Tschernobyl: weitere Waldbrände

 

Nach einer kurzen Entspannung der Waldbrand-Situation in Tschernobyl lodern nun wieder die Flammen. Ärzte warnen, dass mit radioaktiven Partikeln belasteter Rauch auch Deutschland erreichen könnte. In einigen Nachbarländern der Ukraine wurden bereits leicht erhöhte Konzentrationen von Cäsium 137 nachgewiesen. Diese seien bisher zwar nicht Gesundheitsgefährdend, doch wenn sich das Feuer in Gebieten vorarbeitet, in denen der Boden stärker kontaminiert ist, dann könnte sich das ändern. Tatsächlich näherten sich die Flammen schon bis auf 500 m dem Sarkophag an, der die Atomruine des AKWs abriegelt. 1400 Feuerwehrmänner kämpfen unter Gasmasken gegen die Brände an. Sie werden auch von der Armee unterstützt.

Amazonas: Abholzung beschleunigt sich

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, hat sich die illegale Abholzung des Regenwalds im Amazonasbecken deutlich beschleunigt. Im ersten Quartal 2020 steigerte sich die Abholzung gegenüber dem Vorjahr um 51%: 796 Quadratkilometer Wald wurden vernichtet. Das entspricht der Fläche von New York. Ein Grund für die massive Zunahme illegaler Baumfällungen ist in der Corona-Pandemie zu finden. Die brasilianische Behörde IBAMA schickt weniger Kontrolleure in den Wald. Ein weiterer Grund für die Zunahme der Regenwaldvernichtung liegt in der Politik des brasilianischen Präsidenten Bolsonaros: Holzfäller und Viehzüchter werden ermutigt sich der Naturschätze des Regenwaldes zu bedienen.

Gerade in Zeiten des Klimawandels ist das fatal: der Regenwald ist die grüne Lunge der Erde und wichtig zur Regulation des Klimas.

Arktis: Eis nicht mehr zu retten

Eine alarmierende Studie aus der Arktis kommt zu dem Schluss, dass das Polareis nicht mehr zu retten ist. Ab dem Jahr 2050 wird es komplett eisfreie Sommer geben und zwar völlig unabhängig von unseren Versuchen den Klimawandel zu verlangsamen. Diese Erkenntnis stammt von einen internationalen Team aus Forschern unter Leitung des Hamburger Dirk Notz. Demnach könnten wir nur noch beeinflussen, wie lange das Eis im Sommer verschwindet und ob das Eis in jedem Sommer komplett weg ist. Aber nur ein einziger Sommer ohne Polareis wird das verschwinden vieler Tiere bedingen die auf dem Eis leben. Allen voran werden es die Eisbären ohne Eis nicht schaffen.

Klyuchevskoy speit Asche und Lava

In Russland ist der Klyuchevskoy weiterhin ejektiv und effusiv aktiv. Das VAAC registriert Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m. Sie driftet bis zu 70 km weit in südöstlicher Richtung. Die Aschewolken werden durch vulcanianische Eruptionen gefördert. Zwischen diesen Eruptionen gibt es Phasen mit strombolianischen Ausbrüchen. Zeitweise fließt ein Lavastrom durch die Apakhonchich-Drainage. In dieser Richtung liegt eine Berghütte in der die Geonauten 2012 mehrere Tage ausharrten, um einen freien Blick auf den Vulkan zu erhaschen. Das Foto stammt vom 21. April. In Phasen mit Lavastrom-Tätigkeit verzeichnet MIROVA eine erhöhte Thermalstrahlung.  Am Tag der Aufnahme wurde eine Wärmestralung mit einer Leistung von 1069 MW registriert. In Korrelation mit dem Bild kann man lernen die Größe von Lavaströmen anhand der emittierten Wärmestrahlung einzuschätzen.


Popocatepetl mit Explosionen

In Mexiko ist der Popocatepetl weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Sie erreicht eine Höhe von bis zu 6700 m über dem Meeresspiegel. Die Eruption verteilte rotglühende Tephra  über den oberen Hangbereich. CENAPRED meldete gestern 111 Asche-Dampf-Exhalationen und 265 Minuten Tremor.

Taal: Statement der Vulkanologen

Nach der Erdbebenserie in der Nähe des Taal-Vulkans auf den Philippinen, brachte PHILVOLCS ein Statement heraus. Demnach manifestierten sich die Erdstöße in einer Entfernung von 10 km zu dem Dyke, der den Vulkan im Januar mit Magma versorgte. Die Beben waren vulkanotektonischen Ursprungs und standen somit in Verbindung mit den eruptiven Ereignissen zum Jahresanfang. Allerdings sollen die Erdbeben nicht durch neu aufsteigendes Magma verursacht worden sein, sonder von einer Subsidenz (Absenkung) des Bodens infolge der Abkühlung des Dykes. Momentan gibt es wohl keinen Grund zur Beunruhigung, dass der Taalvulkan kurzfristig wieder ausbricht.

Ätna mit Tremorspitze

Letzte Nacht gab es am Ätna wieder einen plötzlichen Anstieg der Tremoramplitude. Die Spitze blieb etwas unter dem Niveau vom Sonntag, als der Neue Südostkrater eruptierte. Da sich der Vulkan in Wolken hüllte, ist es unklar, ob der Tremoranstieg mit weiteren Eruptionen assoziiert war, oder ob das Magma im Vulkan stecken blieb.