Campi Flegrei: Neues Schwarmbeben

Der italienische Caldera-Vulkan Campi Flegrei wurde von einem neuerlichen Schwarmbeben erschüttert. Heute Morgen zeichneten die Seismometer des INGVs 21 Beben auf. Sie hatten alle geringe Magnituden kleiner als 1. Die Erdbebenherde lagen in Tiefen zwischen 0,98 und 2,67 km. Die Epizentren streuten in einem bereich östlich und südlich der Solfatara. Einige Beben manifestierten auch direkt unter dem Krater. Der letzte Erdbebenschwarm ereignete sich erst vor 14 Tagen. Es wird davon ausgegangen, dass die Beben durch die Bewegung magmatischer Fluide ausgelöst werden. Das können hydrothermale Tiefenwässer, Gase, oder auch Magma sein.

Lockdown verursacht Hunger

Hunger verursacht nicht nur die Heuschreckenplage, sondern auch der weltweite Lockdown, der im Rahmen der Corona-Pandemie in den meisten Staaten der Erde verhängt wurde. Zwar kommen die Nord- und Mitteleuropäischen Staaten bis jetzt einigermaßen gut durch die Krise, doch wirtschaftlich weniger gut aufgestellte Länder kämpfen mit weitaus stärkeren Bandagen gegen die Pandemie und drohen den Kampf dennoch zu verlieren. Dabei sind die direkten Folgen der Corona-Infektionen in vielen Ländern bisher weniger dramatisch, als die Folgen des Lockdowns. In Kenia fehlen nicht nur Pestizide im Kampf gegen die Heuschreckenplage, sondern auch soziale Absicherung von staatlicher Seite. Millionen Menschen leben von der Hand in den Mund und haben infolge des Lockdowns ihre Arbeit verloren. Anders als bei uns in Deutschland, gibt es für diese Menschen kein Kurzarbeitergeld, keine Staatshilfen für Selbständige und Arbeitgeber, ja nicht einmal Harz 4. Sie haben schlicht und ergreifend kein Geld mehr und damit auch nichts zu Essen. So kochen verzweifelte Mütter bereits Steinsuppen für ihre Kinder, damit sie das Gefühl haben, bald gibt es was zu Essen und über das kochende Wasser mit leerem Magen einschlafen. Slums in Nairobi werden abgeriegelt, die Bewohner eingesperrt. Auch hier geht Hunger um. An COVID-19 erkrankte Menschen gehen nicht in häusliche Quarantäne, sondern werden in Massenunterkünften eingesperrt. Wer Essen will, muss Geld haben um es zu bezahlen. Wer kann, der flieht aus solchen Quarantäne-Gefängnissen. Die offiziellen Zahlen aus Kenia: 649 Infizierte mit 30 Todesopfer. Natürlich ist von einer vielfach höheren Dunkelziffer als bei uns auszugehen, aber dennoch muss man sich die Frage stellen, ob es in der Schlussbilanz nicht mehr Todesopfer durch den Lockdown geben wird, als durch COVID-19. Durch Hunger sind vor allem die Jüngsten bedroht, jene Menschen, die die Zukunft eines jeden Landes darstellen und die seltener schwere Verläufe von COVID 19 durchmachen.

Die Spanische Grippe hatte 1918 in Kenia ca. 150.000 Menschen (4-6% der Gesamtbevölkerung) das Leben gekostet. Influenzaviren, die bei uns im Sommer normalerweise an Infektiosität verlieren, können sich also auch in warmen Klimazonen ausbreiten. In Bezug auf das Corona-Virus könnte es bedeuten, dass sich auch das Coronavirus im Sommer in den gemäßigten Zonen langsamer ausbreiten wird, obwohl es auch in äquatorialen Ländern vorkommt.

Generell sollte man sich fragen, ob überall die gleichen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus sinnvoll sind. Auf unterschiedliche Saaten und Kulturen kann man nicht einheitliche Maßnahmen anwenden, sondern sie müssen den Lebensbedingungen der Menschen angepasst sein. Oft machen wir den Fehler, unsere Wertvorstellungen und Lebensweisen auf ferne Länder zu projizieren. Dazu gehört auch die Einstellung zum Tod. Und eins ist gewiss: Corona-Impfungen wird es für diese Menschen auf Jahre nicht geben, denn zuerst wird sich die westliche Welt bedienen. So haben meiner Meinung nach Länder der 3. Welt gar keine andere Möglichkeit als auf Herden-Immunität zu setzen.

Heuschreckenplage: 2. Generation fliegt

Was haben Kenia, Somalia, Äthiopien, Pakistan und Indien gemeinsam? Obwohl die Länder in Ostafrika und Asien Tausende Kilometer auseinander liegen, werden beide Regionen von den Wüstenheuschrecken heimgesucht. Jetzt werden die ersten Tiere der 2. Generation flugfähig und die schlimmsten Befürchtungen scheinen sich zu bewahrheiten. Die Schwärme setzen sich aus 20 Mal mehr Tieren zusammen als die erste Welle. Im kenianischen Samburu-County werden Schwärme aus 80.000.000 Heuschrecken pro Quadratkilometer gemeldet. In Windeseile fressen sie alles kahl was grün ist und rauben die Lebensgrundlage der Menschen. Dass es soweit kommen konnte, ist dem Umstand geschuldet, dass es in den letzten 18 Monaten im Osten Afrikas ungewöhnlich feucht war. Anfang Mai gab es lokale Überschwemmungen in Kenia und in Indien und Pakistan fielen der Monsun-Regen ungewöhnlich stark aus. Für die extremen Niederschläge wird der Klimawandel verantwortlich gemacht. In den asiatischen Staaten wurden bislang nur Nymphen der 2. Generation gesichtet. Diese sind noch nicht flugfähig und müssen noch eine Metamorphose durchlaufen. die Schwärme der 1. Welle treten nicht so flächendeckend auf wie in Ostafrika.

Der Corona-bedingte weltweite Lockdown trägt eine Mitschuld an der Plage: Durch die Unterbrechung von Lieferketten gab (und gibt) es zu wenige Pestizide um gegen die Heuschrecken vorzugehen. So droht eine Hungersnot, die weitaus mehr Menschen das Leben kosten könnte, als es COVID-19 machen wird. Jetzt gilt es eine neuerliche Brut der Heuschrecken zu verhindern. Eine 3. Welle wäre nochmals 20-fach stärker.

Überschwemmungen in Kenia und Somalia

In der ersten Maiwoche mussten 40.000 Menschen entlang des Nzoia-Flusses evakuiert werden. Seit Beginn der großen Regenzeit Anfang März wurden 233.000 Menschen, durch starke Regenfälle und Hochwasser beeinflusst. Der Wetterdienst prognostiziert ungewöhnlich hohe Niederschläge im Rift Valley und anderen teilen des Landes. Die Brutbedingungen für eine 3. Heuschreckenwelle sind damit weiterhin gut.