Spanien: Sturmtief Gloria schlägt zu

Erneut wurde Spanien von schweren Unwettern heimgesucht. Ein großes Spektrum verschiedener Wetterphänomene sorgte (und sorgt) für Chaos und katastrophale Zustände. Besonders schlimm traf es den Südosten des Landes. Verursacher ist das Sturmtief Gloria, dass eine Schneise der Verwüstung über die Iberische Halbinsel zog. Mindestens 4 Menschen starben. Bei 2 der Opfer handelt es sich um Obdachlose. Sie erfroren bei Minusgraden. In Höhenlagen von mehr als 1000 m schneite es. Es kam zu einem Verkehrschaos.

In Alicante fiel der Strom aus und der Flughafen musste geschlossen werden. Der Zugverkehr wurde ebenfalls beeinträchtigt und auf den Strassen ging zeitweise nichts mehr. Die Schulen blieben geschlossen.

Auf den Balearen brandeten bis zu 8 Meter hohe Wellen an die Küsten. Damit wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Der Alte von 2017 brachte es gerade einmal auf 6 Meter Brecher. Rekordverdächtig waren auch die Niederschlagsmengen: auf Mallorca gingen stellenweise mehr als 200 l pro Quadratmeter nieder.

Im beliebten Ferienort Tossa de Mar kämpfen die Anwohner gegen eine Schaum-Plage, die sich in den Strassen des Ortes ausbreitet. Der Schaum entsteht, wenn das Eiweiß aus Meeresalgen durch den Sturm aufgeschlagen wird. Der Wind fegt den Schaum dann in die Gassen.

Australien: Wetter extrem!

In den vergangenen Tagen kam er dann endlich, der lang ersehnte Regen! Er löschte tatsächlich einige der Waldbrände an der Südostküste des Kontinents, doch brachte der Niederschlag neue Probleme mit sich: der hart gebackene Boden konnte die Wassermassen nicht aufnehmen und es kam zu Überschwemmungen. Zugleich droht starke Bodenerosion. Ein Teil der Niederschläge prasselte in Form von großen Hagelkörnern nieder. Sie zerschlugen Glasscheiben, Dachplatten und verbeulten Autos. Auch Menschen litten direkt unter dem Hagelschlag und es gab Verletzte. Wenige Kilometer Abseits entstand ein gigantischer Staubsturm, der sich mit großer Geschwindigkeit fortbewegte und ganze Dörfer verschlang.

Bildbericht: Pacaya 2020

Im Januar 2020 weilte ich 3 Tage lang am Vulkan Pacaya in Guatemala. Seit Monaten war der Feuerberg strombolianisch aktiv und förderte zeitweise Lavaströme. So lockte mich der Vulkan zum 2. Mal innerhalb von 2 Jahren an. Im Vergleich zum März 2018 war der Hornito deutlich größer und besaß nun 2 ausgeprägte Schornsteine, die auch beide aktiv waren.

Jaime, der Host vom Salamandras House holte mich Freitagabend mit seinem Pickup vom Flughafen in Guatemala City ab. Der Mann aus El Salvador begrüßte mich herzlich und kutschierte mich auf dem Weg zum Pacaya noch zum Supermarkt. Eine ernsthafte Einkaufsmöglichkeit gibt es direkt am Vulkan nicht. Nur ein kleiner Kiosk bietet Naschwerk und Bier an, was ja bekanntlich das Wichtigste ist, um am Vulkan eine Weile klar zukommen. Am Gasthaus angekommen überlegte ich noch direkt in der ersten Nacht aufzusteigen, aber irgendwie gewann die Müdigkeit. Starker Wind und Bewölkung motivierten mich auch nicht sonderlich und so erklomm ich den Pacaya erst am nächsten Morgen.

Der erste Teil des Aufstiegs stellte keine besonderen Hürden auf, sah man einmal davon ab, dass gerade die ersten Hundert Höhenmeter ziemlich steil Bergan gehen. Da sich der Parkeingang (ja, der Pacaya ist in einem Nationalpark geschützt und man muss  50 Quetzales Eintritt zahlen) in knapp 1700 m Höhe befindet, fing ich gleich mächtig an zu schnaufen und zu schwitzen. Doch mit zunehmender Höhe hörte wenigstens das Schwitzen auf. Am Ende der Vegetationszone versammelten sich all jene Vulkanwanderer, die sich einer geführten Gruppe angeschlossen hatten und blickten sehnsuchtsvoll gen Gipfel. Die letzten 300 Höhenmeter kann man -entgegen den geltenden Regeln- schon noch erklimmen, man darf sich nur nicht von den Verbotsschildern und dem recht steilen Pfad durch lockere Lapilli abschrecken, bzw. aufhalten lassen. So stapfte ich entschlossen weiter und stand gegen Mittag am Rand des My-Kenney-Kraters und blickte auf die beiden fauchenden Schornsteine des Hornitos.

Zuerst wurden nur ein paar vereinzelte Lavabrocken aus den Mündern der Schlote ausgespien, doch ziemlich schnell steigerte sich die Aktivität zu kontinuierlichem Lavaspattering. Vereinzelte Lavabomben erreichten dabei schon respektable Höhen, von gut 50 Metern. Auch die Größe der Schlacken ließ sich sehen.

Am späten Nachmittag öffnete sich auf der Flanke des Hornitos sprotzend ein neuer Schlot. Ihm entströme Lava, die sich in einem mehr-armigen Strom über die Flanke ergoss. Das Spektakel war recht kurzweilig und endete nach 10 Minuten.

Innerhalb von 2 Stunden flog ich die 3 Akkus meiner Drohne leer und ließ sie dabei gefährlich niedrig über die Schlote schweben. Ich war ziemlich überrascht, dass sie am Ende der Batteriekapazitäten tatsächlich noch nicht abgeschossen worden war, wobei die Lavabomben die Rolle von Raketen übernahmen: mehr als einmal kamen sie dem unbemannten Fluggerät gefährlich nahe.

Am Abend wurde es dann wieder recht windig am Kraterrand, doch ich harrte beharrlich aus und wartete auf den Mondaufgang. Gegen 21.30 Uhr schob sich unser Trabant dann langsam über den Horizont und ließ wieder die Konturen des Hornitos erkennen. Wenig später machte ich mich dann an den Abstieg. Unten im Wald angekommen hielt ich ein Weilchen inne und ließ die vielfältigen Stimmen der Nacht auf mich wirken.

2 Tage später machte ich mich auf zum Fuego, was meine Drohne dann nicht überleben sollte, doch davon an anderer Stelle mehr.

Taal: Thermisches Signal

Der philippinische Taal Vulkan bestimmt nun in der 2. Woche die Schlagzeilen und vermutlich wird das noch eine weile so bleiben. PHILVOLCS schreibt in seinem täglichen Update, dass das Taal-Netzwerk in den letzten 24 Stunden 481 vulkanisch bedingte Erdbeben registrierte. 8 der Beben fanden im Niederfrequenz-Bereich statt. Die Beben entstehen durch Magmenbewegung im Untergrund. Darüber hinaus registriert MIROVA heute eine moderate thermische Strahlung mit einer Leistung von 15 MW. Entweder treten besonders heiße Gase aus, oder es sammelt sich sogar Magma im Förderschlot auf Volcano Island an. Das VAAC registrierte eine Aschewolke, deren Höhe nicht ermittelbar war.

Inzwischen gehen die Evakuierungen von Anwohnern in der 14-km Sperrzone weiter. Es werden gut 100.000 Menschen in Sicherheit gebracht. Vergleicht man die aktuelle Situation mit anderen Ausbrüchen der jüngsten Vergangenheit, dann kann diese Aufwärmphase der Vulkans noch einige Wochen weitergehen, bevor es zu einer großen Eruption kommt.

Popocatepetl eruptiert Aschewolke

Der mexikanische Feuerberg Popocatepetl eruptierte gestern eine Aschewolke. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von 6700 m über dem Meeresspiegel. CENAPRED berichtet von einer Aufstiegshöhe von 1500 m über dem Krater. Zudem verzeichneten die Vulkanologen 41 Exhalationen und 154 Minuten Tremor.

Ätna weiter aktiv

Der Ätna auf Sizilien setzt seine Tätigkeit im Zentralkrater fort. Es werden strombolianische Eruptionen aus dem Intrakraterkegel der Voragine registriert. Zudem geht von dem Kegel ein Lavastrom aus, der  in die Bocca Nuova fließt. Der Tremor hat inzwischen wieder leicht erhöhte Werte erreicht, wie wir sie seit herbst 2018 öfters sahen.

Stromboli: Quota 400 soll freigegeben werden

Auf der italienischen Vulkaninsel Stromboli wird diskutiert, ob der Aufstieg wieder bis auf einer Höhe von 400 m freigegeben werden kann. Bis jetzt darf man nur bis auf 280 m ü.N.N. aufsteigen. Diese Diskussion zeigt aber auch, dass wir uns von dem Gedanken eines Aufstiegs bis zum Krater erst einmal verabschieden dürfen. Die Aktivität des Vulkans ist auf normalem Niveau angekommen.