Pandemie: Wie vorbereitet waren wir?

Die Corona-Pandemie traf uns mit voller Wucht, obwohl sie bei weitem nicht überraschend kam! Politiker stellen sich in den Medien nun als Macher dar, doch es muss ganz klar gesagt werden, dass sie gerade so noch die Kurve bekommen haben. Im Endeffekt ist es unserem gut ausgebauten Gesundheitssystem zu verdanken, dass wir bis jetzt nicht so untragbare Zustände haben wie in Italien. Die von der Politik veranlassten Maßnahmen kamen Wochen zu spät und hätten bei rechtzeitiger Reaktion nicht so drastisch ausfallen müssen. Doch nicht nur die Politiker ignorierten lange Zeit die Gefahr einer Pandemie, sondern auch die „Experten“ des Robert-Koch-Instituts und der WHO. Selbst diese renommierten Organisationen redeten die Bedrohung noch klein, als in China schon ganze Regionen abgeriegelt wurden! Wie es zu solch einer Fehleinschätzung kommen konnte ist mir schleierhaft. Oder steckte da sogar Kalkül hinter?

Tatsächlich ist man nun bemüht in den Krankenhäusern die Kapazitäten aufzustocken, um sich auf einen viel größeren Patienten-Ansturm vorzubereiten. Noch im letzten Jahr gab es eine Diskussion darüber Überkapazitäten abzubauen und kleinere Krankenhäuser zu schließen. Zum Glück wurden diese Pläne noch nicht in die Tat umgesetzt. Allerdings hat man zugelassen, das Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel nach China abverkauft wurden und es versäumt hier Vorräte anzulegen. Das stellt sich nun als Ungünstig heraus.

Wie vorbereitet sind wir auf Naturkatastrophen?

Generell sind wir schlecht auf Naturkatastrophen vorbereitet! Zwar sind wir in der Lage lokal begrenzte Katastrophen wie Hangrutschungen und Überflutungen zu begegnen, aber auf landesweite Katastrophen sind wir nicht eingestellt. Dafür kommen sie zu selten vor. Doch gerade vor Pandemien warnten Forscher immer wieder, auch lange vor Corona. Meistens ging man in Studien von Grippe-Pandemien aus, die sich alleine im letzten Jahrhundert mindesten 5 Mal ereigneten und mehr als 30 Millionen Menschenleben kosteten.  Da war es geradezu unverfroren zu denken, dass sich so etwas nicht mehr wiederholen würde. Tatsächlich warnte eine Studie im Jahr 2012 sogar vor einer Cornona-Pandemie! Mit Zunahme der Globalisierung werden wir immer anfälliger für Pandemien, und auch immer empfindlicher für nationale Katastrophen in wichtigen Exportländern. Das Beispiel China führt uns vor Augen, wie nur ein begrenzter Produktionsrückgang und stockender Nachschub die Weltwirtschaft lähmen kann. Sollte sich in so einem Land ein totaler Produktionsausfall ereignen wären wir schlichtweg geliefert, weil nicht geliefert wird. Das Gleiche gilt auch für unsere Versorgung mit wichtigen Rohstoffen wie Öl und Kohle, aber auch an Arbeitskräften aus dem Ausland.

Allein diese Betrachtungen zeigen, dass es essentiell ist, sich nicht komplett von ausländischen Gütern abhängig zu machen. Jeder Staat muss seine Souveränität behalten und auch eine gewisse wirtschaftliche Unabhängigkeit. Wenn man, so wie Deutschland, wirtschaftlich zum großen Teil vom Export lebt und in aller Welt Maschinen liefert, mit denen dann Güter hergestellt werden, die wir benötigen und es versäumt wird diese Güter selbst herzustellen, kann man in Zeiten wie jetzt ziemlich schnell ziemlich dumm dastehen. Ähnliche Kurzsichtigkeit kann ich den Verantwortlichen auch im Umgang mit der Klimakatastrophe attestieren. Sie steht uns nicht bevor, sondern sie ist schon in vollem Gange. Und wer glaubt, es werde niemals mehr einen Krieg geben, der ist in meinen Augen komplett naiv! Im Gegenteil, eine globale Katastrophe erhöht das Risiko für Kriege enorm. Schon jetzt erlebte man, wie schnell Grenzen geschlossen wurden und jedes Land für sich kämpft! Solidarische Lichtblicke sind die Ausnahme. Die Situation könnte schnell in einem Bürgerkrieg eskalieren, der sich dann ausweitet. Schutzräume für die Bevölkerung gibt es praktisch nicht mehr.

Nüchtern betrachtet schafft die Corona-Pandemie noch vergleichsweise geringe Probleme. Viele davon sind selbstinduziert. Sicherlich, der Tod von voraussichtlich einigen Hunderttausend Menschen ist bedauerlich, doch global gesehen nicht systemrelevant. Ähnliche Opferzahlen erlebten wir im Jahr 2004 infolge des Sumatra-Erdbebens nebst Tsunami: innerhalb weniger Stunden starben 230.000 Menschen! Global gesehen waren die Folgen eher gering, obwohl jedes einzelne Schicksal für die Betroffenen dramatisch war.

Was uns jetzt in Panik versetzt, ist, dass es jeden von uns treffen könnte. Doch wie hoch ist tatsächlich das persönliche Risiko, dass man sich a) infiziert und b) daran stirbt? Das Risiko einer Infektion kann jeder für sich minimieren, indem er tatsächlich auf enge persönliche Kontakte weitestgehend verzichtet und Veranstaltungen fern bleibt. Das eigentliche Problem liegt nicht darin, dass Menschen sterben, sondern dass mehr Leute ernstlich krank werden könnten, als das Gesundheitssystem behandeln kann und es zu Notstandssituationen in den Krankenhäusern kommen könnte. Mit den alljährlichen Todeszahlen infolge von z.b. umweltbedingten Krankheiten haben wir uns ja scheinbar abgefunden, weil die Krankenhäuser darauf eingestellt sind. Oder warum fällt es den Politikern so schwer schärfere Gesetze gegen Umweltverschmutzung zu erlassen? Weltweit sterben jedes Jahr 8,3 Millionen Menschen an den Folgen der Umweltverschmutzung. In Deutschland sind es 62.000. Trotzdem ist es natürlich sinnvoll, sich und andere gegen eine mögliche Ansteckung zu schützen und das öffentliche Leben zeitweise auf Sparflamme köcheln zu lassen.

Was können wir tun?

Damit es in der aktuellen Situation nicht zu einem totalen Kollaps des wirtschaftlichen Systems kommt, müssen die Maßnahmen zur Kontaktsperre und Schulschließung nach den Osterferien schrittweise gelockert werden. Statt dessen müssten Infizierte und deren Kontakte, sowie besonders gefährdete Personenkreise eine Quarantäne über sich ergehen lassen. Ich halte es für sinnvoll Arbeitnehmern freizustellen, ob sie wieder zur Arbeit gehen wollen oder nicht und sie ggf. sozial abzusichern.

Um vor der nächsten Katastrophe besser gerüstet zu sein, müssten wir Institutionen wie das THW und die Bundeswehr stärken und autarke Strukturen schaffen. Wenn im Gesundheitswesen jetzt höhere Kapazitäten geschaffen werden, sollten sie auch nach Corona aufrecht erhalten werden, oder wenigstens schnell wiederbelebbar sein. Wichtig ist es entsprechende Vorräte anzulegen. Dazu gehören nicht nur medizinische Ausrüstung, Lebensmittelvorräte und Öl/Gasreserven (sicher, die gibt es schon, allerdings sind sie viel zu klein), sondern auch Bauteile und Geräte. Was, wenn ein starker Flare (Sonnensturm) die Infrastruktur der Stromversorgung zerstört und Transformatoren und andere elektronische Geräte durchbrennen lässt? Bisher wurden solche Überlegungen immer als Spinnereien angesehen, doch entsprechende Bedrohungen sind real und könnten jederzeit Realität werden!

Darüber hinaus gilt es eigenverantwortlich zu handel und sich mit der Thematik Naturkatastrophen auseinander zu setzten und persönliche Vorsorge zu treffen. Man kann es ja -so wie ich- als eine Art Hobby betrachten.

Stromboli: Neuer Lavastrom

Am Stromboli kulminierte die erhöhte Aktivität der letzten Tage in einen Lavastrom nebst Ascheströmen. Laut INGV begann die Lava um 23.40 Uhr (UCT) zu fließen. Bereits um 01:50 Uhr erreichte die Lavafront das Meer. In den frühen Morgenstunden kam es dann zu einem größeren Aschestrom, der entweder durch einen Kollaps am Hang ausgelöst wurde, oder von größeren Lavabrocken, die vom Lavastrom abbrachen. Mindestens ein Aschestrom floss über die Sciara del Fuoco bis zum Meer. Die explosive Aktivität war ebenfalls erhöht.

Aktuell erkennt man auf der LiveCam Dampf an der Küste aufsteigen. Die ThermalCam liefert kein eindeutig zu interpretierendes Bild, da es überstrahlt ist. In der Bildmitte gibt es die Glutspur eines Lavastrom. Im Vordergrund könnte Vegetation brennen.

Ein Statement des LGS steht noch aus, doch weitere Informationen werden bestimmt bald folgen und werden hier wiedergegeben.

Im Vorfeld der aktuellen Tätigkeit gab es keine direkten Anzeichen dafür, dass eine effusive Eruption in der Pipeline stand. Die Instrumente registrierten keine stärkere Bodendeformation. Allerdings gab es schon vor 2 Tagen einen kleineren Lavastrom und seit einigen Tagen war der Explosionsdruck deutlich höher als üblich. Auch vor der großen Eruption im Sommer vergangenen Jahres gab es einige Tage lang ungewöhnlich starke Explosionen. Hier scheint es also ein Muster zu geben. Sehr wahrscheinlich bleibt der Aufstieg zum Gipfel weiterhin gesperrt. Für die Touristikbranche dort ist das ein Gau, denn auch schon vor der Corona-Sperrung verdiente man dort weniger, was sich wohl auch nicht schnell ändern wird.

Zeichen für eine bevorstehende Flankeneruption?

Der jetzige Ausbruch ist keine Flankeneruption. Der Lavastrom fließt aus einem der Förderschlote im Krater. Die Vulkanologen sprechen von einem Überlauf. Bisher erreichten diese Lavaströme nur sehr selten das Meer. Normalerweise beschränkten sich überlaufende Lavaströme auf den Krater, oder dem oberen Flankenbereich. In den letzten 20 Jahren kam es in den Monaten vor einer Flankeneruption meistens zu mehreren dieser Lavastrom-Überläufe. So könnte es auch diesmal sein, dass wir in einigen Wochen / Monaten eine Flankeneruption erleben werden. Wie ich auch schon mehrfach berichtete, gingen der Aktivitätssteigerung des Strombolis mehrere Erdbeben im Tyrrhenischen Meer voran. Sie ereigneten sich zwischen Stromboli und dem italienischen Festland. Im Bereich der Asthenosphäre entsteht das Magma durch partielles Schmelzen subduzierter Kruste.

Taal: Seismik deutlich gestiegen

Kratersee im Taal. © Tomasz Lepich
Kratersee im Taal. © Tomasz Lepich

Heute steht der Taal-Vulkan auf den Philippinen mal wieder in den Schlagzeilen: in den letzten 24 Stunden hat die Seismik deutlich zugenommen. PHILVOLCS verzeichnete 93 vulkanisch bedingte Erdbeben. 6 von ihnen sollen stark genug gewesen sein um von den Anwohnern der Region gespürt zu werden. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 3,4. In der vorherigen Beobachtungsperiode wurden nur 18 Beben registriert, insofern ist die Steigerung der Seismik signifikant. Wahrscheinlich steht sie im Zusammenhang mit Magmenaufstieg. Die Vulkanologen beobachteten zudem schwache Dampf-Emissionen. MIROVA verzeichnete eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 15 MW. Die emittierten Gase sind also sehr heiß. Ein Anzeichen dafür, dass Magma hoch im Fördersystem steht.

Auf dem Bild erkennt man den neu gebildeten Kratersee auf Volcano Island in der Caldera. Sollte es zu neuen Eruptionen kommen, wird das Wasser die Explosionen verstärken.

Klyuchevskoy mit Eruptionsserie

Im fernen Kamtschatka ist der Kyluchevskoy aktiv und eruptiert Aschewolken. Die Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 6000 m auf und driftet in östlicher Richtung. Das VAAC Tokio brachte seit gestern 6 VONA-Meldungen heraus.

Ätna: Schwarmbeben

Am Ätna auf Sizilien zog die Seismik ebenfalls an. Das INGV registrierte bis gestern Nachmittag 11 Erdstöße. Der Stärkste brachte es auf M 2,5 und lag in 10 km Tiefe. Dieses Beben war Teil eines kleinen Schwarms, der sich im Südwesten des Vulkans manifestierte. Der Tremor hingegen ist deutlich niedriger als in der vergangenen Woche. Trotzdem gehe ich davon aus, dass die vulkanische Aktivität im Zentralkrater anhält, ggf. auf etwas schwächerem Niveau. Die letzten Aufnahmen stammten vom 27. März.

Merapi eruptierte noch einmal

Gestern gab es eine weitere Eruption am Merapi auf der indonesischen Insel Java. Insgesamt gab es somit 4 Ausbrüche in den letzten 3 Tagen. Neben den Eruptionen wurden auch mehrere Steinschläge und Schuttlawinen festgestellt. Die Seismik ist erhöht.

Sulawesi Erdbeben Mw 5,8

Auf der indonesischen Insel Sulawesi bebte gestern die Erde mit einer Magnitude von 5,8. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 20 km. Das Epizentrum befand sich im Herzen der Insel, 74 km südwestlich von Poso. Das Beben ereignete sich an der Palu-Koro-Verwerfung, einer sinistralen Blattverschiebung, die zu den große Störungen des Landes zählt. Es gab zahlreiche Nachbeben. Es könnten sich weitere starke Beben ereignen.

Im September 2018 löste ein starkes Erdbeben vor Sulawesi einen Tsunami aus. Mehrere Menschen starben und es entstand großer Sachschaden.

Vanuatu: Erdbeben Mw 5,8

Der Inselstaat Vanuatu wurde gestern von einem Erdstoß der Magnitude 5,8 erschüttert. Das Epizentrum lag 6 km nördlich der Inselhauptstadt Port-Vila. Zum Glück befand sich das Hypozentrum im Bereich der oberen Erdmantels, genauer, in einer Tiefe von 104 km. Ansonsten hätte es in der Stadt große Schäden gegeben. So wurden die Menschen nur gut durchgeschüttelt. Über Schäden liegen keine Meldungen vor.

Loyalty Islands: Erdbeben Mw 5,6

Südwestlich der Inselgruppe manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich offshore, 176 km östlich von Tadine auf Neukaledonien. Die Inselgruppe liegt zwischen Neukaledonien und Vanuatu.

Thorbjörn: Weitere Beben

Der seismische Schwarm am Thorbjörn Vulkan auf Island geht weiter. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 216 Erschütterungen bei Grindavik. Die Beben stehen sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit weiterer Magmenintrusion.

Bali: noch mehr Beben

Südlich von Bali gab es weitere Erdstöße am Sunda-Bogen. Der Stärkste hatte die Magnitude 4,2 und lag in 10 km Tiefe. Bei den Beben handelt es sich um nachbeben des Erdstoßes vom 18. März. Dieses Beben hatte die Magnitude 6,3. Weitere Nachbeben gab es auch auf Sulawesi.

Stromboli: Kurzer Lavastrom

Die Aktivitätssteigerung am Stromboli fand gestern in der Bildung eines kurzen Lavastroms ihren vorläufigen Höhepunkt. Der Lavastrom entsprang dem nordöstlichen Kraterbereich und floss einige Hundert Meter über die Sciara del Fuoca. In der Initialphase des Überlaufs, die um 16:57 Uhr begann, ging ein Hangrutsch ab. Wahrscheinlich kollabierte ein kleiner Teil der Kraterwand. Gestein polterte bis ins Meer. Auch nachts ließ sich die Glutspur glühender Tephra auf der Sciara verfolgen. Die Seismik war erhöht. Ein Anstieg des Tremors begann 14 Minuten vor dem Hangrutsch. Vor 5 Tagen wurde ein schwacher Erdstoß bei Ginostra registriert. Er hatte die Magnitude 1,1.

Das LGS brachte schnell ein Update heraus. Im heutigen Bericht wird der Lavastrom nur am Rande erwähnt. Die explosive Aktivität wird als hoch beschrieben: der Explosionsdruck betrug 3,36 bar. Aus dem Nordostkrater wurden 97 Explosionen registriert. 17 Steinschläge wurden festgestellt. Der Aktivitätsindex steht auf hoch.

Ätna: Hot Spot am Sattelvent

In den letzten Tagen hüllte sich der Ätna auf Sizilien die meiste Zeit über in Wolken. Es schneite viel und der Vulkan ist jetzt von einer dicken Schneedecke eingehüllt. Der Tremor ist deutlich gefallen und liegt nun im „gelben“ Bereich. MIROVA verzeichnete eine moderate thermische Anomalie mit einer Leistung von 90 MW. Auf der Thermalcam des INGV sieht man aktuell 2 Hot-Spots. Neben dem dauernd glühenden Hauptkraterbereich den Neuen Südostkraters ist heute auch der Sattelvent heiß. Es steigt eine Dampfwolke auf. Sporadische Ascheeruptionen halte ich für möglich. Allerdings ist der Schnee noch relativ sauber und es wird noch keine größeren Eruptionen gegeben haben.

Wer den Vulkan via LiveCam beobachtet wird schnell feststellen, dass man etwas sieht, was so praktisch nie zu sehen ist: jungfräulicher Schnee ohne Fußspuren! trotz schönstem Winterwetter und beste Wintersportmöglichkeiten ist der Vulkan menschenleer.

Island: Schwarmbeben bei Eldey

Auf Island ereignet sich ein weiteres Schwarmbeben auf dem Reykjanes-Ridge. Aktuell sind 2 Beben-Spots aktiv: der schon bekannte am Thorsbjörn bei Grindavik und ein neuer beim Eiland Eldey. Der Felsen aus Palagonit liegt 8 Seemeilen vor der Küste und entstand vermutlich bei einer Eruption im Jahr 1210. Insgesamt registrierte IMO 314 Erdstöße in den letzten 48 Stunden. 8 Beben hatten Magnituden größer als 3. Diese stärkeren Beben manifestierten sich bei Eldey. Viele der Beben bei Grindavik lagen in Tiefen von weniger als 1 km. Sie sind vermutlich mit aufsteigendem Magma assoziiert.

Merapi: 2 weitere Eruptionen

Der indonesische Vulkan Merapi kommt nicht zur Ruhe und erzeugte in den letzten 24 Stunden 2 weitere Ascheeruptionen. Die ausgestoßenen Eruptionswolken stiegen bis auf einer Höhe von 7600 Metern ü.N.N. auf, wie es einer VONA-Meldung des VAAC Darwins zu entnehmen ist. Die von den Eruptionen ausgelösten seismischen Signale sind im Seismogramm zu erkennen. Das VSI berichtet zusätzlich von 4 Asche-Dampf-Exhalationen die bis zu 24 Sekunden dauerten und 2 Erdbeben mit niedrigen Frequenzen. Sie wurden von Magmenbewegunen ausgelöst. Der Alarmstatus steht auf „gelb“. Um den Krater gibt es eine Sperrzone mit einem Radius von 3 km. Details über das Domwachstum wurden nicht kommuniziert.

Semeru in Eruption

Auf Java ist der Semeru immer noch aktiv. Das VSI meldete heute 1 Eruption. Das zugehörige seismische Signal dauerte 60 Sekunden und hatte eine Amplitude von 10 mm. In einer Periode von 6 Stunden wurden 3 Schuttlawinen beobachtet. Sie gingen vom Lavadom ab und können als Indizien gewertet werden, dass der Dom langsam wächst.

Stromboli mit Dampfring

Der daueraktive Inselvulkan nördlich von Sizilien generierte gestern einen spektakulären Dampfring. Augenzeugen schätzen seinen Durchmesser zwischen 200 und 300 m ein. Dampfringe kommen relativ selten vor und sind vor allem vom Ätna bekannt. Kollege Tom Pfeiffer veröffentlichte ein Foto des Dampfrings, das von Barbara Engele aufgenommen wurde.

Die Aktivität des Vulkans fluktuiert. Gestern wurden 108 strombolianische Eruptionen registriert. In der Spitze erzeugten sie einen akustischen Explosionsdruck von 3,6 bar. Es wurden 10 Schuttlawinen detektiert, was dafür spricht, dass die Eruptionen viele Schlacken auswerfen, die auf der Sciara del Fuoco landen.

Thorbjörn: Bebenaktivität hält an

Die seismische Aktivität unter dem isländischen Thorbjörn-Vulkan auf der Reykjanes-Halbinsel hält an. In den letzten 48 Stunden wurden 143 schwache Erdstöße registriert.

Einen Erdbebenschwarm gab es auch kurz vor der isländischen Nordküste. An der Tjörnes-Fracture-Zone ereigneten sich 77 Erdbeben. eines hatte eine Magnitude größer als 3.

Philippinen: Erdbeben Mw 6,1

Der Süden des philippinischen Archipels wurde gestern von einem Erdbeben der Magnitude 6,1 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich zum Glück in einer Tiefe von 50 km, so dass sich die Auswirkungen an der Erdoberfläche in Grenzen hielten. Das Epizentrum manifestierte sich 7 km westlich von Kablalan auf der Insel Minandao. Über Schäden, oder Opfer liegen keine Meldungen vor. Ende letzten Jahres hat es in der Region eine Erdbebenserie gegeben. Die Serie gipfelte in einem stärkeren Beben im Dezember, dass Zerstörungen anrichtete und Menschen tötete.

Die Seismik in der Celebres-See zwischen den Philippinen und Indonesien ist hoch und es finden täglich moderate Erdbeben statt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich hier das nächste starke Erdbeben ereignen wird.

Papua Indonesia: Erdstoß M 5,8

Im Norden der indonesischen Insel Papua gab es einen Erdstoß der Magnitude 5,8. Der Erdbebenherd lag 40 km tief. Das Epizentrum manifestierte sich 164 km westlich von Abepura. In den letzten Tagen gab es hier mehrere moderate Erdbeben. Im letzten Jahr ereignete sich in der Region ein zerstörerisches Erdbeben.

Japan: Erdbeben Mb 5,6

In der japanischen Volcano-Island-Region bebte es gestern mit einer Magnitude von 5,6. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 123 km und damit im oberen Erdmantel. Das Archipel liegt gut 1000 km vor der Küste von Tokio. Zu den Vulkaninseln gehört auch der aktive Vulkan Nishinoshima.

Iran: Erdbeben M 5,4

Im Süden des Irans gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,4. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 164 km westlich von Abepura und 364 km von Dubai entfernt. Die Metropole in den Vereinigten Emiraten hat derzeit aber ganz andere Probleme, denn sie leidet unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie.

Island: 2 Erdbeben

Im Norden der Insel bebte es gleich 2 Mal mit den Magnituden 3,4 und 3,1. Die Hypozentren lagen mit 8 und 6 km flach. Die Epizentren wurden 41 km nordöstlich von Húsavík lokalisiert.

Merapi versetzt Anwohner in Panik

Heute Morgen um 10.56 Uhr Ortszeit eruptierte der Merapi und ließ Vulkanasche bis auf einer Höhe von 7600 m aufsteigen. Der Vulkan liegt auf der indonesischen Insel Java. Seine Flanken sind relativ dich besiedelt. Die Eruption war von lauten Grollen begleitet und versetzte die Anwohner einiger Dörfer in Panik. Viele Menschen rannten erschrocken ins Freie und wollten schauen was los ist. Doch der Gipfel des Merapis hüllte sich in Wolken und die Eruption blieb im Verborgenen. Dass beruhigte die Menschen nicht gerade, denn sie fürchteten, jeden Augenblick einen pyroklastischen Strom aus den Wolken schießen zu sehen. Zuletzt geschah genau das im Jahr 2010. Die Glutwolken vernichteten mehrere Dörfer und töteten mehr als 350 Menschen. Doch die Leid erprobten Indonesier beruhigten sich schnell wieder und gingen ihrem Tagesgeschäft nach, als die befürchteten pyroklastischen Ströme ausblieben.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Katastrophe von 2010 wiederholen wird. Der Dom im Krater wächst weiter und irgendwann wird er wieder eine kritische Größe erreichen. Die seismischen Daten sprechen dafür, dass sich Magma im Untergrund bewegt und für Domwachstum sorgt. Apropos Seismik: das VSI detektierte den Ausbruch als ein starkes seismischen Signal mit einer Amplitude von 70 mm und 500 Sekunden Dauer. Zudem gab es Signale die auf den Abgang von Schuttlawinen und kleineren Asche-Dampf-Exhalationen hindeuteten. Es wird wieder spannender am Merapi.

Stromboli gains up

Die explosiven Eruptionen auf Stromboli waren in den letzten 24 Stunden besonders stark. Das LGS registrierte Explosionen mit einem sehr hohen akustischen Druck von 4.1 bar. Das ist der höchste Wert seit Monaten. Allerdings hat die Anzahl der Eruptionen stark abgenommen: der Wert sank auf 45. Am Vortag waren es sogar nur 12. Normal sind etwa 100 Eruptionen am Tag. Man kann davon ausgehen, dass die Zunahme des Explosionsdrucks im Zusammenhang mit der Abnahme der Eruptionshäufigkeit steht. Es entsteht mehr Druck im Vulkan, der dann in stärkeren Explosionen abgebaut wird. Möglicherweise ist das Magma zäher geworden.