Erdbeben am Pinatubo

PinatuboAm philippinischen Vulkan Pinatubo wird seit dem 20. Januar ein massives Schwarmbeben registriert. PHILVOLCS berichtete jüngst, dass bisher gut 826 schwache Erdbeben registriert wurden. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,5. Die Hypozentren befinden sich in Tiefen zwischen 15-28 km. Die Epizentren manifestieren sich unter der Nordostflanke des Feuerbergs. Die Forscher sind der Meinung, dass es sich um tektonische Erdstöße handelt, die sich an einer bekannten Störungszone ereignen. Bei ihr handelt es sich um das Sacobia Lineament. Nach der fatalen Eruption von 1991 kam es bereits zu einem starken Schwarmbeben entlang des Lineaments. Am 22. April 2019 erschütterte ein Erdbeben der Stärke M6,1 an den südlichen Hängen des Vulkans Pinatubo. Bei diesem Erdbeben kam es zu Todesopfer.

Der Alarmstatus des Vulkans bleibt bei „0“. Die Vulkanologen rechnen offenbar nicht mit einem Erwachen des Feuerbergs. Ich gebe allerdings zu bedenken, dass die Hypozentren in einer Tiefe liegen, in der es typischerweise erste Erschütterungen gibt, wenn Magma aufsteigt. Es ist nicht gänzlich auszuschließen, dass aufsteigendes Magma eine Störungszone aktiviert und die Beben triggert.

Erdbeben am Mayon

Der Pinatubo ist nicht der einzige Vulkan, unter dem die Erde bebt. Am Mayon wurden gestern 37 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Das war ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vortagen. Heute meldete PHILVOLCS noch 11 Beben. Die Vulkanologen gehen davon aus, dass die erhöhte Erdbebenaktivität im Zusammenhang mit Regenwasser steht, das die obere Magmakammer des Vulkans erreicht hat. Dadurch würde es zu einer hydrothermalen Reaktion kommen. Sie löst die Erdbeben aus. Entsprechend viel Dampf entweicht dem Krater. Es ist dann wohl nicht ausgeschlossen, dass es zu phreatischen Eruptionen kommen könnte. Es wird weiterhin leichte Inflation beobachtet und es gib Rotglut im Krater. Der Alarmstatus des Vulkans bleibt unverändert auf „1“.

Vulkan-Update 28.01.21: Ol Doinyo Lengai, Merapi, Sinabung

Heute geht es in den Vulkan-News um den afrikanischen Vulkan Ol Doinyo Lengai, dessen Krater von einem großen Hornito dominiert wird. Die indonesischen Vulkane Merapi, Raung und Sinabung sind weiter aktiv.

Ol Doinyo Lengai: Großer Zentralhornito entstanden

Der tansanische Vulkan Ol Doinyo Lengai liegt im Ostafrikanischen Riftvalley und zählt zu den aktivsten Vulkanen der Region. Immer wieder kommt es zum Ausbruch natriumkarbonatischer Lava, der kältesten Lava der Welt. Sie hat in den letzten Monaten einen neuen Hornito von beachtlicher Größe wachsen lassen. Er erhebt sich im Zentrum des Kraters und ist geschätzte 50 m hoch. Der Autor des Fotos gibt die Tiefe des Kraters mit 70 m an. Im letzten Jahr soll er noch 109 m tief gewesen sein. Also wurde innerhalb eines Jahres so viel Lava eruptiert, dass sich der Kraterboden um fast 40 m anhob. Eine enorme Förderrate für den Lengai. Auf Sentinel-Satellitenfotos sind immer wieder kleine thermische Anomalien zu entdecken, die die anhaltende eruptive Tätigkeit belegen. Augenzeugenberichte gibt es in diesen Tagen wenige.

Merapi eruptiert weiter

Auch heute gab es einen weiteren pyroklastischen Strom am indonesischen Vulkan Merapi. Er wurde vom VSI detektiert. Das zugehörige seismische Signal hatte eine Amplitude von 69 mm und dauerte 175 Sekunden. Das VAAC registrierte Vulkanasche in 3700 m Höhe. Es wurden zahlreiche Schuttlawinen beobachtet. Die generelle Seismizität ist recht gering. Die Aufstiegswege des Magmas scheinen frei zu sein und der Dom zu wachsen.

Raung in Eruption

Auf Java ist der Raung seismisch sehr aktiv und erzeugte gestern gut 300 Tremorphasen. Der Trend ist leicht rückläufig. Heute wurde eine Aschewolke eruptiert, die 4000 m hoch aufstieg.

Sinabung mit Aschewolke

Auf Sumatra ist es der Sinabung, der Vulkanasche ausstößt. Sie wurde vom VAAC in 3000 m Höhe detektiert. Das VSI berichtet vom Abgang zahlreicher Schuttlawinen. Die Anzahl vulkanisch bedingter Erdbeben, die vom Magmenaufstieg zeugen, war gestern sehr hoch. Es wurden gut 100 dieser Beben registriert.