Corona-Studie enthüllt Dunkelziffer

Nach Wochen der Unsicherheiten und Spekulationen über das Corona-Virus und der vom Virus ausgelösten Erkrankung COVID-19, werden nun immer mehr belastbare Fakten veröffentlicht. Ganz oben an steht eine Studie aus Deutschland, deren Ergebnisse gestern publiziert wurden. Die Studie wurde unter der Leitung des Bonner Virologen Prof. Hendrik Streeck erstellt. Streeck und sein Team testeten in Gangelt (Gemeinde Heinsberg) 919 Einwohner in 405 Haushalten. Sie fanden heraus, dass in Gangelt 15 Prozent der Menschen mit dem Corona-Virus infiziert waren. Die Infektionssterblichkeit lag bei 0,37 Prozent. Rechnet man diese Sterblichkeitsrate auf ganz Deutschland hoch, dann würde man auf ca. 1,8 Millionen Corona-Infizierte kommen. Im Vergleich zu den bestätigten Fällen, käme man auf eine 10-fach höhere Dunkelziffer infizierter Menschen in Deutschland. Streeck sagt selbst, dass man die Daten nicht 1:1 auf ganz Deutschland übertragen könne, doch sie liefern einen ungefähren Richtwert, der eine deutlich kleinere Fehlertoleranz aufweist als bisherige Annahmen. Diese gingen von einer Sterblichkeitsrate zwischen 0,2 bis 1,5 Prozent aus. Die Weltgesundheitsorganisation WHO gab die Mortalitätsrate sogar mit 3,4 Prozent an. Tatsächlich sieht es so aus, als wäre die Sterblichkeit bei der Corona-Pandemie ähnlich hoch wie bei einer Grippe-Pandemie und ungefähr doppelt so hoch wie bei einer saisonalen Grippewelle. Die Infektionsrate einer saisonalen Grippe liegt übrigens ebenfalls bei 15%.

Ein weiteres Ergebnis der Studie besagt, dass 22 Prozent der Infizierten keine Symptome zeigten und sich eigentlich für Gesund hielten. Kinder scheinen in der Verbreitung des Virus nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Vergleichbares geht auch aus den Beobachtungen anderer Ärzte hervor. Kinder unter 10 Jahren werden scheinbar nur sehr selten infiziert und haben einen milden Verlauf.

Am schlimmsten betroffen sind Menschen jenseits der 60. Die meisten Menschen mit einem schweren Infektionsverlauf haben zudem Vorerkrankungen die überwiegend chronisch sind. Doch es gibt auch junge Menschen mit schweren Verläufen. Die Todesraten hier sind allerdings sehr gering. Die allermeisten Menschen infizieren sich in Pflegeheimen oder Krankenhäusern, gefolgt von Familiengemeinschaften. Nur wenige Menschen stecken sich auf der Arbeit, oder beim Einkaufen an.

Lockdown und Mundschutz

Tatsächlich sieht es momentan so aus, als würde sich die Verbreitung des Virus in Mitteleuropa deutlich verlangsamen. Die Verdopplungsrate in Deutschland hat sich auf 105 Tage vergrößert. Die Reproduktionsrate liegt mit 0,79 vergleichsweise niedrig. Die Krankenhäuser waren bei uns zu keinem Zeitpunkt überlastet. Im Gegenteil: das Infektionsgeschehen konzentrierte sich auf einige Hotspots und da in allen Krankenhäusern der Normalbetrieb gedrosselt wurde, um sich auf COVID-19 Patienten vorzubereiten, mussten zahlreiche Kliniken Kurzarbeit anmelden, da der befürchtete Patientenansturm ausblieb. Die ursprünglichen Ziele des Lockdowns wurden schon übererfüllt. Trotzdem traut sich die Politik nicht aus dem Lockdown aus zusteigen. Statt dessen wurde letzte Woche noch die Mund-Nasen-Schutz-Pflicht eingeführt, obwohl es nicht ansatzweise genug professionelle Atemschutzmasken gibt. Die Wirksamkeit von nicht professionellen Atemschutzmasken ist unter Experten sehr umstritten. Selbst Virenschutzmasken bieten keine echte Sicherheit vor einer Infektion, helfen aber noch am besten. Da es diese Masken nicht in ausreichenden Mengen gibt, sollten sie Ärzten und Pflegepersonal vorbehalten bleiben, doch selbst diese können nicht ausreichend mit den Masken versorgt werden.

Das schwedische Modell

Der schwedische Sonderweg kennt nur wenige gesetzliche Beschränkungen für die Bürger. Die Regierung hat die meisten Maßnahmen auf freiwilliger Basis verhängt. Kitas und Schulen bleiben bis zur 9. Klasse geöffnet. Höhere Jahrgänge und Unis lernen digital. Es gibt zwar Abstandsregeln für Gäste in Gastronomiebetriebe, aber geschlossen wurden nur wenige Gasstätten. Die wirtschaftlichen Folgen sind bisher weniger gravierend als bei uns. Die Infektions- und Todesraten sind dafür prozentual gesehen höher als bei uns, dennoch ist das große Chaos ausgeblieben. Ein weitaus größerer Teil der Bevölkerung ist bereits immunisiert und im Falle einer 2. Welle werden die Folgen geringer sein als in Deutschland, wo man auf einen Impfstoff hofft, der vielleicht im nächsten Jahr kommt. Das Infektionsgeschehen in Schweden verlief nicht exponential, sondern bildete vergleichsweise schnell ein Plateau mit stabilen Infektionszahlen aus. Inzwischen sind auch in Schweden die Zahlen rückläufig. Das wirft die Frage auf, ob die ganzen verpflichtenden Maßnahmen bei uns noch zu rechtfertigen sind. Insbesondere die Schließung von Kitas und Schulen scheinen es nicht zu sein. Die Epidemie-Notfallpläne gehen von einem Grippevirus aus, das Kinder ebenfalls häufig übertragen können und an dem sie selbst schwer erkranken können. Das scheint bei der aktuellen Situation nicht der Fall zu sein.

Japan: Erdbeben M 5,6

Vor der Ostküste der japanischen Insel Honshu bebte gestern die Erde mit einer Magnitude von 5,6. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 46 km. Die Lage des Epizentrum verleiht dem moderaten Beben Brisanz: Es manifestierte sich 12 km südöstlich von Asahi und 55 km östlich von Tokio. Das Beben ist ein Indiz dafür, dass sich entlang der Störungszone vor der Küste große Spannungen aufbauen. Sollte sich hier ein Starkbeben ereignen, hätte es katastrophale Folgen.

Kreta: weitere Nachbeben

Südlich der griechischen Insel Kreta gab es weitere moderate Nachbeben. Gestern brachte es die stärkste Erschütterung auf M 4,7 in einer Tiefe von 10 km. Die Beben folgten auf ein Hauptbeben der Magnitude 6,6, dass sich am 2. Mai ereignete. In dieser Region des Mittelmeeres verläuft die Plattengrenze zwischen Afrika und Europa. Weitere Erdbeben sind vorprogrammiert.

Japan: Erdstöße im Süden

Am südlichen Ausläufer des japanischen Archipels, genauer, bei den Ryukyu-Inseln gab es zwei Erdbeben der Magnitude, 4,4 und 4,5. Die Hypozentren lagen in Tiefen um 10 km. Die Ryukyu-Inseln sind ein vulkanischer Inselbogen mit mehreren aktiven Vulkanen. Aktuell eruptieren dort 3 Feuerberge: Suwanose-jima, Kuchinoerabu-jima und Satsuma-Iojima.

Hawaii: Schwarmbeben

Auf der US-Amerikanischen Insel Big island Hawaii gab es einen weiteren Erdbebenschwarm an bekannter Stelle: die Beben ereigneten sich an der Südküste bei Pahala. Sie hatten Magnituden im 2-er Bereich und lagen an der Grenze Erdkruste-Erdmantel. Aller Wahrscheinlichkeit wurde das Schwarmbeben von aufsteigendem Magma verursacht. Dafür spricht auch die anhaltende Inflation der beiden aktiven Vulkane Mauna Loa und Kilauea.

Kanarische Inseln: schwaches Erdbeben

Südlich der Kanarischen Insel El Hierro bebte es mit einer Magnitude von 2,8. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Im Jahr 2011 stand die Insel im Fokus der Berichterstattung, da sich vor der Küste ein submariner Förderschlot aufgetan hatte. Der Eruption voran ging eine wochenlang anhaltende Erdbebenaktivität.