Corona: Neue Virusvariante

Das Coronavirus ist mutiert! Die neue Variante soll um 70% infektiöser sein als die Variante der 2. Welle. Mutierte Viren wurden in Südafrika und in England festgestellt und auch einmal in den Niederlanden nachgewiesen. Dort gilt nun ein Landeverbot für Flugzeuge aus England. Was die Mutation des Virus für die Impfung mit den jüngst entwickelten Vakzinen bedeutet ist noch unklar. Während der britische Premier sagt, es gebe keine Hinweise darauf, dass der neue Impfstoff gegen die Mutation nicht wirken würde (obwohl es generell zu früh ist, um eine Wirkung der bisherigen Impfungen festzustellen), sind sich diesbezüglich britische Virologen nicht so sicher. Laut einem Medienbericht schrieben sie dazu, dass die neue Variante besonders viele Mutationen im Bereich der Spike-Proteine habe, auf die sich das Vakzin von Biontech konzentriere. Es könnte durchaus sein, dass das aktuelle Vakzin nicht mehr wirke.

Generell mutieren Viren schnell, was auch die Entwicklung von Impfstoffen so schwierig macht. Gegen die saisonale Grippe muss jedes Jahr ein neuer Impfstoff her und das HI-Virus mutiert so schnell, dass man bisher überhaupt kein Vakzin entwickeln konnte. Wenn wir Pech haben, bleibt uns nichts anders übrig, als zu lernen mit dem Virus zu leben. Bisher ist auch völlig unklar, wie lange eine Immunisierung vorhält, sei es durch eine Impfung, oder durch eine überstandene Infektion. Allerdings gibt es auch Forscher die behaupten, dass viele Menschen eine Grundimmunisierung aufgrund vorherigen Kontakts mit einem anderen Coronavirus haben.

Nicht nur in London ist die Lage wieder schlimmer geworden, sondern auch in einigen asiatischen Ländern, die bis jetzt von der 2. Welle weitestgehend verschont geblieben sind. So steigen die Fallzahlen in Japan und Korea. Nur China gibt sich souverän. Dort wurden heute 138 Fälle gemeldet.

Greift der härtere Lockdown?

Heute Morgen wurden in Deutschland 22.771 Neuinfektionen gemeldet. Für einen Sonntag ist das ein neuer Rekord. Aufgrund der Inkubationszeit werden das allerdings Infektionen gewesen sein, die bereits vor einer Woche übertragen wurden. Noch ist es zu früh um eine Wirkung des härteren Lockdowns vom Mittwoch feststellen zu können. In einer Woche sollten wir schlauer sein!

Ätna: Schwarmbeben in Nähe des NSEC

Am Ätna auf Sizilien ist die Ruhe trügerisch. Gestern ereignete sich ein Schwarmbeben in der Nähe des Neuen Südostkraters (NSEC). Das INGV registrierte 19 schwache Erdstöße mit der Maximal-Magnitude 1,4. Die Hypozentren lagen in geringen Tiefe, bis zu 2 km unter dem Meeresspiegel. Außerdem beobachteten die Vulkanologen strombolianische Eruptionen aus dem NSEC. Infraschallsensoren fingen zudem Explosionssignale vom Nordostkrater auf. Der Tremor fluktuiert bis in den roten Bereich hinein.

Update 20.12.20: Suwanosejima, Klyuchevskoy und Fuego

Heute gibt es Nachrichten zu den Vulkanen Suwanose-jima, Klyuchevskoy, Fuego und Nyamuragira.

Suwanose-jima steigert sich

In Japan ist der Suwanose-jima deutlich aktiver als in den letzten Tagen. Der Inselvulkan im Süden Japans eruptierte mehrere Aschewolken. Sie lösten seit gestern sieben VONA-Warnungen aus. Es wurde Vulkanasche in einer Höhe von 2100 m registriert. Die Wolken drifteten in südöstlicher Richtung. Suwanose-jima eruptierte in diesem Jahr bereits 371 Mal so stark, dass der Flugverkehr vor seinen Aschewolken gewarnt werden musste. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Klyuchevskoy in Eruption

Die Aktivität am Klyuchevskoy hält weiter an, genauso der Trend zu explosiven Eruptionen. Das VAAC Tokio meldete seit gestern ebenfalls sieben Aschewolken zum Vulkan auf Kamtschatka. Hier erreichte die Asche eine Höhe von 7315 m über dem Meeresspiegel. Der Wind verfrachtete die Wolken in nordwestlicher Richtung. Aber nicht nur die explosive Aktivität steigerte sich, sondern auch die effusive. MIROVA registriert wieder eine hohe thermische Anomalie mit einer Leistung von 1176 MW. Auf der Livecam erkennt man einen Lavastrom. Er fließt auf der Südwestflanke des Vulkans.

Fuego eruptiert häufig

Auf unserer LiveCam am Fuego kann man heute häufige Explosionen beobachten. Glühende Tephra steigt mehrere Hundert Meter hoch auf und deckt den oberen Flankenbereich mit glühenden Lavabomen ein. Gestern berichtete INSIVUMEH von 6-10 Eruptionen pro Stunde. Glühendes Material wurde bis zu 300 m hoch ausgeworfen. Die Schockwellen der Explosionen ließen Fensterscheiben in Dörfern am Fuß des Vulkans vibrieren. Auf dem Infrasound-Seismogramm sind die Explosionen als deutliche Peaks zu sehen. Man erkennt auch ein langanhaltendes Signal, dass einen Lavastrom ankündigen könnte. MIROVA registriert eine hohe Thermalstrahlung mit 116 MW Leistung.

Nyamuragira: Aktivität bestätigt

Letzte Woche postete ich ein Foto der beiden Virungavulkane Nyiragongo und Nyamuragira im Kongo. Über beiden Vulkanen war ein rot illuminierter Nachthimmel zu sehen. Während die Lavasee-Aktivität am Nyiragongo altbekannt ist, war die Situation am Nyragongo unklar. Die genaue Art der Aktivität konnte bis heute nicht ermittelt werden, dafür erhielt ich von einem Vulkanologen vor Ort die Bestätigung, dass der Vulkan eruptiert und dass das Foto aktuell ist. Da der Vulkan von Rebellen kontrolliert wird, ist es den Vulkanologen unmöglich den Krater zu inspizieren.

Campi Flegrei: Erdbebenschwarm rockt Pozzuoli

Der italienische Calderavulkan Campi Flegrei wurde von einem Schwarmbeben herschüttert. Es begann gestern Nachmittag und setzte sich bis in die frühen Morgenstunden des heutigen Tages fort. Bisher wurden vom INGV 30 Beben registriert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,7. Das Hypozentrum lag in 2,23 km Tiefe. Das Epizentrum dieses Bebens befand sich auf dem Ostrand der Solfatara, etwas südlich von der Pisciarelli Fumarole. Das zweitstärkste Beben hatte die Magnitude 2,3 und rockte den Ortsrand von Pozzuoli.

Im wöchentlichen Bulletin des INGV hieß es, dass die Inflation weiterhin 1 cm pro Monat beträgt. Die Rate hatte sch im Sommer erhöht, bis dahin hob sich der Boden um 6 mm pro Monat. Seit 2011 sind so bereits 67,5 cm Bodenhebung hinzu gekommen. In der Wochen 7.-15. Dezember wurden 23 schwache Erdbeben registriert. Je länger die Inflation anhält, desto wahrscheinlicher wird es, dass es zu einer Eruption in der Caldera kommen wir. Doch bis jetzt lassen sich keine genaue Prognosen treffen, wann es soweit sein wird. Natürlich kann die Inflation auch einfach ohne Eruption enden.

Voigtland: Schwarmbeben im Cheb-Becken

Im deutsch-tschechischen Grenzgebiet des Cheb-Beckens bebt seit einigen Tagen ebenfalls wieder die Erde. Die Seismographen registrieren zahlreiche schwache Erdstöße im Bereich des Cheb-Beckens. Dort gibt es Mofetten, deren Gase darauf hindeuten, dass die Schwarmbeben durch Intrusion magmatischer Fluide ausgelöst werden. Woher diese Fluide stammen wird kontrovers diskutiert. Manche Wissenschaftler vertreten die These, dass ein Magmenkörper in die Erdkruste eindringt. Andere gehen davon aus, dass es sich bei den Fluiden um Tiefenwasser handelt, dass von einem erkaltenden Magmenkörper mit dessen Restwärme versorgt wird und so unter Druck gerät und in Störungszonen eindringt. Dort werden dann durch das Wasser die Beben ausgelöst.

Heute gab es bereits 20 Erdstöße mit Magnituden über 1, 0. Der Stärkste hatte eine Magnitude von 2,2. Die Mehrzahl der Erschütterungen sind allerdings im Bereich der Mikroseismik einzuordnen und haben Magnituden kleiner als 1,0. Seit Beginn des Schwarms am 12. Dezember, wurden mehr als 1000 Beben registriert. Dennoch handelt es sich noch um einen vergleichsweise schwachen Schwarm.