Vulkan-News 29.07.21: Fagradalsfjall; Ulawun

Der Tremor am Ätna steigt. Am Fagradalsfjall gab es einen neuen Eruptions-Puls. In Kamtschatka sind mehrere Vulkane aktiv. Der Ulawun eruptierte.

Ätna: Tremor gestiegen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Über Nacht verabschiedete sich der Ätna von seinem ungewöhnlich gleichmäßigem Tremor-Muster und ging über in ein typischeres Verhalten, mit einem moderaten Tremoranstieg. Die Amplitude bewegt sich nun im gelb-roten Grenzbereich. Das LGS registriert einige schwache Infraschallsignale, die wahrscheinlich von starken Entgasungen stammten. Ob der Tremoranstieg letztendlich in einem Paroxysmus enden wird ist bisher noch nicht klar. Unser Späher vor Ort verbrachte die Nacht am Monte Zorcolano, ohne dass sich was tat. Christoph berichtete gestern von 2 Explosionen, die man noch in Zafferana hören konnte.

Fagradalsfjall: Aktivität fluktuiert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am isländischen Fagradalsfjall geht die Aktivität weiter. Nach wie vor kommt es zu Pulsen, die mehrere Stunden andauern. Die Pausen zwischen den Eruptionen sind recht lang und dauern oft 12-17 Stunden. Die Fluktuationen des Tremor spiegeln das Eruptionsgeschehen gut wider. Während der Pulse wallt Lava im Krater und läuft über den Krater hinaus. Es bilden sich Lavaströme, die überwiegend in Richtung Meradalir-Tal fließen. In Richtung Küste ist schon seit mehreren Wochen keine Lava mehr unterwegs gewesen.

Vulkane Kamtschatkas

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist einiges los und ich fasse die Meldungen in diesem Abschnitt kurz zusammen: der Shiveluch eruptierte 3 Mal und schickte Aschewolken bis auf einer Höhe von 4000 m. Sie driftete in östlicher Richtung. Auch der Karymsky ist aktiv und lässt Aschewolken bis auf 2700 m Höhe aufsteigen. Auf den angrenzenden Kurilen ist der Ebeko wieder ausgebrochen und eruptierte Asche, die in 2100 m Höhe detektiert wurde.

Ulawun eruptierte

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -5.05, 151.33 | Eruption: Ascheeruption

In Papua Neuguinea eruptierte der Ulawun Vulkanasche. Die Höhe der Wolke wurde nicht bestimmt, da die Meldung von Beobachtern am Boden stammt. Weitere Details sind nicht bekannt. In relativer Nähe zum Vulkan ereignete sich in der letzten Woche ein Erdbeben M 5,8.

Erdbeben-News 29.07.21: Alaska Mw 8,2

Heute Morgen erschütterte ein sehr starkes Erdbeben die zu Alaska gehörenden Aleuten. Im Norden Islands gab es ebenfalls einen recht starken Erdstoß.

Alaska: Erdbeben Mw 8,2

Datum: 29.07.2021 | Zeit: 06:15:50 UTC | Lokation:  55.60 N ; 157.97 W | Tiefe: 40 km | Mw 8,2

Vor der Küste der Aleuten hat sich ein Starkbeben mit der Magnitude 8,2 ereignet. Der Erdbebenherd wurde in 40 km Tiefe verortet. Das Epizentrum befand sich 162 km ost-nord-östlich von Sand Point. Es war das stärkste Erdbeben seit langem und trotz der Tiefe des Hypozentrums könnte Tsunamigefahr bestehen. Bisher gab es 3 starke Nachbeben. Das Stärkste hatte die Magnitude 6,3. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden.

Das zu Alaska gehörende Archipel der Aleuten ist ein vulkanischer Inselbogen, der sich hinter einer Subduktionszone des Zirkumpazifischen Feuerrings bildete. Entsprechend viele aktive Vulkane gibt es in der Region. Aktuell eruptiert der Great Sitkin. Er liegt allerdings fast 1200 km vom Epizentrum entfernt. Doch der Veniaminof liegt in unmittelbarer Nähe zum Epizentrum und könnte von dem starken Erdstoß getriggert werden.

Es wurde eine Tsunamiwarnung für den Pazifik und speziell für die US-Bundesstaaten Alaska und Hawaii herausgegeben. Bei einem Tsunami handelt es sich um besonders langwellige Wellen. Die Distanz zwischen zwei Wellentälern kann mehrere Hundert Kilometer betragen. Auf offener See sind sie relativ ungefährlich, da ihre Wellenhöhe moderat ist. Anders sieht es in flachen Küstenabschnitten aus. Durch den Bremseffekt des Bodens türmen sich Tsunamis zu wahren Monsterwellen auf, die ein großes zerstörerischen Potenzial haben. Sie können mehrere Kilometerweit ins Landesinnere vordringen und große Zerstörungen anrichten. In Alaska kam das schon öfters vor. Aktuell wurde der Tsunami-Alarm aber wieder aufgehoben, die Gefahr scheint gebannt zu sein.

Island: Erdbeben M 5,0

Datum: 29.07.2021 | Zeit: 06:25:11. UTC | Lokation:  66.32 N ; 17.34 W | Tiefe: 1 km | M 5,0

Auf Island gibt es in den letzten Tagen auffallend oft Erdbeben mit Magnitude größer als 3. Heute Morgen erschütterte ein Beben M 5,0 den Norden der Insel. Das Epizentrum lag vor der Küste, genauer, 31 km nördlich von Húsavík und manifestierte sich an der Tjörnes-Fracture-Zone. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit nur 1 km angegeben. Ein Schwarmbeben blieb bisher aus. IMO detektierte das Beben auch und gibt die Magnitude mit 5,0 an. Allerdings wird auf der Karte noch kein grünes Sternchen angezeigt. Das Beben muss noch manuell überprüft werden und die Daten könnten sich noch ändern.