Naturkatastrophen-Update 29.01.21: Überflutungen in Deutschland

Wenn sich Dauerregen und Schneeschmelze vereinen, dann kann ja nichts Gutes dabei raus kommen. So steigt in einigen Teilen Deutschlands bereits jetzt die Hochwassergefahr und es kommt zu Überflutungen. Besonders betroffen sind Flüsse und Bäche im Südwesten und Süden der Republik. Aber auch am Niederrhein steigen die Pegel.

Katastrophale Überflutungen in Büdingen

Im hessischen Büdingen ist die historische Altstadt überflutet. Zu der Naturkatastrophe kam es, als eine Schutzmauer am Seemenbach brach. Bürgermeister Spamer stuft die Lage als „dramatisch“ ein. Das Hochwasser erreichte auch ein Seniorenheim. Gut 100 Bewohner mussten in anderen Heimen untergebracht werden.

In umliegenden Orten kam es ebenfalls zu Überschwemmungen und Menschen wurden in ihren Häusern eingeschlossen. Sie mussten von der Feuerwehr geborgen werden. Die Rettungskräfte sind pausenlos im Einsatz und rechnen mit einer langen Nacht.

Da an 4 Pegeln die höchste Hochwasser-Meldestufe überschritten wurde, spricht das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) von einem „außergewöhnlichen Hochwasser“. Bebaute Gebiete und Straßen sind dann „in größerem Umfang“ überflutet. Tatsächlich wurden bereits jetzt zahlreiche Straßen überflutet und gesperrt. In mehreren Ortschaften klingeln die Alarmglocken und die Menschen versuchen sich auf die drohenden Fluten vorzubereiten.

Hochwasser im Kreis Fulda

Im Osten von Hessen spitzt sich die Hochwasserlage ebenfalls zu. Die Pegel an der Fulda und ihren Nebenflüssen steigen und die Feuerwehren fahren unzählige Einsätze und pumpen vollgelaufene Keller leer.

Für das Wochenende wird sogar mit einer Verschärfung der Lage gerechnet, da weitere Regenfälle nebst Tauwetter vorhergesagt werden.

Bei aller Dramatik der Lage: die Dürre, die uns in den letzten 3 Jahren fest im Griff hatte, dürfte sich zumindest regional etwas entspannen. Vielerorts sind die Böden in größeren Tiefen allerdings noch zu trocken.

Erdbeben-Update 29.01.21: Panama, Spanien und Hawaii

Heute hat es ein stärkeres Erdbeben bei Panama gegeben. Dazu gesellten sich zahlreiche moderate und schwache Erschütterungen, die sich über die ganze Welt verteilen. Im Fokus der Berichterstattung steht das weiter anhaltende Schwarmbeben im spanischen Granada.

Panama: Erdbeben Mw 5,6

PanamaIm Grenzgebiet zwischen Panama und Costa Rica kam es heute Nachmittag zu einem Erdbeben der Magnitude 5,6. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 14 km südwestlich von Puerto Armuelles in Panama lokalisiert. Es gab mehrere moderate Nachbeben, deren Epizentren auch auf Costa-ricanischem Gebiet lagen. Das Land ist für seine Vulkane bekannt und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass starke Erdbeben in Costa Rica Vulkanausbrüche triggern könnten.

Spanien: Schwarmbeben weiter heftig

Der Erdbebenschwarm westlich vom spanischen Granada hält weiter an und hat sich sogar noch verstärkt. Allein heute registrierte das EMSC 70 Erdbeben mit Magnituden ab 1,5. Mehrere Beben befanden sich im 3-er Bereich. Die Hypozentren lagen ziemlich flach: es werden Tiefen zwischen 1-11 km angegeben. Die Epizentren konzentrieren sich auf ein Gebiet 10 km westlich von Granada. Die Erdbeben stehen sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit Bodendeformationen im Granada-Becken, dass sich bis in das unterseeische Alboran-Becken erstreckt. Bohrungen zeigten, dass es vor einigen Millionen Jahren massive Bodenbewegungen gab. Im Alboran-Becken wurden metamorphe Gesteine kontinentalen Ursprungs entdeckt. Die gesamte Region ist geprägt von der Bildung des Mittelmeeres und der kontinentalen Naht zwischen Afrika und Europa.

Hawaii: Erdbebenschwarm Pahala

Auf Big Island Hawaii manifestierten sich heute wieder besonders viele Erdstöße bei Pahala, im Süden der Insel. Seit gestern registrierte das EMSC 19 Erdbeben auf Hawaii, wovon sich die meisten bei Pahala ereigneten. Die Beben stehen mit Magmenaufstieg entlang des unteren Westrifts in Verbindung.

Vulkan-Update 29.01.21: Pacaya, Karangetang, Sinabung

Im Update vom 29. Januar spielen die Vulkane Pacaya, Sinabung und Karangetang die Hauptrolle. Es gibt aber auch Neuigkeiten vom Kilauea und Mauna Loa auf Hawaii. 

Pacaya: Lavastrom weiter aktiv

PacayaAm guatemaltekischen Vulkan Pacaya fließt weiterhin ein Lavastrom über die Südwestflanke. Laut INSIVUMEH hat er eine Länge von 650 m. Von seiner Front drohen Kollaps-Ereignisse, vor denen die Vulkanologen warnen. Felder gehen ziemlich nahe bis an die Vulkanflanke heran und Schuttlawinen, oder pyroklastische Ströme könnten dort arbeitende Landwirte gefährden. Darüber hinaus ist der McKenney-Krater strombolianisch aktiv. Glühende Tephra wird bis zu 100 m hoch ausgeworfen.

Karangetang: Asche-Emissionen

Auf der indonesischen Insel Siau ist der Karangetang munterer geworden. Ohne entsprechende seismische Vorwarnung stieß er heute eine Aschewolke aus, die vom VAAC in einer Höhe von 2400 m detektiert wurde.

Kilauea: Lavasee weiter aktiv

Die Tätigkeit des Lavasees im Halema’uma’u-Krater auf Hawaii fluktuiert. Es wechseln sich sehr ruhige Phasen mit deutlich aktiveren Phasen ab. Die Lava kommt weiterhin aus dem Westschlot. Der Pegel des Lavasees steht bei 208 m. Die Zuwachsrate hat sich deutlich verlangsamt. Inflation und Deflation wechseln sich ab.

Mauna Loa: wann bricht er aus?

Auf Hawaii gibt es einen weiteren potenziell aktiven Vulkan: Mauna Loa. In lokalen Medien wird spekuliert, wann mit seiner nächsten Eruption zu rechnen ist. Eine Antwort darauf liefern sie nicht, es wird aber betont, dass der größte aktive Vulkan der Welt weiter langsam aufheizt.

Sinabung: neue Bilder vom Dom

Der Sinabung auf Sumatra ist seismisch weiter aktiv. Gestern wurden die meisten Erdbeben an einem Tag seit mindestens 3 Monaten registriert. Insgesamt wurden ca. 185 seismische Signale detektiert. Die meisten Erschütterungen zeugten von Schuttlawinen und Steinschlägen. Es waren aber auch viele hybride Erdbebend dabei, die im Zusammenhang mit Magmenaufstieg stehen. Der Dom hat eine respektable Größe erreicht, wie neue Bilder dokumentieren. Viel fehlt nicht mehr, damit es zu größeren Kollaps-Ereignissen kommen könnte.