Blitze.

Anak Krakatau eruptiert

Im indonesischen Sunda-Strait eruptierte der Inselvulkan Anak Krakatau. Visuelle Observationen waren nicht möglich, doch Seismografen zeichneten den Ausbruch auf. Er dauerte 35 Sekunden und erzeugte eine seismische Maximalamplitude von 41 mm. Zu vergleichbaren Eruptionen kam es in den letzten Wochen immer wieder. Sie sind wahrscheinlich phreatischer Natur und enthalten nur wenig Vulkanasche. Dennoch könnte es jederzeit wieder zu magmatischen Eruptionen kommen.

Ätna mit Erdbeben und thermischer Anomalie

Heute sieht man auf der Live-Daten des Ätnas eine thermische Anomalie. MIROVA registriert eine thermische Strahlung in Höhe von 16 MW. Es ist der zweithöchste Wert seit einigen Monaten. Zudem kam es heute zu zwei Erdstößen der Magnituden 3,3 und 3,1. Die Hypozentren lagen in 0 und 2 km Tiefe, wenige Kilometer südwestlich von Linguaglossa im Norden des Vulkans. Alles in Allem schaut es so aus, als würde die mächtige Dame wieder etwas munterer werden. Es stellt sich beim Ätna ja nie die Frage, ob er (bzw. sie) wieder ausbrechen wird, sondern wann!