Ätna: Strombolianische Aktivität hält an

Am Ätna auf Sizilien ist der Sattelvent des Neuen Südostkraterkegels weiterhin strombolianisch aktiv. Die Eruptionen folgen mittlerweile immer schneller aufeinander. Glühende Tephra landet auf den Flanken des Kegels und es werden öfters thermische Anomalien detektiert, was zum einen dem besseren Wetter geschuldet ist, zum anderen aber auch der erhöhten Aktivität. Auf den Satellitenbildern erkennt man, dass es nicht nur eine thermische Anomalie am Sattelvent gibt, sondern auch eine im Nordostkrater. Vulkanasche steigt mehrere Hundert Meter hoch auf. Der Tremor ist erhöht, die sonstige Seismizität ist momentan eher durchschnittlich. In unserer Fb-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurden mehrere Fotos der Aktivität geteilt.

Stromboli fackelt

Auch vom Stromboli tauchten gestern mehrere Screenshots auf. Zu sehen sind moderate strombolianische Eruptionen. Die Tephra schießt in schmalen Fackeln aus den Schloten. Der akustische Explosionsdruck wird vom LGS mit unterdurchschnittlichen 0,5 bar angegeben. Im nordöstlichen Kraterbereich wurden 38 Eruptionen detektiert, was ebenfalls deutlich unter dem Durchschnitt ist. Dafür wurden überdurchschnittlich viele seismische VLP-Ereignisse aufgezeichnet. Auch der Kohlendioxid-Ausstoß liegt mit 1719 Tonnen am Tag in hohen Gefilden. Das Gas geht von aufsteigendem Magma aus und könnte ein Frühindikator für eine größere Explosion sein.

Sangay: Thermisches Signal

Am ecuadorianischen Vulkan Sangay wird ein thermisches Signal mit einer Leistung von 145 MW registriert. Dieses stammt wahrscheinlich wieder von einem zähen Lavastrom. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 6400 m.

Island: weitere Erschütterungen

Auf Island ist die Seismik weiterhin hoch. In den letzten 48 Stunden wurden 434 Erschütterungen registriert. Die meisten Beben konzentrieren sich im Bereich der Tjörnes-fracture-zone. Es hat aber auch weitere Beben auf der Reykjanes-Halbinsel gegeben. Vereinzelte Beben manifestierten sich unter den Calderen Katla und Grimsvötn. Einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch kann ich allerdings nicht erkennen.

Hitze und Dürre

Ach, was waren das noch für Zeiten, als man sich im Sommer auf die Sonne freute, sich gemütlich in den Garten setzte und ein Corona-Bier getrunken hat. Diese Zeiten scheinen vorbei zu sein! Sommer bedeutet heute schnell Hitze und mit der Hitze kommen Dürre und Gedanken über den Klimawandel (der den schlimmsten Szenarien folgt) und das Bier wurde umbenannt. Seit einigen Tagen wird Deutschland wieder von einer Hitzewelle heimgesucht, die durch eine Omega-Wetterlage ausgelöst wird. Schon nach wenigen Tagen kommt es Vielerorts zu Problemen mit der Wasserversorgung. Besonders dort, wo die Wasserversorgung via Grundwasserentnahme aus geringer Tiefe erfolgt, muss jetzt bereits gespart werden. Die seit 3 Jahren anhaltende Dürre in Deutschland bedingt, dass die flach liegenden Grundwasserreserven nicht mehr ausreichend aufgefüllt werden. Kommt jetzt noch eine starke Entnahme von Großstädten hinzu, ist schnell Schicht im Brunnen! So gibt es in den Gemeinden um den vulkanischen Vogelsberg seit Monaten Streit ums Wasser, denn dort muss man Wasser sparen, damit die Mainmetropole Frankfurt nicht auf dem Trockenen sitzt. Auch in Teilen Nordrhein-Westfalens wird das Trinkwasser knapp, etwa im Münsterland und Ostwestfalen. Im Ort Borgholzhausen spricht man mittlerweile von einer kritischen Situation, die sich bald weiter verschärfen wird. Die Talsperren hingegen sind noch gut gefüllt, mit Ausnahme der Wuppertalsperre, die nur noch zu 40% gefüllt ist.

Steigende Waldbrandgefahr

Die anhaltende Trockenheit erhöht die Waldbrandgefahr und tatsächlich ereigneten sich erste Feuer. In Brandenburg wurde die höchste Alarmstufe ausgelöst. Bei einem Waldbrand nahe des Frankfurter Flughafens gab es eine Explosion. Darüber hinaus drohen in den nächsten Tagen heftige Gewitter mit Unwetterpotenzial. Diese gab es auch bereits am Wochenende und in einigen Gemeinden flossen Keller voll.

Corona und die Hitze

Für das Corona-Virus bedeutet die Hitze nichts Gutes: seine infektiöse Wirkung auf den Menschen scheint u.a. von Temperatur und Luftfeuchte abzuhängen und in den nächsten Tagen sollten die Zahlen der Neuinfektionen bei uns wieder sinken. Im Umkehrschluss bedeutet das auch, dass in den kühleren Jahreszeiten die Zahlen wieder stark steigen werden und wir ein annähernd exponentielles Wachstum der Infektionsraten sehen werden. Dann ist es auch egal, ob sich im Land noch 10 Infizierte befinden, oder Zehntausend, denn dazwischen liegen nur ein paar Tage des Infektionsgeschehens.

Aktuell wird die Lage allerdings überdramatisiert und das Tragen von Papiermasken und das Einhalten von 150 cm Mindestabstand werden als Gebote deklariert. Dabei ist die Wirksamkeit dieser Maßnahmen umstritten und verringern das Infektionsrisiko nur etwas. Meiner Meinung nach läuft das darauf hinaus, dass sich die Menschen in falscher Sicherheit wähnen und die Politiker sich den Rückgang der Infektionszahlen im Sommer ihrer Agenda zuschreiben können: Gegenseitiges Schulterklopfen, anstatt sich auf die zweite Welle vorzubereiten und auch die Digitalisierung der Schulen mit aller Macht voranzutreiben, damit auch im Falle eines neuen Lockdowns der Unterricht digital weitergehen kann! Apropos Schulen: die Regelungen zum Schulstart in NRW halte ich für fragwürdig: warum sollen die Schüler bei Temperaturen über 30 Grad mit Masken in der Schule sitzen, während der Nachmittagsbetreuung aber auf diese verzichten können? Schon das zeigt, dass sich die Verantwortlichen über die Wirksamkeit der Masken uneinig sind.

Auch das Infektionsgeschehen in den USA wird überdramatisiert. Am Wochenende wurde die 5 Millionen-marke geknackt. Doch bei genauerem Hinsehen, sind in den USA gerade einmal bei 1,56% der Bevölkerung Infektionen nachgewiesen worden, wobei die Dunkelziffer unberücksichtigt ist. Die Zahlen in Europa liegen etwas drunter. Bei so geringen Infektionsraten wird uns das Thema Corona noch den Rest des Jahrzehnts begleiten, sollte nicht schnell eine wirksame Impfung auf den Markt kommen. Doch an eine kurzfristig zur Verfügung stehende Impfung glaube ich nicht.

Update 12.08.2020: Mein Artikel liefert in Fachkreisen offenbar Diskussionsstoff und mich erreichte Feedback von Ärzten, die meine Ansichten nicht teilen. Meine Ansichten beruhen auf meine persönlichen Erfahrungen, die ich mit Atemschutz in den letzten 30 Jahren sammeln konnte, nicht nur auf Vulkanen, sondern auch bei der Pflege meiner Mutter, die an COPD erkrankt war. Darüber hinaus diente ich beim Militär im ABC-Abwehr-Trupp meiner Einheit und war u.a. für die Dekontaminierung im Falle des Einsatzes von atomaren, biologischen und chemischen Kampfstoffen verantwortlich. Wer sein Leben einer nur geringfügig wirksamen Maßnahme anvertrauen möchte: bitte schön! Meinen Recherchen nach können Papiermasken und selbst-gebastelte Stoffmasken bestenfalls bis zu 20% der Virenlast aus kontaminierter Atemluft herausfiltern. Reicht eine derart verringerte Virenlast aus, um eine Infektion zu verhindern? Das ist halt immer noch Russisches Roulett. In meinen Augen ist das ehr gefährliche Augenwischerei als nützlich und kann nicht Grundlage gesetzlicher Verordnungen sein. Wer zur Risikogruppe gehört und sich große Sorgen macht, sollte meiner Meinung nach lieber die Öffentlichkeit meiden und sich für Ausgänge wirksame FFP-Virenschutzmasken besorgen. Doch auch diese bieten keinen 100%igen Schutz!
Last, but not least, betrachte ich die Situation mit den Augen eines Menschen der den gesamten Planeten (im Zeitverlauf seit seiner Entstehung) im Fokus hat, humanistische, oder ethische Betrachtungsweisen sind da untergeordnet. Sicherlich spielten sich im Frühjahr dramatische Szenen ab, die ich nicht bagatellisieren will. Trotzdem waren diese lokal begrenzt und noch kein weltweiter Flächenbrand, wie etwa 1918 zu Zeiten der spanischen Grippe. Ich bin mal gespannt, was passiert, wenn uns einmal solche Nachrichten erreichen werden?! Bitte behaltet das im Hinterkopf, wenn ich von „Überdramatisierung“ spreche. Ich habe hier im Blog als einer der Ersten vor einer bevorstehenden Pandemie gewarnt, als WHO und Politiker noch beschwichtigten. Ich halte die Pandemie weiterhin für gefährlich, trotzdem muss man den aktuellen Verlauf differenziert betrachten.