Erdbeben-Update 19.02.21: Kurilen, Pazifik und Ägypten

Im heutigen Erdbeben-Update geht es um moderate Erdbeben bei den Aleuten, am Pazifischen Ozeanrücken, in Vanuatu und Ägypten. Schwarmbeben erschüttern Hawaii. Dort wackelt es am Mauna Loa und bei Pahala.

Central East Pacific Rise: Erdbeben Mw 5,8

Am zentralen Ozeanischen Rücken des östlichen Pazifiks bebte es mit einer Magnitude 5,8. Der Erdbebenherd wurde in 10 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum befand sich mitten im Nirgendwo. Um es ein wenig präziser zu formulieren: 2012 km nördlich von Hanga Roa, auf der zu Chile gehörenden Osterinsel. Der Ozeanrücken markiert eine divergente Störungszone, stellt also eine Spreizungszone im östlichen Pazifik dar.

Kurilen: Erdbeben Mw 5,6

Bei den, zu den Aleuten gehörenden, Andreanof-Inseln gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Das Hypozentrum lag in 47 km Tiefe. Das Epizentrum wurde südlich der Inselgruppe lokalisiert, genauer, 913 km südwestlich von Unalaska. In der Region bebte es in den letzten Wochen öfters. Ort des Geschehens ist die Subduktionszone vor den Aleuten.

Vanuatu: Erdbeben Mw 5,3

Das Archipel von Vanuatu wurde von weiteren Erdbeben erschüttert. Das Jüngste brachte es auf Mw 5,3. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 10 km. Es war Teil der Serie, die sich seit einigen Tagen westlich von Port Vila manifestiert. Der Erdbebencluster schaut auf der Karte schon einigermaßen beeindruckend aus.

Ägypten: Erdbeben M 4,6

Es ist erst ein paar Tage er, da schrieb ich, dass ich bisher nur selten über Erdbeben in Ägypten zu berichten hatte. Das scheint sich langsam, aber sicher zu ändern: Heute Vormittag bebte es in Ägypten mit einer Magnitude von 4,6. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 305 km westlich von Abu Simbel lokalisiert.

Hawaii: Schwarmbeben geht weiter

Auf Big Island Hawaii ereigneten sich in den letzten Tagen beeindruckend viele Erdbeben am Mauna Loa und im Küstenbereich von Pahala. An beiden Lokationen scheint Magma in Bewegung zu sein. Seit gestern wurden insgesamt 27 Erdstöße registriert. Die Magnituden der meisten Beben bewegten sich im 2-er Bereich.

Ätna: Neuer Paroxysmus am Start

Update 11:00 Uhr: Die Eruption lässt genauso schnell nach, wie sie begonnen hat. Soeben ist die Lavafontäne zusammengeklappt. Der Neue Südostkrater stößt aber noch Vulkanasche aus. Das VAAC Toulouse detektiert eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 11 km aufsteigt. In ein paar Minuten dürfte der Paroxysmus vorbei sein. Hier noch einige der interessantesten Screenshots von den Livecams.

Update 10:50 Uhr: Die Eruption dürfte nun ihren Höhepunkt erreicht haben und bald anfangen nachzulassen. Auf jeden Fall sieht es so aus, als hätte der Tremor seinen Scheitelpunkt erreicht. Dennoch ist der Paroxysmus noch voll im Gange.
Auf der ThermalCam erkennt man, dass praktisch der gesamte Kegel des Neuen Südostkraters mit glühender Tephra bedeckt ist. Es sind mehrere Schlote beteiligt, bzw. es hat sich ein Riss im Krater gebildet, aus dem die Lava in alle Richtungen schießt. Außerdem fließt wieder ein Lavastrom ins Valle del Bove. Dort muss es an der Lavafront zu einem Kollaps-Ereignis gekommen sein, bei dem sich ein pyroklastischer Strom gebildet hat. Vor wenigen Minuten sah man eine 2. Aschewolke von der Flanke aus aufsteigen.

Update 9:50 Uhr: Der Paroxysmus ist jetzt wohl kaum noch zu stoppen. Auf der LiveCam sieht man bereits eine kleine Lavafontäne am Neuen Südostkrater aufsteigen. Der Ausbruch entwickelt sich sehr schnell und strebt bereits der Hochphase entgegen. Und das wieder bei schönstem Vulkanbeobachtungswetter!

Originalmeldung: Aktuell schaut es so aus, als wäre am Ätna auf Sizilien ein weiterer Paroxysmus am Start. Gegen 9.15 Uhr MEZ steigerte sich nicht nur der Tremor deutlich, sondern es setzten kontinuierliche strombolianische Eruptionen ein und der Lava-Ausstoß erhöhte sich signifikant. Natürlich kann der Ausbruch noch abwürgen, doch bis jetzt sieht es so aus, als würde sich ziemlich schnell ein Paroxysmus anbahnen.

Livedaten findet ihr unter dem Link.

Vulkan-Update 19.02.21: Tremor an White Island, Mount Rainier, Taal und Ätna

Das Vulkan-Update vom Freitag steht im Zeichen des Tremors und es geht um den White Island Inselvulkan vor Neuseeland. Dort wurden Dampfexplosionen registriert. Am Mount Rainier und am Taal Vulkan gab es vulkanisch bedingte Erdbeben und Tremor. Am Ätna könnte sich ein weiterer Paroxysmus anbahnen.

White Island: Dampfexplosionen

Wie das neuseeländische Geonet berichtet, haben die Vulkanologen auf White Island einige Dampfexplosionen registriert. Die Explosionen erfolgten in Serie und manifestierten sich in einer Phase, die gut 100 Minuten dauerte. Die phreatischen Explosionen waren recht schwach, kündigten sich allerdings am Vortag bereits durch Tremor an. Am 29. Dezember 2020 gab es ein vergleichbares Ereignis. Selbst wenn die Explosionen keine weitere Gefahr darstellten, zeugen sie doch von der anhaltenden Aktivität des Vulkans.

Mount Rainier: Schwarmbeben

Am US-Amerikanischen Vulkan Mount Rainier ereignete sich am 17. Februar ein Schwarmbeben. Laut einem Bericht vom USGS begann es um 15.13 Uhr Ortszeit und endete 5 Stunden später. In dieser Zeit wurden um die 20 schwache Erschütterungen detektiert. Das stärkste Beben brachte es auf M 2,5. Die Maximaltiefe der Erdbeben lag bei nur 1 km unter dem Meeresspiegel. Der Schwarm lag also sehr oberflächennahe. Die Wissenschaftler sehen keinen Grund für Alarmismus und attestieren Mount Rainier kein gesteigertes Aktivitätsniveau. Normalerweise kommt es 1-2 Mal im Jahr zu Schwarmbeben. Mein letzter Bericht über den Mount Rainier ist gut 1 Jahr her.

Taal: Seismik rückläufig

Die Seismizität am philippinischen Taal Vulkan war in den letzten Tagen sehr hoch, zeigt allerdings eine deutliche Abnahme der Aktivität in den letzten 24 Stunden. In diesem Zeitraum wurden 9 Tremorphasen von PHILVOLCS registriert. Am Vortag waren es 91. Allerdings stellt der niedrigere Wert heute noch keinen allgemeinen Trend dar, so dass man vor Ort weiter vorsichtig sein muss. Ohne weiter Vorwarnungen könnte es zu Eruptionen kommen.

Ätna: Tremor steigt

TremorAktuell steigt die Tremor-Amplitude am Ätna wieder deutlich an. Das gesamte Muster seit dem letzten Paroxysmus sieht so aus, als hätte sich der Vulkan noch nicht beruhigt. Noch ist es zu früh, um mit Bestimmtheit sagen zu können, dass es kurzfristig zu einem neuen Paroxysmus kommen wird, die Frühindikatoren sprechen allerdings dafür. Neben dem steigenden Tremor konnte ich auf der Livecam gerade eine kleine strombolianische Eruption sichten.