Corona: 2. Verlängerung des Lockdowns

Corona-StatistikCorona hält die Welt weiter in Atem und seit meinem letzten Update zum Thema hat sich einiges getan! Die wichtigste Nachricht dürfte gewesen sein, dass man in vielen Ländern der Welt mit Impfungen begonnen hat. In Deutschland ist die Impfkampagne träge angelaufen, was mindestens zwei Gründe hat: es ist zu wenig Impfstoff vorhanden und die deutsche Bürokratie bremst die Aktion aus. Zunächst sollen alte Menschen über 80 Jahre geimpft werden. Das geschieht in Pflegeheimen, aber auch privat. Ein Problem liegt wohl darin, dass Call-Center überlastet sind und viele Impfwillige keinen Termin bekommen. Es dürfte sich über Monate hinziehen, bis durch die Impfungen genug Menschen immunisiert worden sind und so ein wesentlicher Rückgang der Infektionen erreicht wird. Für die aktuelle 2. Welle kommt das zu spät, denn sie wird mit steigenden Temperaturen im Frühjahr von alleine abflauen, so, wie es sich auch mit jeder Grippepandemie verhält.

Corona-Lockdown in der Verlängerung

Gestern wurde -wenig überraschend- der Lockdown zum 2. Mal verlängert und verschärft. Sehr wahrscheinlich dürfte es nicht die letzte Verlängerung gewesen sein. Die bisherigen Maßnahmen konnten die täglichen Neuinfektionen nur wenig reduzieren. Vielerorts liegt die 7-Tages Inzidenz bei über 150. Vom Ziel der Politiker, diese Zahl auf 50 zu drücken ist man als sehr weit entfernt. Die Politiker werden von Wissenschaftlern beraten, die ihre Empfehlungen zu den Lockdown-Maßnahmen aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse geben, mit denen sie Modelle zum Infektionsgeschehen generieren. Und das ist ein Umstand, der mich persönlich ziemlich enttäuscht: obwohl das Virus seit einem Jahr grassiert scheinen die wissenschaftlichen Erkenntnisse in Bezug auf das Infektionsgeschehen gering zu sein. Bisher konnte selbst die Rolle der Schulen nicht geklärt werden und die Studien zum Thema, ob- und wie Kinder das Virus verbreiten sind widersprüchlich. Logische Überlegungen lassen eigentlich den Schluss zu, dass die Rolle der Schulen nicht so groß sein kann, denn die Schüler befinden sich bereits seit 4 Wochen in den Ferien, ohne dass die Zahl der Neuinfektionen signifikant gedrückt worden ist. Eine ähnliche Rolle kommt wohl dem Einzelhandel und der Gastronomie zu. Letztere ist bereits seit Anfang November geschlossen. In der 2. Verlängerung des Lockdowns wurde nun auch die persönliche Bewegungsfreiheit von Leuten aus Regionen mit einer 7-Tages-Inzidenz von mehr als 200 beschränkt. Man reagiert so auf Tagesausflügler, die mit ihren Familien zum Rodeln gefahren sind. Auch diese Maßnahme kann ich nicht nachvollziehen: Es gibt absolut keine Hinweise darauf, dass es überhaupt Superspreader-Ereignisse im Freien gegeben hat, vielleicht mit Ausnahme von überfüllten Stadien, ganz zu Beginn der Pandemie. Bei mir hat sich der Eindruck verfestigt, dass Wissenschaftler und Politiker ahnungslos im Dunklen rumtappen.

Ort der Infektionen

Immer klarer hingegen ist, dass die allermeisten Infektionen sehr wahrscheinlich vom Arbeitsplatz in die Familien eingetragen werden. Ein Umstand, der von Politikern und Medien ignoriert und totgeschwiegen wird! Denn nachdem Schulen, Einzelhandel, Gastronomie und jegliche Arten von Veranstaltungen und öffentlichen Versammlungen geschlossen, verboten und tabu sind, bleibt das als einziger Infektionstreiber übrig. Natürlich mit Ausnahme von Infektionen, die in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen erworben werden. Dort ist es nicht gelungen das Virus unter Kontrolle zu bringen. AHA-Regeln scheinen nur begrenzte Wirksamkeit zu haben und es sind immer noch nicht ausreichende ffp-Virenschutzmasken vorhanden. Von Filtern in Klimaanlagen und entsprechenden Belüftungssystemen ganz zu schweigen. Selbstredend hat man es auch nicht hinbekommen, die Belegung der Pflegeeinrichtungen zu reduzieren und mehr Personal einzustellen. Der Sommer wurde tatenlos verschenkt und man beschränkte sich darauf Reisen zu erschweren.

Warum kein harter Lockdown?

In Deutschland spricht man immer von einem harten Lockdown, doch tatsächlich ist es immer noch ein überwiegend privater Lockdown. Erst wenn sämtliche Betriebe geschlossen werden, kann das Infektionsgeschehen maßgeblich gedrückt werden. Hier hat man die Chance vertan, über die Weihnachtsfeiertage in einen echten harten Lockdown zu gehen, so wie es die Länder bereits im November taten, die mit ihren Maßnahmen wenigstens kurzzeitig erfolgreich waren. So ein Lockdown ist in Deutschland allerdings nicht gerne gesehen, da das massive Verdienst- und Steuerausfälle mit sich bringen würden. So wird nun das private Leben maßgeblich eingeschränkt, während man noch schön seinen Pflichten nachgehen darf.

Sind die Maßnahmen überhaupt verhältnismäßig?

Diese Frage sollte immer wieder gestellt werden, denn unser aller Grundrechte werden auf massivster und noch nie dagewesener Art und Weise verletzt, wenigstens, seitdem die Bundesrepublik Deutschland besteht! Was sind diese demokratischen Grundrechte wert, wenn sie einfach so außer Kraft gesetzt werden können? Als Rechtfertigung werden die hohen Todesraten und eine drohende Überlastung des Gesundheitswesens herangezogen. Ganz klar: es sterben zahlreiche Menschen an Corona! Die Statistiken zur Übersterblichkeit sind erst bis Ende November ausgewertet, wobei man berücksichtigen muss, dass es einen deutlichen Anstieg der Sterberate im Dezember geben hat. Die blaue Linie der Grafik stellt den Durchschnitt der Sterblichkeit der Jahre 2016-2019 dar. Die rote Linie die Todeszahlen von 2020. Der Bereich zwischen der roten Linie und der blauen Durchschnittslinie stellt die Zahl der Menschen dar, die an (und nicht nur mit) Corona gestorben sind. Die blaue Fläche, mit dem Peak in der KW 10, kam durch die Übersterblichkeit infolge der Grippe-Epidemie 2017-18 zustande. Wahrscheinlich wird die Dezember-Sterblichkeit 2020 einen ähnlich hohen Peak in der finalen Statistik einnehmen. Und kristallklar, ohne die Maßnahmen wären mehr Menschen gestorben. Ob das allerdings diese drastischen Einschnitte in die Rechte eines jeden -besonders über so lange Zeiträume- rechtfertigt, muss jeder für sich selbst beantworten. Nicht zu vergessen sind die massiven -ungleich verteilten- wirtschaftlichen Folgen. Verweist man auf die Ethik, dann stelle ich mir natürlich die Frage, warum man nicht bei früheren Grippewellen und Pandemien versucht hat, die Todesrate so niedrig wie möglich zu halten? Ober müssen wir von nun an immer mit Lockdowns und Einschränkungen rechnen, wenn überdurchschnittlich viele Menschen sterben? Und wie sieht es mit den seit langem eingepreisten Todesfällen aus, die vermeidbar gewesen wären? Nach wie vor stirbt die Mehrheit der Menschen an Herzkreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und Krebs. Viele dieser Erkrankungen finden ihre Ursache in äußeren Einflüssen, die mit gutem Willen vermeidbar wären! Warum werden da nicht konsequent Tabak, Alkohol und Zucker verboten? Warum ist Sport nicht verpflichtend und warum wird so wenig gegen Umweltverschmutzung getan?

Erdbeben Update am 06.01.2021

Im heutigen Erdbeben-Update geht es um ein starkes Erdbeben bei den Kermadec-Inseln, vulkanisch bedingten Erdbeben auf Hawaii und Mikroseismik in der Eifel-Region.

Kermadec: Erdbeben Mw 6,2

erdbeben kermadecDie Region um die Kermadec-Inseln wurde wieder von einem Erdbeben erschüttert. Es hatte die Magnitude 6,2 und ein Hypozentrum in 40 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 891 km südlich von Ohonua auf Tonga lokalisiert. Das Kermadec-Archipel gehört politisch gesehen zu Neuseeland. In der Region gibt es mehrere Unterwasservulkane. Bereits in den letzten Tagen bebte es in der Region häufig.

Polen: Erdbeben M 3,8

In Polen bebte es mit einer Magnitude von 3,8. Das Hypozentrum lag in nur 1 km Tiefe. Da sich das Epizentrum in der polnischen Kohleregion befindet, könnte es mit dem Bergbau zusammen hängen. Das Beben wurde 10 km südlich von Glogau verortet.

Hawaii: Schwarmbeben bei Pahala

Auf Big Island Hawaii (USA) bebt es heute wieder verstärkt. Das EMSC registrierte seit gestern 26 Erdstöße. Ort des Geschehens ist das untere Westrift bei Pahala, das an der Küste liegt. Die Beben haben Magnituden im 2-er Bereich und Erdbebenherde in Tiefen von mehr als 30 km. Die Beben sind mit Magmenaufstieg assoziiert. Allerdings lässt es sich nicht genau bestimmen, wann das jetzt aufsteigende Magma im flachen Magmen-Reservoir unter dem Kilauea ankommen wird. Ein Erdbeben der Magnitude 3,2 manifestierte sich vor der Küste der Insel. Die Seismizität im Bereich der Caldera ist rückläufig.

Eifel-Region: Mikroseismik

Seit dem Erdbeben vom Samstag, das eine Magnitude von 2,8 hatte und vom EMSC an der Belgischen Grenze verortet wurde, kommt es in der Nähe der Ortschaft Mulartshütte zu reger Mikroseismik.  Seit dem 03.01.21 registrierte die Erdbebenwarte Bensberg 9 leichte Erdstöße mit Magnituden unter 1. Die Beben dürften tektonischen Ursprungs sein und nicht direkt mit dem Eifelvulkanismus im Zusammenhang stehen.

Vulkan-Update 06.01.21: Merapi, Sinabung, Ätna, Ebeko

Die indonesischen Vulkane Merapi und Sinabung erzeugten glühende Schuttlawinen, der Ätna setzt sein Feuerwerk fort und Ebeko eruptierte eine Aschewolke. Zudem ist Klyuchevskoy munter.

Merapi erzeugt Schuttlawine

MerapiGestern Abend sorgte der Merapi (Indonesien, Java) für Aufsehen, indem er glühende Schuttlawinen generierte. Sie gingen vom Dom ab, der mittlerweile so groß geworden ist, dass er bis an die Scharte in der Kraterwand heranreicht. Die lokalen Medien berichteten von Lavaströmen, was allerdings nicht korrekt ist. Auf langzeitbelichteten Fotografien verschmelzen die einzelnen Lavabrocken miteinander und erzeugen so Glutspuren, die  wie Lavaströme aussehen. Manchmal werden auch Pyroklastische Ströme fälschlich als Lavaströme bezeichnet. Die Gefahr, dass Pyroklastische Ströme entstehen, ist derzeit relativ hoch. Sie bilden sich im Prinzip genauso wie die Schuttlawinen, indem größere Lavapakete vom Dom abbrechen. Die treibende Kraft hinter diesem Mechanismus ist die Schwerkraft.

Die Schuttlawinen können einerseits selbst Erschütterungen erzeugen, die im Seismogramm sichtbar werden. Andererseits gibt es Erdbeben, die vom aufsteigenden Magma direkt erzeugt werden. Das Magma bringt dabei Gesteine zum brechen und diese Bruchvorgänge werden als Erdbeben aufgezeichnet. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Anzahl der Erdbeben und der Menge des aufsteigenden Magmas gibt.

In den letzten 3 Tagen hat die Seismizität unter dem Merapi wieder deutlich nachgelassen. Gestern wurden noch knapp 410 Erschütterungen detektiert. Das sind freilich noch sehr viele Erdbeben und von einer Entspannung der Situation kann keine Rede sein. Im Gegenteil, die Gefahr, dass bald pyroklastische Ströme generiert werden wächst. Und diese Glutwolken haben es in sich: sie stellen eine der größten Gefahren an einem aktiven Vulkan da. Sie können im Extremfall bis zu 50 km weit fließen. in ihrem Inneren herrschen Temperaturen von 800-1200 grad Celsius und weisen ein enormes Zerstörungspotenzial auf.

Sinabung setzt Eruptionen fort

Ähnlich sieht es am indonesischen Sinabung (Sumatra) aus: auch hier ist der Dom ordentlich gewachsen und reicht bis an die Vulkanflanke heran. Es gehen glühende Schuttlawinen ab und es werden Ascheeruptionen erzeugt. Die Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 3600 m auf. Die Vulkanologen vom VSI meldeten 2 seismische Eruptionssignale und 2 Phasen mit Tremor. Darüber hinaus wurde auch ein Signal aufgefangen, das von einer Schuttlawine zeugte.

Ätna macht weiter

Der Ätna auf Sizilien setzt sein Feuerwerk aus der Voragine und dem Südostkrater unverändert fort. Es werden strombolianische Eruptionen eruptiert, bei denen glühende Tephra über 200 m hoch ausgeworfen wird. MIROVA fängt eine moderate Wärmestrahlung auf. Sie hatte zuletzt eine Leistung von 34 MW. Die Seismizität ist normal, der Tremor stieg in den letzten Tagen kontinuierlich an und bewegt sich im oberen Drittel des gelben Bereichs. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich die Aktivität kurzfristig ändern wird.

Ebeko mit Ascheeruption

Heute Morgen eruptierte der Ebeko auf der Kurileninsel Paramushir eine Aschewolke. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Sie driftete in Richtung Nordost.

Klyuchevskoy ist heiß

Auch am Klyuchevskoy auf Kamtschatka setzt sich die Aktivität fort. MIROVA registriert eine hohe Thermalstrahlung mit 744 MW Leistung. In 7000 m Höhe wurde Vulkanasche detektiert. Die Wolke driftete in nordwestlicher Richtung.