Türkei: Erdbeben M 6,8

Originalmeldung: Im Mittleren Osten der Türkei bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,8. Das Hypozentrum lag in 15 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 18 km nördlich der Ortschaft Çüngü. Dort leben ca. 5500 Menschen. Der Erdstoß ereignete sich um 17.55 Uhr UCT. Meldungen über die Schadens-Bilanz liegen noch nicht vor. Erdbeben dieser Magnitude können aber große Schäden an der betagten Bausubstanz der ländlichen Gegend Anatoliens verursacht haben. Es gab und gibt Nachbeben.

Update 20.30 Uhr: Die Befürchtungen bestätigen sich, dass es starke Schäden an der Infrastruktur der Region gegeben hat. Sogar aus 200 km entfernten Orten werde noch leichte Schäden gemeldet. Mindestens 1 Todesopfer und mehrere Verletze wurden bereits bestätigt. Man muss davon ausgehen, dass diese Zahlen steigen werden.

In den Sozialen Medien werden erste Bilder und Videos geteilt. Die Suche nach Verschütteten ist auf vollen Touren. Zahlreiche Menschen sind obdachlos geworden und müssen die kalte Winternacht im Freien verbringen.

Update 25.01.2020: Die Befürchtungen, dass es weitaus mehr Opfer gibt, als gestern Abend ersichtlich war, hat sich bewahrheitet. Mittlerweile berichten die Medien von mindestens 21 Todesopfern und knapp 1000 Verletzten Personen. 30 Menschen werden noch vermisst und sind sehr wahrscheinlich unter Trümmern verschüttet. Besonders schlimm hat es die Provinz Elazig im Bezirk Sivrice getroffen. Das Beben war praktisch in großen Teilen der Türkei zu spüren gewesen, sowie in angrenzenden Ländern. Selbst in Israel spürte man den Erdstoß noch.

Das Beben ereignete sich an der Ostanatolischen Verwerfungszone. Sie bildet eine Grenze zwischen der Anatolischen Platte und der Arabischen Platte. Sie zählt zu den besonders gefährlichen Erdbebenzone. Leichtere Erdbeben gehören hier zur Tagesordnung. Eines der letzten stärkeren Beben ereignete sich im Jahr 2010 und hatte die Magnitude 6,0.

Vesuv: Gehirne verdampften

Obwohl der Untergang von Pompeji und Herculaneum fast 2000 Jahre her ist, stehen die versunkenen Römerstädte am Vesuv immer wieder in den Schlagzeilen: Neue Entdeckungen der Archäologen schaffen ein immer detailgetreueres Bild der Vulkan-Katastrophe, die im Jahr 79 n.Chr. zum Untergang der Orte führte.

Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Gehirne einiger Todesopfer der Katastrophe sprichwörtlich verdampften. Bereits früher entdeckte man Frakturen und Risse in Knochen und Schädeln, die darauf hindeuteten, dass sie von innen her explodierten. Um Körperflüssigkeiten und speziell Gehirnmasse zu verdampfen, sind hohe Temperaturen nötig, wie sie in so einer Entfernung vom Vulkan nur durch pyroklastische Ströme verursacht worden sein können.

In einigen Schädeln wurde noch Gehirnmasse entdeckt. Sie wurde durch die extreme Hitze zu Seife, bzw. zu einem Gemisch aus Glycerin und Fettsäuren.

Jetzt haben Forscher schwarze Glasrückstände im Schädel eines Skelettes gefunden. Das Skelett wurde bereits in den 1960-iger Jahren ausgegraben und jetzt von einem Forscher-Team, um den Anthropologe Pier Paolo Petrone, neu untersucht. Die menschlichen Überreste befanden sich in einem Haus abseits der Bootshäuser, in denen viele Opfer gefunden wurden und lag auf einem Bett, das von Asche verschüttet worden war. Das Glas im Schädel des Opfers sieht aus wie Obsidian. Analysen wiesen nicht nur das Glas nach, sondern auch Proteine und Fettsäuren. Daher geht der Pier Paolo Petrone davon aus, dass es sich tatsächlich um verglaste Gehirnmasse handelt und nicht um Obsidian.

Das Glas lässt Rückschlüsse darüber zu, dass der Mensch durch einen extrem heißen pyroklastische Ströme starb: Es müssen Temperaturen von bis zu 520 Grad Celsius geherrscht haben. Anschließend fielen die Temperaturen schnell ab, so dass gekochte Gehirnmasse verglaste. Bisher ging man davon aus, dass es in den Glutwolken um 300 Grad heiß war.

Taal: Seismik hoch, SO2 niedrig

Die Situation am Taal ist weiterhin spannend. Das VAAC registrierte gestern und heute je eine Aschewolke, deren Aufstiegshöhen nicht bestimmt werden konnten. Die Seismik ist nach wie vor hoch. Das Taal-Netzwerk registrierte in den letzten 24 Stunden 486 Erschütterungen. Die Stärkste hatte eine Magnitude von 2,7 und wurde von den Anwohnern nicht wahrgenommen. Die Seismik wird wahrscheinlich von aufsteigendem Magma verursacht. Entsprechend groß sind auch die Bodendeformationen. Besonders im Südwesten und im Norden der Caldera gibt es Bodenanhebungen, die wahrscheinlich mit der Inflation magmatischer Fluide im Zusammenhang stehen. Im Osten der Caldera sank der Boden hingegen ab.

Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist unverhältnismäßig niedrig und betrug nur 224 Tonnen am Tag. Erwarten würde man mindestens das 10-fache des aktuellen Wertes. Die philippinischen Vulkanologen spekulieren über Pfropfen in den Förderschloten, die das entweichen des Gases verhindern. Allerdings würden solche Pfropfen nicht nur das Schwefeldioxid blockieren, sondern den gesamten Gasaustausch beeinträchtigen. Die Folge wäre ein ungemeiner Druckanstieg im Erdinneren. Alternativ könnten die Bodendeformationen nicht von Magma verursacht werden, sondern von anderen Fluiden. Wasser wäre eine Möglichkeit. Das wäre auch eine Antwort auf die Frage, wo denn das verschwundene Wasser des Taal-Sees geblieben ist: Letzte Woche fiel der Seespiegel um einige Zentimeter ab.

Ätna: Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater

Gestern Morgen wurden Asche-Eruptionen aus dem Sattelvent des Neuen Südostkraters beobachtet. Auch heute noch erkennt man auf der ThermalCam eine thermische Anomalie im Bereich des Förderschlotes. Auf der normalen LiveCam sieht es dort allerdings gerade ruhig aus. Gestern Abend konnte man dort strombolianische Eruptionen beobachten. Tremor und Wärmestrahlung sind erhöht.

Steamboat Geyser sprang

Gestern sprang der Steamboat Geyser zum 2. Mal in diesem Jahr. Das Sprung-Intervall hat sich auf fast 14 Tage verlängert. Inzwischen scheint sich die Aufregung um die ungewöhnlich hohe Aktivität des Geysirs im Yellowstone-Nationalpark gelegt zu haben.