Vulkan-Update 06.02.21: Ätna und Merapi

Das Vulkan-Update vom Samstag steht im Zeichen der beiden Feuerberge Ätna und Merapi. Von beiden Vulkanen gibt es erstaunliches zu berichten. Außerdem eruptierten Klyuchevskyo und Sinabung.

Ätna: Bocca Nuova verfüllt sich

Ätna
Der Zentralkrater verfüllt sich. © Michele Mammino

Ein neues Video, das die Aktivität der Bocca Nuova dokumentiert, wurde in unserer Facebookgruppe geteilt. Es wurde vom Kraterrand aus aufgenommen und zeigt, dass die strombolianische Aktivität aus diesem Krater intensiver ist, als man von unten vermuten könnte. Über dem westlichen Schlot bildet sich ein Kegel und über zweit weiteren Schloten weiter östlich wachsen Hornitos. Die Tephra verfüllt einen guten Teil des Kraters und überlagerte die Lavaströme vom letzten Winter. MIROVA verzeichnet eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 214 MW. Die hohe Thermalstrahlung wird entweder von sehr viel glühender Tephra verursacht, oder von einem kleinen Lavastrom. Darüber hinaus ereignete sich heute ein Erdbeben der Magnitude 2,5. Das Hypozentrum befand sich in 3,9 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 1.4 km nordwestlich vom Monte Centenari. Dieser Schlackenkegel liegt im Valle del Bove. Seit gestern registrierte das INGV 10 Erdstöße. Ungewöhnlich viele Beben hatten Magnituden ab 2,0.

Merapi: Zweiter Lavadom wächst

Die Vulkanologen vom VSI berichten, dass sie während kürzlich durchgeführten Feldarbeiten am Gipfel des Merapis, einen zweiten Lavadom im Krater des Merapis entdeckten. Er wächst im zentralen Bereich des Kraters und ist nur leicht nach Süden versetzt. Aufgrund von Bewölkung konnten die Forscher das Volumen des neuen Doms nicht ermitteln. Noch soll er recht klein sein. Dafür könnten künftig pyroklastische Ströme in eine Richtung fließen, die bis jetzt davon verschont wurde. Bisher waren vor allem Orte im Südwesten des Vulkans bedroht. Hanik, der Leiter des örtlichen Katstrophenschutzes erklärte, dass nun nicht nur Kali Boyong, Krasak, Putih, Bedog und Bebeng bedroht sind, sondern auch die Region um Kali Gendol.

Endlich wurden auch neue Daten über den bisherigen Dom veröffentlicht: sein Volumen beläuft sich auf 117.000 Kubikmeter, mit einer täglichen Wachstumsrate von 13.000 Kubikmetern. Die Abgänge von pyroklastischen Strömen und Schuttlawinen waren zuletzt größer als die Wachstumsrate, so dass der Dom ehr an Volumina verlor, als dazu gewann. Tatsächlich entsprechen die Daten in etwa jenen, die zum letzten mal vor 2 Jahren kommuniziert wurden.

Sinabung: Ascheemissionen

Als zweite Meldung aus Indonesien, steht der Sinabung im Fokus des Interesses. Hier stellte das VAAC kontinuierliche Asche-Emissionen fest, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufsteigen.

Klyuchevskoy weiter munter

Im fernen Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiter munter. Vulkanasche wurde in 6100 m Höhe detektiert. MIROVA meldete gestern eine Thermalstrahlung mit 1946 MW Leistung.