Klyuchevskoy: weiterer Aktivitätsanstieg gemeldet

Der Direktor des Vulkanologischen Observatoriums in Petropavlovsk, Alexej Oserow, berichtet von einer weiteren Aktivitätszunahme des Vulkans Klyuchevskoy in Kamtschatka. Die Auswurfshöhe glühender Tephra beträgt nun 450-500 Meter. Von der Basis eines Schlackenkegels im Gipfelbereich geht ein Lavastrom aus. Er verzweigt sich in mehrere Arme, wobei der Größte gut 1 km lang ist. Die Lava fließt in die apakhonchische Rinne. Der Vulkanologe sagt in einem Zeitungsinterview, dass die Eruption noch in ihrer Anfangsphase sei und mit einer weitern Aktiviätssteigerung zu rechnen ist.

Klyuchevskoy ist einer der aktivsten Vulkane und zugleich der höchste Feuerberg des Eurasischen Kontinents, der in Eruption begriffen ist. Er hat eine Höhe von 4750 m.

Karymsky mit Aschewolke

Der Klyuchevskoy ist nicht der einzige aktive Vulkan der sibirischen Halbinsel. Sehr munter ist auch der Karymsky. Das VAAC Tokio meldete in den letzten 24 Stunden fünf Eruptionen. Vulkanasche wurde in einer Höhe von maximal 4900 m ü.N.N. detektiert.

Suwanose-jima eruptiert Asche

Sehr aktiv ist auch der Suwanose-jima. Bei ihm handelt es sich um einen Inselvulkan im Süden des japanischen Archipels. Als Vulkan des Ring-of-fire liegt er in der Verlängerung der Vulkankette, zu der auch die Feuerberge Kamtschatkas gehören. Das VAAC Tokio brachte seit gestern 8 VONA-Meldungen zum Suwanos-jima heraus. Die Aschewolken errichten eine Höhe von 1800 m. Wahrscheinlich ist der Vulkan strombolianisch tätig und eruptiert neben Vulkanasche glühende Tephra.

Rincon de la Vieja eruptiert phreatisch

In den letzten Tagen gingen gleich 2 Meldungen durch die Presse Costa Ricas, nach denen der Rincon de la Vieja phreatisch eruptierte. Solche Wasserdampfexplosionen kamen in diesem Jahr recht häufig vor. Bisher enthielten die Ausbrüche wenig Vulkanasche, und wenn welche eruptiert wurde, handelte es sich um altes Gestein aus dem Schlotbereich, dass durch die Wasserdampfexplosionen fragmentiert wurde.

Schweiz: Erdbeben M 4,4

In den Schweizer Alpen kam es gestern Abend zu einem Erdbeben der Magnitude (lokal) 4,4. Das Epizentrum wurde 16 km südlich von Glarus lokalisiert und lag in der direkten Nachbarschaft zu Elm. Die Tiefe des Erdbebenherdes (Hypozentrum) wird mit nur 2 km angegeben. Es folgte ein Schwarm an Nachbeben mit geringeren Magnituden. Der Erdstoß war in einem Umkreis von mindesten 50 km zu spüren gewesen. Bei der Notrufzentrale der Glarner Kantonspolizei gingen zahlreich Anrufe besorgter Bürger ein. Sie beschrieben, dass in ihren Wohnungen alles gewackelt und gezittert hätte. Über Schäden liegen keine Meldungen vor.

Auch in anderen Regionen der Alpen kam es zu leichten Erschütterungen, diese waren aber weitaus schwächer.

Erdstöße mit Magnituden größer als 4 sind in den Schweizer Alpen relativ selten. Zuletzt gab es einen vergleichbaren Erdstoß im Mai. Erdbebenforscher sagten gegenüber der NZZ, dass es im Jahr 2019 zu einer ungewöhnlichen Häufung von Erdbeben in der Schweiz kam. Es wurden fast doppelt so viele Erdbeben wie üblich registriert. Der aktuelle Erdstoß könnte die Folge fortsetzen.

Sizilien: Erdbeben bei den Liparischen Inseln

Vor der Nordküste Siziliens spielte sich vergleichbares ab, wie in den Schweizer Alpen. 82 km nord-nord-östlich von Palermo bebte es mit der Magnitude 4,4. Das Hypozentrum lag hier allerdings in einer Tiefe von 2o km. Es folgten zahlreiche Nachbeben. Das Stärkste brachte es auf M 3,6. Das Besondere an diesem Schwarm ist, dass er sich westlich der Lipareninsel Alicudi ereignete. Die Liparischen Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Bekanntester Vulkan hier ist der Stromboli. Vor der Küste der Vulkaninsel hatte es in den letzten Tagen ebenfalls ein leichtes Erdbeben gegeben. Das änderte bisher allerdings nichts an der geringen Aktivität des Vulkans. Das LGS meldet nur wenige VLP-Beben und Eruptionen.