Campi Flegrei: Schwarmbeben in der letzten Woche

In der letzten Woche kam es zu einem Erdbebenschwarm unter dem italienischen Calderavulkan Campi Flegrei. Zwischen dem 17. und 20. September wurden insgesamt 29 Erdbeben vom INGV registriert. Die stärksten Erschütterungen hatten die Magnitude 1,2 und lagen in gut 1 km Tiefe. Die Epizentren lagen östlich von Pozzuoli. Nach mehreren Wochen relativer Ruhe steigerte sich die Seismik deutlich. Im Wochenverlauf registrierte das INGV insgesamt 49 Erschütterungen. Die Inflation liegt bei 6 mm im Monat. Seit 2011 hob sich der Boden um 64,5 cm an. In diesem Jahr hat sich die Inflation um 1 mm gegenüber den Vorjahren verringert. Das Gleiche gilt für die Gastemperatur der Pisciarelli-Fumarole. Sie betrug 114 Grad und ist etwas kühler geworden. Trotzdem bleibt die Lage in der Caldera angespannt.

Vulkane Guatemalas am 23.09.20

Heute stehen die 3 aktiven Vulkane Guatemalas im Fokus meiner Berichterstattung: Fuego, Pacaya und Santiaguito. Alle 3 Vulkane sind dieses Jahr permanent aktiv. Natürlich gibt es einige Fluktuationen in der Intensität der Vulkanausbrüche. In den letzten Tagen steigerten sich alle 3 Vulkane.

Fuego mit vulcanianischen Explosionen

Die Vulkanologen von INSIVUMEH beschreiben die explosive Tätigkeit am Fuego als moderat bis stark. Es werden pro Stunde zwischen 12 und 16 vulcanianische Eruptionen generiert. Sie lassen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4900 m über dem Meeresspiegel steigen. Die Aschewolken driften in westlicher Richtung und legen Entfernungen von bis zu 15 km zurück. Glühende Tephra wird mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe ausgespien. Es entstehen glühende Schuttlawinen die durch die verschiedenen Abflussrinnen abgehen. Auf einem 2 Tage alten Satellitenfoto ist noch ein Lavastrom zu erkennen, der Richtung Süden fließt. Im aktuellen Bulletin ist davon allerdings keine Rede mehr.

Pacaya eruptiert Lavastrom

Anders sieht es da am Pacaya aus. Er eruptiert nach wie vor einen Lavastrom. Allerdings fließt er nun nicht mehr nach Norden, sondern in südlicher Richtung. Damit liegt er außerhalb der Reichweite der Touristen, sofern es welche gibt. MIROVA detektiert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 148 MW. Darüber hinaus ist der McKenney-Krater strombolianisch aktiv. Glühende Schlacken werden bis zu 75 m hochgeschleudert.

Santiaguito mit Domwachstum

Im Westen Guatemalas liegt der Domvulkan Santiaguito. Der Dom macht das, was er machen soll: wachsen! Es werden Schuttlawinen generiert und es besteht die Gefahr, dass pyroklastische Ströme abgehen. Außerdem ist der Vulkan explosiv tätig und steigerte sich in dieser Disziplin. Wurden die Ausbrüche bis vor wenigen Wochen als schwach beschrieben, sind sie nun so stark, dass man in umliegenden Gemeinden Explosionsgeräusche hört. Damit wäre der Santiaguito ein guter Kandidat für eine Vulkanreise. Das Besondere: Man kann den Lavadom sehr gut vom Gipfel des Vulkans Santa Maria aus beobachten. Dort sitzt man gut 1000 m oberhalb des Doms, der sich am Fuß des Santa Marias erhebt.