Erdbeben am 09.08.21: Macquarie, Marokko

In den Erdbeben-Nachrichten geht es heute um einen Erstoß bei den Macquarie-Inseln in der Antarktis und um Schwarmbeben auf Hawaii und bei Marokko.

Antarktis: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 08.08.2021 | Zeit: 22:19:10 UTC | Lokation: 59.76 S ; 159.52 E | Tiefe: 10 km | Mw 5.5

In der Nähe der antarktischen Macquarie Inseln manifestierte sich ein Erdstoß der Magnitude 5,5. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Epizentrum befand sich 1574 km süd-süd-östlich von Bluff auf Neuseeland.

China: Erdbeben M 4,7

Datum: 09.08.2021 | Zeit: 10:51:32 UTC | Lokation: 40.07 N ; 75.95 E | Tiefe: 56 km | Mb 4,7

Im Süden der chinesischen Provinz Xinjang bebte es mit einer Magnitude von 4,7. Die Tiefe des Erdbebenherdes lag in 56 km. Das Epizentrum befand sich 67 km nordwestlich von Kashgar.

Mexiko: Erdstoß M 4,7

Datum: 09.08.2021 | Zeit: 09:03:20 UTC | Lokation: 17.27 N ; 99.86 W | Tiefe:60 km | Mb 4,7

In der Nähe der mexikanischen Küste bei Acapulco kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 4,7. Das Hypozentrum lag 60 km tief. Das Epizentrum lag 18 km nordöstlich von Las Compuertas. Bei diesem Erdstoß handelte es sich zwar um das stärkste Erdbeben der letzten Stunden in Mexiko, aber bei weitem nicht um das Einzige: so kam es zu mehreren Erdbeben südwestlich der Stadt Colima, die in der Nähe des gleichnamigen Vulkans liegt.

Marokko: weitere Erdbeben

Datum: 09.08.2021 | Zeit: 05:50:39 UTC | Lokation: 35.51 N ; 3.60 W | Tiefe: 30 km | Ml 3,5

Der Erdbebenschwarm vor der Mittelmeer-Küste Marokkos geht weiter. Seit gestern wurden 66 Erschütterungen registriert. Die Stärkste hatte eine Magnitude von 3,5, mit einem Hypozentrum in 30 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 42 km nordöstlich von Al Hoceïma verortet. Das EMSC listet diese Erdbeben unter „Strait of Gibraltar“.

Hawaii: Seismizität erhöht

Datum: 09.08.2021 | Zeit: 12:13:59 UTC | Lokation: 19.20 N ; 155.74 W | Tiefe: -2 km | Ml 2,2

Die Seismizität unter Big Island Hawaii ist wieder erhöht. An mehreren Lokalitäten kam es zu Erdbeben. Die Meisten manifestierten sich am unteren Südwestrift bei Pahala und im Bereich der Kilauea-Gipfelcaldera. Hier gab es gestern gut 110 Erdstöße. Ein Beben unter der Südflanke des Vulkans Mauna Loa sticht hervor, da seine Tiefenangabe mit einem negativen Vorzeichen versehen ist. Demnach befand sich das Hypozentrum 2 km über dem Meeresspiegel und somit nahe der Erdoberfläche. Es hatte die Magnitude 2,2.

Vulkane am 09.08.21: Ätna Paroxysmus in der Nacht

Die wichtigste Meldung des Tages kommt vom Ätna. Dort ereignete sich ein neuer Paroxysmus. In Indonesien ist der Merapi weiter aktiv und aus Russland kommen Nachrichten zu 3 Vulkanen.

Ätna mit neuem Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Wie erwartet produzierte der Ätna während der Nacht einen neuen Paroxysmus. Augenzeugen beschrieben ihn als stark. Einige Explosionen brachten nicht nur Fensterscheiben und Inventar zum Klirren, sondern sogar Hauswände zum Vibrieren. Bereits am Abend setzten strombolianische Eruptionen ein. Gegen 2 Uhr Ortszeit begann sich die Aktivität zu steigern und 90 Minuten später setzte die Hauptphase des kurzweiligen Vulkanausbruchs ein. Vulkanasche wurde bis auf einer Höhe von 9000 m gefördert und es flossen mehrere Lavaströme: der bekannte Strom in Richtung Südwesten und mehrere Lavaströme in östlicher Richtung. Diese flossen über den Steilhang im Valle del Bove. In der Schlussphase der Eruption öffnete sich an der östlichen Basis des Neuen-Südostkraterkegels ein Förderschlot. Er liegt auf ca. 3000 m Höhe und eruptierte einen Lavastrom nebst Aschewolke. Auf einem Foto sieht es so aus, als wäre ein kleiner Pyroklastischer Strom entstanden. Es könnte aber auch sein, dass die Aschewolke durch Fallwinde zu Boden gedrückt wurde.

Im Nachhinein bestätigte sich, dass es zu einem Abgang eines Pyroklastischen Stroms kam. Er glitt fast 2 km weit ins Valle del Bove. Es kristallisiert sich hinaus, dass es häufiger zur Generierung Pyroklastischer Ströme am Ätna kommt, als man noch vor wenigen Jahren dachte. Sie entstehen für gewöhnlich, wenn sich ein neuer Lavastrom durch die Flanke schiebt. Dabei kommt es zu Kollaps-Erscheinungen, nebst Fragmentierung und der plötzlichen Freisetzung vulkanischer Gase, die in der Lava gelöst sind. Es entsteht das bekannte heiße Gaskissen, auf dem die fragmentierte Lava zu Tale rauscht. Pyroklastische Ströme sind eine ernste Gefahr am Vulkan. Sie entstanden auch am Merapi.

Merapi mit weiteren Pyroklastischen Strömen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Heute Nacht gingen am Merapi 2 weitere Pyroklastische Ströme ab. Die zugehörigen seismischen Signale hatten Amplituden von 55-70 mm und dauerten bis zu 143 Sekunden. Zudem wurden 168 Abgänge von Schuttlawinen registriert. Die Anzahl vulkanisch bedingter Erdbeben hat sich im Vergleich zu den Höchstwerten in der letzten Woche halbiert, ist mit ca. 250 Events am Tag noch hoch.

Chirinkotan weiter aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 48.98153.48 |Eruption: Vulcanianisch

Der Inselvulkan der Kurilen ist weiter aktiv und eruptiert Aschewolken. Seit gestern brachte das VAAC 4 Vona-Meldungen heraus. Vulkanasche steigt bis zu 3000 m hoch auf und driftet Richtung Süden.

Karymsky eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Ähnlich wie der Chirinkotan, macht es der Karymsky. Seit gestern wurden 7 Warnungen vor Aschewolken veröffentlicht. Sie stiegen bis zu 4900 m hoch auf und wurden ebenfalls in südlicher Richtung verfrachtet.

Shiveluch in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Mit dem Shiveluch ist ein weiterer Vulkan Russlands aktiv. Der Dom wächst und es gehen Pyroklastische Ströme ab. Vulkanasche erreicht Höhen von bis zu 4600 m. Letzte Nacht detektierte MIROVA eine Thermalstrahlung mit 82 MW Leistung.