Guatemala: Erdbeben Mw 5,8

Das mittelamerikanische Land Guatemala wurde gestern von einem Erdbeben der Magnitude 5,8 erschüttert. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum befand sich gut 100 km offshore. Dort befindet sich eine Subduktionszone, an der sich regelmäßig Erdbeben ereignen. Die Plattengrenze verläuft entlang der mittelamerikanischen Küste und verursacht auch zahlreiche Erdbeben vor Mexiko.

In Guatemala sind die Vulkane Fuego, Pacaya und Santiaguito aktiv. In Mexiko ist es der Popocatepetl, der für Druckabbau sorgt und quasi da Überdruckventil Mexikos ist. Das Magma, dass als Lava an den Vulkanen der Region gefördert wird, entsteht durch partielles Schmelzen infolge der Subduktion Ein Paradebeispiel für den Zusammenhang zwischen Erdbeben und Vulkanausbrüche. Der Popocatepetl ist in den letzten Tagen besonders aktiv. Gestern erzeugte er eine 3 stündige Phase permanenten Ascheausstoßes.

Grönland: Erdbeben M 5,3

Nordöstlich von Grönland bebte es mit einer Magnitude von 5,3. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 10 km angegeben. Das Beben fand seinen Ursprung in einer divergenten Störungszone.

Türkei: Erdbeben M 4,5

Im Osten der Türkei kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 4,5. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde mit 4 km angegeben. Das Epizentrum lag 27 km nordöstlich von Sincik. Hier wurde ein Teil der Ostanatolischen Verwerfungszone aktiviert.

Philippinen: Erdbeben nahe Taal-Vulkan

In de letzten beiden Tagen wurde eine Zunahme der seismischen Aktivität am Taal-Vulkan festgestellt. Es ereigneten sich innerhalb von 48 Stunden 22 Erdstöße. Einige waren so stark, dass sie von den Anwohnern gespürt wurden. Der Taal liegt auf der philippinischen Insel Luzon und war im Januar 2020 groß ausgebrochen. Die aktuellen Erdbeben zeigen, dass sich sehr wahrscheinlich immer noch Schmelze im Untergrund bewegt und auf die tektonischen Verwerfungszonen drückt. Eine neue Eruption ist nicht sehr wahrscheinlich, liegt aber im Bereich des Möglichen.

Libanon: Erdbeben M 3,3

Im Libanon gab es gestern einen Erdstoß der Magnitude 3,3. Das Epizentrum lag im Hafen von Beirut. Die Erschütterung war nicht tektonischen Ursprungs, sondern wurde durch eine gewaltige Detonation hervorgerufen. Sie entstand durch 2700 Tonnen Ammoniumnitrat, dass in einer Halle am Hafen gelagert wurde und sich entzündete. Der Explosion voran ging ein Feuer mit starker Rauchentwicklung. Videoaufnahmen zeigen elektrische Entladungen, kurz bevor es zur Detonation kam. Bei der gewaltigen Explosion fanden mindestens 100 Menschen den Tod. Über 4000 Personen wurden verletzt. Das Explosionen Erdbeben auslösen kommt relativ selten vor und ist vor allem von Atombomben-Tests bekannt.

Der Hafen wurde durch die Explosion komplett vernichtet. Die Druckwelle zerstörte in einem großen Umfeld Fenster, Dächer und Fassaden von Gebäuden. Umherfliegende Trümmer verletzten unzählige Menschen. Rettungsdienste und Krankenhäuser waren komplett überfordert.

Es ist nicht das erste Unglück, das auf Ammoniumnitrat zurückzuführen ist. 2015 gab es eine Reihe vergleichbarer Unglücke in China. Ammoniumnitrat wird in Raketentreibstoffen verwendet, zur Herstellung von Sprengstoffen und Düngemittel.

Verschwörungstheoretiker, wie US-Präsident Trump, sehen in dem Unglück einen Anschlag mit terroristischen Hintergrund. Tatsächlich kann bisher nicht ausgeschlossen werden, dass das Ammoniumnitrat nicht absichtlich zur Explosion gebracht wurde. Brandstiftung ist bisher nicht auszuschließen. Allerdings ist die Substanz dafür bekannt, dass sie sich bei falscher Lagerung und durch hohe Temperaturen selbst entzünden kann.

Update: Das Unglück hatte weitreichendere Konsequenzen, als man hätte zunächst vermuten können. Durch die Zerstörung des Hafens kam es zu Versorgungsengpässen der Bevölkerung. Diese begann mit heftigen Protesten gegen die korrupte Regierung. Wie sich herausstellte wurde diese bereits vor dem Unglück gewarnt, dass das Ammoniumnitrat nicht vorschriftsmäßig gelagert wurde. Die Warnung verhallte. Die Proteste führten letztendlich zum Rücktritt der Regierung.