Taal: Alarmstufe reduziert

Der philippinische Vulkan Taal wurde auf Alarmstatus 3 herabgestuft. Als Grund hierfür geben die Vulkanologen von PHILVOLCS einen Rückgang der Seismizität an, sowie eine Reduzierung von Inflation und Schwefeldioxid-Ausstoß. Die Asche-Dampf-Exhalationen aus dem Krater auf Volcano Island haben ebenfalls abgenommen.

Im aktuellen Bulletin werden noch einmal genauer die Bodendeformationen beschrieben, die sich schon ziemlich beeindruckend lesen: Die horizontale Ausdehnung der Taal Caldera beläuft sich auf 1 m. Im Ganzen fiel der Wasserspiegel um 0,3 m, was auf eine entsprechende Bodenanhebung hindeutet. Im Bereich des südwestlichen Seeufers hob sich der Boden um bis zu 2,5 m. Besonders betroffen war der Mündungsbereich des Pansipit Flusses. Er liegt teilweise trocken. Im Nordwesten von Volcano Island hob sich der Boden um 0,2 m. Im Südwesten senkte sich der Boden dagegen um etwa 1 m. Ein Großteil der Bodendeformationen ereignete sich in den ersten Tagen nach der Eruption am 12. Januar. Zwischen dem 15. und 22. Januar fand nur noch geringe Bodendeformation statt. Über momentane Bewegungen liegen keine Informationen vor.

Auch wenn es nach einer kurzweiligen Entspannung der Situation aussieht, bedeutet Alarmstatus „3“, das immer noch spontane Eruptionen auftreten können, ohne dass es zuvor eine Warnung gibt. Dennoch wurde die Sperrzone von 14 km auf 7 km reduziert.

Das Schiebebild vergleicht Volcano Island wenige Tage vor der Eruption und dem 25.01.2020. Dieses Bild gibt die Wärmesignatur des Kraters  im Infrarot-Bereich wieder.

[twenty20 img1=“394882″ img2=“394884″ offset=“0.5″ before=“Volcano Island am 29. Dezember 2019.“ after=“Kraterglühen am 25. Januar 2020.“]

Nishinoshima mit Ascheeruptionen

Der japanische Inselvulkan Nishinoshima zeigte sich gesten von seiner aktiven Seite: Das VAAC Tokio registrierte mehrere Aschewolken, die eine Höhe von 1500 m ü.N.N. erreichten. Man kann davon ausgehen, dass es sich um strombolianische Ausbrüche handelt, die neben Asche auch glühende Tephra fördern. MIROVA detektierte zudem eine hohe thermische Stahlung mit einer Leistung von 273 MW, was auf einen Lavastrom hindeutet. Nishinoshima liegt gut 1000 km südlich von Tokio und bekommt nur selten menschlichen Besuch. Die Beobachtungen sind somit Satelliten-basiert.

Anak Krakatau: Seismik erhöht

Nach mehreren Wochen der relativen Ruhe, zieht die Erdbebentätigkeit unter Anak Krakatau wieder etwas an. Bisher verhielt es sich so, dass nach einer mehrtägigen Zunahme der Seismik eine Phase phreatischer Eruptionen anfing.

Coronavirus: droht eine Pandemie?

Unaufhaltsam breitet sich das neuartige Coronavirus weltweit aus. Augehend von China, wurden erste Fälle in Frankreich und Australien bestätigt. Die rasanten Verbreitung des Virus ist unserem modernen Lebensstil geschuldet, der mittels Flugverkehr nicht nur Menschen und Waren in Stunden um den Planeten transportiert. So sind auch weniger beliebte Reisende mit Mensch und Tier unterwegs: Bakterien und Viren. Es drohen Seuchen und Pandemien.

Das aktuelle Virus selbst wurde zuerst in der chinesischen Stadt Wuhan nachgewiesen, wo es offenbar auf einem Markt von einem Tier auf den Menschen übergesprungen ist. Erst vor 5 Tagen wurden bestätigt, dass sich der Erreger auch von Mensch zu Mensch verbreitet. Das Virus gehört zum Stamm der Coronaviren und kann eine tödlich verlaufende Lungeninfektion verursachen: Atembeschwerden und eine Lungenentzündung mit hohem Fieber sind möglich. Vor allem Patienten mit einer schweren Vorerkrankung können an dem Infekt sterben. Doch meistens verläuft eine Infektion weniger dramatisch. Oft merkt der Infizierte nicht einmal etwas, oder denkt, er hätte eine Erkältung. Doch im Gegensatz zu einer Erkältung fehlen bei der Infektion mit dem Coronavirus der typische Schnupfen. Meistens greift das Virus nur die unteren Atemwege an.

Virologen vergleichen das Coronavirus mit dem SARS-Erreger, der vor 18 Jahren ebenfalls weltweit unterwegs war und für 774 Todesfälle verantwortlich war. Trotzdem hat die WHO (Weltgesundheitsorganisation) bisher keinen Notstand ausgerufen: das Virus stelle bis jetzt keine internationale Bedrohung dar, heißt es in einem Statement der WHO. Tatsächlich ist die Sterblichkeitsrate niedriger, als bei einer gewöhnlichen Grippe-Welle. Bis jetzt starben 41 Menschen an der Krankheit, wobei ca. 1374 Personen infiziert wurden. Zum ersten Mal wurde ein Corona-Fall Ende Dezember 2019 gemeldet. Die Inkubationszeit beträgt bis zu 14 Tage.

Da scheinen die Gegenmaßnahmen der Chinesen beinahe panisch zu sein: 56.000.000 Menschen wurden binnen 24 Stunden unter Quarantäne gestellt. Nicht nur die Millionenstadt Wuhan wurde isoliert, sondern bisher 17 weitere Orte. In ganz China wurden nun Gruppenreisen untersagt. Vielerorts kommen Ärzte und Pflegepersonal an ihre Grenzen und es wurde der Bau von 2 neuen Not-Kliniken veranlasst. Die Regierung Chinas scheint die Gefahr, die vom Coronavirus ausgeht, für weitaus größer zu halten, als es die WHO bisher tut. So unternehmen die chinesischen Behörden alles, um eine weltweite Pandemie zu vermeiden. Ob es gelingt, werden die nächsten Wochen zeigen.

Campi Flegrei: Tremor-Amplitude steigt

Während aller Augen zum philippinischen Taal-Vulkan blicken, tut sich auch interessantes unter dem europäischen Pedanten Campi Flegrei. Das INGV Napoli brachte gestern einen neuen Bericht zur Lage des großen Calderavulkans hervor, der vergleichbar stark eruptieren kann, wie der Taal. Im Fokus des Berichts liegt das Thermalgebiet um die Fumarole von Pisciarelli , die sich am nordwestlichen Kraterrand der Solfatara befindet. Dort stellt man eine Zunahme der Tremor-Amplitude fest. Obwohl es sich in erster Linie um fumarolisch erzeugten Tremor handelt, der in weniger als 1 km Tiefe entsteht und somit im Bereich des Hydrothermalen Systems, repräsentiert er auch den Gesamtzustand des Magmatischen Systems der Caldera. Die Vulkanologen sehen einen Zusammenhang zwischen Änderungen in der Geochemie der Fluide, der Bodendeformation mit Spitzenwerten von 60 cm Uplift und dem fumarolischen Tremor. Demnach könnte es in der Tat durchaus sein, dass sich der Calderavulkan langsam auf einen Ausbruch vorbereitet.

Welche Folgen ein vergleichsweiser kleiner Ausbruch in einem dicht besiedelten Gebiet haben kann, erleben wir gerade am Taal Vulkan. Dort lebten allerdings noch wenige Leute direkt auf Volcano Island. In Italien sieht es ganz anders aus. Hier befindet sich eine ganze Stadt am Rand des Vulkankraters. Und wenn man einmal betrachtet, dass es vor der Eruption des Taal-Vulkans auch nur erste Anzeichen gab, dass sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereitet, kann man nicht ausschließen, dass es sich in Italien ähnlich verhalten könnte: Erste Anzeichen eines Aufheizen des Systems werden seit Jahren beobachtet und eine phreatomagmatische Eruption könnte ohne weitere Warnungen statt finden. Tausende Menschen leben täglich im unmittelbaren Wirkungskreis so einer potenziellen Eruption.

Taal-Vulkan: Status unverändert

Am philippinischen Calderavulkan Taal ist die Lage praktisch unverändert. In den letzten 24 Stunden hat das seismische Taal-Netzwerk 420 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Die meisten Erschütterungen waren von geringer Magnitude und lagen jenseits der Wahrnehmbarkeit. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 409 Tonnen am Tag und hat damit gegenüber dem Vortagen zugenommen. PHILVOLCS geht davon aus, dass weiterhin Inflation stattfindet und der Vulkan dabei ist aufzuheizen.

Türkei: Erdbeben M 6,8

Originalmeldung: Im Mittleren Osten der Türkei bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,8. Das Hypozentrum lag in 15 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 18 km nördlich der Ortschaft Çüngü. Dort leben ca. 5500 Menschen. Der Erdstoß ereignete sich um 17.55 Uhr UCT. Meldungen über die Schadens-Bilanz liegen noch nicht vor. Erdbeben dieser Magnitude können aber große Schäden an der betagten Bausubstanz der ländlichen Gegend Anatoliens verursacht haben. Es gab und gibt Nachbeben.

Update 20.30 Uhr: Die Befürchtungen bestätigen sich, dass es starke Schäden an der Infrastruktur der Region gegeben hat. Sogar aus 200 km entfernten Orten werde noch leichte Schäden gemeldet. Mindestens 1 Todesopfer und mehrere Verletze wurden bereits bestätigt. Man muss davon ausgehen, dass diese Zahlen steigen werden.

In den Sozialen Medien werden erste Bilder und Videos geteilt. Die Suche nach Verschütteten ist auf vollen Touren. Zahlreiche Menschen sind obdachlos geworden und müssen die kalte Winternacht im Freien verbringen.

Update 25.01.2020: Die Befürchtungen, dass es weitaus mehr Opfer gibt, als gestern Abend ersichtlich war, hat sich bewahrheitet. Mittlerweile berichten die Medien von mindestens 21 Todesopfern und knapp 1000 Verletzten Personen. 30 Menschen werden noch vermisst und sind sehr wahrscheinlich unter Trümmern verschüttet. Besonders schlimm hat es die Provinz Elazig im Bezirk Sivrice getroffen. Das Beben war praktisch in großen Teilen der Türkei zu spüren gewesen, sowie in angrenzenden Ländern. Selbst in Israel spürte man den Erdstoß noch.

Das Beben ereignete sich an der Ostanatolischen Verwerfungszone. Sie bildet eine Grenze zwischen der Anatolischen Platte und der Arabischen Platte. Sie zählt zu den besonders gefährlichen Erdbebenzone. Leichtere Erdbeben gehören hier zur Tagesordnung. Eines der letzten stärkeren Beben ereignete sich im Jahr 2010 und hatte die Magnitude 6,0.

Vesuv: Gehirne verdampften

Obwohl der Untergang von Pompeji und Herculaneum fast 2000 Jahre her ist, stehen die versunkenen Römerstädte am Vesuv immer wieder in den Schlagzeilen: Neue Entdeckungen der Archäologen schaffen ein immer detailgetreueres Bild der Vulkan-Katastrophe, die im Jahr 79 n.Chr. zum Untergang der Orte führte.

Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Gehirne einiger Todesopfer der Katastrophe sprichwörtlich verdampften. Bereits früher entdeckte man Frakturen und Risse in Knochen und Schädeln, die darauf hindeuteten, dass sie von innen her explodierten. Um Körperflüssigkeiten und speziell Gehirnmasse zu verdampfen, sind hohe Temperaturen nötig, wie sie in so einer Entfernung vom Vulkan nur durch pyroklastische Ströme verursacht worden sein können.

In einigen Schädeln wurde noch Gehirnmasse entdeckt. Sie wurde durch die extreme Hitze zu Seife, bzw. zu einem Gemisch aus Glycerin und Fettsäuren.

Jetzt haben Forscher schwarze Glasrückstände im Schädel eines Skelettes gefunden. Das Skelett wurde bereits in den 1960-iger Jahren ausgegraben und jetzt von einem Forscher-Team, um den Anthropologe Pier Paolo Petrone, neu untersucht. Die menschlichen Überreste befanden sich in einem Haus abseits der Bootshäuser, in denen viele Opfer gefunden wurden und lag auf einem Bett, das von Asche verschüttet worden war. Das Glas im Schädel des Opfers sieht aus wie Obsidian. Analysen wiesen nicht nur das Glas nach, sondern auch Proteine und Fettsäuren. Daher geht der Pier Paolo Petrone davon aus, dass es sich tatsächlich um verglaste Gehirnmasse handelt und nicht um Obsidian.

Das Glas lässt Rückschlüsse darüber zu, dass der Mensch durch einen extrem heißen pyroklastische Ströme starb: Es müssen Temperaturen von bis zu 520 Grad Celsius geherrscht haben. Anschließend fielen die Temperaturen schnell ab, so dass gekochte Gehirnmasse verglaste. Bisher ging man davon aus, dass es in den Glutwolken um 300 Grad heiß war.

Taal: Seismik hoch, SO2 niedrig

Die Situation am Taal ist weiterhin spannend. Das VAAC registrierte gestern und heute je eine Aschewolke, deren Aufstiegshöhen nicht bestimmt werden konnten. Die Seismik ist nach wie vor hoch. Das Taal-Netzwerk registrierte in den letzten 24 Stunden 486 Erschütterungen. Die Stärkste hatte eine Magnitude von 2,7 und wurde von den Anwohnern nicht wahrgenommen. Die Seismik wird wahrscheinlich von aufsteigendem Magma verursacht. Entsprechend groß sind auch die Bodendeformationen. Besonders im Südwesten und im Norden der Caldera gibt es Bodenanhebungen, die wahrscheinlich mit der Inflation magmatischer Fluide im Zusammenhang stehen. Im Osten der Caldera sank der Boden hingegen ab.

Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist unverhältnismäßig niedrig und betrug nur 224 Tonnen am Tag. Erwarten würde man mindestens das 10-fache des aktuellen Wertes. Die philippinischen Vulkanologen spekulieren über Pfropfen in den Förderschloten, die das entweichen des Gases verhindern. Allerdings würden solche Pfropfen nicht nur das Schwefeldioxid blockieren, sondern den gesamten Gasaustausch beeinträchtigen. Die Folge wäre ein ungemeiner Druckanstieg im Erdinneren. Alternativ könnten die Bodendeformationen nicht von Magma verursacht werden, sondern von anderen Fluiden. Wasser wäre eine Möglichkeit. Das wäre auch eine Antwort auf die Frage, wo denn das verschwundene Wasser des Taal-Sees geblieben ist: Letzte Woche fiel der Seespiegel um einige Zentimeter ab.

Ätna: Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater

Gestern Morgen wurden Asche-Eruptionen aus dem Sattelvent des Neuen Südostkraters beobachtet. Auch heute noch erkennt man auf der ThermalCam eine thermische Anomalie im Bereich des Förderschlotes. Auf der normalen LiveCam sieht es dort allerdings gerade ruhig aus. Gestern Abend konnte man dort strombolianische Eruptionen beobachten. Tremor und Wärmestrahlung sind erhöht.

Steamboat Geyser sprang

Gestern sprang der Steamboat Geyser zum 2. Mal in diesem Jahr. Das Sprung-Intervall hat sich auf fast 14 Tage verlängert. Inzwischen scheint sich die Aufregung um die ungewöhnlich hohe Aktivität des Geysirs im Yellowstone-Nationalpark gelegt zu haben.

Ätna: Gipfelaktivität hält an

Die Aktivität des Vulkans Ätna auf Sizilien (Italien) hält an und ist sogar sehr sehenswert, wie das Video weiter untern demonstriert. Der Intrakrater-Kegel der Voragine ist strombolianisch aktiv und wächst weiterhin langsam. Aus einem Förderschlot an der unteren Flanke des Kegels quillt ein Lavastrom, der sich in 2 Arme spaltet. Sie münden im Nachbarkrater Bocca Nuova und bilden dort einen seltenen Lavafall.

Von der technischen Seite her manifestiert sich die Eruption in einem erhöhten Tremor und in moderate thermische Signale. MIROVA registrierte eine Strahlung mit einer Leistung von 44 MW. Hinzu kommt, dass man auf der Wärmebild-Kamera des INGV nun 2 Hotspots im Bereich des Neuen Südostkraters erkennen. Es sieht so aus, als wäre dort ein weitere Förderschlot aktiv geworden.

Update: Das INGV bestätigt, dass es kleinere Ascheeruptionen aus dem „Sattel-Schlot“ des NSEC gibt.

Taal: Seismik weiterhin hoch

Der philippinische Vulkan Taal gibt keine Ruhe und alle Anzeichen deuten darauf hin, dass weiterhin Magma aufsteigt. Das seismische Netzwerk registrierte in den letzten 24 Stunden wieder über 440 vulkanische bedingte Erdbeben. Zum Teil haben diese Erschütterungen sehr geringe Magnituden.

Es wurde ein neues Foto vom Krater von Volcano island veröffentlicht auf dem man die dramatischen Veränderungen erkennen kann. Der vorherige Kratersee ist komplett verschwunden. Statt dessen sieht man mehrere Lavaströme und einen kurzen, erkalteten Lavastrom. Chemische Analysen des eruptierten Materials liegen mir nicht vor, ich halte es aber für möglich, dass eine Restschmelze eruptiert wurde, die durch frisch aufgestiegenes Material mobilisiert wurde.

Takawangha-Vulkan: Status bleibt auf grün

Das AVO belässt den Status der Vulkane Takawangha und Tanaga (letze Eruption 1914) auf „grün“ und sieht keine unmittelbaren Anzeichen dafür, dass die beiden Feuerberge durch das starke Erdbeben dort beeinflusst wurden. Wie berichtet, manifestierte sich auf der Aleuten-Insel Tanaga heute Morgen ein Erdstoß der Magnitude 6,2. Die Vulkane lagen 14 km und 22 km östlich des Epizentrums. Dennoch ist es nicht auszuschließen, dass es eine langfristige Reaktion der Vulkane auf das Erdbeben geben wird. Studien zufolge können sich starke Erdbeben noch ein halbes Jahr nach dem Ereignis auf Eruptionen auswirken. Wir werden sehen… .

Aleuten: Erdstoß M 6,3

Morgen ist Neumond und die Erdbebenliste ist wieder besonders lang. Hier die Erdbeben, die ich für besonders interessant halte:

Nördlich der Aleuten-Insel Tanaga bebte es mit einer Magnitude von 6,3. Das Hypozentrum wird mit 10 km Tiefe angegeben. Es gab mehrere Nachbeben. Über Schäden liegen keine Meldungen vor. In der Gegend liegen mehrere aktive Vulkane, auf die sich der Erdstoß auswirken könnte. Neuen Studien zufolge, können Erdbeben nicht nur Vulkanausbrüche triggern, sondern diese auch verhindern.

Türkei: Erdstoß Mw 5,7

Im Westen der Türkei bebte es gestern mit einer Magnitude von 5,7. Der Erdbebenherd lag in nur 9 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 16 km östlich der Ortschaft Kırkağaç. Dort leben ca. 22.600 Menschen. Bis nach Izmir waren es 94 km. Das Erdbeben war sogar noch in Istanbul zu spüren gewesen. Im engeren Umkreis um das Epizentrum entstanden Gebäudeschäden. Einige ältere -und wohl unbewohnte- Gebäude stürzten sogar ein. Es gab mindestens 4 verletze Personen. Über Todesopfer liegen keine Meldungen vor. Im Westen der Türkei kommt es immer wieder zu starken Erdbeben. In den letzten Jahren blieb die Metropole Istanbul verschont, doch die Erdbebenherde tasten sich immer näher an die kulturelle Hauptstadt der Türkei heran. Es gab zahlreiche Nachbeben.

Fiji: Erdbeben Mb 5,5

Das Südsee-Archipel Fiji wurde von einem Erdstoß der Magnitude 5,5 heimgesucht. Das Hypozentrum lag 10 km Tief. Das Epizentrum lag wenige Kilometer vor der Küste der Hauptinsel. In der Region ereignen sich üblicherweise Beben im Erdmantel.

Iran: Erdbeben Mb 5,2

Im Süden des Irans bebte es mit einer Magnitude von 5,2. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Die Projektion des Erdbebenherdes an der Oberfläche lag 341 km nördlich von Dubai. In der Region kommt es häufig zu moderaten Erdstößen.

Island: Bebenserie mit 3×3

Auf Island wurde die Reykjanes-Halbinsel von mehreren Erdbeben erschüttert. Insgesamt wurden in den letzten 48 Stunden 74 Beben festgestellt. 3 Erschütterungen brachten es auf Magnituden über 3. Das Stärkste Beben hatte die Magnitude 3,7. Das Hypozentrum lag 5,1 km tief. Die Beben ereigneten sich bei Grindavík.

Spanien: Sturmtief Gloria schlägt zu

Erneut wurde Spanien von schweren Unwettern heimgesucht. Ein großes Spektrum verschiedener Wetterphänomene sorgte (und sorgt) für Chaos und katastrophale Zustände. Besonders schlimm traf es den Südosten des Landes. Verursacher ist das Sturmtief Gloria, dass eine Schneise der Verwüstung über die Iberische Halbinsel zog. Mindestens 4 Menschen starben. Bei 2 der Opfer handelt es sich um Obdachlose. Sie erfroren bei Minusgraden. In Höhenlagen von mehr als 1000 m schneite es. Es kam zu einem Verkehrschaos.

In Alicante fiel der Strom aus und der Flughafen musste geschlossen werden. Der Zugverkehr wurde ebenfalls beeinträchtigt und auf den Strassen ging zeitweise nichts mehr. Die Schulen blieben geschlossen.

Auf den Balearen brandeten bis zu 8 Meter hohe Wellen an die Küsten. Damit wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Der Alte von 2017 brachte es gerade einmal auf 6 Meter Brecher. Rekordverdächtig waren auch die Niederschlagsmengen: auf Mallorca gingen stellenweise mehr als 200 l pro Quadratmeter nieder.

Im beliebten Ferienort Tossa de Mar kämpfen die Anwohner gegen eine Schaum-Plage, die sich in den Strassen des Ortes ausbreitet. Der Schaum entsteht, wenn das Eiweiß aus Meeresalgen durch den Sturm aufgeschlagen wird. Der Wind fegt den Schaum dann in die Gassen.

Australien: Wetter extrem!

In den vergangenen Tagen kam er dann endlich, der lang ersehnte Regen! Er löschte tatsächlich einige der Waldbrände an der Südostküste des Kontinents, doch brachte der Niederschlag neue Probleme mit sich: der hart gebackene Boden konnte die Wassermassen nicht aufnehmen und es kam zu Überschwemmungen. Zugleich droht starke Bodenerosion. Ein Teil der Niederschläge prasselte in Form von großen Hagelkörnern nieder. Sie zerschlugen Glasscheiben, Dachplatten und verbeulten Autos. Auch Menschen litten direkt unter dem Hagelschlag und es gab Verletzte. Wenige Kilometer Abseits entstand ein gigantischer Staubsturm, der sich mit großer Geschwindigkeit fortbewegte und ganze Dörfer verschlang.