Erdbeben-News 01.04.21: Kermadec, Fidschi, Algerien

Das Erdbeben-Update vom 01.04.21 kommt garantiert ohne Aprilscherz daher und berichtet von einem Erdbeben bei den neuseeländischen Kermadec-Inseln, einem Mantelbeben bei Fidschi und einem Erdstoß in Algerien.

Kermadec: Erdbeben M 6,3

Südwestlich der neuseeländischen Kermadec-Inseln kam es erneut zu einem starken Erdbeben. Es hatte die Magnitude 6,3. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum ist wie immer schwer zu beschreiben, denn es befand sich mitten im Ozean, 969 km nordöstlich von Paihia. Der Erdstoß ereignete sich heute Vormittag um 9.56 UCT. Anfang März gab es an gleicher Stelle einen Starkbebenschwarm.

Fidschi: Mantelbeben in 598 km Tiefe

In relativer Nähe zu Fidschi manifestierte sich ein Erdstoß der Magnitude 6,0. Der Erdbebenherd wurde in 598 km Tiefe lokalisiert und befand schon somit im oberen Erdmantel. Erdbeben in dieser Tiefe sind sehr selten, da sie sich eigentlich nur an subduzierte Erdkruste ereignen können, die noch nicht komplett plastisch geworden ist. Das Epizentrum wurde 475 km südöstlich von Suva auf Fidschi verorte. Das Beben ereignete sich genaugenommen in der gleichen Region wie der Erdstoß bei Kermadec, nur ein paar Hundert Kilometer weiter nördlich und etwas weiter westlich von der Suduktionszone des Kermadec-Tonga-Grabens entfernt.

Algerien: Erdbeben M 4,8

Der Norden Algeriens wurde von einem Erdbeben der Magnitude 4,8 erschüttert. Das Beben ereignete sich um 14:33 Uhr mit einem Erdbebenherd in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 19 km west-nord-westlich von Guelma.

Japan: Erdbeben in der Volcano Island Region

Bei den japanischen Volcano Islands, gut 1000 km südlich von Tokio gelegen, bebte es mit einer Magnitude von 4,6. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 56 km bestimmt. Das Beben ist von Interesse, weil es sich in relativer Nähe zum Vulkan Nishinoshima ereignete, der im vergangenen Jahr für Schlagzeilen sorgte.

Vulkan-Update 01.04.21: Ätna Paroxysmus

Die Vulkan-News zum 1. April stehen im Zeichen eine neuen paroxysmalen Episode am Vulkan Ätna. Zudem gibt es Neuigkeiten vom Fagradalsfjall auf Island und der Campi Flegrei in Italien.

Ätna Paroxysmus No 17

Update 14.15 Uhr: Die Hauptphase der Eruption scheint erst einmal vorbei zu sein, doch der Tremor bewegt sich noch im oberen Drittel des roten Bereichs seitwärts. Es sieht so aus, als wäre der Lavastrom, der an der Basis des NSEC entspringt weiterhin aktiv.

Originalmeldung: Am Ätna auf Sizilien ereignet sich heute Morgen der 17. Ätna-Paroxysmus. Der Vulkanausbruch verläuft anders als seine Vorgänger in diesem Jahr. Bereits in der Aufwärmphase begann gestern Morgen ein Lavastrom zu fließen, der einem Förderschlot an der Basis des Neuen Südostkraterkegels (NSEC) entsprang. Zuvor steigerte sich bereits die explosive Tätigkeit aus den Gipfelkratern. Der Tremor stieg langsam an und beschleunigte seine Zunahme in den Abendstunden. Seitdem steigt er stetig an und parallel dazu nahm die Aktivität zu. Momentan (9.15 Uhr MESZ) wird eine Aschewolke gefördert. Das VAAC detektiert Asche in 6700 m Höhe. Der Wind verfrachtet sie in südlicher Richtung und damit auf Catania zu. Nachts waren auf den LiveCams glühende Lavafontänen zu sehen. Es fließen 2 größere Lavaströme. Einer ergießt sich direkt aus dem NSEC und strömt Richtung Valle del Bove. Dort landet letztendlich auch der Lavastrom von Gestern. Er macht einen Umweg über den Südosten.

Fagradalsfjall: Lava überlauf

Die Eruption auf Island geht weiter und befindet sich in etwa auf Vortagesniveau. Bereits gestern Morgen kam es zum Überlauf des Lavastroms über eine Geländekante. Unklar ist, ob die Lava in eine kleinere Depression im Geldingadalir-Tal floss, oder ob sie bereits in das Nachbartal strömte.

Weiterhin pilgern viele Schaulustige zur Eruptionsstelle. Dabei scheint es ein neuer Volkssport geworden zu sein, sich vor die Livecam zu stellen und mit dem Smartphone ein Selfie zu capturen. Die Polizei reglementiert den Zugang und hat neue Zugangszeiten über Ostern festgelegt. Der Wanderweg wird morgens um 6.00 Uhr freigegeben und um 22.00 Uhr geräumt. Nachts dürfen nur Wissenschaftler und Journalisten am Vulkan unterwegs sein.

Campi Flegrei: Seismizität hoch

In den vergangenen Tagen kam es zu mehreren kleinen Schwarmbeben am italienischen Calderavulkan Campi Flegrei. Seit dem 27. März wurden 25 Beben registriert. Das Stärkste manifestierte sich gestern und hatte eine Magnitude von 2,0. Es lag offshore, in der Bucht von Pozzuoli. Die durchschnittliche Hebungsrate seit September 2020 beträgt 13±2 mm/Monat. Innerhalb von 10 Jahren hob sich der Boden um 72 cm. Das ist sogar am Hafen zu sehen: Die Kaimauer hob sich deutlich an.