Erde: Sonnensturm erwartet

Die Astronomen haben eine Warnung vor einem mittelstarken Sonnensturm herausgegeben. Der Sonnensturm bildete sich durch eine Sonneneruption am 7. Dezember. Es entstand ein coronaler Massenauswurf, der in Richtung Erde unterwegs ist. Die geladenen Teilchen des Sonnensturms werden uns zwischen dem 9. und 10. Dezember treffen. Sobald sie mit dem Erdmagnetfeld in Kontakt kommen, werden Polarlichter generiert. Sie könnten diesmal bis in tiefere Breiten zu sehen sein. So besteht auch bei uns evtl. die Möglichkeit, dass wir Polarlichter sehen können.

In den letzten Monaten war es in Bezug auf Polarlichter recht still, da die Sonne ein Aktivitäts-Minimum durchlebte. Nun befinden wir uns am Anfang von einem neuen Aktivitätszyklus: er trägt die Nummer 25. Der vorherige Zyklus war recht schwach, mit nur geringer bis mäßiger Sonnenflecken-Aktivität und damit einhergehenden Sonnenstürmen. Die Periode eines Aktivitätszyklus  schwankt zwischen 11 und 14 Jahre. Nach etwa der Hälfte der Periode wird ein Aktivitätsmaximum erreicht. Das Maximum kann -genau wie das Minimum- eine Plateau-Phase einnehmen, bei der die Aktivität über mehrere Monate/Jahre auf einem Niveau bleibt.

Wissenschaftler des „International Solar Cycle Prediction Panel“ hatten zunächst vorhergesagt, dass auch der Zyklus 25 relativ schwachen werden wird. Sie rechneten damit, dass es in den nächsten 11 Jahren nur 95 bis 130 Sonnenflecken geben wird. Dem widerspricht nun eine neue Studie eines Forscherteams um Scott McIntosch vom „National Center for Atmospheric Research“ in den USA. Sie berechneten, dass Zyklus 25 deutlich stärker werden könnte, als sein Vorgänger. Sie prognostizieren sogar zwischen 210 und 260 Sonnenflecken. Sollte sich diese Prognose bewahrheiten, dann steht uns eine Zeit mit schönen Polarlichtern bevor. Die Freude über das Himmelsschauspiel könnte getrübt werden, wenn die Erde von einem sehr starken Sonnensturm getroffen wird. Dann könnten Satelliten ausfallen und sogar die irdische Stromversorgung kollabieren.

Einige Wissenschaftler sehen einen Zusammenhang zwischen der Sonnenaktivität und der vulkanischen Aktivität auf der Erde. Ich habe mal einige Ausbrüche mit dem Sonnenaktivitätszyklus korreliert: tatsächlich ereigneten sich auffallend viele interessante Eruptionen zu Zeiten von solaren Maxima und Minima. Doch dazu später mehr.

Fuego: Update 09.12.2020

Der guatemaltekische Vulkan Fuego steigerte in den letzten Tagen seine Aktivität in Bezug auf die Häufigkeit explosiver Eruptionen. Im aktuellen Update von INSIVUMEH heißt es, dass die Vulkanologen zwischen 8 und 15 Explosionen pro Stunde registrierten. In den vergangenen Wochen wurden maximal 12 Eruptionen beobachtet. Außerdem sind einige Explosionen stärker als in den vergangenen Tagen. Teilweise wird soviel Tephra ausgestoßen, dass Schuttlawinen entstehen. Glühende Tephra erreicht den Vegetationsrand und kann Brände auslösen. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 4600 m.

Pacaya: stärkere Gipfelaktivität

Am Pacaya in Guatemala steigerte sich die explosive Aktivität. Glühende Tephra wird mehrere Hundert Meter hoch ausgeworfen. Vulkanasche wird auch gefördert. Sie steigt bis ca. 700 m über den Gipfel auf. Der Lavastrom fließt weiterhin und ist ca. 500 m lang.

Popocatepetl: Tremor hoch

Die Seismik am Popocatepetl ist derzeit ungewöhnlich hoch: CENAPRED registrierte 744 Minuten Tremor. Dazu gesellte sich 1 vulkanotektonisches Erdbeben der Magnitude 1,4. Es gibt also viel Bewegung von Magma im Untergrund und man muss mit Eruptionen rechnen.

Rinjani: Zunahme der Seismik

Am indonesischen Vulkan Rinjani werden seit einigen Monaten vermehrt vulkanotektonische Erdbeben registriert. Dazu gesellen sich sporadisch Erschütterungen mit niedrigen Frequenzen. Sie deuten an, dass sich Magma im Untergrund bewegt. Der letzte Ausbruch ereignete sich 2016. Es wird also Zeit, dass der Rinjani mal wieder im Eruptionsgeschehen mitmischt. Allerdings deuten die Erdbeben noch nicht auf einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch hin.

Sakurajima eruptiert vulcanianisch

Heute gab es gleich zwei vulcanianische Eruption am japanischen Vulkan Sakurajima. Die Aschewolken stiegen bis auf einer Höhe von 2700 m auf und drifteten in östlicher Richtung. Mindestens eine der Eruptionen war so stark, dass Tephra auf der Außenflanke des Kegels landete.

Stromboli: größerer Ausbruch am 6. Dezember

Bereits am 6. Dezember ereignete sich auf Stromboli eine stärkere explosive Eruption. Sie entsprang dem südwestlichen Kratersektor und löste eine glühende Schuttlawine auf der Sciara del Fuoco aus. Ansonsten war der Vulkan in den vergangenen Tagen ungewöhnlich still. Die meisten Parameter stehen auf „niedrig“. Wenn es zu Explosionen kommt, dann erzeugen sie nur einen schwachen Explosionsdruck. Einzig die Anzahl der VLP-Erdbeben und die Tremoramplitude bewegen sich im mittleren Bereich.