Erdbeben-News 22.09.21: Nicaragua, Australien

Heute gab es ein starkes Erdbeben vor der Küste von Nicaragua. In Australien richtete ein Erdbeben Schäden an.

Nicaragua: Erdbeben Mw 6,5

Datum: 22.09.2021 | Zeit: 09:57:08 UTC | Lokation: 12.16 N ; 87.78 W | Tiefe: 35 km | Mw 6,5

Vor der Pazifikküste Nicaraguas bebte es heute mit einer Magnitude von 6,5. Der Erdbebenherd befand sich in 35 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 75 km südwestlich von Corinto verortet. Es gab mehrere Nachbeben, darunter eines mit Mw 5,8. Die Beben manifestierten sich an der Subduktionszone der Kokosplatte mit der Karibischen Platte. Entlang der Subduktionszone gibt es sehr viele Erschütterungen.

Australien: Erdbeben Mw 5,9

Datum: 23.09.2021 | Zeit: 23:15:53 UTC | Lokation: 37.50 S ; 146.34 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,9

Weniger häufig sind Erdbeben im Süden von Australien, dennoch manifestierte sich gestern Abend ein Erdstoß Mw 5,9. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum befand sich 40 km südlich von Mount Buller und 126 km von Melbourne entfernt. Es wurden leichte Schäden an Infrastruktur gemeldet. Im altkontinentalen Australien sind Erdbeben vergleichsweise selten. Der Erdstoß gestern zählte zu den stärksten des Kontinents. Entsprechend panisch reagierte ein Teil der Bevölkerung. Plattengrenzen gibt es in der Region nicht. Das Beben manifestierte sich an einer lokalen Störungszone, die mit den Mount Skene assoziiert ist. Dort befindet sich ein gut 400 Millionen Jahre alter Gebirgsrücken. Die Gesteine gerieten sehr wahrscheinlich unter Druck, weil Zealandia auf Australien zu driftet. Auch bei diesem Erdbeben gab es einige Nachbeben.

Panama: Erdstoß Mw 5,2

Datum: 22.09.2021 | Zeit: 01:25:08 UTC | Lokation: 7.45 N ; 82.71 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,2

Südlich von Panama manifestierte sich ein moderater Erdstoß der Magnitude 5,2. Die Tiefe des Hypozentrums betrug 10 km. Das Epizentrum befand sich 67 km südlich von Punta de Burica. Auch dieses Beben stand -wie jenes in Nicaragua- im Zusammenhang mit der Subduktion in Mittelamerika.

Vulkan-Update 21.09.21: La Palma

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Die Lage am Cumbre Vieja auf La Palma spitzt sich weiter zu: der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei ca. 10.000 Tonnen am Tag. Die Inflation verstärkte sich wieder und beträgt nun 25 cm. Es sammelt sich also mehr Magma im Untergrund, als durch die Eruption gefördert wird. Es sind mehrere Szenarien denkbar: die Eruption könnte stabil bleiben, sich an der bestehende Spalte verstärken, oder es öffnen sich anderswo weitere Spalten. Dass die Eruption kurzfristig stoppt ist angesichts der weiteren Inflation unwahrscheinlich. Zudem nahm auch die Seismizität wieder leicht zu. Erdbeben nahe der Oberfläche signalisieren, dass sich das Magma neue Wege suchen könnte. Bei vorangegangenen Eruption war das durchaus üblich.

Derweilen steht der Hauptlavastrom kurz vor dem Zentrum der Gemeinde Todoque. Dort verläuft eine wichtige Straße, deren Unterbrechung durch den Lavastrom weitere Gemeinden abschneiden würde, was Evakuierungen behindern könnte. Die Lava schritt in den letzten Stunden wieder schneller voran. Ein Teil der Schmelze stammt aus dem neuen Schlot, der sich gestern öffnete. Insgesamt sind bislang mehr als 100 Hektar Land von Lava bedeckt worden. 166 Häuser wurden zerstört. Die Lava strömt weiter auf die Küste zu und es könnte sich ein Ocean Entry bilden. Auf der Küstenebene wird sich der Lavastrom allerdings verlangsamen und es wird einige Tage dauern, bis der Lavastrom das Meer erreicht, wenn er es denn überhaupt tut. Ein Ocean Entry ist nicht nur ein spektakuläres Naturereignis, sondern auch ein gefährliches: es können saure Gase und Dämpfe entstehen, die für Lebewesen gefährlich sind. Saurer Regen könnte die Bananenplantagen gefährden.

Die Karte unten zeigt den Lavastrom mit Stand von gestern Nacht. Ein User unserer Fb-Gruppe zeichnete auf der Lava-Flow-Hazard-Map oben den aktuellen Stand der Lavafront ein.

Erdbeben-News 21.09.21: Chile

In Chile manifestierte sich heute das stärkst Erdbeben der letzten Tage. Weitere signifikante Erschütterungen wurden aus Tonga und Myanmar gemeldet.

Chile: Erdbeben Mw 6,4

Datum: 21.09.2021 | Zeit: 13:14:32 UTC | Lokation: 36.79 S ; 73.96 W | Tiefe: 17 km | Mw 6,4

Vor der Küste der chilenischen Region Bio Bio bebte es mit einer Magnitude von 6,4. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 17 km. Das Epizentrum wurde 75 km westlich von Talcahuano lokalisiert. Es gab mehrere Vor- und Nachbeben mit moderaten Magnituden. Weitere Erschütterungen sind gut möglich. In Chile gibt es nicht nur Erdbeben, sondern auch Vulkanausbrüche.

Tonga: Erdstoß Mw 5,8

Datum: 20.09.2021 | Zeit: 18:34:50 UTC | Lokation: 21.09 S ; 173.78 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,8

Am Tonga-Graben ereignete sich gestern ein Erdstoß der Magnitude 5,8. Die Tiefe des Hypozentrums wurde auf 10 km bestimmt. Das Epizentrum lag 124 km östlich von Ohonua. In der Region sind Erdbeben keine Seltenheit.

Myanmar: Erdbeben Mb 5,1

Datum: 20.09.2021 | Zeit: 19:24:06 UTC | Lokation: 25.19 N ; 94.95 E | Tiefe: 100 km | Mb 5,1

Im Grenzgebiet zwischen Myanmar und Indien kam es zu einem Erdbeben Mb 5,1. Der Erdbebenherd lag 100 km tief und damit bereits in der Asthenosphäre. Das Epizentrum wurde 70 km südöstlich von Phek (Indien) verortet.

Myanmar taucht vergleichsweise selten in den erdbeben-Meldungen auf. Das Land war früher unter dem Namen Burma bekannt und grenzt an Indien. Eine der wichtigsten Störungszonen ist die Sagaing-Verwerfung. sie markiert die Plattengrenze zwischen der indonesischen Sundaplatte und dem Indischen Subkontinent. Hier löste ein Erdbeben im Jahr 1930 einen Tsunami aus, bei dem es auch zu Todesopfern kam.

Philippinen: Erdbeben Mb 5,0

Datum: 21.09.2021 | Zeit: 16:43:03 UTC | Lokation: 13.32 N ; 120.73 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,0

Beim philippinischen Mindoro gab es ein Erdbebend er Magnitude 5,0. Das Hypozentrum lag 35 km tief. Das Epizentrum wurde 16 km südlich von Wawa festgestellt.

Vulkan-News 21.09.21: Ätna, Cumbre Vieja

Am Ätna auf Sizilien steht ein Paroxysmus in den Startlöchern. Auf La Palma ist die Eruption des Cumbre Vieja stabil. Der Fagradalsfjall pausiert und zeigt nur sporadisch etwas Rotglut.

Ätna: Paroxysmus startet

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Update 12:15 Uhr: Der Paroxysmus endete bereits vor gut 1 Stunde. Er war heftig, aber kurz. Noch bewegt sich ein Lavastrom in Richtung Südwesten.

Update 09:30 Uhr: Der Paroxysmus entwickelt sich ehr schnell und aus den strombolianischen Eruptionen ist eine Lavafontäne geworden. Der Vulkanausbruch ist via LiveCam gut zu beobachten.

Originalmeldung 9:00 Uhr: Heute Morgen sieht es so aus, als würde der Ätna auf Sizilien mit einem neuen Paroxysmus durchstarten. Es gibt strombolianische Eruptionen und und auf den LiveCams kann man Aschewolken aufsteigen sehen. Der Tremor steigt steil an. Bereits gestern Abend war ein moderater Anstieg der Tremor-Amplitude zu erkennen gewesen. Der letzte Paroxysmus ereignete sich am 30. August. Das Pausenintervall betrug gut 3 Wochen, genauso, wie bei dem vorherigen Ausbruch. Es scheint ein spannender Vormittag zu werden.

Cumbre Vieja: Eruption stabil

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Die Eruption auf La Palma geht weiter und ist stabil. LiveCam-Videos zeigen, dass die verbliebene Lavafontäne die ganze Nacht über Lava förderte. Die Lavaströme sind weiter fortgeschritten, bewegten sich aber langsamer als gedacht und der postulierte Ocean Entry lässt noch auf sich warten. Gestern Abend gab es ein Erdbebend er Magnitude 3,8. Es folgten weitere Erdstöße, die etwas schwächer waren. Aufgrund des neuen Schlotes, der sich gestern Nachmittag öffnete, wurden weitere Evakuierungen eingeleitet. Es gibt keine Anzeichen für ein baldiges Ende des Vulkanausbruchs. Besonders beeindruckend ist das Video des Lavastroms, der in einem Swimmingpools mündet.

Fagradalsfjall pausiert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Der Tremor am Fagradalsfjall ist vergleichsweise niedrig, liegt aber oberhalb der normalen Pausenintervalle. Der Trend zu länger andauernden Zyklen scheint sich zu bestätigen. Obwohl ich den augenblicklichen Zustand einer Pause zuordne, ist ab und an etwas Schmelze im Krater vorhanden. Die Seismizität im Bereich des Vulkans ist gering. Einige schwache Erdbeben ereigneten sich an Risssystemen östlich und westlich des Magmatischen Gangs.

Vulkan-Update 20.09.21: Cumbre Vieja weiter aktiv

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Auf La Palma ist der Cumbre Vieja weiter aktiv. Es wird eine Lavafontäne gefördert, die einen verzweigten Lavastrom speist. In den nächsten Stunden könnte die Front des Lavastroms bereits den Ozean erreichen. Am späten Nachmittag öffnete sich unterhalb des aktiven Kegels eine kleine Spalte, aus der Lava floss. Unten eingebettet ein Livestream des Naturspektakels, dass für die Anwohner eine Naturkatastrophe darstellt.

Vulkan-News 20.09.21: Cumbre Vieja auf La Palma

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Der Vulkan am Cumbre Vieja auf La Palma ist weiterhin aktiv. Gestern Nachmittag hatten sich 2 Spalten geöffnet, die jeweils ca. 200 m lang sind. Sie verlaufen in einer Linie und man kann sie eigentlich als eine 400 m lange Spalte ansehen, die an einem Stück unterbrochen ist. Lavafontänen stiegen mehrere Hundert Meter hoch auf. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 3000 m Höhe. Wie es bei Spalteneruptionen oft der Fall ist, haben viele der Schlote entlang der Spalte bereits ihre Aktivität eingestellt. Auf aktuellen Videoaufnahmen sieht man aber noch eine breite Lavafontäne aufsteigen. Ein Schlot ist am Morgen strombolianisch aktiv gewesen.

Ein breite Lavastrom ist mitten durch die Siedlung El Paraiso marschiert und hat ca. 100 Häuser unter sich begraben. Es handelt sich um ein Aa-Lavastrom, der mehrere Meter mächtig ist. Er legte zu Anfangs bis zu 700 m pro Stunde zurück. Die Lava hat eine Austrittstemperatur von 1075 Grad. Damit ist die Lava deutlich kühler als am Fagradalsfjall auf Island. MIROVA registrierte heute Nacht eine sehr hohe Thermalstrahlung mit 2828 MW Leistung.

Paradoxerweise heißt es in vielen Nachrichtensendungen, dass der Ausbruch in einen nicht- oder nur dünn besiedelten Gebiet stattfindet. Die Bilder und Fakten sprechen eine andere Sprache. Nur wenige Vulkanhänge sind dichter besiedelt, als es hier der Fall ist. Allerdings scheint es sich bei den Häusern auf der Flanke überwiegend um Ferienhäuser zu handeln. Dennoch werden 5000 Personen evakuiert. Die Evakuierungen werden durch Schaulustige behindert, die die Straßen blockieren.

Heute Vormittag ist die ganze Gegend in Dunst gehüllt, der zum Teil aus vulkanischem Gas besteht, aber auch durch die zahlreichen Brände verursacht wird. Die Vulkanologen von INVOLCAN geben den Schwefeldioxid-Ausstoß mit 6000-9000 Tonnen am Tag an. Die Sicht auf die Eruption ist stark eingeschränkt, ich habe aber den Eindruck, dass sie rückläufig ist. Die Seismizität hat stark nachgelassen und in den letzten Stunden wurden nur noch wenige Beben registriert: entweder steigt kein neues Magma mehr auf, oder die Aufstiegswege sind frei. Da die Bodendeformation nun 16 cm beträgt, ist wohl letzteres der Fall. Allerdings beginnen die Kurven der GPS-Messstationen zu fallen: es wird mehr Lava eruptiert, als Magma nachströmt. Unten ein Livestream des Lokalfernsehens.

Die letzte Eruption auf La Palma

Der letzte Vulkanausbruch manifestierte sich auf La Palma im Jahr 1971. Auf wenige Wochen ist das Ereignis 50 Jahre her. Damals entstand der Schlackenkegel Teneguia. Er bildete sich auf einer 300 m langen Eruptionsspalte, die sich am Fuße des Kegels San Antonio öffnete. Die Eruption dauerte 24 Tage. Natürlich lässt sich daraus nicht ableiten, wie lange die Eruption diesmal dauern wird, doch es könnte ein Richtwert sein, an dem man sich orientieren kann. Wie immer lassen sich keine exakten Prognosen erstellen. Wir wissen ja, dass Vulkane immer für Überraschungen gut sind.

Eines der beeindruckendsten Fotos der aktuellen Eruption habe ich auf Twitter gefunden:

Vulkane-News 19.09.21: Cumbre Vieja ausgebrochen

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Die Eruption auf La Palma hält an und intensivierte sich sogar noch. Am späten Nachmittag öffneten sich weitere Schlote entlang einer 2. Spalte. Am Abend waren mindestens 11 Öffnungen tätig: 2 Schlote waren strombolianisch aktiv und förderten Aschewolken und glühende Tephra, aus den anderen Schloten wurden Lavafontänen generiert. Die Lava entzündete Bäume und strömte vom Montaña Rajada in Richtung der Siedlung El Paraiso. Erste Gebäude wurden bereits zerstört und man rechnet mit große Schäden. Die Lava ist relativ langsam unterwegs und die Menschen haben Zeit zum Flüchten. Über 1400 Personen haben ihre Häuser bereits verlassen. Die Notfallpläne sehen vor, dass noch bis zu 10.000 Personen folgen sollen. Neben der Lava sorgt man sich um Waldbrände und Luftverschmutzung.

Die Spalten entstanden am nordwestlichen Hand des Cumbre Vieja. Zwar gibt es dort einige Schlackenkegel wie den Montaña Rajada, doch es war nicht unbedingt der Ort an dem ich nun mit dem Austreten der Lava gerechnet hätte.

Die Erdbebentätigkeit ist rückläufig, doch noch immer werden Erdbeben registriert. Es scheint noch Magma zu geben, dass auf der suche nach einem Aufstiegsweg ist.

Vulkanausbruch am Cumbre Vieja auf La Palma hat begonnen

Plötzlich ging alles ganz schnell: heute Nachmittag ist gegen 15.12 Uhr Ortszeit der Vulkan auf La Palma ausgebrochen. Am Rand des vulkanischen Rückens Cumbre Vieja öffneten sich Eruptionsspalten und Lavafontänen generieren seitdem Lavaströme. Die Eruption begann mit dem Aufstieg einer Aschewolke. Der Eruptionsort liegt nahe einer Siedlung und es ist wahrscheinlich, dass es zur Zerstörung von Infrastruktur kommt. Eine Strasse wurde bereits von Lava überrollt. Auch die Entstehung eines Ocean Entrys ist denkbar.

Auf Livebildern ist zu erkennen, dass sich um die Eruptionsspalte bereits ein Kegel aufbaut. Die Gegend wurde abgeriegelt und der Flugverkehr vorsichtshalber eingestellt.

Unten eingebettet findet ihr die Liveübertragung eines lokalen Fernsehsenders via Faccebook.

Vulkan-Update 19.09.21: Cumbre Vieja

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Magmenintrusion

Am Cumbre Vieja auf La Palma gab es ein Erdbeben der Magnitude 3,8. Es hatte ein Hypozentrum in nur 2 km Tiefe. Die Seismizität verstärkte sich in den letzten Stunden weiter. Mehrere Erdbeben konnten von der Bevölkerung wahrgenommen werden. Seit Beginn des Schwarmbebens wurden 6632 Erschütterungen detektiert. Zählt man die Erdbeben im Bereich der Mikorseismik hinzu, waren es mehr als 25.000 Erschütterungen. Die Bodenhebung beträgt bis zu 15 cm. Auffällig ist, dass die Anzahl flacher Erdbeben in Tiefen von weniger als 6 km zunimmt. Es ist nicht auszuschließen, dass der finale Magmenaufstieg begonnen hat und dass es bereits in den nächsten Stunden/Tagen zu einer Eruption kommen wird. Wie immer gilt: niemand weiß mit Sicherheit, was passieren wird. Das Magma könnte immer noch in der Erdkruste stecken bleiben.

Vulkan-News 19.09.21: Cumbre Vieja, Fagradalsfjall

Die Seismizität am Cumbre Vieja auf La Palma hat zugenommen. Am Fagradalsfjall ist der Tremor rückläufig. Sakura-jima meldete sich nach einer mehrmonatigen Pause mit einer Ascheeruption zurück.

Cumbre Vieja: Seismizität und Inflation hoch

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Magmenintrusion

Gestern intensivierte sich die Seismizität unter dem Vulkanrücken Cumbre Vieja auf La Palma weiter und die Erdbeben halten bis jetzt an. Zwei Beben hatten Magnituden im 3-er Bereich. Die Inflation beträgt nun 15 cm. Viele der Beben ereignen sich in einer Tiefe von 5-7 km. Normalerwiese endet dort der Magmenaufstieg, der aufgrund des Dichteunterschieds zwischen der Schmelze und des umgebenden Gesteins statt findet und es bildet sich ein Magmenkörper, bzw. eine Magmakammer. Vom Magmenkörper aus steigt das Magma weiter auf, wenn der Gasdruck steigt und einen kritischen Wert überschreitet. Wann das soweit ist, lässt sich praktisch nicht vorhersagen. Es könnten Wochen, Tage, oder Stunden vergehen, bis es zum finalen Magmenaufstieg kommt, wenn es denn passiert. Immer noch ist es möglich, dass das Magma in der Erdkruste stecken bleibt und eine Eruption ausbleibt, doch je länger das Schwarmbeben anhält, desto wahrscheinlicher wird ein baldiger Vulkanausbruch. Es wurden auch bereits Erdbeben in geringeren Tiefen festgestellt, deren Hypozentren sich auf Niveau des Meeresspiegels befanden.

Fagradalsfjall: Tremor im Sturzflug

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern Mittag begann der Tremor am Fagradalsfjall langsam zu sinken und befindet sich heute Vormittag im Sturzflug. Die Peaks im blauen Frequenzband endeten. Es sieht so aus, als wäre der jüngste Eruptionspuls vorbei. Es war der Längste seit dem Sommer und es wurde viel Lava gefördert. Es kam sogar zur temporären Evakuierung der Schaulustigen. Dem Puls vorangegangen war eine fast gleichlange Pause. Die nächsten Tage werden zeigen, ob es zu einem neuen Rhythmus im Wochentakt kommt.

Sakurajima mit Eruption

Staat: Japan | Lokation: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

Heute Morgen eruptierte der japanische Sakurajima das erste Mal seit einigen Monaten. Die Eruption förderte Vulkanasche. Sie erreichte ein Höhe von 2100 m. Normalerweise kommen die Ausbrüche in Serie und wir dürfen gespannt sein, was sich am Sakurajima entwickeln wird. Die Seismizität ist minimal gestiegen, doch einen massiven Magmenaufstieg kann man anhand der Daten nicht erkennen.