Vesuv: Kleines Schwarmbeben

Gestern erschütterte ein kleiner Erdbebenschwarm den neapolitanischen Vulkan Vesuv. Zwischen dem späten Nachmittag und den heutigen Morgen wurden 12 schwache Erdbeben registriert. Der stärkste Erdstoß hatte eine Magnitude von 1,8. Der Erdbebenherd lag in 1,86 km Tiefe und manifestierte sich nahe des Gipfels. Trotz des Schwarmbebens braucht man sich nicht zu sorgen: ein Vulkanausbruch steht nicht bevor.

USA: Hurrikan Laura

Hurrikan Laura erreichte gestern als Wirbelsturm der Kategorie 4 die Küste des US-Bundesstaates Louisiana und zieht seitdem über das Land. Erst 11 Stunden nach seinem Landfall wurde Laura von einem Hurrikan zu einem tropischen Sturm abgestuft. Als Laura noch ihre volle Kraft entfaltete, wurden Windgeschwindigkeiten von 240 km/h registriert. Damit übertraf Laura sogar den Jahrhundertsturm Kathrian. Trotzdem wiederholte sich die ganz große Katastrophe nicht, dennoch hinterließ Laura eine Spur der Verwüstung und kostete mindestens 6 Menschen das Leben.

Laura erreichte die Küste östlich der Grenze von Louisiana und Texas und beschädigte zahlreiche Gebäude. 875 000 Menschen waren ohne Strom. Trotzdem sind viele Menschen erleichtert, weil Meteorologen deutlich größere Schäden vorhergesagt hatten. Die geringeren Schäden dürften darin begründet sein, dass Laura nicht direkt eine der großen Küstenmetropolen traf, sondern zwischen Houston und New Orleans entlang zog.

Laura wird voraussichtlich am Samstag wieder den Atlantik erreichen. Dort könnte der Sturm an Energie gewinnen und auf seinem Weg entlang der Küste weitere Schäden verursachen.

Afghanistan: Sturzflut fordert viele Menschenleben

Vorgestern ereignete sich in der afghanischen Provinz Parawan eine Sturzflut. Es starben mehr als 100 Menschen. 250 Personen wurden verletzt. Zahlreiche Häuser wurden zerstört. Grund für die Sturzflut waren Unwetter in den Bergen nördlich von Kabul.

Norditalien: Wetterchaos droht

Nicht nur Nordamerika wird von Unwettern heimgesucht, sondern auch Europa. Dieser Tage zog der erste Herbststurm des Jahres über Deutschland hinweg und richtete einige Schäden an. Diese sind allerdings im Vergleich zu den Schäden in den USA gering. Weniger glimpflich könnte es am Wochenende in Norditalien ausgehen. Dort bauen sich große Windscherungen auf, die die Entstehung von mächtigen Gewitterzellen begünstigen könnten. Eine Gruppe privater Sturmjäger macht sich auf den Weg in das Gebiet um die möglichen Unwetter zu dokumentieren.

Ätna: Update am 28.08.20

Der Ätna auf Sizilien stößt weiterhin phasenweise Aschewolken aus. So ist er auch heute Morgen aktiv. Die Vulkanasche steigt mehrere Hundert Meter hoch auf und wird vom moderaten Wind in südöstlicher Richtung verfrachtet. Ort des Geschehens ist der Sattelvent, der sich auf dem Grat zwischen Alten- und Neuen Südostkraterkegel gebildet hatte. Interessanterweise scheint sich die Aktivität der letzten Monate immer mehr auf diesen Krater zu beschränken. Das deutet eine Migration des Fördersystems in den Westen dieser Kegelgruppe hin. Der eigentliche Hauptkrater des Neuen Südostkraterkegels mischt nur selten im Eruptionsgeschehen mit. Eine VONA-Meldung wurde nicht generiert. Das VAAC Toulouse meldete zuletzt eine Aschewolke am 25.August. Obwohl keine Wärmestrahlung registriert wurde, zeigen Aufnahmen nächtlicher Eruptionen, dass rotglühende Tephra eruptiert wurde.

Die Erdbebentätigkeit ist moderat. Die meisten Erdstöße haben Magnituden zwischen 1 und 2. Sie streuen über den Vulkan und konzentrieren sich mal nicht unter dem Valle del Bove. Die Tremoramplitude variiert stark und bewegt sich die meiste Zeit im gelben Bereich. Es sieht so aus, als wäre das eruptive Verhalten des Vulkans relativ stabil. Obwohl Ätna immer für eine Überraschung gut ist, sehe ich momentan keine Anzeichen dafür, dass sich kurzfristig größere Änderungen einstellen werden.

Erta Alé: thermisches Signal stärker

Ein neues Sentinel-Satellitenfoto zeigt im Infrarotspektrum, dass sich die Temperatur im Südkrater des Vulkans in Äthiopien etwas erhöht haben muss. Trotzdem ist die Anomalie noch zu schwach für einen offen brodelnden Lavasee. Am Wahrscheinlichsten ist, dass die Lava unter einer Meterdicken Kruste aus erstarrter Lava brodelt und die Kruste langsam aber stetig aufheizt. Die Chancen, dass wir bald wieder einen offenen Lavasee erleben werden stehen nicht schlecht. Außerdem gibt es Aktivität im Nordkrater.