Erdbeben-News 03.09.21: Island

Das stärkste Erdbeben der letzten 48 Stunden manifestierte sich unter dem Ochotskischen Meer. Island wurde von vielen Erdbeben heimgesucht.

Ochotskische Meer: Erdbeben MW 5,8

Datum: 03.09.2021 | Zeit: 10:14:25 UTC | Lokation: 49.49 N ; 146.98 E | Tiefe: 570 km | Mw 5,9

Unter dem Ochotskischen Meer ereignete sich ein Erdstoß der Magnitude 5,8. Das Hypozentrum lag 570 km tief im Erdmantel. Das Epizentrum wurde 283 km östlich von Poronaysk (Russland) verortet.

South Sandwich Inseln: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 03.09.2021 | Zeit: 07:49:43 UTC | Lokation: 59.94 S ; 26.69 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,7

Östlich der Südlichen Brutterbrotinseln manifestierte sich ein weiterer moderater-starker Erdstoß. Er hatte die Magnitude 5,7 und einen Erdbebenherd in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 2126 km östlich der Falkland Inseln festgestellt. Ein weiterer Erdstoß in der Region brachte es auf M 5,6 in 40 km Tiefe.

Island mit zahlreichen Beben

Datum: 02.09.2021 | Zeit: 05:41:08 UTC | Lokation: 63.657 ; -19.088 | Tiefe: 0,1 km | Mw 2,9

In den letzten 48 Stunden bebte es 99 Mal unter der Insel im Nordatlantik. Kein Rekord, aber dennoch bebte es an einigen interessanten Stellen. Im Fokus des Interesses steht natürlich der Vatnajöukull, der gerade Schauplatz eines Gletscherlaufs ist. Tatsächlich wurden überdurchschnittlich viele Beben dort registriert, allerdings nicht dort, wo man sie erwarten würde. Die meisten Beben manifestierten sich östlich vom Grimsvötn. Es ist also sehr fraglich, ob die Entwässerung des Schmelzwassers einen Effekt auf den Vulkan haben wird. Mir wäre es allerdings angenehm, da ich mich nächste Woche auf Island befinden werde. Toll wäre natürlich auch eine Eruption der Katla, doch auch hier bin ich nicht sehr optimistisch, dass sich in absehbarer Zeit was tun wird, obgleich sich gestern ein kleines Schwarmbeben am subglazialen Calderarand ereignete. Das stärkste Erdbeben brachte es hier auf M 2,9. Die Reykjanes-Halbinsel wurde in den letzten Stunden ebenfalls häufig erschüttert. Viele Beben manifestierten sich am Westende der Halbinsel. Entlang des Magmatischen Gangs gab es nur 2 Erschütterungen. Hoffentlich bleibt in der nächsten Woche wenigstens der Fagradalsfjall munter und das natürlich bei klarer Sicht!

Vulkan-News 03.09.21: Kilauea, Grimsvötn

Am Fagradalsfjall flossen die Lavaströme im Westen. Die Magmenintrusion am Kilauea verursachte einen Uplift von 18 cm. Am Grimsvötn steigt das Eruptionsrisiko.

Fagradalsfjall im Ruhemodus

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Übersicht Fagradalsfjall. © Thomas Spinner

Heute Morgen befindet sich der isländische Vulkan im Ruhemodus, allerdings dürfte der Tremor bald langsam steigen und die Ruhephase enden. Wie sich gestern herausstellt, flossen die Lavaströme beim letzten Puls in Richtung Westen und fluteten das Geldingadalir-Tal. Die Aktivität bliebt vor den LiveCams verborgen und selbst Beobachter auf dem östlichen Aussichtshügel bekamen von der Aktivität wenig mit. Die Fotos und ein Bericht von unserem Vereinsmitglied Thomas bestätigen dies.

Kilauea: 18 cm Inflation

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Fumarolisch

Nach den beiden Schwarmbeben der vergangenen Woche, werteten die Vulkanologen vom HVO nun INSAR-Satellitenaufnahmen aus und bestimmten die Inflation genauer: der Boden südlich der Caldera wurde von einer Magmaintrusion um bis zu 18 cm angehoben. Das ist schon ein nennenswerter Betrag. Die Farbringe in der Grafik zeigen die Bewegung der Oberfläche des Vulkans, zwischen zwei Vorbeiflügen des italienischen COSMO-SkyMed-Satelliten am 19. August und 1. September 2021. Jeder Farbzyklus entspricht einer Änderung der Entfernung zwischen dem Satelliten und dem Boden um 1,55 cm. Die Inflation hat sich verlangsamt, hält aber noch an. Inzwischen ist die Seismizität wieder auf relativ normalem Niveau angelangt.

Grimsvötn: Gletscherflut hält an

Staat: Island | Lokation: 64.42, -17.33 | Eruption: Fumarolisch

Gestern hielt der Gletscherlauf am Vatnajökull weiter an. Der Fluss Skafta führte Hochwasser und es strömten bis zu 520 m3/s Wasser durch das Gletschertor. Das Wasser stammt aus einer subglazialen Schmelzwasserblase, die den Vulkan Grimsvötn entwässert. Das Wasser enthält Schwefelwasserstoff aus den Fumarolen des Vulkans. Bisher wird nur das westliche Schmelzwasserreservoire entwässert. Das im Osten gilt als größer und könnte eine weitaus stärkere Flut verursachen. Wenn es zu Gletscherläufen kommt, dann steigt das Eruptionsrisiko des Vulkans, das gilt insbesondere, wenn das Ostreservoire abläuft.