Fuego euptiert 2 Lavaströme

Der guatemaltekische Vulkan Fuego steigerte erneut seine Aktivität und eruptiert explosiv und effusiv. INSIVUMEH registriert pro Stunde zwischen 11 und 15 Explosionen. Teilweise haben die Explosionen einen hohen akustischen Druck und erzeugen auf dem Seismogramm deutliche Spitzen. Ohrenzeugen berichten von lauten Explosionsgeräuschen, die noch in den Ortschaften am Fuß des Vulkans zu hören sind. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4700 m auf und driftet bis zu 15 km weit in östlicher Richtung. Glühende Tephra wird ausgestoßen und geht auf den Flanken nieder. Dort erzeugt sie heiße Schuttlawinen. Sie stehen in Konkurrenz zu 2 kurzen Lavaströmen: der Längere fließt durch die Schlucht La Trinidad und hat etwa 250 Meter zurückgelegt. Der kürzere Lavastrom bringt es auf 100 m und ist in der Cenzia-Schlucht unterwegs.

Der Fuego ist ein 3.763 m hoher Stratovulkan, der überwiegend aus Basalt und Andesit besteht. Er ist daueraktiv und ein beliebtes Zeil von Touristen, die auf den gegenüberliegenden Vulkan Acatenango steigen können, um die Eruptionen zu beobachten.

Pacaya mit Lavaströmen

Der Pacaya liegt in Sichtweite des Vulkans Fuego und ist ebenfalls daueraktiv. Er erzeugt bis zu 100 m hohe strombolianische Eruptionen, aus einem neu gewachsenen Kegel im McKenney-Krater. Zudem ist ein Lavastrom auf der Nordostflanke unterwegs. Er hat eine Länge von 1200 m erreicht und ist sogar von der Hauptstadt Guatemala City aus zu sehen.

Wie am Fuego auch, war der Vulkantourismus am Pacaya vor der Pandemie gut ausgebaut. Stellt sich die Frage, wie es aussehen wird, wenn wir wieder Reisen können? Vor einigen Jahren war die Situation labil und man musste mit Raubüberfällen rechnen, wenn man in der Gegend unterwegs war. Ich befürchte, dass es nach Corona aufgrund steigender Armut wieder unsicherer sein wird. Das wird nicht nur ein Problem in Guatemala sein. Zudem leidet die touristische Infrastruktur. Wenn schon bei uns viele Hoteliers und Gastronomen vor dem Aus stehen, wird es in Schwellenländern kaum besser sein. Keine rosigen Zeiten für Vulkanreisen. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten, wie sich die Situation entwickelt.