Naturkatastrophen-Update: Überflutungen in Australien

Der Australische Kontinent wird aktuell von 2 Naturkatastrophen heimgesucht: an den Küsten im Osten heißt es landunter, im Landesinneren wütet eine Mäuseplage. Beide Katastrophen hängen zusammen und werden durch den globalen Klimawandel begünstigt. Auch bei uns spüren wir aktuell die Folgen des Wandels!

Überschwemmungen im Osten

An der Ostküste Australiens führten Unwetter mit schweren Regenfällen zu Überschwemmungen, von denen auch die Metropole Sydney heimgesucht wurde. Gut 17.000 Menschen mussten am Wochenende aus den Küstenregionen evakuiert werden. In Sydney lief ein Wasserreservoire über, dass normalerweise unter zu geringem Wasserstand leidet. Auch zahlreiche Flüsse sind über die Ufer getreten. Erst vor einem Jahr war es dort so trocken, dass die stärksten Waldbrände seit Menschengedenken loderten.

Schuld an den Überschwemmungen könnte das Klimaphänomen La Nina haben, dass die normalen Wetterverhältnisse im Pazifikraum zwischen Australien, Indonesien und Südamerika umkehrt. La Nina dürfte auch für unseren schneereichen Winter und den zu kühlen März verantwortlich sein.

Mäuseplage im Landesinneren wird zur Naturkatastrophe

Auch im Landesinneren des australischen Bundesstaates New South Wales regnete es zuletzt und die langjährige Dürre galt als beendet. Die Farmer fuhren die beste Heuernte seit Jahren ein. Doch davon profitierten sie nur kurze Zeit, denn nicht nur Vieh und Mensch ging es gut, sondern auch den Mäusen. Die Schädlinge vermehrten sich explosionsartig und fraßen sich durch Heuballen und Getreidesäcke. Dabei verunreinigten sie alles so stark, dass es bis zum Himmel stank und stinkt, so die Beschreibungen von Farmern in lokalen Medien. Sie beschrieben die Situation als das Schlimmste, was sie je in ihrem Farmerdasein erlebten. Mittlerweile machen sich die Mäuse auch vor Supermärkten und Lagerhallen her. Die Menschen wünschen sich schon fast ein Hochwasser, damit die Mäuseplage endet.

Vulkan-Update 21.03.21: Ätna, Erta Alé, Pacaya und Taal

Heute ist kalendarischer Frühlingsanfang, doch weder das Wetter, noch die Vulkane zeigen sich davon beeindruckt und gehen ihrem Tagesgeschäft nach. Im Fokus dieses Vulkan-Updates steht ein Hot Spot am Erta Alé und die Erwartung eines weiteren Ätna-Paroxysmus. Am Pacaya erreicht die Lava Farmland und am Taal ist die Seismizität weiter hoch. Über den Ausbruch auf Island gibt es weiter unten einen eigenen Artikel.

Ätna: Warten auf No 16

Am Ätna auf Sizilien wäre heute wieder ein neuer Paroxysmus fällig. Statistisch betrachtet müsste es in den nächsten Stunden los gehen. Indizien gibt es dafür aber noch nicht. Außerdem ist das Wetter schlecht und die LiveCams zeigen nur Wolken.

Seit gestern manifestierte sich ein Erdbebenschwarm unter der unteren Ostflanke des Feuerbergs. Die Epizentren liegen 1.1 km südwestlich von Pietrafucile. Die Hypozentren werden in rund 7 km Tiefe lokalisiert. Das stärkste Beben brachte es heute Morgen auf M 2,8. Lage, als auch Tiefe der Erdbebenherde sprechen für tektonischen Ursprung der Beben. Doch am Ätna hängen auch tektonische Beben häufig mit Spannungsänderungen des Bodens durch Magmenbewegungen zusammen. Es könnte also weiter Magma aufsteigen.

Erta Alé: Thermisches Signal

In Äthiopien ist der Erta Alé wieder aktiver geworden. MIROVA detektiert eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 186 MW. Auf einem 2 Tage alten Sentinel-Satellitenfoto erkennt man einen kleinen Hotspot im Pitkrater. Es sieht so aus, als wäre wieder en kleiner Lavasee aktiv. Allerdings dürfte dieser momentan keine Schaulustigen anziehen. Zum einen wird das Reisen derzeit durch die Anti-Corona-Maßnahmen erschwert, zum anderen, herrscht in diesem Teil Äthiopiens praktisch Bürgerkrieg. Die Gegend dürfte für einige Jahre nur für lebensmüde Abenteurer interessant sein.

Pacaya: Aktivitätsniveau bleibt hoch

Der Pacaya in Guatemala ist weiterhin sehr aktiv und es kommt immer wieder zu Pulsen, bei denen Vulkanasche bis zu 4300 m hoch steigt. Im Süden sind Lavaströme aktiv, die relativ weit unten an der Flanke austreten. MIROVA registriert eine hohe thermische Strahlung mit 887 MW Leistung. CONRED berichtete gestern, dass ein Lavastrom Farmland erreichte und Brände auslöste. Die Feuerwehr musste anrücken, um das brennende Grasland zu löschen. Betroffen waren 3 Gehöfte.

Taal: Seismizität ist hoch

Auch am Taal auf den Philippinen bleibt die Spannung hoch, denn es werden weiterhin viele vulkanotektonische Erdbeben nebst Tremor registriert. PHILVOLCS berichtet, dass in den vergangenen 24 Stunden 193 vulkanische Erdbeben registriert wurden, einschließlich 156 Episoden von vulkanischem Tremor. Sie hielten bis zu 15 Minuten an.

Fagradalsfjall: Vulkanausbruch auf Island geht weiter

Der Vulkanausbruch auf Island, der am späten Abend des 19. März begann, geht in die Verlängerung. Den letzten Meldungen zufolge, sind am Fagradalsfjall mindestens noch 4 Hornitos aktiv, die sich auf der kurzen Eruptionsspalte bildeten. Aus ihnen findet Lavaspattering statt und sie speisen Lavaströme, die den Boden des Tals Geldingadali überfluten. Die Seismizität hat weiter stark nachgelassen, dennoch registrierte das IMO in den letzten 48 Stunden 446 Erdbeben. Zwei Erschütterungen hatten Magnituden über 3.

Ausbruchs-Szenarien am Fagradalsfjall

Wie es mit der Eruption weiter gehen wird ist schwer zu sagen. Wie immer gibt es mehrere Szenarien und im Endeffekt ist vieles möglich:

  • Die Eruption geht auf diesem schwachen Niveau einige Zeit weiter
  • Der Ausbruch verstärkt sich
  • Der Ausbruch Endet bald
  • Es kommt zu einer Stopp-and-Go-Eruption

Es könnte auch eine neue Tätigkeitsphase auf Reykjanes eingeleitet worden sein, so wie es einige Forscher meinen. Dann würden wir in den nächsten Jahrzehnten mehrere vergleichbare (oder auch stärkere) Ereignisse erleben. Bisher wurde auf jeden Fall nur wenig Magma eruptiert und der Magmatische Gang sollte über genug Schmelze verfügen, um die Eruption einige Wochen am Leben zu halten. Meiner persönlichen Einschätzung nach, wird die Eruption nicht allzu lange dauern. Ich halte aber eine Stop-and-Go-Eruption durchaus für möglich.

Zugang zur Eruptionsstelle

Übrigens ist es tatsächlich gestattet zur Eruptionsstelle zu wandern. Die Wanderung dauert gut 4 Stunden und ist bei den momentanen Wetterbedingungen kein Kinderspiel. Medienberichten zufolge musste die Polizei bereits einigen erschöpften Vulkanspottern helfen. Sie erreichten ihre Autos zwar aus eigener Kraft, waren aber durchnässt und durchgefroren.

Reisende haben es nicht einfach die Insel zu erreichen: Es sind mehrere Corona-Tests nötig, sowie eine 6-tägige Quarantäne. Allerdings darf man seine Unterkunft scheinbar verlassen, wenn man keinen Kontakt zu Einheimischen hat. Wer bereits vollständig geimpft ist, darf ohne Quarantäne einreisen.