Grönland-See: Erdbeben Mw 5,0

In der Grönland-See bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,0. Das Hypozentrum lag nur 2 km tief. Das Epizentrum befand sich westlich von Svalbard, was bei uns als Spitzbergen bekannt ist. Nächst gelegene größere Stadt ist Reykjavik in gut 1900 km Entfernung. Das Beben ist von Interesse, da es sich am Mittelatlantischen Rücken manifestierte, auf dem auch Island liegt. Auf der gleichen Störungszone befindet sich die Insel Jan Mayen mit dem Vulkan Beerenberg. Sie liegt deutlich näher an Svalbard, aber immer noch zu weit entfernt, als dass sich der Erdstoß auf den Vulkan auswirken könnte.

Japan: 2 moderate Erdbeben

Der Süden Japans wurde heute von 2 moderaten Erdbeben der Magnituden 4,8 und 4,6 erschüttert. Die Hypozentren lagen in Tiefen von 48 und 44 km. Die Epizentren manifestierten sich südlich der Insel Kyushu und damit im Bereich der Vulkane Sakurajima und Kuchinoerabu-jima. Letzterer Vulkan begann in den letzten Stunden unruhig zu werden und stieß vermehrt Dampfwolken aus. Das JMA registriert zudem einen seismischen Schwarm. Bis jetzt wurden 220 schwache Beben gezählt. Man rechnet mit Einsetzten explosiver Aktivität. Ob die moderaten Erdbeben und die erwachende Aktivität des Vulkans miteinander in Verbindung stehen ist unklar. Kuchinoerabu-jima liegt in ungefähr 50 km Entfernung zu den Epizentren.

Hawaii: Schwarmbeben hält an

Im Süden der Insel Big Island Hawaii bebt es weiterhin. Heute Mittag ereigneten sich 3 schwache Beben an der Südküste bei Pahala. Die Magnituden lagen im 2er Bereich. Die Erdbebenherde befanden sich in über 30 km Tiefe. Seit August bebte es unablässig und es müssen mittlerweile über 2000 Beben stattgefunden haben. Wissenschaftliche Studien zeigten, dass die Beben mit Magmenbewegungen im Bereich des unteren Erdmantels zusammen hängen. Sie markieren den oberen Bereich eines tief sitzenden Magmenkörpers, von dem das flachere Magmenreservoir unter dem Kilauea gespeist wird. Es gibt auch die Hypothese, dass der tiefe Magmenkörper auch den Mauna Loa speist. Erste seismische Messungen wurden in der Gegend in den 1960iger Jahren gemacht. Seitdem hat es mehrere Episoden mit Schwarmbeben gegeben.

Merapi erzeugt Ascheeruption

Der indonesische Vulkan Merapi ist heute Morgen ausgebrochen. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 10.700 m. Die Vulkanologen des BPPTKG schreiben, dass die Aschewolke 6000 m über Kraterhöhe aufgestiegen sei. Die Asche driftete in 2 verschiedenen Richtungen, da sich die Luftströmungen in der Höhe änderten. Der untere Teil der Aschewolke wurde vom Wind in östliche Richtung verweht, der obere Teil driftete nach Norden. Die Asche stellte nicht nur eine Gefahr für den Flugverkehr dar, sondern war auch ein Ärgernis für die Anwohner: in mehreren Orten kam es zu Asche-Regen.

Die Eruption dauerte 7,5 Minuten und erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 75 mm.  Es wurden weitere schwache Erdbeben registriert. Sie deuten auf Magmenaufstieg hin. Bereits im Februar gab es eine Phase erhöhter seismischer Aktivität. Eine thermische Anomalie wurde nicht registriert. Die Alarmstufe steht weiterhin auf „gelb“. Um den Krater gibt es eine 3 km Sperrzone.

Auf dem Video erkennt man sehr schön, dass es sich tatsächlich um eine explosive Eruption handelte und nicht mit einem partiellen Domkollpas einherging. In der Initialphase des Ausbruchs schießt die Asche durch Risse am Rand des Doms. Sekunden später startete ein vulkanisches Blitzgewitter in der Aschewolke. Neben Asche wurde auch glühende Tephra ausgestoßen.

Im Krater des Merapis wächst seit Sommer 2018 ein Lavadom. Genaue Daten über das Domwachstum wurden seit über 1 Jahr nicht mehr kommuniziert. Zuletzt war das Wachstum allerdings gering. Das könnte sich jetzt wieder ändern.

Der Merapi liegt in Zentraljava, in direkter Nachbarschaft zur Großstadt Yogjakarta. Dörfer ziehen sich bis hoch auf die Vulkanflanken. Im Jahr 2010 wurden mehrere dieser Dörfer Opfer pyroklastischer Ströme. Mehr als 350 Menschen starben. Sollte der Dom weiter wachsen droht eine vergleichbare Katastrophe.