Sizilien: Erdbeben M 4,6

Gestern Abend ereignete sich vor der Südwestküste Siziliens ein moderates Erdbeben der Magnitude 4,6. Das Epizentrum befand sich 14 km westlich von Vittoria. Das Hypozentrum wurde in 30 km Tiefe lokalisiert. Am Ätna verursachte das Beben einen Peak in der Tremoramplitude. Erwähnenswert ist auch ein Schwarmbeben im Absatz des italienischen Stiefels bei Reggio di Calabria. Die Erdbeben dort wurden durch eine Erschütterung der Magnitude 4,3 in 18 km Tiefe ausgelöst. Dieses Beben ereignete sich bereits am 19. Dezember. Bis jetzt gibt es Nachbeben. Im Bereich der Liparischen Inseln wurden in den letzten Stunden ebenfalls mehrere Erschütterungen registriert. Die Beben zeigen, dass die kontinentale Naht zwischen Afrika und Europa unter hoher Spannung steht. Es könnten schwerere Erdbeben und eine erhöhte vulkanische Aktivität resultieren. Der Ätna zeigt sich dieser Tage ja bereits sehr aktiv. Fehlt eigentlich nur noch, dass Stromboli wieder munterer wird. Die Daten stammen vom EMSC.

Northern Pazific Rise: 2 Erdbeben M 5,8 und 5,6

Am Nördlichen Pazifikanstieg vor Mittelamerika kam es letzte Nacht gleich zu 2 Erdbeben. Sie hatten die Magnituden 5,8 und 5,6. Ihre Hypozentren befanden sich in 10 km Tiefe. Die Epizentren wurden 1008 km südlich von Acapulco de Juárez in Mexiko lokalisiert.

Nicaragua: Erdstoß M 4,6

Vor der Westküste von Nicaragua und Costa Rica bebte es mit einer Magnitude von 4,6. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 33 km. Das Epizentrum lag 65 km westlich von San Juan del Sur. Die Seismizität im Bereich der Kokos-Platte ist generell hoch: zwischen El Salvador im Norden und Panama im Süden wurden in den vergangenen Tagen gut 35 moderate Erdbeben festgestellt. Weiter im Norden, vor der mexikanischen Küste, bebt es ebenfalls häufig. Im Bereich des Bundesstaates Oaxaca gab es Hunderte Erdbeben.

Puerto Rico: Schwarmbeben

Vor der Südküste von Puerto Rico in der Karibik manifestiert sich ein Schwarmbeben. Hunderte Erdbeben wurden dort in den letzten Tagen lokalisiert. Sie liegen in einem Bereich ca. 14 km südlich von Yauco, in Tiefen größer 10 km. Erweitert man den Beobachtungsradius, stellt man fest, dass sich in einer großen Region, die die Dominikanische Republik einschließt, ebenfalls sehr viele moderate Erdbeben ereigneten. Ich befürchte, dass es nur noch eine Frage von Wochen ist, bis sich in der Region das nächste Starkbeben ereignen wird.

Kilauea: Lavasee wächst schnell

Die Eruption in der Halem’u’mau-Caldera des Kilauea-Vulkans auf Hawaii setzt sich weiter fort. Der Lavasee stieg gestern mit einer Rate von fast 1 m pro Stunde und hatte Nachmittags eine Tiefe von 134 m erreicht. Seine Oberfläche stand 487 m unter dem Kraterrand. Schon Stunden zuvor hatte er eine Erstreckung von 580 x 320 m. Es wurden ca. 10 Millionen Kubikmeter Lava eruptiert. Zur Zeit hat er den Krater soweit aufgefüllt, dass er fast den Riss in der Nordwand erreicht hat. Spannend wird es, was passiert, wenn der Spiegel des Lavasees den Riss überflutet. Sollte sich ein permanenter Lavasee etablieren, oder bildet sich ein Hornito, der zum Kegel wächst? Das dürfte wohl eine der spannendsten Fragen des Tages werden. Tatsächlich sind wir zum ersten Mal live bei der potenziellen Entstehung eines Lavasees dabei! Den Wissenschaftlern dürfte es einiges an Erkenntnissen bringen.

Die Eruption fördert soviel Lava, dass bereits eine ordentliche Subsidenz eingesetzt hat. Mittels Interferometrie konnte ermittelt werden, dass sich der Caldera-Bereich des Vulkans um 4,5 cm abgesenkt hat. Außerhalb des Gipfelbereichs wurde praktisch keine Bodendeformationen festgestellt. Die Vulkanologen gehen davon aus, dass die Lava aus einem flachen Magmenreservoire stammt, dass sich in den letzten Monaten gefüllt hatte. Anzeichen für einen möglichen Ausbruch außerhalb Caldera sehen sie bisher nicht.

Bei der letzten Aktivitätsphase im Gipfelbereich war es so, dass die Lava aus dem Lavasee im Halem’u’mau-Krater über das obere Ostrift in Richtung Pu’u ‚O’o abfloss, wo sie dann temporär einen weiteren Lavasee bildete, oder über Lavaströme bis in den Ozean floss. Diese unterirdischen Verbindungen dürften allerdings durch den Kollaps der Caldera im Jahr 2018 zerstört worden sein. Wird sich die Lava einen neuen Weg bahnen, oder füllt sie die Caldera auf, bis diese wohlmöglich überläuft? Aber bis dahin ist es ein weiter Weg und erst einmal muss soviel Lava gefördert werden, bevor daraus neue Probleme resultieren.