Erdbeben-News 19.11.21: Türkei

Auf der Eurasischen Platte gab es heute zwei Erdbeben mit den Magnituden 5,1 und 5,0. Beide Beben hatten Hypozentren in nur 5 km Tiefe. Betroffen waren die Türkei und Griechenland. Das stärkst Erdbeben ereignete sich vor Guatemala.

Guatemala: Erdbeben Mw 5,8

Datum: 18.11.2021 | Zeit: 16:56:57 UTC | Lokation:  13.51 N ; 90.83 W | Tiefe: 34 km | Mw 5,8

Vor der guatemaltekischen Pazifikküste manifestierte sich ein Erdstoß der Magnitude 5,8. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 34 km ausgemacht. Das Epizentrum befand sich 46 km südlich von Puerto San José.

Türkei: Erdbeben Mw 5,1

Datum: 19.11.2021 | Zeit: 12:40:53 UTC | Lokation:  39.81 N ; 41.92 E | Tiefe: 5 km | Mw 5,1

Im Osten der Türkei kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 5,1. Das Hypozentrum befand sich in nur 5 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 28 km ost-süd-östlich von Pasinler lokalisiert. Aufgrund der geringen Tiefe des Hypozentrums könnte es, trotz der moderaten Magnitude, Schäden an der Infrastruktur gegeben haben. Beim EMSC gibt es 2 Wahrnehmungsmeldungen. In Ostanatolien gab es in den letzten Wochen mehrere Erdbeben. Die Region zählt zu den aktivsten und gefährdetsten Erdbebenzonen der Welt. Grund hierfür findet sich in den beiden großen Anatolischen Verwerfungszone.

Griechenland: Erdbeben Mw 5,0

Datum: 19.11.2021 | Zeit: 13:27:04 UTC | Lokation:  38.27 N ; 20.28 E | Tiefe: 5 km | Mw 5,0

Nur geringfügig schwächer war ein Erdbeben, dass heute Nachmittag vor der griechischen Insel Kefalonia detektiert wurde. Auch hier lag der Erdbebenherd flach, genauer, in einer Tiefe von nur 5 km. Das Epizentrum wurde 21 km west-nord-westlich von Argostólion verortet. Rund um das Ionische Meer gab es viele Erdbeben. Augenzeugen berichten von schwankenden Gebäuden. Genau wie in der Türkei, könnte es auch hier zu Schäden gekommen sein, weil das Hypozentrum so flach lag.

Vulkan-News 19.11.21: Cumbre Vieja, Stromboli

Am Cumbre Vieja kam es zu einem Lavaüberlauf. Der Semeru eruptierte eine Aschewolke. Der Stromboli zeigte sich munter.

Cumbre Vieja: Zunahme der Inflation

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Unter dem Cumbre Vieja hat die Akkumulation von Magma weiter zugenommen. An der Messtation LP 3 beträgt die Bodenhebung heute ca. 9 cm. Die Seismizität hat abgenommen, konnte gestern mit gut 90 Erdbeben aber durchaus noch als hoch eingestuft werden. Heute Nacht ereignete sich eine Erschütterung mit einer Magnitude von 4,9. Das Hypozentrum lag 40 km tief. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist wieder auf hohe Werte geschnellt und liegt bei 24.000 Tonnen am Tag. Der Tremor fluktuiert. Soviel zur grauen Theorie der Messwerte. Interessanter dürfte die Meldung sein, dass es gestern wieder zu einem Lavaüberlauf kam. Es gibt Berichte, nach denen ein Teil der nördlichen Kraterwand kollabierte. Andere Augenzeugen sprechen von einer allgemeinen Aktivitätssteigerung ohne vorherigen Kollaps. Wie schon bei früheren Ereignissen, schoss ein Schwall Schmelze den Hang hinab. Der resultierende Lavastrom fraß sich durch bebautes Gebiet und zerstörte einige Häuser. Das VAAC detektierte abends Vulkanasche in 3700 m Höhe. Aktuell steigt Tephra bis zu 2400 m hoch auf. Unter der Aschelast ist gestern das Dach einer Sporthalle eingestürzt. Es wurde zusätzlich durch Regenwasser beschwert, welches von der Asche am Abfließen gehindert wurde.

Semeru: Ascheeruption detektiert

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Auf der indonesischen Insel Java eruptiert der Semeru weiter. Gestern wurde wieder eine Aschewolke detektiert. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4300 m auf. Die Daten stammten von Beobachtern am Boden. Tatsächlich ist der Vulkan viel aktiver, als die sporadischen VONA-Meldungen vermuten lassen: Das VSI registriert täglich um 70 seismische Signale, die von Eruptionen ausgelöst werden. Die Seismizität ist allerdings gering und es gibt nur selten vulkanisch bedingte Erdbeben.

Stromboli zeigt sich aktiv

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der italienische Dauerbrenner Stromboli zeigt sich von seiner aktiven Seite und erzeugte gestern zahlreiche Explosionen. Das LGS detektierte 316 thermische Durchgänge, die mit Eruptionen in Verbindung standen. Der Durchschnittswert liegt bei 100. Der akustische Explosionsdruck betrug maximal 0,6 bar, was ein vergleichsweiser geringer Wert ist. Hoch dagegen, war die Anzahl der VLP-Beben. Sie belief sich auf fast 14 Ereignissen pro Stunde. Die restlichen Parameter waren unauffällig. Dafür gab es in Vulkannähe weitere schwache Erdbeben im Tyrrhenischen Meer. Sie zeugen von den Prozessen der Subduktion, die sich in Tiefen von mehr als 100 km abspielen.