Italien: Erdbeben bei Florenz

Nördlich von Florenz bebte heute die Erde mit einer Magnitude von 4,8. Das Hypozentrum lag in 9 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 26 km nördlich von Florenz. Es folgten zahlreiche schwächere Erdbeben. Obwohl in vielen Medien von einem schweren Erdbeben die Rede ist, handelte es sich tatsächlich nur um ein moderates. Dennoch war der Erdstoß deutlich zu spüren und schreckte die Bewohner der Region aus dem Schlaf. Meldungen über größere Schäden, oder menschliche Opfer liegen nicht vor. Aus Vorsicht wurde der Zugverkehr kurzzeitig eingestellt. Weitere Beben können sich ereignen. Die Erdbeben bei Florenz haben die gleiche Ursache wie jene bei L’Aquila. In dieser Region Italiens ereigneten sich in den letzten Jahren mehrere starke Erdbeben die große Zerstörungen verursachten.

Bereits vor 2 Jahren warnte eine Studie davor, dass ein starkes Erdbeben bei Florenz nicht nur das Weltkulturerbe der Stadt zerstören könnte, sondern auch die berühmten Denkmäler und Statuen der Renaissance-Künstler. Allen voran ist Michelangelos „David“ besonders gefährdet, da er aus einem angewitterten Stück Marmor gefertigt wurde. Würde die Statue umstürzen, wäre das vermutlich ihr Todesurteil. Oben genannte Studie besagt auch, dass „David“ schon bei einer Neigung von 15 Grad das Gleichgewicht verlieren würde.

Das Video stammt aus einem Reisefilm, den ich vor 20 Jahren in Florenz und anderen Orten der Toscana drehte. Zu sehen ist auch die Marmorstatue.

Griechenland: Erdbeben vor Kreta

Seit Tagen bebt es nun schon vor der Südküste Kretas. Das Schwarmbeben manifestiert sich 15 km östlich des Ortes Palaiochóra. Die meisten Beben haben Magnituden um 3 und liegen 8-9 km tief. Schwarmbeben können Anzeichen eines bevorstehenden Starkbebens sein, dennoch muss sich nicht zwingend ein stärkeres Event ereignen. Daher werden für gewöhnlich keine Warnungen heraus gegeben. Die Seismologen und Behörden stehen da vor einer Zwickmühle: geben sie zu oft Fehlalarm, dann hört keiner mehr auf sie.

Avachinsky erwacht

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka zeigt der Avachinsky Anzeichen des Erwachens. Seit mehreren Tagen wird über dem Krater ein rot illuminierte Nachthimmel beobachtet. Quelle der Rotglut ist ein Riss auf der Außenflanke des Gipfelbereichs. in dem Riss scheint sich glühende Lava zu befinden. Avachinsky liegt nur wenige Kilometer von der Regionshauptstadt Petropavlovsk-Kamchatskiy entfernt und ist ein beliebtes Ziel von Bergwanderern. Im Krater gibt es einen erloschenen Lavadom zu besichtigen. Die Vermutung liegt nahe, dass in dem Riss bereits ein neuer Dom intrudiert.

Stromboli: Aktivität gestiegen

Am Wochenende steigerte der Vulkan auf den Liparischen Inseln vor Sizilien seine Aktivität etwas. Das LGS berichtet von 90 strombolianischen Eruptionen, die am Sonntag den Vulkan erschütterten. Der akustische Druck der Eruptionen betrug im Schnitt 2,33 bar und wird als hoch beschrieben. Die Ausbrüche manifestierten sich überwiegend im südwestlichen Kratersektor. Es wurde eine hohe Anzahl an VLP-Ereignissen registriert. Die restlichen Werte wie Schwefeldioxid-Ausstoß und Tremor liegen in mittleren Bereichen. Der Gesamt-Aktivitätsindex steht allerdings wieder auf hoch.

Ätna weiter aktiv

Auch der Ätna auf Sizilien lässt sich nicht Lumpen und ist weiterhin aktiv. So wurden in unserer FB-Gruppe nicht nur Bilder über White Island geteilt, sondern auch neue Fotos der strombolianischen Eruptionen am Ätna. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 59 MW. der Tremor liegt deutlich über dem Niveau der letzten Monate.

Karangetang mit hoher Wärmestrahlung

Der indonesische Vulkan auf der Insel Siau ist wieder ziemlich aktiv und emittiert eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 208 MW. Diese geht von einem zähen Lavastrom auf der Vulkanflanke aus. Darüber hinaus wächst in einem Krater des Doppelvulkans ein Lavadom. Auch der 2 Krater ist aktiv: hier wurden in den letzten Wochen immer wieder sporadische strombolianische Eruptionen beobachtet.

White Island: Tote bei Eruption

Der neuseeländische Inselvulkan White Island liegt in der Bucht von Plenty und eruptierte explosiv. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 3600 m auf. Die kollabierende Eruptionswolke verursachte einen pyroklastischen Strom, der bis aufs Meer hinaus lief.

Der Inselvulkan ist ein beliebtes Ausflugsziel. Vom Küstenort Whakatane aus starten Neugierige per Boot und Helikopter zum Vulkan, um sich die zahlreichen hydrothermalen Erscheinungen anzugucken. Heute starben mindestens 5 Touristen auf der Insel, mehrere Personen wurden verletzt. 23 Personen wurden bisher von der Insel evakuiert. Die Meisten wiesen Verbrennungen auf. Es könnten sich noch bis zu 27 Menschen auf dem Vulkan aufhalten. Deren Schicksal ist ungewiss. Medienberichten zufolge, war am Abend noch eine Rettungsteam unterwegs, das die Insel allerdings nicht mehr betreten durfte, da die Gefahr einer weiteren Eruption zu hoch war.

Es befanden sich gut 100 Personen im Einzugsbereich der Insel, als sich um 14:11 Uhr Lokalzeit die Eruption ereignete. Auf Videoaufnahmen erkennt man mit Asche bedeckte Menschen die am Anleger auf ihr Boot warten. Viele Personen trugen nur Shorts und T-Shirts. Zudem sieht man einen zerstörten Hubschrauber, der auf der Insel Touristen abgesetzt hatte.

Unglück war vorprogrammiert

Die Eruption kam durchaus nicht überraschend. Der Alarmstatus des Vulkans stand auf „gelb“. Seit Wochen beobachteten die Vulkanologen von GeoNet steigende Seismik und hydothermale Aktivität. Jederzeit musste zumindest mit einer phreatischen Eruption gerechnet werden, doch offenbar verkannte man den Ernst der Lage. Normalerweise hätte eine Sperrzone um den Vulkan etabliert werden müssen. Vermutlich siegten hier die wirtschaftlichen Interessen der Touristik-Industrie, denn der Zugang zur Insel war weiterhin offen.

Auf der Seite von GeoNet gibt man sich betrübt. Der Link zur LiveCam auf der Insel und alle aktuellen Bilder wurden entfernt, um Rücksicht auf die Opfer zu nehmen. Die Vulkanologen beschreiben die anhaltende Aktivität als gering. Der Alarmstatus für den Flugverkehr wurde wieder von „rot“ auf „orange“ herabgestuft.

Ähnlichkeit mit der Situation auf Stromboli

Mir drängen sich Parallelen zur Eruption des italienischen Vulkans Stromboli auf, die sich im Juni dieses Jahres ereignete. Auch hier wusste man um die Gefahr, dass plötzlich größere Eruptionen auftreten können, die den Besuchern gefährlich werden und trotzdem wurden Touristen von Bergführern zum Krater geführt. Auf Stromboli starb nur eine Person unterhalb des Kraters. Hätte sich der Ausbruch dort am Abend ereignet, wäre es zur Katastrophe gekommen, denn dann tummeln sich Hunderte am Gipfel des Vulkans.

Nur weil eine Vulkantour von Reiseveranstaltern organisiert wird, wird sie nicht zwangsläufig sicherer! Im Gegenteil, es begeben sich mehr ahnungslose- und schlecht ausgestattete Touristen auf den Vulkan, weil ihnen ein trügerisches Sicherheitsgefühl vermittelt wird. Doch Sicherheit gibt es auf einem aktiven Vulkan nicht! Erfahrenen Vulkan-Beobachtern, die auf eigene Faust am Feuerberg unterwegs sind, wird indes das Leben schwer gemacht.

Das Video zeigt die Vulkaninsel im Jahr 2009. Damals besuchte ich die Insel mit einem Touristenboot.