Piton de la Fournaise ausgebrochen

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Der Piton de la Fournaise auf der Insel La Réunion ist heute Morgen ausgebrochen. Um 10.27 Uhr Ortszeit begann eine seismische Krise und gut eine halbe Stunde später startete die Eruption. Diesmal öffnete sich die Spalte im Grand brûlé, auf der Außenflanke des Vulkans und nicht in der Gipfelcaldera. Das Eruptionszentrum liegt auf ca. 2000 m Höhe und es wird eine recht stattliche Lavafontäne gefördert. Sie ist von der Nationalstraße Nr. 2 aus sichtbar. Lavaströme aus der Außenflanke haben Chancen die Straße zu erreichen und sogar ins Meer zu münden.

Das OVPF schreibt von einem Ausbruch innerhalb der Caldera und sichtete Fumarolen. Aufgrund von Wolken konnte von Seiten der Vulkanologen die Eruption nicht visuell bestätigt werden.

Update 10:30 Uhr: Gerade wurde ein Livestream von Imaz Press gesendet. Die Bilder stammen aus dem Observierungsflug per Heli. Die Höhe der Lavafontäne hat bereits stark nachgelassen, dafür sind 2 Lavaströme unterwegs.

Update 13:00 Uhr: Das Observatorium OVPF schreibt, dass sich auf der Ostflanke des Vulkans mehrere Spalten öffnete. Sie beginnen im Gipfelbereich des Vulkans und reichen bis auf einer Höhe von 2000 m hinab. Die Lavafontänen sind nur noch ca. 10 m hoch. Sie speisen mehrere Lavaströme, die recht schnell vorankommen. Obwohl sich der Vulkan teilweise in Wolken hüllt, registriert MIROVA eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 784 MW. Der Wert repräsentiert noch nicht die Gesamtleistung der Ströme.

Update 21:00 Uhr: Die Risse erstrecken sich auf einer Länge von 1 km. Der Tremor ist bereits rückläufig, doch die Lava läuft weiter. Sie ist von der Küstenstraße aus sichtbar. Heute Abend versammelten sich dort zahlreich Schaulustige. Einen schönen Bildbericht gibt es hier.

Taal mit Tremor-Phasen

Am philippinischen Vulkan Taal hat die Häufigkeit vulkanotektonischer Erdbeben deutlich nachgelassen. In den letzten 24 Stunden wurden 77 Erschütterungen registriert. Dafür hat die Anzahl an Tremor-Episoden deutlich zugenommen: es wurden 11 Episoden aufgezeichnet, die zwischen 1 und 4 Minuten dauerten. Der Tremor gilt als direkter Indikator für Magmenbewegungen nahe der Oberfläche. Die vulkanotektonischen Erdbeben entstehen dagegen infolge von Gesteinsbruch, der durch aufsteigendes Magma ausgelöst wird. Ein Rückgang dieser beben könnte bedeuten, dass weniger Magma aus größerer Tiefe aufsteigt, oder dass die Aufstiegswege offen sind. PHILVOLCS meldet weiterhin schwache Dampfentwicklung. Er erreicht Höhen zwischen 20 und 50 m.

Ätna: Lavastrom fließt weiter

Trotz der Reduzierung des Tremor fließt weiterhin Lava am Ätna. Die Vereinsmitglieder Martin und Rafael verbrachten das Wochenende am Vulkan und wurden Augenzeugen der Eruption. Sie berichten von strombolianischen Eruptionen aus dem Intrakraterkegel der Voragine. Lavaströme fließen bis in die Bocca Nuova. Die beiden Abenteurer beschreiben die klimatischen Bedingungen am Gipfel als „beinhart“. Zweistellige Minustemperaturen und zeitweise starker Windchill machten die Tour zu einer Herausforderung an Mensch und Material.

Lonquimay: Seismik hoch

Am chilenischen Vulkan Lonquimay wurden in kurzer Zeit 105 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 2,9. Die Vulkanologen von SERNAGEOMIN erhöhten die Alarmstufe und haben ein wachsames Auge auf dem Feuerberg. Lonquimay liegt in der Mitte von Chile, an der Argentinischen Grenze und ist von seltenen Araukarien-Wäldern umgeben. In der Nähe liegt der bekanntere Vulkan Llaima. Der letzte Ausbruch fand 1988 statt.

Sakurajima in Eruption

Im Süden Japans ist der Sakurajima weiterhin aktiv. Seit gestern brachte das VAAC Tokio 11 VONA-Warnungen heraus. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 3000 m über dem Meeresspiegel. Neben der Asche wurde glühende Tephra gefördert, die auf der Außenflanke des Vulkans landete. Schauplatz des Geschehens ist der Gipfelkrater. Der Showa-Krater zeigt sich ruhig.