Sangay mit starker Eruption

Gestern eruptierte der Sangay ausgesprochen stark. Die Eruption war von explosiver Natur und förderte Vulkanasche bis auf einer Höhe von 50.000 Fuß, was 15.240 Metern ü.N.N. entspricht. Das VAAC meldete die Aschewolke um 12:59 Uhr UCT. In Ecuador war es 7:59 Uhr Morgens. Im Laufe des Tages folgten weitere Explosionen, bei denen die Explosionen etwas an Kraft verloren, aber Asche immer noch mehr als 10.000 Meter hoch förderten. In unterschiedlichen Höhen wehten die Luftströmungen in verschiedene Richtungen: Der untere Teil der Eruptionswolke wurde nach Westen verfrachtet, der obere Teil in östlicher Richtung. Dieser Umstand sorgte dafür, dass es in 6 der 24 Provinzen des Landes zu Ascheregen kam. Der Regionalflughafen von Guayaquil stellte seinen Betrieb vorübergehend ein, da die Asche den Flugverkehr gefährdete. Die Regierung des Landes versprach den Viehzüchtern Hilfe bei der Beseitigung der Asche. Sie bedeckt die Weiden und kontaminiert das Trinkwasser, nicht nur für die Rinder.

Aufgrund der schlechten Sichbedingungen am Vulkan konnte die Eruption visuell nicht beobachtet werden. Es wurde nicht kommuniziert, ob pyroklastische Ströme entstanden und ob es zu einem Kollaps-Ereignis kam. Die Vulkanologen von IGEPN registrierten bereits in den frühen Morgenstunden einen deutlichen Anstieg der Tremoramplitude. In einem Sonderbericht schreiben sie dazu, dass die empfangenen Explosionssignale deutlich stärker waren, als jene der letzten Wochen und Monate. Die Vulkanasche stieg nach ihren Aussagen bis zu 10 km über Kraterhöhe auf. Für mich schaut es nach einer paroxymsalen Episode aus und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich so etwas in den nächsten Tagen/Wochen wiederholt.

Der Sangay ist bereits seit Mai letzten Jahres aktiv und regelmäßig in den News vertreten. Während der Zentralkrater explosiv aktiv ist, wächst in einer Depression südlich des Zentralkraters der Ñuñurcu-Lavadom. Vom Dom geht ein zäher Lavastrom ab, der im oberen Bereich der Südflanke unterwegs ist. An der Front des Lavastrom brechen immer wieder große Lavapakete ab. So entstehen entweder glühende Schuttlawinen, oder pyroklastische Ströme. Die abgelagerte Vulkanasche wird durch starke Regenfälle in Schlamm verwandelt und es bilden sich Lahare. Diese verändern die Hydrologie der Gegend und verändern den Lauf von Bächen und Flüssen.