Naturkatastrophen-News 02.08.21: Extremwetter Italien

Extremwetter hält Teile der Welt weiter in Atem: Auf Grönland schmilzt das Eis schneller denn je. In Sibirien, der Türkei und Süditalien gibt es massive Waldbrände und in Norditalien kam es zu Unwettern.

Italien: Extreme Wetterlagen schaffen Naturkatastrophen

In Italien herrscht ein starkes Nord-Süd-Gefälle und das nicht nur in Bezug auf die Vermögensverteilung: Am Wochenende loderten im Süden mehr als 800 Waldbrände, während der Norden von starken Unwettern mit Hagel heimgesucht wurde. Besondern schlimm traf es den Süden Tirols, wo es um Bozen starke Gewitter gab. Bilder zeigen tennisballgroßen Hagel. Vielerorts wurden Straßen überflutet und Keller liefen voll. Landwirte beklagten ebenfalls große Schäden und Ernteausfälle. Es entstand Sachschaden in Millionenhöhe.

Im Süden des Landes -und besonders auf Sizilien- wurden mehr als 800 Busch- und Waldbrände festgestellt. Die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz. Besonders schlimm traf es wohl die Gegend um Catania. Die Stadt liegt zwischen Ätna und der Küste. Die Flammen machten selbst vor den Sonnenschirmen am Strand keinen Halt. Die meisten Brände gehen auf Brandstiftung zurück, wobei eine Hitzewelle die Brände begünstigt.

Waldbrände Türkei

Noch schlimmer als Sizilien traf es viele Urlaubsregionen an der türkischen Mittelmeerküste. Bereits in der letzten Woche kamen die Flammen den Urlaubsorten gefährlich nahe, am Wochenende brannten zahlreiche Häuser ab. Einige Küstenorte waren über dem Landweg nicht mehr erreichbar und Menschen müssen im Notfall per Boot evakuiert werden. Es sind die schlimmsten Waldbrände seit mehr als einem Jahrzehnt.

Waldbrände werden auch aus zahlreichen anderen Staaten außerhalb Europas gemeldet, z.B. aus dem russischen Sibirien. In der Region Yakutsk brennt es lichterloh und mehr als 2000 Feuerwehrleute befinden sich im verzweifeltem Kampf gegen die Flammen.

Eis der Arktis schmilzt schneller

Ein weiterer Ausdruck des extremen Wetters und des Klimawandels ist das rapide Schmelzen des polaren Eises. Die Eisschmelze beschleunigt sich immer weiter und wenn es in diesem Tempo weitergeht, rechnen Wissenschaftler mit einem globalen Anstieg des Meeresspiegels um 18 cm bis zum Jahr 2100. Täglich schmelzen bis zu 8 Milliarden Tonnen Eis. Im Nordosten Grönlands wurde am Donnerstag ein neuer Temperaturrekord aufgestellt: 23,3 Grad Celsius. Wärmer war es auf Grönland noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnung.

Vulkan-News 02.08.21: Stromboli, Dieng

Am Stromboli gab es eine größere Explosion, der Kadovar eruptierte ein Aschewölcken und am Dieng kam es zu einem kleinen Schlammstrom. Der Taal emittiert Schwefeldioxid.

Stromboli mit stärkerem Knall

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der Stromboli hat mal wieder geknallt! Die explosive Eruption ereignete sich gestern Abend um 20:01 UCT. Die Eruption erfolgte aus dem südlichen Schlot im zentralen Kraterbereich und förderte eine größere Menge glühender Tephra. Vulkanische Bomben landeten nicht nur auf der Sciara del Fuoco, sondern auf auf dem Pizzo, wo sich früher um diese Uhrzeit viele Schaulustige befunden hätten. Doch da der Aufstieg zum Gipfel weiter gesperrt ist, dürften sich keine Leute dort aufgehalten haben.

Der allgemeine Aktivitätsindex beim LGS steht seit fast einem Monat auf „niedrig“, allerdings wurden in den letzten Tagen wieder erhöhte Kohlendioxid-Emissionen registriert. Es wurden an einigen Tagen mehr als 1200 Tonnen des Gases emittiert. Gestern meldete das LGS 120 Eruptionen. Der Schalldruck, den sie erzeugten, betrug maximal 0,8 bar. Seismizität und Tremor-Amplitude waren moderat.

Taal: Werte steigen wieder

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

In den vergangenen 2 Wochen ist es um den Taal wieder etwas ruhiger geworden, nachdem der Ausstoß an Schwefeldioxid zurück gegangen war. Nun steigt er allerdings wieder und lag gestern bei 4,133 Tonnen. Vor 3 Tagen wurden 2762 Tonnen emittiert. Ähnlich verhielt es sich mit der Seismizität: gestern wurden 65 Tremor-Phasen registriert. Sie dauerten bis zu 15 Minuten. Die Bodendeformation unter Volcano Island ist deflationär, während sich der Boden in anderen Gebieten der Caldera langsam hebt.

Kadovar eruptiert Aschewolke

Staat: PNG | Lokation: -3.63; 144.63 | Eruption: Ascheeruption

In Papua Neuguinea eruptierte der Inselvulkan Kadovar wieder eine Aschewolke. Lauf VAAC erreichte die Asche eine Höhe von 1500 m und driftete in westlicher Richtung.

Dieng mit Schlammstrom

Staat: Indonesien | Lokation: -7.20; 109.90 | Eruption: Schlammstrom

Auf dem indonesischen Dieng-Plateau ereignete sich eine kleine Schlammeruption. Sie manifestierte sich aus dem Siglagah-Krater. Schlamm floss bis zu 10 m weit aus einem Fumarolenfeld am Hang des Kraters. Obwohl das Ereignis nur klein war, sorgte es bei den Anwohnern doch für Unruhe: die nächsten Häuser stehen nur 200 m vom Krater entfernt.