Erbeben-Update 23.01.21: Spanien, Frankreich, PNG

Heute Mittag bebte die Erde in Spanien. Die Region um Granada wurde von einem moderaten Erdbeben M 4,2 erschüttert. Die Tiefe des Hypozentrums wurde vom EMSC mit nur 2 km angegeben. Das Epizentrum wurde 12 km westlich von Granada lokalisiert. Aufgrund der geringen Tiefe des Erdbebenherds kam es zu leichten Schäden an der Infrastruktur. Wie bereits bei meinem letzten Update zu Spanien erwähnt, ist die Seismizität entlang des westlichen Mittelmeeres erhöht und es muss mit stärkeren Erdbeben gerechnet werden. Es gab mehrere schwache Nachbeben.

Frankreich: Erdbeben bei Straßburg

Kurz hinter der Grenze zu Deutschland ereignete sich gestern Abend ein Erdbeben der Magnitude 3,7. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 5 km lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 7 km nördlich von Straßburg. Beim EMSC sind zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen eingegangen. Medienberichten zufolge wurde das Beben auch in Deutschland wahrgenommen. Das der Erdstoß so deutlich gespürt wurde, hing nicht nur mit der Magnitude und dichten Besiedelung der Region zusammen, sondern ist auch der geringen Tiefe des Erdbebenherds geschuldet. Es gab ein Nachbeben M 2,3. Auch 3 Vorbeben wurden in diesem Jahr bereits registriert. Der aktuelle Erdstoß wird nicht der letzte in der Region gewesen sein.

Natürlich gab es in den letzten 24 Stunden nicht nur die moderaten europäischen Beben, sondern auch einige stärkere Erschütterungen unter anderen Erdteilen.

Papua Neuguinea: 2 Erdbeben Mw 5,7

Im Osten von Papua Neuguinea bebte es heute gleich 2 Mal mit einer Magnitude von 5,7. Die Hypozentren lagen in 40 und 22 km Tiefe. Die Epizentren wurden 40 km westnordwestlich von Finschhafen lokalisiert. Ein weiterer Erdstoß brachte es auf M 5,4. Interessanterweise manifestierten sich die Erdstöße ca. 430 km vom Inselvulkan Manam (Karte oberen Rand links) entfernt, der heute ausgebrochen ist.

Südlich von Fidschi: Erdbeben Mw 5,6

Ein ähnlich starkes Erdbeben manifestierte sich südlich der Fidschi-Inseln. Das Hypozentrum des Erdstoßes mit der Magnitude 5,6, lag in einer Tiefen von 455 km und damit mitten im oberen Erdmantel. Das Epizentrum befand sich 582 km südwestlich von Nuku‘alofa.

Vulkan-Update 23.01.21: Stromboli, Ätna, Manam

Das Vulkan-Update am 23.0121 befasst sich mit der Lavastrom-Tätigkeit am Stromboli, der Seismik am Ätna und einer Aschewolke, die vom Manam auf Papua Neuguinea ausging.

Stromboli: Details zur Lavastrom-Episode

Gestern gab es -wie berichtet- eine Lavastrom-Episoden am Stromboli. Um 11:45 Uhr kam es zu einem explosiven Ereignis und Lava begann aus dem nördlichsten Krater zu fließen. Es entstand ein Aschestrom, der sehr wahrscheinlich infolge eines Kollaps-Ereignisses generiert wurde. Ich vermute, dass sich zu dieser Zeit ein effusiver Schlot an der Basis des Kraters öffnete, denn im Laufe der Eruption kam die Lava aus einer Öffnung in der Außenflanke des Kegels.

Um 16.15 Uhr befand sich die Lavafront des Stroms auf 600 Höhenmeter. Es kam zu Lawinen aus glühender Tephra, die über die Sciara del Fuoco bis ins Meer kullerten. Die Tremor-Amplitude war deutlich erhöht.

Heute Morgen erkennt die Wärmebildkamera immer noch eine Wärmesignatur. Die Tremor-Amplitude ist rückläufig, aber immer noch erhöht. Die explosive Aktivität bewegt sich auf dem Niveau der Vortage.

In den letzten Wochen wurden wieder vergleichsweise häufig schwache Erdbeben im Tyrrhenischen Meer registriert. Diese konzentrierten sich in einem Areal 30 km sudöstlich von Stromboli. Typischer Weise bebt es dort überdurchschnittlich oft, bevor es zu einer Aktivitätssteigerung am Vulkan kommt.

Ätna: Erdbebenschwarm im Norden

Der Ätna auf Sizilien hüllt sich weiterhin in Wolken, daher gibt es nur wenige visuelle Bestätigungen zur anhaltenden Aktivität. In kurzen Momenten, in denen sich die Wolken ausdünnten, waren am Abend rot illuminierte Wolken am Südostkrater zu sehen. Also kann man davon ausgehen, dass die strombolianische Tätigkeit dort anhält. Der Tremor ist entsprechend erhöht.

Erwähnenswert ist ein Schwarmbeben, dass sich in den letzten Tagen im Norden des Vulkans ereignete und erst jetzt in seiner Gänze bei SismoWeb angezeigt wird. Über einzelne Erdstöße östlich von Randazzo hatte ich bereits berichtet. Die Seismizität ist generell hoch, wie ein Blick auf die Übersichtskarte mit den Erdbeben der letzten 30 Tage zeigt. Es dringt weiterhin Magma in den Untergrund des Vulkans ein und mit weiteren Eruptionen muss gerechnet werden.

Manam: Aschewolke im Tropen-Paradies

Heute eruptierte auf Papua Neuguinea der Inselvulkan Manam. Das VAAC detektierte eine Aschewolke in einer Höhe von 4900 m. Sie driftete in nördliche Richtung. Der Alarmstatus für den Flugverkehr steht auf „orange“. Manam ist in der Lage Paroxysmen zu erzeugen und die Aktivität könnte sich steigern.