Honduras: Erdbeben Mw 6,0

Vor der Karibikküste von Honduras bebte es mit einer Magnitude von 6,2. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 58 km nördlich des Ortes Savannah Bight. Über Schäden ist bis jetzt nichts bekannt geworden. Das Erdbeben lag an der Weiterführung der Oriente-fault-zone, an der sich bereits am 28 Januar bei Kuba ein starkes Erdbeben der Magnitude 7,7 ereignete. In diesem Zusammenhang ist eine neue wissenschaftliche Studie interessant, in der eine neue mathematische Beziehung zur zeitlichen abfolge starker Erdbeben aufgestellt wurde. Demnach erfolgen starke Erdbeben in einer Region einer Cantorfunktion, die in der grafischen Darstellung einer Teufelstreppe entspricht. Sie widerspricht der klassischen Wahrscheinlichkeitsverteilung einer Poissonkurve: Erdbeben treten entlang einer Störungszone in Clustern auf, da ein Beben praktisch Folgebeben triggert. Doch dazu demnächst mehr in einem gesonderten Bericht.

Ätna: steigt die Aktivität?

Am Ätna auf Sizilien könnte eine Aktivitätssteigerung bevorstehen. Das LGS erhöhte heute seine Vorwarnstufe von „gelb“ auf „orange“, da eine hohe Anzahl an Infraschall-Ereignissen detektiert wurde. Es findet scheinbar eine rege Aktivität strombolianischer Eruptionen im Zentralkrater statt. Ähnliches erlebten wir zu Beginn der Eruptionen im September. MIROVA registriert eine vergleichsweise geringe thermische Strahlung. Sie pendelt zwischen 3 und 12 MW. Das deutet darauf hin, dass die Lavaströme versiegt sind. Im Gegenzug steigerte sich dann die explosive Aktivität.

Stromboli mit hoher Thermalstrahlung

Anders als am Ätna verhält es sich am Stromboli. Aufgrund des Lavastrom war die Thermalstrahlung heute Nacht höher als üblich. MIROVA zeigte eine Wärmeanomalie mit einer Leistung von 73 MW an. Auf der Livecam konnte man die Glutspur glühender Lavabrocken erkennen, die von der Front des Lavastroms abbrachen und über die Sciara del Fuoco rollten. Heute Morgen sah man immer noch Schuttlawinen abgehen. Allerdings ist der Lavastrom nicht so weit geflossen, wie bei dem Ereignis vor einem Monat. Inzwischen verkündete das INGV das Ende des Stroms. Der Tremor und die explosive Aktivität bewegen sich im üblichen Rahmen. Eine besondere Bodendeformation wurde nicht registriert. Aufgrund der Erfahrungen der letzten 3 Jahrzehnte gehe ich davon aus, dass wir in den nächsten Wochen weitere Ereignisse dieser Art erleben werden.

Rincon de la Vieja: Größte Eruption der Serie

Am Vulkan in Costa Rica ereignete sich letzte Nacht die bisher größte Eruption der Serie, die vor einigen Wochen begann. Wolken verhinderten zwar die visuelle Beobachtung der Explosion, doch es wurde offenbar soviel Asche ausgestoßen, dass sie das Wasser des Flusses Pénjamo verfärbte und in eine schlammigen Brühe verwandelte. Da sich im Krater ein See befindet, könnten wirklich starke phreatomagmatische Eruptionen generiert werden. Zudem besteht die Gefahr von Laharen.