Naturkatastrophen-News 20.08.21: Waldbrände Kalifornien

Die Waldbrände im US-Bundesstaat Kalifornien sind nach wie vor außer Kontrolle und vergrößern sich. Die Lage in Südeuropa ist immer noch kritisch, allerdings gibt es einige Erfolgsmeldungen.

USA: Waldbrände in Kalifornien weiter außer Kontrolle

Die Waldbrände in Nordkalifornien sind weiterhin außer Kontrolle. In den vergangenen Tagen vergrößerte sich das sogenannte Caldor-Feuer um das Zehnfache. Auf einer Fläche von mehr als 217 Quadratkilometern kokelt es. Tausende Menschen mussten evakuiert werden. Zahlreiche Häuser sind abgebrannt. Besonders schlimm traf es den Ort Grizzly Flats im Bezirk El Dorado County. Dort brannte u.a. eine Schule ab und es gab 2 Verletzte. Die Lage im Lake County spitzte sich ebenfalls zu. Dort brannten Häuser nieder und Evakuierungen wurden eingeleitet. Das Dixie-Feuer ist bisher nur zum Teil unter Kontrolle gebracht. Im Bereich von Greenville sind rund 2.572 Quadratkilometer Fläche niedergebrannt. Mehr als 1200 Gebäude fielen den Flammen zum Ofer. Es ist das zweitgrößte Feuer in der Geschichte des Bundesstaates Kalifornien.

In Kalifornien kämpfen mehr als 10.000 Einsatzkräfte gegen die seit Wochen wütenden Brände. Eine nachhaltige Entspannung der Lage ist nicht in Sicht. Eine Fotogalerie gibt es hier.

Waldbrände in Europa

Auch in vielen Mittelmeerländern lodern immer noch Waldbrände. Vor den Toren der griechischen Hauptstadt Athen kämpfen gut 500 Feuerwehrleute gegen die Flammen beim Dorf Vilia. Dort sieht es so aus, als würde es langsam gelingen den Brand einzudämmen. Doch immer noch ist es in der Region heiß und überwiegend trocken, was die Situation weiter brandgefährlich hält. Starke Winde können im Nu gelöscht geglaubte Brände neu entfachen. So wurde bereits vor 3 Tagen die Rettung von Vilia verkündet, bevor sich das Feuer erneut ausbreitete. Es entstand sogar ein Windhose. Ein Hoffnungsschimmer: in den nächsten Tagen könnte es in Griechenland zu lokalen Regenfällen kommen.

Eine kleine Erfolgsmeldung gibt es aus Südfrankreich. Dort sein die meisten Brandherde unter Kontrolle gebracht worden und eine Ausbreitung der Flammen konnte verhindert werden. Trotzdem richteten die Flammen Zerstörungen in der Nähe von Saint-Tropez an.

Vulkan-News 20.08.21: Fagradalsfjall, Merapi

Am Fagradalsfjall kam es zu einem weiteren Lavapuls. Am Merapi gingen Pyroklastische Ströme ab und der Popocatepetl eruptierte Vulkanasche. Zwei der Liparischen Inseln wurden leicht erschüttert.

Fagradalsfjall: Lavaströme ändern Richtung

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern Nachmittag begann der Tremor am Fagradalsfjall zu steigen und kurz darauf setzte wieder sichtbare Aktivität ein. Auf der LiveCam sieht man, dass sich die Morphologie des Kraters in den vergangenen Tagen weiter verändert hat. Der Ablaufkanal im Norden ist teilweise blockiert und ein größerer Teil der Lava fließt nun Richtung Osten. Die Lavafontänen sind heute etwas höher als sonst. Aktuell beginnt der Tremor zu fallen und in den nächsten Stunden wird es eine Pause geben.

Langila eruptiert Aschewolke

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -5.53, 148.42 | Eruption: Strombolianisch

In Papua Neuguinea eruptierte der Langila eine Aschewolke, die Richtung Nordwesten driftete. Das VAAC registrierte Asche in einer Höhe von 2400 m.

Merapi: 2 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi gingen heute 2 weitere Pyroklastische Ströme ab. Medienberichten zufolge schafften sie eine Gleitstrecke von bis zu 2000 m. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Maximal-Amplitude von 64 mm und einer Dauer von 158 Sekunden. Außerdem gingen in den ersten 6 Stunden des Tages 95 Schuttlawinen ab. Die seismische Aktivität ist stark rückläufig und ich gehe davon aus, dass sich das Domwachstum drosselt.

Popocatepetl steigerte Aktivität

Staat: Mexiko | Lokation: 54.048; 159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

In den letzten Tagen zeigte sich der mexikanische Vulkan Popocatepetl wieder von seiner aktiven Seite und eruptierte mehrere Aschewolken. Dabei durchlebte der Vulkan einen Peak der Aktivität am 16. und 17. August. Aschewolken stiegen bis zu 6000 m hoch auf. Aktuell meldet CENAPRED 104 Ausdünstungen von Dampfwolken, manchmal von Asche begleitet. Darüber hinaus wurden 342 Minuten Tremor aufgezeichnet. Außerdem wurden um 09:08 und 09:11 Uhr zwei vulkantektonische Erdbeben mit geringen Magnituden aufgezeichnet.

Stromboli: Weiteres Erdbeben

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Vor der Küste von Stromboli manifestierte sich ein weiteres Erdbeben. Es hatte die Magnitude 3,2. Das Hypozentrum lag 22 km tief. Sein Epizentrum wurde vom EMSC ca. 18 km nord-nord-östlich des Vulkans verortet. Bereits gestern bebte es im Tyrrhenischen Meer mit einer Magnitude von 4,4 in 200 km Tiefe. Obwohl die Beben nicht im direkten Zusammenhang mit dem Vulkan stehen, signalisieren sie, dass der Untergrund in Vulkannähe in Bewegung ist. Eine Intensivierung der Seismizität um den Vulkan herum, geht nicht selten einer gesteigerten vulkanischen Aktivität des Vulkans voran.

Vulcano: Schwaches Erdbeben

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Unter einer weitern Vulkaninsel des Liparischen Archipel bebte es: Südöstlich der Fossa von Vulcano manifestierte sich ein schwacher Erdstoß der Magnitude 1,5. Das Beben wurde vom INGV in einer Tiefe von 7,2 km lokalisiert. Vulcano brach zuletzt im Jahr 1889 aus. Damit zählt er neben Stromboli und Ätna zu den aktivsten Vulkanen Europas, zumindest, wenn man Island außer Betracht lässt.