Erdbeben-News 14.04.21: Galapagos, Nisyros, Sumatra

Die Nachrichten zu den Erdbeben stehen heute im Zeichen mehrerer moderater Erdstöße bei der indonesischen Insel Sumatra, westlich der Galapagos-Inseln und bei der griechischen Insel Nisyros.

Galapagos: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 13.04.2021| Zeit: 04:33:29 UTC | Lokation: 1.83 N ; 100.96 W | Tiefe: 10 km | Mw: 5,7

Einige Hundert Kilometer westlich der Galapagos-Inseln bebte es mit einer Magnitude von 5,7. Das Epizentrum lag an der Galapagos-Triple-Junction, an der sich 3 ozeanische Erdkrustenplatten treffen. Das Epizentrum befand sich 1154 km westlich von Puerto Villamil in Ecuador. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit 10 km angegeben.

Indonesien: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 14.04.2021| Zeit: 10:55:19 UTC | Lokation:  0.27 N ; 96.68 E | Tiefe: 40 km | Mw: 5,5

Westlich der indonesischen Insel Sumatra bebte es mit einer Magnitude von 5,5. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 256 km süd-süd-westlich von Singkil verortet.

Nisyros: Doppel-Strike Mw 5,1

Datum: 13.04.2021| Zeit: 20:30:22 UTC | Lokation: 36.46 N ; 27.17 E | Tiefe: 12 km | Mw: 5,1

Südlich der griechischen Vulkaninsel Nisyros kam es erneut zu 2 moderaten Erdbeben. Beide Erschütterungen hatten die Magnitude 5,1 und Hypozentren in 10 und 12 km Tiefe. Die Epizentren wurden 32 km südöstlich von Kéfalos lokalisiert. Es kam zu mehreren Nachbeben. Beim EMSC wurden zahlreiche Wahrnehmungen gemeldet. Teilweise wurden die Erdstöße als stark empfunden. Bereits in der letzten Woche hatte es angefangen an dieser Lokalität zu beben.

Sumatra: Mehrere Erdstöße

Datum: 14.04.2021| Zeit: 06:18:00 UTC | Lokation: 1.06 N ; 99.58 E | Tiefe: 10 km | M: 3,6

Im Norden von Sumatra kam es zu einigen Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 3,6 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 49 km südöstlich von Padangsidempuan. In relativer Nähe liegt der Vulkan Marapi.

Spanien: Schwarmbeben bei Nerpio

Datum: 14.04.2021| Zeit: 14 03:48:20 UTC | Lokation: 38.08 N ; 2.17 W | Tiefe: 5 km | M: 3,1

In Spanien ist die Erde weiterhin unruhig und es kam zu zahlreichen Erdstößen östlich des Ortes Neripo. Das stärkste Beben brachte es heute auf M 3,1, mit einem Erdbebenherd in nur 5 km Tiefe. Seit gestern registrierte das EMSC 17 Beben in der Region.

Vulkan-News 14.04.21: Pacaya, Soufrière, Taal

Heute gibt es eine Menge zu berichten: Am Pacaya drang der Lavastrom weiter vor, der Soufrière erzeugte einen weiteren Pyroklastischen Strom und am Taal ist der Tremor weiter gestiegen. Der Ätna zeigt sich ruhig.

Pacaya: Lavastrom schreitet voran

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 14.383°, -90.599° | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Am Pacaya in Guatemala hat der Lavastrom weiter an Länge gewonnen. INSIVUMEH Berichtet, dass er eine Gesamtlänge von 3800 m hat. Auch die Distanz zu den Ortschaften hat sich um 30 m verringert. Bis zu den ersten Häusern von Patrocinio sind es nur noch 370 m. Bis zu den Gebäuden von Rodeo fehlen nur noch 250 m. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Sie driftete in westlicher Richtung. Die Explosivität des Vulkans hat in den letzten Tagen abgenommen.

Soufrière: Weiterer Pyroklastischer Strom

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Gestern ereignete sich eine neue explosive Eruption, in deren Folge auch ein Pyroklastischer Strom generiert wurde. Die Gesamtlage auf San Vincent hat sich weiter verschlechtert. Personen, die sich bisher geweigert hatten ihre Häuser im Nordteil der Insel zu verlassen, mussten nun gerettet werden.

Aktuell steigt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 12.000 m auf. Obwohl der Dom ausgeblasen wurde, wird von MIROVA eine moderate thermische Anomalie mit 21 MW Leistung detektiert.

 

Taal: Tremor hoch

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch | Link

Am philippinischen Vulkan Taal stieg die Seismizität wieder an. Gestern registrierte PHILVOLCS 383 vulkanisch bedingte Erdbeben, darunter 238 Episoden vulkanischen Tremors. Die Episoden dauerten zwischen 1 und 12 Minuten. Außerdem erschütterten 143 niederfrequente Erdbeben den Vulkan. Vom Hauptkratersee stiegen bis zu 300 m hohe Dampfwolken auf. Die Schwefeldioxid-Emissionen betrugen am 12. April durchschnittlich 1.886 Tonnen/Tag. Die Bodenverformungsparameter zeigen weiterhin eine sehr langsame und stetige Aufblähung und Ausdehnung der Taal-Region, die nach der Eruption im Januar 2020 begann.

Ätna: Aktivität gering

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 37.751, 14.996 | Eruption: Fumarolisch | Link

Der Ätna auf Sizilien präsentiert sich dieser Tage von seiner ruhigen Seite: der Tremor ist bis in den grünen Bereich gefallen und die Seismizität ist auf dem niedrigsten Niveau seit Jahren. Auf der Thermalcam sieht man zwar noch einen kleine Hotspot im Neuen Südostkrater, doch von explosiver Aktivität wird dieser Tage nichts berichtet. Auf Sentinel-Fotos erkennt man kleine thermische Anomalien nur im Zentralkrater und im Nordostkrater. Der Südostkrater gibt sich völlig kalt. Beinahe hat es den Anschein, als würde sich der Vulkan nach den Paroxysmen ausruhen.

Fagradalsfjall: 4 neue Schlote entstanden

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Gestern öffneten sich am isländischen Fagradalsfjall vier weitere Schlote. Sie manifestierten sich in dem bereits bekannten Gebiet, zwischen den beiden ersten Öffnungen und emittierten kurz nach ihrer Entstehung vergleichsweise viel Lava, ohne dass es zu einer Reduzierung der Förderrate an den anderen Schloten gekommen wäre. So flossen 2 Lavaströme in unterschiedliche Richtungen. Mittlerweile ist der Lava-Ausstoß wieder rückläufig. Der Gas-Ausstoß verdoppelte sich in den vergangenen Tagen.

Insgesamt sind bisher 8 kurze Risse, bzw. Schlote entstanden. Auf den Meisten bildeten sich Hornitos. Jederzeit können sich über dem Magmatischen Gang weitere Spalten öffnen. GPS-Messungen zeigen, dass der Lava-Ausstoß den Magma-Zufluss aus der Tiefe überwiegt und das Areal senkt sich ab.

In den Sozialen Medien taucht immer wieder die Frage auf, ob sich aus der Eruption ein Ausbruch wie die Laki-Eruption entwickeln könnte. Ich halte das für sehr unwahrscheinlich, gleichwohl kann die Stärke der Eruption weiter fluktuieren und niemand weiß bisher, wie lange das Naturschauspiel anhalten wird. Vergleichbare Eruptionen hielten teilweise über Jahre an.

Vulkantourismus am Fagradalsfjall

Einstweilen wird der Vulkanausbruch von der isländischen Tourismus-Agentur vermarkten. Gezielt möchte man Urlauber auf die Insel locken. In Zeiten der Pandemie wird das kontrovers diskutiert. Tatsächlich besteht selbst bei kleineren Eruptionen immer ein Restrisiko, dass etwas Unvorhergesehenes passiert und aus einem Vulkanausbruch einen Rummelplatz zu machen, dem stehe ich skeptisch gegenüber. Gleichwohl begrüße ich das Interesse der Allgemeinheit an dieser Eruption und es gilt eine Balance zu finden, etwa, indem man täglich eine gewisse Anzahl an Permits vergibt und Erstbesucher priorisiert werden. Generell bin ich zwar für einen freien Zugang zu Eruptionen, dennoch zeigt die Erfahrung, dass es, bei leicht zugänglichen Eruptionsstellen, früher oder später zu Unfällen mit Todesfolge kommt. Oftmals sind es Vater und Sohn die verunglücken. Spätestens dann wird der Zugang wieder für alle gesperrt.